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BDSM NRW
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BDSM = Flucht in die Kindheit?

Eines von Vielen.
*********ondon Mann
30 Beiträge
Schwierige Kopellung
Ich glaube wir sind alle durch unser gesamtes Leben geprägt. Sicherlich lassen sich viele Parallelen herstellen, aber ich glaube nicht, dass es eine Flucht ist.

Flucht suggeriert, dass wir uns anderen Dingen entziehen. Und ein Weg in die Kindheit ist es für mich auch nicht. Auch bei mir gibt es Ursprünge, die bis in die Kindheit zurück reichen, aber für mich ist das kein Weg dorthin zurück.

Ich finde es wäre zu einfach und würde unseren Neigungen einfach nicht gerecht. Es steckt viel mehr hinter meiner Person, meiner Neigung und meinen Gefühlen, als das ich zurück in meine Kindheit flüchten würde oder wollte.
****in Frau
40 Beiträge
Gordon_N Du hast das Thema tatsächlich aufgegriffen. Danke, ich finde die Antworten sehr interessant!

Eine kleine Ergänzung meinerseits. Ich halte eine "stets devote Einstellung" als "Flucht in die Kindheit". Im Sinne von "sich lieber in dieser Welt aufhalten".

Masochismus, so wie ich es fühle, ist für mich ein rein sexueller Kick. Eine Erweiterung meiner Möglichkeiten sexuelle Lust zu erlangen und zu befriedigen. Nicht nur so, aber eben auch.
Ich für mich würde nicht sagen, dass es eine Flucht in die Kindheit ist, sondern eher, das dadurch, das ich bzw. jeder von uns in seiner Kindheit die Manifestierung seiner Persönlichkeit erfahren hat, die Neigung mehr oder weniger etwas mit der "Geschichte seiner Kindheit" zu tun hat.

Auch wenn ich mich in Beisein meines Partners/Doms sehr geborgen fühle, heißt dieses ja nicht, dass ich es in meiner Kindheit nicht erfahren habe. Im Gegenteil, vielleicht bin ich sogar viel zu behütet aufgewachsen.

Und das ich die härte "Gangart" des Sex bevorzuge, heißt auch nicht, dass ich in der Kindheit geschlagen wurde, denn auch das wurde ich nicht.

Letztendlich denke ich nicht, dass meine Neigung eine Flucht in meine Kindheit ist.
Ichbin 45 Jahre alt, aber manchmal fühle und benehme mich wie eine (jetzt mal ganz übertrieben) 15 jährige und bin ich froh über meine "Fähigkeit", auch mal albern und unvernünftig sein zu können und vielleicht auch Verantwortung abzugeben, aber zum einen hat das nicht ausschließlich mit BDSM zu tun und ganz sicher auch nicht weil ich durch meine devote Neigung in meine Kindheit flüchte.

Aber wenn ich mal ganz ehrlich bin, finde ich das diese ganze Spekulationen vielleicht sogar etwas zu weit führen, und es sich dann nicht gewundert werden muss, dass mit BDSM sofort Perversion, Abartigkeit, gestörte Persönlichkeit etc. verbunden wird, und BDSM immer noch mit Vorurteilen behaftet ist.

Vielmehr denke ich, dass jeder einzelne seine Neigung so leben sollte, wie er möchte, egal aus welchen Beweggründen. Muss es denn für alles immer eine tiefreichende Erklärung, Begründung oder Rechtfertigung geben. NEIN.

Daher wünsche ich jedem, wobei er auch immer Spaß haben mag viel Vergnügen.

Yola
********tzle Frau
2.651 Beiträge
hm also ich kann auch nach zwei minuten Nachdenken da nicht wirklich einen Zusammenhang für mich sehen...
An dieses "pucken" kann ich mich absolut nicht erinnern, genauso wie vermutlich manch andre(r) auch...
und da ich ein braves kind war wurd ich auch so gut wie nie bestraft...^^
und Regeln hat ich soweit ich mich entsinne als Kind kaum...

also für mich gibt es da bei mir keinen Zusammenhang...

