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BDSM = Flucht in die Kindheit?

*****_54 Frau
10.994 Beiträge
Interessantes Thema
coriolis hat es für mich auf dem Punkt gebracht.

Das andere ist die Einfachheit, das wäre für mich der Schlüssel. ...

..... Als Kind konnte man ganz selbstverständlich in einer Situation versinken...

BDSM schafft Klarheit.
Für den Bottom, weil der nicht mehr tun muss, als was man ihm sagt. Klare Regeln, klare Anweisungen, umfassende Aufmerksamkeit und Fürsorge.
Für den Top, weil es auch für ihn einfach wird. Sagen was man will, ohne Ablenkungen und Widersprüche, sein Wille gilt.

Insofern würde ich sagen, es ist nicht so sehr eine Flucht in die Kindheit, aber ein Schritt in ein Gefühl, das so einfach und klar ist, wie es damals war.

Ich selbst hatte eine durchaus schöne und meist glückliche Kindheit, mit zugewandten Eltern, aber natürlich auch manchen Irritationen, die wohl generell zum Aufwachsen dazu gehören.
Woher diese Neigung kommt, konnte ich bei mir nicht genau herausfinden.
Aber dass der Weg in die Kindheit führt, in das unmittelbare, ganz direkte Erleben, dass man sich keine Sorgen um irgendetwas macht, weil das "Jetzt" und das sich 100%ige Fallenlassen allein zählt - ja, den Gedanken habe ich schon einige Male gehabt.
**********esign Mann
2.972 Beiträge
Hier werden Kindheitsträume wahr
Eine Geschichte aus dem Bekanntenkreis
Geschichten aus der Kindheit:
Das Kind hatte eigene Haustiere und musste diese selbst versorgen. Eines Tages holte das Kind mit dem Bollerwagen und dem Hund Futterrüben von einem nahen Bauernhof. Um nicht so oft laufen zu müssen, wurde der Wagen bei jedem Gang mehr beladen und immer neue Rekorde aufgestellt. Die Nebenwirkung war, dass er so natürlich auch immer schwerer wurde.
Irgendwann bastelte sich das Kind aus der Hundeleine eine Art Zuggeschirr, weil es den Bollerwagen anders kaum noch ziehen konnte. Wie Kinder so sind, dachte es sich eine Geschichte drum herum aus. Es sah sich selbst als Sklaven, der diese Arbeiten erledigen musste und stellte sich mit Peitschen bewaffnete Sklaventreiber vor, die es antreiben.

Heute:
Das damilige Kind ist inzwischen schon groß und nimmt in einer BDSM-Beziehung den devoten Part ein. Als das Paar mal Brennholz geholt hat, wurde es auf DEN Bollerwagen geladen, Sub wurde mit gefesseltem Oberkörper davor gespannt und an Halsband und Leine geführt und dabei mit der Peitsche angetrieben.

So wurden dann Jahre später in der BDSM-Beziehung die Kindheitsträume wahr.
****ale Frau
4.612 Beiträge
Habe ernsthaft darüber nachgedacht, mehr wie zwei Minuten.
Meine Kindheit hatte schöne und unschöne Momente, vermutlich wie jede andere auch. Dahin zurück, oder gar flüchten?

Nein.

Ich stelle mich meinem Leben und seinen Herausforderungen. Selbst wenn es schwer wird.
Und wenn es etwas gab, was ich als Kind so wirklich nicht leiden konnte, dann war es die Tatsache, ein Kind zu sein. Ein Kind ist machtlos, muss sich fügen, tun was man ihm sagt.
Da sträubt sich was in mir! Erst Recht heute, wo ich mich dominant ausleben kann.

Gepuckt wurde ich nicht, in den Arm nehmen mag ich, aber festgehalten werden ist bäh. Na gut, ich bin auch nicht devot.

Also zurück zur Gordonschen Theorie - ich soll also die Elternrolle nachspielen?
Ich weiss nicht... nein, ich spiele meine Mutter nicht nach und gebe das von ihr gezeigte Verhalten nicht weiter. Mein Vater war fast 60 bei meiner Geburt... ähm, nein, auch den spiele ich nach.
Und wenn man 4 Kinder groß hat und noch am 5. zu Ende werkelt, ist Eltern spielen irgendwie reizlos geworden.

