Das Auffangen! Wie wichtig ist Dir/Euch das Auffangen...

@*******len

Ich versuche es dir mal mit einem Bild zu erklären, was es für mich persönlich bedeutet.

Ich habe als Kind mit meinem Vater ein Spiel gespielt, dass wir "Auffangen" genannt haben. Dazu bin ich auf eine Mauer oder Ähnliches geklettert, und habe mich jauchzend in seine Arme geworfen, immer sicher, er fängt mich auf.

Als ich älter geworden bin, hat er mir dieses Gefühl der Sicherheit dadurch weitervermittelt, dass er immer ein offenes Ohr für mich hatte, wenn ich zu ihm gekommen bin. Das reale Auffangen hat sich sozusagen in ein übertragenes Auffangen umgewandelt.

Ähnlich empfinde ich es heute in meiner Beziehung zu meinem Dom. Er fängt mich auf beiden Ebenen auf, nimmt mich in den Arm, berührt mich, oder aber er hört zu.

Mit ihm bin ich bisher auch noch nie in die Nähe eines absoluten, negativen Gefühlschaos gekommen. Ich kenne das aber aus einer anderen Beziehung. Da war weder ein reales, noch ein übertragenes Auffangen da.

Ein Top sollte immer in der Lage sein können, seine Sub zu "lesen", auch wenn er es vielleicht mal nicht im richtigen Zeitfenster tut. dann ist eben Auffangen gefragt...

Ich will es nicht auf einen Begriff festlegen


Meine Frage war ob es für euch das selbe ist ?


Katastrophe bedeutet für mich Chaos , Absturz , nicht zu händelnde emotionale Ausnahmesituation .

Ein Top muss nicht immer in der Lage sein Sub zu lesen

Auch Sub kann man nur bis vor die Stirn gucken


Wenn Sub sich dem kuscheln , dem "auffangen" verweigert wird es doch erst interessant

Dann greift für mich auffangen
Fragen , reden und eben nicht deuten und lesen wollen und Sub irgendwelche körperliche Nähe aufzuzwingen .

Ich mag dieses "Auffangen"...oder wie auch immer ihr es nennt überhaupt nicht.

Brauch danach eine Zeit nur für mich, ohne Berührungen, ohne Worte.

Mein Herr weiß das und akzeptiert es auch mittlerweile. Seine Anwesenheit genügt mir.

Er gibt mir die Zeit, bis ich wieder ich selbst bin. Erst danach bin ich bereit für Zärtlichkeiten, in den Arm nehmen, küssen, streicheln.....erst dann kann ich es genießen.

....nicht gesagt das das sofort passiert.
Was noch nicht angesprochen wurde, auch nicht von mir, ist der Punkt der Erniedrigung, ob verbal,mental oder mit anderen Möglichkeiten wo es natürlich Ziel ist das Sub sich erstmal schlecht fühlt. Mein Herr hat schon mal die Frage gestellt - wie soll ich Dich nur demütigen - allerdings war sie rein rhetorisch - er beherrscht das ganz gut.

Der Punkt ist nur das ich unterm Strich zufrieden/glücklich sein soll - nicht zu jedem Zeitpunkt

Julie(R)

und ich glaub es ist auch jetzt noch richtig für mich


ich bin jetzt kein hecht im teich,

ehr ein kleines licht, was nicht so doll leuchtet

und bei meinem letzten erlebniss mit einer ebenfalls ungeübten

fand ich das auffangen oder nähe herstellen zwischenzeitlich, während der

"behandlungsabschniite " schon notwendig und jedes mal, wenn so gefühlt beim gegenüber

schnappatmung eingesetzt hat, oder ich das gefühl vermittelt bekam, jetzt wär festhalten und

küssen opportun, dann hab ich das gemacht, weil es mir ein bedürfniss war einfach auch nur halten

und sicherheit vermitteln, die partnerin fühlen lassen das ich nah bin, bei ihr bin und hab dann tags

drauf eben eine liebevolle mail dazu erhalten. das hat mich in meinem "intuitiven" vorgehen doch des

retrospectiv gesehen "richtigen handelns" versichert.

es geht ja um das was im kopf vorgeht beim anderen, hautverfärbungen lassen sich sehen,

ihre wirkung bei vorsichtiger berührung bspw am zittern des geenüber erspühren, was im kopf

passiert, ob handlung grenzwertig ist sensibilität und gefühlssache

was allgemein verstanden wird kann auch nur allgemein gehandhabt werden

Auffangen brauche ich immer, nur das es nach einem negativen Erleben eher ein wieder Einfangen ist um die emotionale Verbindung wiederherzustellen.

Auffangen nach einer Session ohne einen Absturz heißt einfach gemeinsam in einem Tandemfallschirmsprung wieder wohlbehalten zu landen und das ist in diesem Maß zumindest bei mir nur durch den BDSM-Bezug notwendig.

Also wie immer jeder ist individuell, aber so unterschiedlich sind wir doch Alle wiederum auch nicht, wenn man sich die Posts anschaut.

