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Konfliktverhalten

******nee Frau
3.511 Beiträge
****gon:

Es ging mir primär darum, warum eine an sich objektiv notwendige Diskussion unnötig über einen längeren Zeitraum verzögert, bzw. überhaupt nicht aufgenommen wird.

Wenn es noch nicht objektiv und gelassen geht, macht es Sinn es auf den Moment zu verschieben, wenn beide es objektiv und gelassen angehen können.

Ich habe mir richtig antrainiert auch mal etwas einfach ruhen zu lassen, oder erst später (auch mal 1-2 Wochen später) etwas anzusprechen. Einfach, weil es manchmal nicht nötig ist, manchmal unnötig erschwert wird mit allem drum und dran und manchmal auch einfach nicht fertig gedacht ist.

Bei meinem Partner weiss ich z.B., der braucht nochmals ne weile bis er alles fertig gedacht hat. Dann spreche ich es kurz und sachlich an und in 1-2 Wochen wirds ausdiskutiert. Mir gehts dann zwar wie Hvedrungr (das geht mir nicht mehr aus dem Kopf), aber meiner Erfahrung nach wars bei uns so immer schneller und sachlicher geklärt schlussendlich.

Ich kann mich eigentlich komplett Hvedrungr s Posts anschliessen.
*****n_N Mann
9.395 Beiträge
Mir sind in meinem Leben leider viele Beziehungen um die Ohren geflogen, weil meine Partnerin offenbar nicht damit klargekommen ist, dass ich dazu neige Unstimmigkeiten direkt und frontal anzugehen und auszudiskutieren, sobald sie ihre hässliche Fratze zeigen.
Einstein sagte mal "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das selbe zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten."
Wenn dir das also immer wieder passiert, solltest du bei dir ansetzen und nicht der Welt die Schuld dafür geben.

Dabei lasse ich nicht locker, bis ich das Gefühl habe, dass der Konflikt in einem für beide Seiten dauerhaft tragbaren und befriedigenden Kompromiss gelöst ist oder Missverständnisse ohne schlechten Nachgeschmack ausgeräumt sind.
Das liest sich schon nach so viel Druck, das ich jetzt schon "ja" und "Amen" sagen möchte.
Ich vermute das die Damen einen brechreitzerzeugenden Nachgeschmack hatten, nur um aus der Situation raus zu kommen...das dir das um die Ohren fliegt, sollte man an 3 Fingern abzählen können.

Die Fragen, die mir aktuell wieder mal verstärkt im Kopf herumgehen: Bin ich mit der Ansicht, dass Konflikte bzw. Missverständnisse in einer Beziehung unmittelbar und ohne faule (!), aus Bequemlichkeit geborene Kompromisse ausgeräumt werden sollten wirklich so alleine?
Vermutlich nicht aber den anderen wird es vermutlich genau so ergehen wie dir...du gewinnst nix wenn andere die selbe Fehler praktizieren.

Ist die Aussitzmentalität und Konfliktscheu, die im Berufsleben ja durchaus noch funktionieren kann schon so implementiert, dass sie auch in einer Beziehung gelebt wird (womit wir wieder beim Thema "Bequemlichkeit" wären).
Es geht wohl kaum ums aussitzen...runterfahren, mit klaren Kopf reflektieren, Lösungsansätze/Kompromisse suchen...das braucht Zeit (schon das runterkommen) und führt in einer eh schon aufgeladenen Situation in der Emotionen noch hoch kochen nie zu einen Vernünftigen Kompromiss...von vernünftigen reflektieren kann in so einem Moment auch keine Rede sein.
In der Ruhe liegt die Kraft *zwinker*
******lia Frau
454 Beiträge
Kommunikation
Mit der Kommunikation gibt es häufig Probleme, das merkt man doch zur Genüge auch in diesem Forum.

Häufig gibt es ein Sender-Empfänger-Problem.

Gerne wird auch auf den Anderen projiziert. Oft wird dem anderern was unterstellt und sehr oft kommt dies aber aus dem eigenen Innern und hat nicht unbedingt was mit dem Anderen zu tun!


Ein anderes Problem ist natürlich auch, dass es ganz verschiedene Kommunikations-Typen gibt und wenn die aufeinander treffen kann es schwierig sein, z.B. Draufgänger und Rückzieher.


Ich musste das in meinem Leben auch erst lernen Probleme offen anzusprechen und Gefühle zu äußern, da das in meiner Familie nicht so praktiziert wurde. So habe ich zwar grundlegend Verständnis, wenn es jemanden schwer fällt, aber inzwischen will ich Dinge klären. Klar gestehe ich dem Anderen seine Zeit zu um sich selber mit dem Thema zu beschäftigen, aber es gibt auch Menschen die scheuen wirklich die Auseinandersetzung und wollen die Dinge lieber totschweigen und Aussitzen. Da kann man ggf. alle Regeln der Kommunikation beherrschen (Ich-Botschaften, Fragen statt Unterstellung, etc) und trotzdem blockt diese Person ab, weil sie sich dem Thema oder einer Konfrontation partout nicht stellen will.