Kurz:
In meinem BDSM finde ich nichts Kindheitliches wieder.
Ich habs aber auch nicht so mit der Bondage und dem Bestrafen auch nicht.

Ich mache SM, weil es mir Freude macht (dem Meinen eher indirekt) und D/s, wenn und weil uns beiden danach ist.

Tut mir leid, Gordon, nichts gegen erkannte Mechanismen, aber da finde ich zumindest mich nicht wieder. Vielleicht gibt es welche, die das tun (haben sich ja einige hier gemeldet), aber mal wieder nicht alle.

Ist aber auch langweilig mit diesem BDSM, immer bleibts bei der Formel, dass doch jeder sein eigenes Süppchen kocht. *zaubertrank*
****in Frau
40 Beiträge
@Omphale
Ein Mißverständnis rührt daher, daß nicht darauf hingewiesen wurde, daß es nicht um BDSM geht, sondern um das Subdasein *zwinker* Alles gut!
****ura Frau
507 Beiträge
Ich habe BDSM ja schon mit vielem in Verbindung gebracht, aber noch nie mit meiner Kindheit *lach*

Weder fühle ich mich wie ein Kind (so fühle ich mich höchstens, wenn ich wieder Weihnachtskarussel fahre *yuppie*), noch WILL ich in diesem Moment ein Kind sein. Als Kind könnte ich doch gar nicht, das ausleben, was ich da auslebe.

Im Gegenteil. BDSM hat doch ganz stark mit der Abnabelung vom Kindsein zu tun. Nicht mehr fremdbestimmt bestraft oder belobt werden (gut, ich bin jetzt Dom, aber ok), sondern selbstbestimmt. ICH treffe die Entscheidung. Nicht meine Eltern. Im grunde auch nicht der Dom, denn erstmal ist es der Sub, der selbstständig entscheidet, sich zu unterwerfen.

Das hat doch ganz viel mit Sexualität zu tun, was ich jetzt nicht dem Kindesalter zuordnen würde (ab Pupertät vielleicht, aber vorher?). Und beim Sex denk ich ja auch an vieles, aber nicht an meine Kindheit *g*

Vielleicht finden sich auch Teile der Kindheit im eigenen BDSM wider, aber das trifft ja nun auf alles im Leben zu. Die gesamte Persönlichkeit wird ja davon mitgeprägt.
*****n_N Mann
9.369 Beiträge
Themenersteller 
Interessant das
sich eher (nicht alle) die Subs wiederfinden.

"Flucht in die Kindheit" war offensichtlich ein falscher Titel...im Nachhinein... "Fluch in die Gefühlswelten die man aus der Kindheit kennt" wäre vielleicht etwas gewesen was es vielleicht eher trifft bzw. mit dem man sich eher anfreunden kann.
Wir sind ja alle erwachsen und das ist uns auch wichtig, sonst wird man ja nicht für voll genommen!

Was die Meinung der Doms betrifft bin ich über die negative Haltung sehr erstaunt.
Als Vater und Dom sehe ich da Paralelen ohne Ende! Auch wenn ich meine Subs niemals als Kind oder unmündig gesehen habe und hoffentlich auch nie als solche sehen werde.
Die Gefühle und die Verbindung/Beziehung ist ja auch eine ganz andere...die Aufgaben sind aber die gleichen wenn man die sexuelle Komponente weg lässt...und wehe mir dreht jetzt einer das Wort im Munde um! Dann wird es unlustig...


****ale:
Tut mir leid, Gordon, nichts gegen erkannte Mechanismen, aber da finde ich zumindest mich nicht wieder. Vielleicht gibt es welche, die das tun (haben sich ja einige hier gemeldet), aber mal wieder nicht alle.
Was ein Mist aber auch...habe aber noch eine Theorie auf Lager *lol*
War aber auch nicht das Ziel eine Erklärung zu finden...ich fand die Frage und Parallelen spannend...das nicht alle in die Schublade passen und alle sowieso in keine wollen, war abzusehen *ja*
****ura Frau
507 Beiträge
"Flucht in die Gefühlswelten, die man aus der Kindheit kennt". Ähm, sorry, ne, aber ich hatte in meiner Kindheit definitiv ganz andere Gefühle als beim Ausleben von BDSM *lach*
****oie Frau
3.356 Beiträge
warum das wort "flucht" überhaupt im threadtitel?
****ura Frau
507 Beiträge
Was ich noch ergänzen wurde, aber leider verloren ging.