Ich Versuch es nochmal aus einer anderen Motivation herraus zu erklären


Gehe ich nur meinem masochismus nach und Top würde mich mit körperlicher Nähe nach der Session "belohnen" käme das einer Entschuldigung für mich gleich .

Wenn Top glaubt mir mit körperlicher Nähe , kuscheln und Zärtlichkeiten den Schmerz wieder gutzumachen käme ich mir verarscht vor

Ich kann Zärtlichkeiten nur annehmen wenn ich merke Top macht es aus eigener Motivation herraus .

Sollte das kuscheln ausfallen ist es kein Drama für mich
Nähe geht auch ohne anfassen


In der devotion stellt sich diese Frage nicht , da nehme ich grundsätzlich das an was Top will
Meine devotion wird allerdings recht selten ausgelöst .


Mir sind Tops die sagen "rede mit mir , was hast du , was fühlst du , geht es dir gut ?" Wesentlich lieber als jene die meinen mich lesen zu können .


BDSM ist nicht immer rosarot , BDSM ist dreckig , gewalttätig ,hart, fordernd und ja sicher manchmal auch sanft wie eine Feder .
Je nachdem welche Richtung ein jeder präferiert

Jeder der damit beginnt sollte sich aber sicher sein , dass ohne kommunikation nichts weitergeht
Dann bleibst beim ONS und das Unverständnis wo denn nun das vielgerühmte auffangen blieb .



Jedem Anfänger sei geraten diese kleinen Unterschiede mit jeder neuen Begegnung herrauszufinden .


Liebe Grüße

habe ich nichts hinzu zufügen... neunwelten... wir scheinen zu mind. 90% gleich zu denken...

Lg

Vier Threadseiten und kein einziger MaleSub hat sich geäußert. Wollen wohl nicht zugeben, dass sie womöglich eines Auffangens bedürfen ...
Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich sagen, dass die meisten in gleicher Weise gerne danach einen Ruhepol suchen oder wieder in andere Sphären zurückgeführt werden wollen. Einen Moment, den ich ebenso genieße, weil es auch für mich ein landen bzw. zurückgleiten bedeutet. Manch einem reicht es dabei lediglich nebeneinander zu liegen und mit ein wenig leichter Konversation die Session ausklingen zu lassen. Andere haben ausgestreckt oder kniend den Kopf in meinen Schoß gebettet und ich streichle über Haut und Haar. Der sanfte Kontrast zum vorigen Schmerz und der seelischen sowie geistigen Verbundenheit.
Irgendwie vervollständigt diese Innigkeit im Nachklang genau jene emotionale Tiefe. Und auf eine gewisse Weise unterstreicht es auch noch einmal das Machtverhältnis, weil ich die Macht dazu habe mein gegenüber wieder behutsam in der Realität ankommen zu lassen.

Nein. Ich unterscheide ganz klar zwischen 'alles im grünen Bereich' und 'Worst Case'.

Wenn's der grüne Bereich ist, kommt es bei mir tatsächlich darauf an, wie es war.

Ist die Intensität in diese von dir beschriebene Richtung hoch, muss ich mich für mich erstmal sammeln. Wenn ich nach einer Weile wieder sortierter bin, darf es gerne körperliche Nähe geben. Reden gehört dann aber auch dazu.

Wenn allerdings etwas aus dem Ruder läuft, lehne ich körperliche Nähe erstmal ab. Dann ist ausschließlich Reden angesagt, ggf. mit ein, zwei Tagen Zeitversatz.

Ich gehe übrigens davon aus, dass Top nie etwas gegen seinen Willen tut, egal ob Zärtlichkeit und Nähe geben oder intensive Gespräche führen.

Und im Zweifel muss ich auch mal damit leben, wenn er aus irgendeinem Grund gerade keine körperliche Nähe will. Die seelische Nähe abzuschneiden halte ich allerdings für grausam und nicht vertretbar.

Auffangen setzt irgendwie schon etwas von einem Fall voraus - passt aber irgendwie auch einfach zu dem, was viele Subs beschreiben, nämlich dass sie sich fallen lassen können - im positiven Sinne. Es muss nicht bedeuten, das damit ein böser Absturz gemeint ist.

Auffangen könnte ich es trotzdem bei uns nicht nennen - eher ist es ein Ausklingen lassen der Emotionen.

Malesubs sind vielleicht etwas anders - meistens tragen sie ihre Gefühle nicht auf der Zunge und wollen vielleicht das oft zitierte reden über Gefühle nicht gleich nach einer Session. Man möge mir die Pauschalisierung verzeihen, natürlich ist auch jeder wieder anders.

Ich bin stets bereit aufzufangen - aber meistens ist es eher ein Ausklingen, welches einen ein bisschen rituellen Charakter hat, aber wenig spektakulär ist. Meistens ist er nudelfertig aber glücklich - so liegt er still in meinen Armen, sein Kopf auf meiner Brust - und schläft ein und so weiss ich stets, dass das verabreichte Cocktail seine Wirkung tut. Wunderbar.