Für mich ist zwar meine "devote Rolle" manchmal wie eine Flucht vom Alltag, aber ganz bestimmt nicht in meine Kindheit *nein*

und ich persönlich kann den Zusammenhang BDSM = Flucht in die Kindheit nicht von Ageplay o.ä. richtig trennen...
weil wenn man BDSM mit Kindheit vergleicht dann würde es ja bedeuten das der devote Teil Kind ist...versteht einer was ich meine?^^
und man kann ja nicht wirklich sagen das jeder BDSMLer Ageplayer ist^^
*****n_N Mann
9.369 Beiträge
Themenersteller 
****68:
Auch wenn ich mich in Beisein meines Partners/Doms sehr geborgen fühle, heißt dieses ja nicht, dass ich es in meiner Kindheit nicht erfahren habe. Im Gegenteil, vielleicht bin ich sogar viel zu behütet aufgewachsen.
Muss es denn immer etwas negatives sein was man nicht bekommen hat?
Der Mensch sehnt sich doch nach positiven. Wenn du das behütet werden als Kind toll fandest wundert es mich persönlich nicht das du heute das geborgene Gefühl in Anwesenheit deines Partners geniest.

****68:
Aber wenn ich mal ganz ehrlich bin, finde ich das diese ganze Spekulationen vielleicht sogar etwas zu weit führen, und es sich dann nicht gewundert werden muss, dass mit BDSM sofort Perversion, Abartigkeit, gestörte Persönlichkeit etc. verbunden wird, und BDSM immer noch mit Vorurteilen behaftet ist.
Da mach dir mal keine Gedanken...die die es verurteilen haben sich nie damit ernsthaft auseinandergesetzt und haben ihre eigenen Vorstellungen sich zusammengeschustert warum es Pervers und abartig ist. Die lesen hier sicher nicht mit.
****in Frau
40 Beiträge
Ich bin mir sicher, TE will mit diesem Beitrag nicht urteilen. Er hat eine Aussage von mir aufgegriffen und interessiert sich für Meinungen. So sollte es doch auch jeder halten.

Ich grübele immer wieder über die Gründe, warum sich jemand oft, regelmässig, however in die Subrolle begibt. Ich rede hierbei nicht von Masochismus!

Erwachsenwerden geht doch damit einher, daß man selbständig wird, Verantwortung übernimmt und nach seinen eigenen Freiheiten sucht. Das strebt man ganz automatisch an. Man rebelliert gegen die Eltern, gegen ihre Regeln, will sich nix vorschreiben lassen.

Ich empfinde Erfüllung darin temporär zu dienen. Freude zu bereiten, zu gehorchen, gefordert und gefördert zu werden, Aufmerksamkeit zu bekommen, mich behütet zu fühlen, usw.
Aber ich würde es für mein Leben definitv nicht erfüllend finden, dies meistens zu tun. Ich entscheide gern über mein Leben, trage gern die Verantwortung für mein eigenes Tun, brauche nicht dauernd Aufmerksamkeit, oder die Hoffnung darauf, usw.

Mich beschäftigt, warum das manche aber MEISTENS wollen, brauchen und darin aufgehen. Und meine Erklärung/Vermutung ist, daß man die Verantwortung für sich selber nicht tragen will, viel Aufmerksamkeit braucht, etc. DAS ist für mich ein "sich in die Kindheit zu begeben".
*****n_N:
Wenn du das behütet werden als Kind toll fandest wundert es mich persönlich nicht das du heute das geborgene Gefühl in Anwesenheit deines Partners geniest.

Du bringst eine Wertung in meine Aussage, die ich nie getätigt habe!!!,,,, Wo steht, dass ich es toll fand????

Gruß Yola *zwinker*
********tzle Frau
2.651 Beiträge
Hm ich find den Zusammenhang von "Aufmerksamkeit wollen" zu devoter Rolle nicht wirklich...jemand der "immer oder desöfteren etc" Aufmerksamkeit will ist nicht gleich devot...das sind eher andere Gründe wenn man Aufmerksamkeit braucht...das hat Null mit Devot sein zu tun...Das sind dann eher Gründe in der Person "Aufmerksamkeitsdeifizitsyndrom" oder sowas...
****in Frau
40 Beiträge
Bitte
nicht einzelne Wörter herauspieken! *zwinker*
*****ear Mann
616 Beiträge
Flucht nach vorne,...
..ins Altenheim.