Gefühle, die ich mit meiner Kindheit verbinde (und die ich mir manchmal zurückwünsche), sind vor allem Unbeschwertheit, Sorgenlosigkeit, (positive) Naivität, Neugier; die Zeit, die einfach viel langsamer verging, die scheinbare Grenzenlosigkeit der Welt etc.

Natürlich kann ich mich auch im BDSM fallen lassen, sorglos glücklich sein, einfach abschalten etc. Das kann ich aber mit einem Besuch im Freizeitpark, einer Party mit Freunden, ein gutes Buch + Kakao usw.

Was ich bei BDSM aber außerdem fühle: sexuelle Erregung, partnerschaftliche Liebe, Pflicht, Verantwortung, Reife etc.

(Liebe, Geborgenheit & Co. sind ja nie verschwunden, können also durch BDSM auch nicht "wiedergeholt" werden)

Also alles Sachen, die ich garantiert nicht mit meiner Kindheit verbinde. Auch Sachen, weswegen ich kein Kind mehr sein möchte, weil sie mir fehlen würden.

Finds also etwas abstrakt.
****in Frau
40 Beiträge
warum das wort "flucht" überhaupt im threadtitel?

Weil es mir so vorkommt. Wenn jemand möglichst meist über sein Leben, sein Tagesablauf und/oder über Umsetzung von Dingen bestimmen lassen möchte.
*****n_N Mann
9.369 Beiträge
Themenersteller 
****ura:
Flucht in die Gefühlswelten, die man aus der Kindheit kennt". Ähm, sorry, ne, aber ich hatte in meiner Kindheit definitiv ganz andere Gefühle als beim Ausleben von BDSM
Du bist doch Domse, ließ doch noch mal Bitte welches dann deine Rolle wäre...im Eigangsthema oder in meinem letzten Beitrag oder zwischen drin hatte ich es auch glaube ich noch mal erwähnt *zwinker*


****oie:
warum das wort "flucht" überhaupt im threadtitel?
Stimmt..."Der Weg zurück..." besser? *zwinker*
****oie Frau
3.356 Beiträge
mhm ... ich schmeiss mal ein wenig die glaskugel an ... vielleicht seh ich da ja was ...

ich habe das gefühl, daß du ein bestimmtes ideal im kopf hast, wie leben zu leben ist.

selbstbestimmung, eigenständigkeit scheinen dir sehr wichtige elemente.

daß jemand freiwillig darauf verzichtet, weil ihm das eventuell nicht so wichtig ist, weil er sich durchaus wohl damit fühlt, wenn er in seinem leben von einem anderen geführt wird, erscheint dir suspekt.

eine erklärung wäre, daß der jenige flieht. flieht vor der verantwortung für sein eigenes leben.

denn ... die ist doch - in deinem bild - alleine zu tragen.

warum eigentlich?

solange die entscheidung aus freiem eigenen willen gefällt wird, spricht doch nichts dagegen?

nur weil unser aktuelles weltbild es nicht vorsieht, daß man(n oder frau) in so einer konstellation glücklich ist?

warum müssen alle menschen führungspersonen sein?
warum muss es eine flucht sein, wenn ein mensch für sich entscheidet, es entspricht seinem naturell viel eher, einem anderen zu folgen?
weil dieser mensch dann nicht dem ideal vom starken, immer eigenständigen menschen entspricht, das wir heute haben?
****ura Frau
507 Beiträge
Du bist doch Domse, ließ doch noch mal Bitte welches dann deine Rolle wäre...im Eigangsthema oder in meinem letzten Beitrag oder zwischen drin hatte ich es auch glaube ich noch mal erwähnt *zwinker*

Ich bin kurz über 20. Was soll ich in denn schon in der Elternrolle? o.O (bloß nicht) Und was hat das mit meiner Kindheit zu tun bzw. inwieweit kann ich damit in MEINE Kindheit "fliehen", wenn ich meine Eltern "imitiere" (als ob ich das wöllte)? Hülfe.
*********dyHH Frau
136 Beiträge
Regression
Als Psychologin habe ich das Thema in den 90ern aufwändig beforscht.
Der devote, passive Partner kann iin dem Spiel in eine kindliche Rolle kommen und aus dieser Lust gewinnen.
Dies ist nicht mit dem Ich-Erleben zu verwechseln, es geht um unsere Triebstrukktur.

