Bondage steht voranging für das Gefühl das über das Seil transportiert wird.
Nicht um das herumwickeln von Seil wie ein Cowboy bei einem Rind .
Genau so ist es !
Natürlich ist es kein Problem, mal mangels Handmanschetten ein Seil für die Fixierung zu nehmen, aber man sollte sich dessen, was man tut genau bewußt sein.
Im Gegensatz zu fertigen Fesselprodukten sind Seile leider in ihrer Funktionalität und aufgrund ihres Materials dynamisch. Damit wird nicht, wie bei anderen Methoden, ein flächiger Druck auf das darunterliegende Gewebe ausgeübt, sondern ein puntueller! Und das danken Nerven und Blutgefässe einem nicht besonders, wenn jemand ohne Kenntnis der Anatomie da einfach so rumschnürt.
Manchmal kann man das Resultat dieses lokalen Druckes auch anhand von Punktblutungen entlang der Seilschnürfurche sehen...
Ja..der Notarzt kann mal eben ein seil zerschneiden und befreien...aber den geschädigten Nerv, oder die Beschädigung von Arterien-Innenwänden...das wird dann eine sehr langwierige und oft nicht mehr heilbare Sache.
Und ein Seil im Bereich des Halses ist ein ganz heikles Thema! Ich denke es dürfte kaum jemandem bewusst sein, dass für eine "erfolgreiche" Strangulation ein Zuggewicht von nur ca. 27 kg erforderlich ist...
"Erfolgreiches" Erhängen, ist damit nämlich auch wunderbar im Sitzen möglich...und gar nicht mal selten, wie ich in meinen 8 Jahren Gerichtsmedizin gesehen habe...
Ein guter Rigger jedenfalls wird in Bondage-Workshops
immer deutliche Hinweise auf die Besonderheiten der Anatomie der entsprechenden Körperregion geben!
Ich behersche durch langjährigen Drill die Knotentechnik und kenne mich mit Anatomie aus, bin selbst aber kein Rigger und würde auch niemals die Hybris besitzen mich als solcher zu bezeichnen. Deswegen beschränke ich mich auch nur auf vertretbare Basisfesselungen und bevorzuge ansonsten Manschetten...aber auch diese immer unter dem Aspekt die Gesundheit meiner Sub immer im Auge zu behalten und sofort auf entsprechende Zeiche einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu reagieren...