Die Handschrift des Dom

Ich finde es eher erschreckend muss ich zugeben.
Zum einen von der Seite das Klamotten, Styling ändern, Schmuck, Tattoos nicht unbedingt nur im BDSM Bereich vorkommt , das kommt auch diversen Vanilla-Beziehungen vor. Weil man einfach aufeinander eingeht oder gefallen möchte, überraschen.

Zum anderen wie " klein" einige scheinbar wären, so ohne Selbstwertgefühl und selbstliebe..gar scheinbar verloren, dafür abhängig und sich selber des eigenen Wertes nicht bewusst.

"Klein" vermutlich sicher nicht, aber bislang nicht angekommen, die Devotion nie oder zumindest zu wenig wertgeschätzt.

Das liegt meist nicht daran dass diese Menschen ohne Selbstwert waren oder gar verloren, sondern daran, dass ihre Hingabe oft von falschen, angeblich dominanten Menschen ausgenutzt wurde, sie kleingehalten und kleingemacht wurden, unter Wert benutzt.

Ja, das finde ich auch erschreckend.


LG, BoP (m)

Belle_Juliette hat alles gesagt was der TE erfragte bzw. wissen wollte !

@***_G
Es soll nicht heißen dass damit die Erfahrungen und Meinungen anderer nicht mehr zur Sprache kommen sollen. Natürlich gibt es noch 1000 Dinge die u.a. Belle Juliette noch nicht erwähnt haben. Die Quintessenz ist doch wie immer im SM und D/s: Jedem das Seine da es 1000 Varianten davon gibt. Hauptsache beide bzw. die Konzelation führen zur Glückseligkeit.

Mein Herr hat mir eine dezente und abschließbare O-Halskette geschenkt und ein Brustpercing. Er möchte, dass ich meine Haare lang trage und in seiner Anwesenheit kein Höschen. Am liebsten sieht er halterlose Strümpfe an mir und High Heels. Wenn wir Essen gehen und ich ihm etwas vom Buffet holen darf, serviere ich ihm dies mit einem . Ich sieze meinen Herrn immer. Alles ohne Zwang, mit viel Leichtigkeit und es ist mir ein tiefes Bedürfnis ihm zu dienen und dadurch glücklich zu machen.

Ein Zeichen dass ich die Sklavin meines Herrn bin trage ich nicht.Bekomme aber nächstes Jahr wenn wir heiraten einen abschliessbaren Halsreif.
Verändert hat er an mir nicht viel. Er liebt mich ja weil ich so bin wie ich bin. Ich jatte immer schon genug Selbstwert und Selbstbewusstsein. Das musste er mir nicht erst entlocken.
Die Piercings wurden durch ihn mehr 😅. Das hat zu Folge dass ich immer Röcke und Kleider trage. Das wiederum entspricht seinen Vorstellungen. Ja ich betrete ein Lokal oder Geschäft nicht vor ihm. Ich fang nicht vor ihm zu essen an, stehe nicht vor ihm vom Tisch auf usw. Das sind aber Dinge die er nicht bewusst einfordern musste, es passierte einfach automatisch und deswegen hat das für mich nicht viel mit SEINER Handschrift zu tun.

Da hast du vielleicht Recht. Für mich ist es halt normal weil es zur Partnerschaft gehört. So wie sich 2 "normalos" ja auch auf eine gewisse Weise miteinander abstimmen, gerändern, anpassen.
Natürlich hin. Ich z.B. ausgeglichener geworden, weil ich halt den richtigen partner gefunden habe. Es greift da sicherlich das eine ins andere, sehe es nir nicht so hochstilisiert ( nicht wertend gemeint!)

Man könnte sich dann aber fragen, weshalb man das mit sich machen ließ. Denn Hingabe bedeutet ja nicht Selbstaufgabe. Für mich deutet das schon auf ein geringes Selbstwertgefühl hin, daran könnte man eigenverantwortlich arbeiten und sich nicht auf einen Retter verlassen. Natürlich kann man sich stattdessen durch ein bestimmtes Beziehungskonstrukt stützen und vom Partner coachen lassen. Das muss jeder selbst für sich entscheiden.