Ganz wiichtig: Es ist KEINE "Flucht" !

Jeder BDSMler hat stets auch sene Erwachsenenanteile. Aufgrund unserer Anlagen - die wir uns nicht aussuchen -leben wir in der Sexualiität dann eben auf unsere Weise unsere Wünsche nach Liebe, Nähe, Hingabe, etc.....
*****_by Mann
726 Beiträge
@ Flucht in die Kindheit
Für manche Menschen ist es bestimmt eine Flucht, vielleicht sogar in die Kindheit.
In der Regel ist es der Devote Paart einer Beziehung.
Der Devote Paart, braucht keine Entscheidungen mehr treffen und trägt somit keine Verantwortung.
Der Druck Verantwortung (sogar nur für sich selbst) zu tragen und sei sie noch so gering, ist für viele Menschen schon zu hoch.


Es gibt sogar Menschen, die Kriminell werden, (kein Witz) nur um die Verantwortung für sich selbst an der Gefängnistür abgeben zu können.
****in Frau
40 Beiträge
ich habe das gefühl, daß du ein bestimmtes ideal im kopf hast, wie leben zu leben ist.

Fast. Jeder soll bitte nach seinem Fasson leben. Aber ich gehe mal von der natürlichen Entwicklung aus. Jugendliche fangen irgendwann an zu rebellieren und sich abzukoppeln, selbständig zu werden, usw. Das passiert. Kein Kind wird danach erzogen, daß er sich gefälligst abkoppeln soll, aber natürlich, wie es dann am besten/einfachsten funktioniert. Ein Mensch hat normalerweise ein inneres Bedürfnis danach, selbstbestimmt zu leben. Oder täusche ich mich?

selbstbestimmung, eigenständigkeit scheinen dir sehr wichtige elemente.

Das stimmt.

daß jemand freiwillig darauf verzichtet, weil ihm das eventuell nicht so wichtig ist, weil er sich durchaus wohl damit fühlt, wenn er in seinem leben von einem anderen geführt wird, erscheint dir suspekt.

Total!

eine erklärung wäre, daß der jenige flieht. flieht vor der verantwortung für sein eigenes leben.

denn ... die ist doch - in deinem bild - alleine zu tragen.

warum eigentlich?

Gute Frage! Und ich schätze, das liegt bei mir auch in der Kindheit *zwinker* Ich denke, ich kann andere für ein bei mir entstandenes Gefühl nicht verantwortlich machen. Verschiedene Gefühle entstehen während der Kindheit, es ist eine Entwicklung. Sehe ich das verkehrt?

solange die entscheidung aus freiem eigenen willen gefällt wird, spricht doch nichts dagegen?

nur weil unser aktuelles weltbild es nicht vorsieht, daß man(n oder frau) in so einer konstellation glücklich ist?

warum müssen alle menschen führungspersonen sein?
warum muss es eine flucht sein, wenn ein mensch für sich entscheidet, es entspricht seinem naturell viel eher, einem anderen zu folgen?
weil dieser mensch dann nicht dem ideal vom starken, immer eigenständigen menschen entspricht, das wir heute haben?

Ich spreche nicht dagegen, ich versuche es zu verstehen, weil es mich interessiert.

Bei "anderen folgen" fällt mir ein: "Wer in den Fußstapfen anderer geht, hinterläßt keine eigene Spuren". Ich übertrage es mit "kein eigenes Leben".

Wir sind alle mal stark, mal schwach und auch oft nur als Gemeinschaft stark, oder schwach. Da gibt es für mich kein Bild wonach man sich richten müsste.
****oie Frau
3.356 Beiträge
*****_by:
In der Regel ist es der Devote Paart einer Beziehung.

mhm ... also ob das verhalten von so manchem dominanten herrn da erwachsener ist?

