Ich für mich würde nicht sagen, dass es eine Flucht in die Kindheit ist, sondern eher, das dadurch, das ich bzw. jeder von uns in seiner Kindheit die Manifestierung seiner Persönlichkeit erfahren hat, die Neigung mehr oder weniger etwas mit der "Geschichte seiner Kindheit" zu tun hat.
Auch wenn ich mich in Beisein meines Partners/Doms sehr geborgen fühle, heißt dieses ja nicht, dass ich es in meiner Kindheit nicht erfahren habe. Im Gegenteil, vielleicht bin ich sogar viel zu behütet aufgewachsen.
Und das ich die härte "Gangart" des Sex bevorzuge, heißt auch nicht, dass ich in der Kindheit geschlagen wurde, denn auch das wurde ich nicht.
Letztendlich denke ich nicht, dass meine Neigung eine Flucht in meine Kindheit ist.
Ichbin 45 Jahre alt, aber manchmal fühle und benehme mich wie eine (jetzt mal ganz übertrieben) 15 jährige und bin ich froh über meine "Fähigkeit", auch mal albern und unvernünftig sein zu können und vielleicht auch Verantwortung abzugeben, aber zum einen hat das nicht ausschließlich mit BDSM zu tun und ganz sicher auch nicht weil ich durch meine devote Neigung in meine Kindheit flüchte.
Aber wenn ich mal ganz ehrlich bin, finde ich das diese ganze Spekulationen vielleicht sogar etwas zu weit führen, und es sich dann nicht gewundert werden muss, dass mit BDSM sofort Perversion, Abartigkeit, gestörte Persönlichkeit etc. verbunden wird, und BDSM immer noch mit Vorurteilen behaftet ist.
Vielmehr denke ich, dass jeder einzelne seine Neigung so leben sollte, wie er möchte, egal aus welchen Beweggründen. Muss es denn für alles immer eine tiefreichende Erklärung, Begründung oder Rechtfertigung geben. NEIN.
Daher wünsche ich jedem, wobei er auch immer Spaß haben mag viel Vergnügen.
Yola