Bondage
Macht und Hilflosigkeit kennen wir alle. Dieses erlebt man durch Bondage auch.
Das Festbinden am Bett, wenn auch nur aufgrund der vorliegenden Demenz oder einfach aus dem Notstand des Pflegepersonals


Discipline, Dominance & Submission
Regeln, Aufgaben, Erziehung...alles sehr bekannt aus dem Pflegeheim.
Die fiese Schwester, die einem klar macht, daß man nicht mehr als Mensch, sondern maximal als zu betreuende Futterverwertungsmaschine gilt und den Anweisungen strengstens zu folgen hat. Sonst gibt's kein Pudding zum Nachtisch.


Sadism & Masochism
Das unbestimmte Gefühl, dem Personal würden die kleinen fiesen Machenschaften auch noch gefallen. Und warum guckt mein ZimmerNachbar immer so unterwürfig hinter der Nachtwache hinterher, nachdem Sie ihn wegen Einnässung gefaltet hat?




Dies ist natürlich rein fiktiv und ich entschuldige mich im Voraus bei jedem in der Pflege tätigen Menschen für dieses Zerrbild. Ich bin schwach... *g*
****in Frau
40 Beiträge
Das alles
nicht wirklich freiwillig...
********tzle Frau
2.651 Beiträge
ok dann zu dem Rest deines Postings noch ein paar meiner Gedanken...
ansonsten redest du glaube ich hauptsächlich von TPE u.ä. weil sonst nirgends der devote Part sämtliche Verantwortung abgibt und TPE lebt meiner Meinung nach nur ein Bruchteil...somit stimmt BDSM = Flucht in die Kindheit auf keinen Fall, da das wenn dann nur einen Bruchteil betrifft...
Und ansonsten muss man doch nicht immer alles verstehen...Jedem das Seine eben, wiederum andere verstehen bestimmt nicht warum du so "Teilzeit-devot" sein kannst (bitte das Wort jetzt nicht auf die Goldwaage legen, mir fiel grad kein besseres Wort ein^)^^
****in Frau
40 Beiträge
teilzeit-devot
Lustiges Wort. Dieser Beitrag entstand auf Grund eines anderen, bei dem "echt devot" das Thema war.

Ich denke, man ist devot, oder nicht. Da gibt es keine unechte Devotheit. Für mich stellt sich hier die Frage, wieviel Zeit man in dieser Rolle verbringt. Für manche ist es eben nicht nur eine Rolle, sondern eine Lebenseinstellung. Ich möchte das verstehen, weil es mich interessiert.
Bei mir trifft das auf jeden Fall zu -

allerdings anders als wohl (hoffentlich) bei den meisten Anderen:

als ehemals über viele Jahre sexuell missbrauchtes Kind kann ich so, indem ich Elemente des damals Erlebten quasi kontrolliert nacherlebe, das rückwirkend steuern und beeinflussen.

Und - ich mag kein Bondage, aber, nach sehr extremen "Spielen" werde ich von meinem Top mit der Bettdecke "gepuckt"....... und indem er mich so festhält und gegen seinen Körper presst, bin ich hilflos - und zugleich beschützt und in Sicherheit.....

als er das zum ersten Mal praktizierte, bin ich vor Panik bald ausgerastet.... mein Fluchtreflex ist sehr stark ausgeprägt - heute kann ich mich fallen lassen und so von ihm aufgefangen werden.

Jepp...... Kindheitserleben kontrolliert nachspielen....
****oie Frau
3.356 Beiträge
****in:
Da gibt es keine unechte Devotheit. Für mich stellt sich hier die Frage, wieviel Zeit man in dieser Rolle verbringt.

ist es eine rolle?

ich glaube eher nicht.
es ist ein bestandteil der persönlichkeit, der aktiv wird, wenn er passend angesprochen wird.
@Noreia
denn das würde für mich als Masochistin ja sonst bedeuten, dass ich mich nach der Prügel sehne, dich ich als Kind vom Vater erhalten habe..... und ich war nicht ungezogen um die Aufmerksamkeit zu erlangen, die Prügel gabs auch so.