"ich will das aber so!" ... das kriegen kleine jungs im kindergartenalter auch gut hin.
*****lis Mann
690 Beiträge
@gordon
Als Vater und Dom sehe ich da Parallelen ohne Ende!

Geht mir, was den fürsorglichen Teil angeht, genauso.


@****oie
Genau dabei, in beiden Rollen, fühle ich mich sehr erwachsen.
****oie Frau
3.356 Beiträge
****in:
Ein Mensch hat normalerweise ein inneres Bedürfnis danach, selbstbestimmt zu leben. Oder täusche ich mich?

vielleicht ein wenig.

nicht umsonst leben wir menschen in gesellschaften.
das überleben alleine ist äusserst beschwerlich. das leben als einsiedler nicht das, was allgemein als optimum angesehen wird.

gemeinschaften organisieren sich. haben meistens strukturen.

und oftmals sind diese strukturen davon geprägt, daß hierarchien entstehen in denen es führende und folgende gibt. die anzahl der folgenden übersteigt meist die der führenden.

das hat sich als in entscheidungsprozessen als durchaus sinnvoll herausgestellt. wenn über alles und jedes kleinteilig abgestimmt wird, werden die prozesse langwieriger und teilweise sind entscheidungen kaum möglich. das ganze ist sehr energieaufwendung und im zweifel konfliktbeladen.

ein beziehungsmodell, in dem rollen verteilt sind, hat daher bestimmte vorteile.

es geht nicht um das recht selbstbestimmt zu leben.
es geht darum, was der charakter und das wesen eines menschen ist und worin er sich - so wie er ist - am wohlsten fühlt.

und ich persönlich halte es für durchaus legitim sich dafür zu entscheiden, in einer beziehung nicht derjenige zu sein, der das letzte wort und die entscheidung über bestimmte dinge hat.

genauso wie ich es legitim erachte, wenn jemand für sich entscheidet, er ist lieber beamter oder angestellter oder einzelunternehmer, weil eines dieser dinge seinem wesen und naturell entspricht und er damit am besten klar kommt.
*****_by Mann
726 Beiträge
@melvoie
Da hast du sicher Recht.
****in Frau
40 Beiträge
OneSin:
Ein Mensch hat normalerweise ein inneres Bedürfnis danach, selbstbestimmt zu leben. Oder täusche ich mich?

vielleicht ein wenig.

nicht umsonst leben wir menschen in gesellschaften.
das überleben alleine ist äusserst beschwerlich. das leben als einsiedler nicht das, was allgemein als optimum angesehen wird.

gemeinschaften organisieren sich. haben meistens strukturen.

und oftmals sind diese strukturen davon geprägt, daß hierarchien entstehen in denen es führende und folgende gibt. die anzahl der folgenden übersteigt meist die der führenden.

das hat sich als in entscheidungsprozessen als durchaus sinnvoll herausgestellt. wenn über alles und jedes kleinteilig abgestimmt wird, werden die prozesse langwieriger und teilweise sind entscheidungen kaum möglich. das ganze ist sehr energieaufwendung und im zweifel konfliktbeladen.

Ja, man schliesst sich zusammen, wenn es um´s Überleben geht! Aber in einer Beziehung geht es nicht darum. Wenn man im Alltag seinen Mann nicht stehen kann, dann ist was schiefgelaufen.

ein beziehungsmodell, in dem rollen verteilt sind, hat daher bestimmte vorteile.

es geht nicht um das recht selbstbestimmt zu leben.
es geht darum, was der charakter und das wesen eines menschen ist und worin er sich - so wie er ist - am wohlsten fühlt.

und ich persönlich halte es für durchaus legitim sich dafür zu entscheiden, in einer beziehung nicht derjenige zu sein, der das letzte wort und die entscheidung über bestimmte dinge hat.

Klar hat es Vorteile. Es gibt keine Konflikte. Einer entscheidet und trägt die Verantwortung. Oder Sub verweigert und wird bestraft. Wenn er/sie masochistisch ist, fein. Wenn nicht? Dann ist es ein Liebes- oder Gehorsamsbeweis, daß man das doch macht? Oder Sub nimmt es doch hin?

genauso wie ich es legitim erachte, wenn jemand für sich entscheidet, er ist lieber beamter oder angestellter oder einzelunternehmer, weil eines dieser dinge seinem wesen und naturell entspricht und er damit am besten klar kommt.