Zum Thema: An mir hat mein Liebster nichts verändert (weder optisch, noch vom Verhalten oder innerlich), er scheint wohl zufrieden mit mir zu sein. Die einzige Anweisung ist, dass ich niemals ohne Höschen das Haus verlassen darf.
Und ich bin froh, dass ihm so ein dauerhafter Halsreif genauso wenig gefällt wie mir, aber das ist ja Geschmackssache.

(Sein Mädchen)

Ich würde von keiner SUB verlangen, dass sie sich ein dauerhaftes Tattoo stechen lässt. Es können sich im weiteren Leben so viele Dinge ändern. - Aber ich möchte, dass SUB sich nach meinen Wünschen kleidet, bewegt, verhält und "schmückt" - privat wie auch öffentlich. Dazu gehören u.a. ein dezenter Halsring, Fußkette und Körperschmuck.

Ganz ehrlich - ich finde schon die Aussage, es sei zu erwarten, dass das Machtgefälle sich nach außen erkennbar zeigt, irgendwie befremdlich. Wieso ist das "zu erwarten"? Klar kann das vorkommen, wenn man darauf steht, das eben offen zu zeigen. Daran ist nichts falsch. Aber das kann auch genauso einfach nicht vorkommen. Bei meiner Frau und mir ist erkennbar, dass wir verheiratet sind - aber von einem Machtgefälle sieht niemand was. Ihr Verhalten hat sich nicht geändert, meines auch nicht (also, nicht über das hinaus, was einfach in JEDER Beziehung passiert). Mir ist egal, was sie trägt, also trägt sie das selbe, das sie sonst auch tragen würde. Und es tut meiner Dominanz auch keinen Abbruch, für mich, wenn sie keine Erkennungsmerkmale trägt. Im Kopf weiß sie das auch ohne, und nur das ist doch am Ende wichtig, finde ich.

Ich wusste von vornherein, als ich mit D/s begann, dass der Ganzjahres-D/s-Karneval für mich nie in Frage kommen würde. Es war dann auch immer wieder bei Gästen, die vom D/s wussten, großes Staunen zu bemerken, dass oft nichts äußerlich davon zu sehen war, wenn, dann der Ring der O und hin und wieder ein Halsband in der Zeit, während Gäste zu Besuch waren. Es kam darauf an, dass sie denen gefiel, und dafür reichte z.B. ein knielanger Sommerrock und ein T-shirt.

Aber das ist mein/unser Ding, andere Subs und Doms andere Auffassungen, andere Formen, D/s zu gestalten und zu leben.

@*********_girl ja, es mag sein, dass Menschen ein geringes Selbstwertgefühl haben und auch alleine daran arbeiten können.

Davor ist aber auch Dom nicht geschützt. Es wird nur oft Sub zugeschrieben, trifft dort auch vielleicht häufiger zu.

Ich kann sagen, dass ich aufgrund der Beziehungsarbeit als Dom in vielen Punkten meine Selbstzweifel abgearbeitet habe und zugleich meiner Frau die Unterstützung geben konnte, sich auch weiter zu entwickeln. Sicherlich ähnlich, wie es oft auch in ganz normalen Beziehungen der Fall ist.

Und wann passiert das? Immer dann, wenn die Beziehung ein „wir“ und nicht ein reines „ich“ und „du“ ist.

Aber, unabhängig davon (zurück zum Thema ) sind wir beide glücklich damit, dass es zwischen uns ein klares Machtgefälle gibt.

Und wir sind beide glücklich, das Zeichen unserer jeweiligen Veränderung für Dritte erkennbar sind. Diese beziehen sich auf Ausstrahlung und Verhalten. Das ist allerdings nicht unser Antrieb. In erster Linie sind wir darüber glücklich, dass diese Zeichen für uns erkennbar sind.

Dazu gehören auch gewollte Piercings, Tattoos etc. Dinge, die für uns beide früher unvorstellbar waren. Wir sind uns aber beide sicher, dass wir diese Zeichen niemals bereuen werden.

Ein jedes dieser Zeichen hat von der Diskussion über die Entscheidung bis zur tatsächlichen Umsetzung teilweise Jahre Vorlauf. Und ein jedes hat für uns eine ganz besondere individuelle Bedeutung.

Die wesentliche Handschrift findet aber in der Seele statt. Und zwar nicht besser als bei guten Stino-Beziehungen, nur anders.

Mein Schatz würde nie etwas an mir bewusst verändern. Denn genau das hat ihn ja gereizt beim kennenlernen.

