Das ist es, was dieser Begriff für mich hauptsächlich bedeutet. Welche Erfahrungen habt ihr? Gerade im BDSM?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die wenigsten (gerade im BDSM) wirklich ihrer selbst bewusst sind.
Aber nicht nur im BDSM, sondern auch im alltäglichen Leben.
Bin ich mir meiner selbst bewusst, dann wäre das ein Fakt. Doch kann ich immer faktisch sagen, was ich wann und wo bin oder sein werde?
Die wenigsten können das faktisch sagen.
Sie erahnen es, denken es erfühlen zu können… doch faktisch bewusst werden kann man sich immer nur im hier und jetzt. Es ist wie mit der bewussten Liebe. Diese kann ich immer nur im hier und jetzt empfinden… ich kann niemals sagen, dass dieses Gefühl, dass ich jetzt ganz bewusst fühle, immer so fühlen werde.
Und darin liegt meiner Meinung nach der Trugschluss, wenn ein Mensch von sich behauptet, dass er /sie sich seiner/ihrer absolut selbst bewusst ist.
Ich kann mir im Klaren sein, das ich etwas erleben möchte oder nicht erleben möchte, kann mir aus erlebten „einreden, dass ich so etwas nie wieder will oder eben genau das will… kann mir so vieles bewusst selber „einreden“, doch erstens kommt es anders und zweites als man denkt.
Der Mensch, so ehrlich er sein mag ist in einer Disziplin immer weltmeisterlich… darin sich selber zu belügen und zu betrügen… und je mehr ein Mensch von sich behauptet sich seiner selbst bewusst zu sein, desto wahrscheinlicher ist es das er sich selber belügt.
Ich würde Selbst-Bewusst-Sein als etwas ausschließlich gegenwärtiges beschreiben, was automatisch das Unbekannte Morgen mit einschließen möchte…jedoch nicht kann.
Die einzige Konstante ist das „Sein“.
„Selsbt“ ist keine Konstante, weil der Mensch zu sehr dazu neigt sich von außen beeinflussen zu lassen…
„Bewusst“ ist keine Konstante, weil er sich viel zu häufig unbewusst allgemeinen Bildern oder Regeln unterwirft und diese in sein Bewusstsein adaptiert.
Ist recht schwer zu beschreiben, doch so sehe ich das.
Krolock