Ich möchte es nochmal betonen, daß es mir nicht um richtig, oder falsch geht! Ich verurteile eine Lebensweise nicht, so lange es mein Leben nicht absichtlich schwer macht. Ich hinterfrage die Gründe, weil ich sie nicht verstehe *zwinker*
****oie Frau
3.356 Beiträge
****in:
Wenn man im Alltag seinen Mann nicht stehen kann, dann ist was schiefgelaufen.

möchtest du das pauschal so stehen lassen?
so allgemein?

mal ganz davon ab, daß es nicht darum geht, daß man (bzw. frau) nicht kann, sondern daß man bewusst für sich ein leben wählt, daß einen glücklich macht.

ich kann ne ganze menge - aber nicht alles macht mich glücklich. das ist ein gewaltiger unterschied.

du scheinst dem gedankengang verhaftet zu sein, daß alleine unvermögen jemanden dazu bringt, die submissive - folgende - rolle in einer partnerschaft zu wählen.

das halte ich für einen fehlschluss.
auch wenn es diese variante sicherlich gibt.
es gibt aber auch die freiwillige entscheidung für ein beziehungsmodell das - passende paarkonstellation vorausgesetzt - beide glücklich macht, weil sich ihre charaktere ergänzen.
...
Ich beziehe mich jetzt nur auf das Ausgangsthema:

Und ich hatte wirklich erst -Blödsinn- im Kopf aber wenn man so drüber nachdenkt hängt es wohl doch alles etwas zusammen nur ist es bei mir so dass ich bestimmte Dinge nicht mag weil sie mich an Situationen in der Kindheit erinnern also eher umgedreht.

Aber ganz so abwegig ist es nicht *zwinker*

Lg die Selena
interessanter blickwinkel
ich glaube, diese überlegungen hat fast jeder hinter sich, der sich selbst beobachtet und sich manchmal fragt, was er da eigentlich macht und was er da mit sich machen lässt...lächel....

sozusagen das über-ich - was, wenn ich mich recht erinnere, ja für den eltern-teil steht....

aber ich bin auch kein psychologe, also bleib ich mal strikt bei mir. da ich absolut NICHT in meine kindheit zurück will - und schon gar nicht FLÜCHTEN - jedenfalls nicht hin - nur weg *zwinker*, würde ich das für mich auch eher verneinen. aber natürlich hat alles auf meinem lebensweg mich zu dem komplexen gebilde zusammen gesetzt, was mich jetzt als "ich" ausmacht. geht ja gar nicht anders.

vielleicht macht mir das wort "flüchten" da mehr zu schaffen, als "kindheit". ich will ja nicht flüchten aus meiner alltäglichen verantwortung, ich möchte eine pause machen können. ich möchte alte, archaische gefühle spüren, möchte "übermannt" werden, beherrscht, geführt, an meinen haaren in die höhle gezerrt werden...möchte meine demut bewusst hervorholen und bewusst dem schenken, der mein master ist. möchte für ihn für mich für den ganzen kontext den schmerz spüren. möchte in seinen seilen mich völlig in seine gedankenwelt geben und fallen lassen, möchte mein sein an ihm ausrichten. das alles hat mit meinem gegenüber und meinem inneren bedürfnis zu tun und nährt sich im direkten wechsel und austausch mit ihm.

in meiner kindheit hatte ich so etwas nicht. vertrauen? vergiss es.

es eher so, dass ich heute bewusst im hier und jetzt diese schritte spielerisch und doch ernst gehe. und risiko auf manchmal unbekanntem terrain eingehe.

und es sehr liebe. und dankbar bin, so erwachsen spielen zu dürfen und trotzdem bewusst und tiefer damit umzugehen, als rein zu spielen. ich finde das großartig! ein echtes geschenk! ja!
****ale Frau
4.612 Beiträge
****on:

Als Vater und Dom sehe ich da Parallelen ohne Ende!

Ähm... wo?
Ehrlich - ja, ich bin fürsorglich zu Kind und Mann, aber auch zu Hund, Katze und Topfpflanze. Da sehe ich sonst keine Parallele.

Nenn mich phantasielos, aber mir will gerade die Parallele nicht ins Hirn.
Hilf mir bitte.
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