Machtgefälle ist vorhanden, sieht man aber nicht. Und nein, es muss nicht jeder merken wie wir leben. Wenn es kalt wird trage ich Hosen und nein, Slipless ist keine Option weil es seine Macht über mich stärkt. Die hat er weil ich sie ihm gegeben habe. Und die wäre genauso schnell weg wenn er Dinge verlangen würde die ich als unsinnig definieren würde.

Jedem Tierchen sein Plaisierchen. Wir sind eben Partner in Crime und brauchen den ganzen Mumpitz nicht wirklich. Aber nochmal - unser Lebensstil. Muss keiner konform damit gehen.

Mir fiel noch ein Beispiel ein, was ganz klar die Handschrift meines Herrn trägt.
Ich kann kein Dessert essen, bevor der Wein nicht ausgetrunken ist (oder ich ihn nicht mehr austrinken möchte). Mein Herr mag keinen Wein zum süßen Dessert und daher trinken wir den Wein immer vorher aus. Ich habe keine Ahnung, ob es für mich wirklich so sein müsste - aber als ich letztens mit einer Freundin essen war, habe ich gemerkt, dass ich‘s einfach nicht anders kann. Ich bin da einfach so konditioniert und mein Wein muss leer sein, bevor ich Dessert esse.
Definitiv die Handschrift meines Herrn

Die Handschrift meines Herrn bezieht sich weniger auf äußerliche Dinge, obwohl ich mein Halsband meistens trage..ausgenommen Arzt, Friseur und ähnliches.

Eher bezieht es sich auf Verhaltensweisen im täglichen Leben, was auch schon manchmal zum Problem werden kann. Beispiel: Eine Bekannte ruft mich an und fragt mich, ob ich Lust hätte mit ihr shoppen zu gehen. Wenn ich dann antworte: Moment, ich rufe kurz meinen "Mann" an ob ich darf, kann das auf stinos schon befremdlich wirken.
ODER auch schon vorgekommen, ich bin mit Bekannten unterwegs und muss dann plötzlich gehen, obwohl es gerade schön ist, weil ich noch 40 Minuten habe, bis ich zu Hause sein muss.
Da gibt es sicher noch so einige Beispiele.

Hm.
Wenn ich etwas nicht verstehe und dieses Unverständnis äußere, meine ich das noch lange nicht
"abfällig".

Und, nicht böse gemeint, aber als Denkanstoß:
Als "abfällig" empfinde ich, ganz persönlich, Sentenzen wie "jedem das Seine"- und ich mache keinem einen Vorwurf, der/ die nicht weiß, dass genau diese Worte über dem Eingangstor des KZs Buchenwald standen.
Ich finde diese Floskel auch so schon immer irgendwie gönnerhaft.
#Unwohlsein

OK, da gebe ich dir/ euch Recht, @*********ariya .
Kommunikation ist echt a Battlefield, 😅.

Als äusseres Zeichen unserer BDSM-Beziehung trage ich im Alltag eine feine Silberkette mit Triskelen-Anhänger - das ist relativ unauffällig und geht punkto Sicherheit (da unter dem Kragen und nicht ausladend lang) auch auf der Arbeit in der Pflege durch. Wenn wir in der Freizeit zusammen unterwegs sind, dann trage ich meist mein Halsband mit O-Ring.

Nicht nach aussen erkennbar ist die Regel, dass ich stets entweder den KG oder ein Latexhöschen und wenn speziell angeordnet zusätzlich einen Plug zu tragen habe.

Vorgaben zu Kleidung, Frisur u.ä. haben wir keine. Hingegen wurde mein Zigarettenkonsum von Dom sukzessive auf aktuell noch 5-6 Stück pro Tag limitiert - was aber letzlich sowohl meiner Gesundheit als auch meinem Geldbeutel zugute kommt.

Samira schrieb

Ich glaube, diese Erfahrung werden viele gemacht haben. Aber so ist das leider oft: Beziehungen halten nicht ewig, irgendwann geht die Reise weiter...

Und wenn man sich ehrlich macht: nach vielen Jahren ist durchaus auch schon einmal die Lust vorhanden nach einer "Auffrischung" der Sinne... und hier liegt die Krux: schnuppert man mal an einem fremden Baum oder bricht man komplett aus? Wie immer gilt auch hier: Kommunikation ist die Basis für alles...