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Donatien Alphonse François de Sade

*******ctum Mann
105 Beiträge
Wer das Wort "sadistisch" ...
im Sprachschatz hat, der sollte sich schon mit dem auseinandersetzen, was Pate für die Wortkreation stand. Das habe ich mir zumindest gedacht, als ich mir die vier Bücher "Justine und die Leiden der Tugend" angetan habe.

Muss man es gelesen haben? Nein, denn als BDSM-Anregung sind die Bücher völlig ungeeignet. Alles was de Sade durch seine Protagonisten (allesamt Würdeträger und angesehene Mitglieder der feine aristokratischen Gesellschaft) tun lässt, ist brutal, menschenverachtend, abscheulich und gesetzeswidrig sowieso. Einvernehmlich passiert da nie etwas mit den Opfern. De Sade hat die Manuskripte im Gefängnis geschrieben und so kann ich nur hoffen, dass das die Ursache seiner übelsten Gewaltfantasien sind.
Mir ist einfach nicht klar, ob de Sade seine Neigungen ausgelebt hat oder ob er die Heuchelei der ach so feinen Gesellschaft entlarven wollte. Abscheu für die Missetaten seiner Figuren und für den Autor hat es jedenfalls zur genüge bei mir erzeugt.

Was mich allerdings fasziniert hat, waren die brillanten philosophischen Dispute, die sich die brutalen aber hochintelligenten Übeltäter, mit der dauer-naiven und beratungsresistenten Justine liefern, die bis zum Schluss der Geschichte stoisch an das Gute im Menschen glaubt und fest überzeugt ist, dass sich tugendhaftes Betragen am Ende auszahlt. Und darin steckt meiner Meinung nach, der wahre blasphemische Gedanke des Buches. Gut und tugendhaft sein ist was für's dumme gefügige Volk. Egoismus und Rücksichtslosigkeit wird belohnt und führt zu maximalen Lustgewinn und Reichtum noch zu Lebzeiten.

Habe mich danach gefragt, ob es heute immer noch diese zwei Gruppen von Menschen gibt und zu welchen ich gehören will.

LG
M.
Zitat von Marquis de Sade
Sex ohne Schmerz, ist wie Essen ohne Geschmack.
(Marquis de Sade)
*********under Frau
4.370 Beiträge
Er spürt ihn ja auch nicht *zwinker*
********Lady Frau
4.707 Beiträge
Die Wahrheit verletzt tiefer als jede Beleidigung.

Donatien Alphonse François Marquis de Sade

(1740 - 1814), französischer Romanschriftsteller und Novellist, nach ihm wurde der Sadismus benannt


Auch das ist von Marquis de Sade
*******oyo Mann
3.915 Beiträge
Lesen bildet...
von Sadismus & Gewalt zu lesen... ist wie ein Krimi mit nem Mord... mer muss ja nicht Alles 1:1 nach machen....

De Sades Subbies waren in der Realität eben doch meist Huren + Stricher also auch wenn sichs annerst liest, eben doch freiwillig... awwer Gewalt & Macht kickte Ihn wohl mehr als Vertragen + Konsens... gelll

Alles Liebe + Frohe Ostern + oyo
Einspruch *zwinker*
*********under:
Er spürt ihn ja auch nicht *zwinker*


auch er spürte den Schmerz in seiner jüngsten Jugend, da war geiselung an der Tages Ordnung als strafe .

da kam er das erste mal mit Schmerz am eigenen Körper in Berührung *zwinker*


Laut der Biografie wurde von den gegeiselten der Schmerz in Lust umgewandelt um ihn zu ertragen.
Ich
*******itch
13.428 Beiträge
SirDemian_Luna
Ich habe versucht das Buch zu lesen, kam aber nur bis Seite 25. Den Film habe ich genz geschafft
Welches Buch und welcher Film denn? Er hat ja einiges an Büchern geschrieben...
Und verfilmt wurden auch mehrere seiner Bücher....


Ich kenne lediglich die unzensierte Verfilmung von den 120 Tagen wirklich gut - und hab diese auch mehrmals gesehen - es hat ja auch was wenn an immer derselben Stelle die Besucher beginnen fluchtartig das Kino zu verlassen....

Ich sehe de Sade erheblich mehr als wichtigen gesellschaftskritischen Philosophen denn als irgendwie bedeutend für mich als S/Mer....
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
"Die 120 Tage von Sodom" ist sogar mal verfilmt worden.

Der Film, den Du wohl meinst, heisst Salò o le 120 giornate di Sodoma und dieses "Salò" ist das Eigentliche, was der Film beschreibt. Der Film ist eine Allegorie über den italienischen Alt- und Neo-Faschismus. Um ihn zu verstehen, muss man sich mit Pasolini, seinem Gesamtwerk und eben Italien der Nachkriegszeit, Gladio inklusive, beschäftigen.
Mit de Sade hat er nichts "direkt" zu tun, er verwendet allerdings dessen Grausamkeiten, um Entmenschlichungen der Gegenwart plastisch darzustellen; das tat auch de Sade in seinen Werken.


Ich sehe de Sade erheblich mehr als wichtigen gesellschaftskritischen Philosophen denn als irgendwie bedeutend für mich als S/Mer....
Yepp.
(Wobei gedankliche Freiheit im de Sade'schen Sinne durchaus bei vielen BDSMlern noch etwas Nachhilfe bedürfte.)
*******itch:
Ich sehe de Sade erheblich mehr als wichtigen gesellschaftskritischen Philosophen denn als irgendwie bedeutend für mich als S/Mer....