Auch ich bin nicht "fachwissend", aber ich könnte mir vorstellen, dass jeder Mensch sich auf dem Terrain sicher/wohl/geborgen fühlt, das er kennt, unabhängig davon, ob es von außen als positiv oder als negativ wahrgenommen wird. Kinder sind trockene Schwämme, sie nehmen alles auf, was die Eltern ihnen geben, da sie nicht vergleichen oder werten.

Wenn ein Kind also geprügelt wird, wird es darauf geprägt und entwickelt Mechanismen, sowohl damit umzugehen als auch dies als die "übliche" elterliche Zugewandtheit zu empfinden.

Wie gesagt, mir erscheint das plausibel, aber ich stelle diese Meinung gerne zum Zerpflücken durch Leute, die was davon verstehen, zur Verfügung. *zwinker*

Fühlt euch gegrüßt.
"Er" von den Naughtys
Ich befürchtete ..........
schon die ganze Zeit beim mitlesen das BDSM gleich noch als Therapie von irgend welchen Misshandlungen benannt wird .

ab hier steige ich aus da ich so etwas sehr verantwortungslos finde .
Bella4264
Wem gegenüber findest Du das verantwortungslos?
****in Frau
40 Beiträge
@melvoie
Einverstanden *g*

Bei mir bleibt trotzdem immer noch die Frage offen, warum manche diese Seite ihrer Persönlichkeit häufig leben wollen.
***SS Paar
31 Beiträge
Unfug
****oie Frau
3.356 Beiträge
****in:
Bei mir bleibt trotzdem immer noch die Frage offen, warum manche diese Seite ihrer Persönlichkeit häufig leben wollen.

aus genau dem gleichen grund, aus dem der masochist sich körperliche schmerzen zufügen lässt: weil es per saldo einem damit sehr sehr gut geht.
*****511 Mann
21.850 Beiträge
******264:
Ich befürchtete ..........
schon die ganze Zeit beim mitlesen das BDSM gleich noch als Therapie von irgend welchen Misshandlungen benannt wird .

ab hier steige ich aus da ich so etwas sehr verantwortungslos finde .

Das gibt es immer wieder und auch schon mehrmals hier, dass z.B. Borderliner sich selbst therapieren wollten durch BDSM und fragten ob das ginge.

Aber wenn es für eine Person passt und sie es als Möglichkeit erkannt hat, ihre Kindheitstraumata damit zu "therapieren" bzw. zu verarbeiten ist das nach meiner Meinung gut. Und nicht zu verurteilen. Auch eine Verantwortungslosigkeit würde ich erst sehen, wenn ich andere aufrufe es nachzutun.

LG
****in Frau
40 Beiträge
OneSin:
Bei mir bleibt trotzdem immer noch die Frage offen, warum manche diese Seite ihrer Persönlichkeit häufig leben wollen.

aus genau dem gleichen grund, aus dem der masochist sich körperliche schmerzen zufügen lässt: weil es per saldo einem damit sehr sehr gut geht.

(*grummel* Wie hole ich einen Beitrag in meinen rein?)

Aber genau da liegt bei mir der Haken. Wieso geht es einem damit gut, wenn man die Verantwortung möglichst oft abgibt? Bzw. meistens über sein Leben bestimmen läßt? Mir stellt sich die Frage ab einer gewissen Zeitintensität.
****oie Frau
3.356 Beiträge
weisst ... als nur begrenzt masochistisch veranlagter mensch könnte ich mir auch die frage stellen, warum es menschen gibt, die sich immer wieder in schmerzerfahrungen bringen, vor denen ich wegrennen würde, wenn ich mit ihnen konfrontiert wäre.

ich stelle mir diese frage aber nicht.

ich schaue mir im zweifel den menschen an und wenn es ihn glücklich macht, was er tut bzw. mit sich geschehen lässt, dann ist das gut so.
*****511 Mann
21.850 Beiträge
Sorry für OT

****in:
(*grummel* Wie hole ich einen Beitrag in meinen rein?)

Mit gehaltener Maustaste drüber und markieren.
Und dann den Zitat Knopf drücken.

*undwech*
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