Dem kann ich nur ZUSTIMMEN !
In den Arm gehalten werden.....Zärtlichkeiten austauschen.....wieder auf den Boden zurück fnden.
Und ganz viel miteinander über das Erlebte sprechen!

Auffangen.... Hm... Es sind für mich manchmal zwei, drei Gesten die mir signalisieren: ich bin da und bleibe bei dir. Ein Kuss auf die Stirn, über das Haar streicheln.... Mir reicht es wenn Er noch da ist und nicht gleich wegrennt Allerdings bin ich auch nicht die, die mit ihren Partnern (außer meinem Mann) viel kuschelt.

Wenn ich "mehr" brauche, vll tatsächlich von ihm gehalten werden will, dann signalisiere ich das auch.

Aber so ist jeder unterschiedlich und ich bin weder Sklavin noch SUB

Was bist Du dann?

Ich? Ich bin einfach eine devote Schlampe

Das lässt mehr Raum für Definitionen.... Außerdem lass ich mich nur höchst ungern in Schubladen stecken

Vieles wurde schon gesagt und es sind einige sehr wertvolle Beiträge zu lesen.

Aus Gesprächen mit Gleichgesinnten ist die Wichtigkeit des Auffangens unterschiedlich.

Für mich ist das Auffangen ganz wichtig. Das wurde mir erst klar, als ich es erleben durfte.
Bei den ersten Sessions wurde ich nie aufgefangen und es ist dann schon vorgekommen, dass es mir eine Zeit danach nicht mehr gut gegangen ist und ein Gefühl des "Verlorenseins" übermächtig wurde. V.a. auch weil ich mit mir kämpfte, mich danach fragte, was denn mir mit los sei, was ich denn da mit mir machen lassen würde... Obwohl ich es angesprochen habe, wurde darauf nicht eingegangen - manchmal sogar ganz das Gegenteil.
Es geht mir v.a. darum vor Ort wieder aus dem Flow heraus zu kommen und zu spüren, dass es gut ist wie es ist. In den Arm genommen werden, das zärtliche Ausklingen ist für mich persönlich am Besten.
Es ist halt viel notwendig um in mir den Schalter umzulegen, das ist das Zurücklegen des Schalters ganz wichtig, sonst ist das Loch einige Zeit später vorprogrammiert.

... so wie du deinen Bericht geschrieben hast, so geht es mir zur Zeit genauso. Ich bewege mich nun seit zwei Jahren in meiner Entdeckungsreise, habe bis heute noch nicht dieses Auffangen, aus diesem Flow durch das Gespür von Wärme und Geborgenheit nicht zu spüren bekommen. Nicht die wärmende Hand auf dem geschundenen Fleisch, dass mit Striemen gekennzeichnet ist. Dadurch habe ich verlernt diese Striemen mit Stolz zu tragen, zu einem gewissen Punkt für mich selbst schon.
Es stimmt jeder möchte es auf seiner Weise, die einen brauchen es und andere wiederum sehen dieses Auffangen anders, eher als Beleidigung. Ich für meinen Teil brauche diese Auffangen, das gemeinsame Ausgleiten aus dem Flow um wieder an das glauben zu können was BDSM ist, bzw warum BDSM so schön ist.

Da Du das Auffangen von deinem Herrn oder Herrin nicht bekommst, Du es aber brauchst um deine Gedanken wieder frei bekommst, habe ich mal eine Frage.
Hast Du das denn schon mal angesprochen und was war die Antwort?
Sollte es dadrauf keine Reaktion gegeben haben, dann würde ich Dir raten deinen Herrn oder Herrin zu verlassen und einen neuen Herrn oder Herrin zu suchen.
Denn da stimmt nach meiner Meinung die Chemie zwischen euch nicht.


LG. Bunti335

Das Tut mir sehr leid für dich. Ein Auffangen hat auch viel mit Respekt zu tun und wie du schon richtig sagtest mit Stolz.
Ich wünsche dir das du es kennen lernst. Es gehört dazu.
Ganz liebe Grüße

mag jeder etwas anders interpretieren. Wie man es letztendlich nennt ist Schall und Rauch. Rein subjektiv gesehen glaube ich jedoch dass man immer jemanden an seiner Seite braucht, dem man bedingungslos vertraut und der einem hilft wieder runter zu kommen, egal wo oben man auch war.

Schließlich basiert alles auf diesem Vertrauen und wer das nicht hat kann auch nichts zurückgeben behaupte ich mal lapidar. Dabei ist es letztendlich glechgültig mit was man gespielt hat ausser miteinander. Die Reihe dessen was es gewesen sein könnte ist da elend lange.

Und mit dem Vertrauen ist es wie mit dem zuhören. Wer nicht zuhören kann, der hat auch nichts zu sagen.

just my 5 Cents

Danke, danke für den letzten Beitrag von Dir!

Er sagt einen ganz wichtigen Kern aus!