Wenn es gravierende Schwierigkeiten in der Beziehung (ob Partner, Freund, Arbeitskollege...) gibt und dieses nicht besprochen werden kann, wird es für mich schwierig. Dann verliert für mich am Ende die Beziehung an Bedeutung. Ich umgebe mich lieber mit Menschen mit denen ich offen und ehrlich reden kann. Deswegen ist das ja kein schlechter Mensch und wir können weiter einen freundlichen Kontakt pflegen.
Aber die Menschen, die mir in meinem Leben wichtig sind, mit denen kann ich mich offen und wertschätzend austauschen.

Problematischer sind für mich die Personen, die ordentlich austeilen, wenn man sie aber damit konfrontiert total dicht machen.
*******a_sk Frau
1.705 Beiträge
Schubladenkommunikationsdenken
Ich hasse es und ist so kompliziert wie das Wort.

Klar jeder reagiert aus seinem eigen Kontext, Erfahrungen, Erziehung, Prägung wie auch immer.

Deswegen versuche ich erstmal mein eigenes subjektives Empfinden zu validieren. Wie ist die Situation für meinen Gegenüber? Habe ich durch meinen Kontext etwas falsch interpretiert?
Schließlich möchte ich ja den anderen Kennenlernen im Handeln, Denken und Fühlen, wenn mir derjenige wichtig ist.
Mit ner klaren Aussage meines Gegenübers, besonders wenn was stört ist kann ich am Besten was anfangen als mit irgendwelchen Randbemerkungen. Versuche das auch zu geben. Kann aber nicht jeder mit umgehen.

Dabei geht es mir nicht darum etwas zu zerreden, sondern um verstehen, wie der andere tickt. Ich meine damit nicht den Klassiker "was denkst du gerade".. *lol*
Mit der Gedankenübertragung klappt das leider noch nicht. Deswegen hilft mir reden. Ansonsten kann ich ja nur interpretieren und beliebig falsch liegen.
Wobei ich durchaus damit umgehen kann, wenn jemand sagt, dass er gerade nicht will oder zuviel anderes um die Ohren hat.
Die grundsätzliche Bereitschaft aber da ist.

Nun gibt es Menschen die aus ihrem Kontext heraus dann dicht machen. Ihrerseits interpretieren und die Keule heraus holen und/oder die Schildkrote machen. Und meinen Versuch zu verstehen in ne Schublade (da isse) in ihrem Kontext stecken. Und oft alles nur aus der Angst, man könnte ihnen zu nahe kommen.
Damit kann ich nicht umgehen. Ich nehme das zu persönlich auf Dauer.
Ich suche dann den Fehler bei mir, in meiner Kommunikation. Aber egal wie ichs drehe oder wende... der andere wills eben nicht. Ich brauche aber die Kommunikation, weil mir Interpretation zu anstrengend ist und aus meinem kontext beliebig falsch sein kann.
Aus die Maus! Klappt eben nicht mit diesem Menschen mehr als nur nen Kaffee zu trinken.

Deswegen kratze ich mittlerweile direkt die Kurve, wenn ich merke jemand kann und will nicht kommunizieren und hat auch keine Bereitschaft andere Positionen kennenzulernen/ zu tolerieren als den eigenen Kontext.
Mit Kommunikationsnerds kann ich nicht umgehen. Da isses mir egal ob Dom oder Superdom oder Sub oder was auch immer. Das hat mit BDSM auch nichts zu tun. Und Schweigen geht für mich überhaupt nicht! Das gehört zu den Tabus. *teufel*

So bin ich dann eben in meiner Individualität.
Wer mir näher kommen will, muss auch Nähe zulassen können.
******ose Frau
4.600 Beiträge
Ich persönlich halte es für ein unreifes Verhalten, auf stete augenblickliche Klärung von Problemen zu beharren. Es ist auch ein Egotrip, wenn man weil ich es selbst nicht aushalte den anderen verbal in die Ecke drängen muss. Es zeugt nicht von Vertrauen, Souveränität und Geduld. Die eigene Harmoniesucht und entsprechend erpresserisches Verhalten auf Kosten der Partner führt doch auf diese Weise so manches mal zu ausgesprochener Disharmonie.

Der andere tickt anders, braucht manchmal etwas mehr Zeit, um die Dinge für sich selbst zu ordnen. Das hat nichts mit mangelndem Kommunikationswillen zu tun, sondern mit emotionaler Überforderung in diesem Augenblick.