Mit dem Einhalten der Urheberrechte hatte er es aber auch nicht sehr...... er hat doch bei einigen Köpfen der damaligen Zeit abgekupfert.....

Seine dargestellten Grausamkeiten sind eines..... der Ekelfaktor ein anderer:

wenn er explizit die analen Unsauberkeiten der Protagonisten beschreibt, ist bei mir eine Grenze erreicht...... *ko*
Zitat
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab.

Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab.

Donatien Alphonse François Marquis de Sade (1740 - 1814), französischer Romanschriftsteller und Novellist, nach ihm wurde der Sadismus benannt, französischer Romanschriftsteller und Novellist, nach ihm wurde der Sadismus benannt

*troest*

2 x auf copy and paste gedrückt?
*******dje Frau
112 Beiträge
Der Film ist eine Allegorie über den italienischen Alt- und Neo-Faschismus. Um ihn zu verstehen, muss man sich mit Pasolini, seinem Gesamtwerk und eben Italien der Nachkriegszeit, Gladio inklusive, beschäftigen.

Natürlich, aber in diesem Thread geht es weder um das eine noch das andere. Hier geht es um de Sade. Das Grundgerüst des Films, mit vielen Handlungssträngen, ist 1:1 an de Sades "Die 120 Tage von Sodom" angelehnt, von daher hat dieser Film für mich nicht nur begrenzt mit de Sade zu tun.
********Lady Frau
4.707 Beiträge
Ich versetze mich gerade einmal in die Lage von Herrn de Sade. Er lebte zu einer Zeit, in der die Menschen an Teufel und Hexen glaubten. Wenn der Wind um die Häuser wehte, waren es Geister und Dämonen. Es wurde brutal mit den Menschen umgegangen.

In dieser Umgebung schrieb er seine Werke - inspiriert von einer grauen, dunklen Zeit und Umgebung. Inspiriert von seinem eigenen Blick in seine Seele, inspiriert von seinen lustvoll-grausigen Gedanken.

Nun ja, wer weiß, was mir so in dieser Zeit durch den Kopf gegangen wäre. Ich hätte vielleicht Geschichten über den Teufel und Hexen - deren Sexualität und Grausamkeit geschrieben. Wer weiß das schon.....

Auf alle Fälle freut sich Herr de Sade sicherlich über unsere rege Diskussion.............
*bravo*
wohl wahr Bachata_Lady diese Gedanken kommen mir auch beim lesen einiger Beiträge hier .

und ein besonderer Gedanke kommt mir , es werfe derjenige den ersten Stein, der nicht Gedanken hat oder hatte die strafrechtlich verfolgt werde würden , sie aber nicht auslebt, weil er weiß wie die Gesellschaft reagiert und weil es nur seine Fantasie ist. Seine geheime Fantasie!!!!

Fantasie und Realität sind zweierlei .


Marquis de Sade hat sogar in der heutigen Zeit uns ein Denk Anstoß gegeben , denn sonst würden wir nicht über ihn Diskutieren.

Das sollte uns zu denken geben *zwinker*


Es gibt hier die eine Seite , die Marquis de Sade weit von sich weißt und die andere Seite die sich mit Marquis de Sade wegen den TE beschäftigt .


Gerade die , die ihn von sich weisen, sollen sich mal Gedanken über ihre geheimen Fantasien machen.

Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, ich spreche mich nicht frei von Fantasien , Fantasien die nicht gesellschaftsfähig sind , aber es sind eben Fantasien und nicht mehr. Also verurteile ich nicht sondern befasse mich mit Menschen die Fantasien haben und schaue mir die Hintergründe an .

Das ist meine Meinung dazu!!!!
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Ich versetze mich gerade einmal in die Lage von Herrn de Sade. Er lebte zu einer Zeit, in der die Menschen an Teufel und Hexen glaubten. Wenn der Wind um die Häuser wehte, waren es Geister und Dämonen. Es wurde brutal mit den Menschen umgegangen.


Naja, Bachata, Ende des 18 Jahrhunderts war das mit Teufeln und Hexen und Geistern und Dämonen in Mitteleuropa nicht mehr so ganz ausgeprägt. Das Zeitalter der Aufklärung, wir erinnern uns...

Was nicht heißt, dass diese Vorstellungen zu dieser Zeit völlig verschwunden wären. Sind sie auch heute noch nicht (mehr).

"Brutal" gehen auch heute die Menschen miteinander um, vielerorts, nicht nur in weit entfernten Ländern und Winkeln.

Er lebte in einer Zeit massiver Umwälzungen, die blutig waren und zugleich einerseits ein aufgeklärtes, rationelles und freiheitliches, gleichheitliches Gedankengut propagierten, dies indes weiterhin auf wenig aufgekärter, unfreier und ungleicher Basis aufbauten. Und weiterhin noch sehr kirchlich geprägt.

Eine bigotte Gesellschaft in ihrer scheinheiligen Gottesfürchtigkeit, ihren Moralvorstellungen und einem gesellschaftlichen (Neu-)Aufbau, der alles andere als gleich und brüderlich war. Vor diesem Hintergrund muss man de Sade wohl vor allem sehen.
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