Den anderen mal so sein lassen, die Sache um die es geht vorübergehend im Raume stehen lassen, ist meiner Meinung nach hin und wieder unerlässlich.

Das heisst nicht, dass man es unter den Teppich kehren soll, auf gar keinen Fall. Man kann zu einem späteren Zeitpunkt die Diskussion um die Sache die es geht wieder aufnehmen. Und das kann man sogar ein weiteres Mal machen, bis die Sache dann irgendwann ganz ausgegessen und verdaut ist.

Anders bei totaler Kommunikationsverweigerung, da ist die Frage eher, ob man so will - aber meistens ist es nur eine Kommunikationshemmung, oder Kommunkikationsschwierigkeit, die mit der nötigen Zeit und mit einem respektvollen Umgang damit, von selbst auflöst.

So zumindest meine Erfahrung, aus der Ecke der eher Kommunikationswütigen *zwinker*

Dornrose
******978 Mann
3.878 Beiträge
Lieber Te...das Problem scheint mir zu sein, dass nicht wenige Frauen zwar gerne über "ihre" Konflikte in einer Beziehung sprechen, für die Konfliktbewältigung der männlichen Seite oftmals weniger Verständnis aufbringen.
*******ell Paar
123 Beiträge
Schönes Thema danke dafür
Bei uns ist es genau umgekehrt.

Durch diese Verhalten rumpelt es im Karton zwar nicht allzu oft, dafür aber umso heftiger, was ich als sehr anstrengend und für die Partnerschaft und destruktiv finde.

Ich wollte das mein Partner das irgend wann einmal versteht.
*******ell Paar
123 Beiträge
Dornrosen
Da bin ich ganz bei dir, nicht jedes kleine Problemchen muss ausdiskutiert werden.
*******dor Mann
5.906 Beiträge
@EP
TE
Gibt es da irgendwelche Beißhemmungen, von denen ich nichts weiß?

Möglicherweise. Selbst bei temporärer Asymetrie trifft man sich erfahrungsgemäss nur bei maximal 60:40.
Wie es die TPE#ler halten, weiss ich nicht.
*******n_M Mann
1.578 Beiträge
Ich habe festgestellt...
... das sachlich oft nicht die richtige Ebene für die Diskussion ist.
Dreh den Spiess um und nutze die Emotionale Seite. Denn der Sachliche Aspekt kann durchaus emotional dargestellt werden und umgekehrt.
Oftmals ist eine sachliche Diskussion mit eine Logischen Resultat verbunden. Auf der emotionalen Ebene ist das irrelevant. Erst wenn du beides hinterfragst wirst du eine Lösung finden.
Es gibt schließlich selten nur rationale Gründe einen Partner zu nehmen,es gibt aber viele rationale Gründe ihn nicht zu nehmen.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
@ TE
Konfliktverhalten anderer Menschen?

Ich gehöre zu dem Typus Mensch, dem eine unliebsame Wahrheit lieber ist als Unwissenheit oder auf Lügen aufgebaute wunderschöne harmonische Luftschlösser. Bei letzterem bekomme ich eher das Gefühl aneinander vorbei anstatt mieinander zu leben. Viele meiner Bedürfnisse in Beziehungen kommen dabei zu kurz. Und meinem Gegenüber ergeht es mit mir ebenso. Das bezieht sich auch schon auf Beziehungsbedürfnisse in platonischen Freundschaften. In Partnerschaften ist es bloß noch Mal einen Ticken extremer.

Eines Tages kam ich zu dem Schluss, dass ich mit Menschen deren Harmoniebedürfnis viel stärker ausgeprägt ist als meines keine Freundschaften mehr aufbaue. Wir können eine tolle gute Bekanntschaft führen und viel Spaß bei gemeinsamen Unternehmungen haben. Auf dieser Distanz kann ich die Gegenwart von "Luftschlossbauern" sehr genießen. Doch mehr ist einfach nicht drin, da deren Konfliktverhalten und meines vorn und hinten nicht zusammen passen.

Das bedeutet aber nicht, dass einer von uns ein "falsches Konfliktverhalten" an den Tag legt. Diese Menschen können tolle Freunde oder Partner für jene Menschen sein, die in Punkto Konfliktverhalten ebenso ticken wie sie selbst. Aber sobald ich erkenne, an wen ich da geraten bin, weise ich alle Beziehungswünsche die über gute Bekanntschaft hinausgehen, zurück.

Für mich macht es daher auch wenig Sinn, mich damit zu beschäftigen, warum diese Menschen nun Mal so sind wie sie sind. Also wenn sich Gelegenheiten ergaben und diese mir von ihren aktuellen Beziehungsproblematiken erzählten, dann fand ich das schon interessant. Einfach so zur Erweiterung meines eigenen Horizonts. Erstaulich wieviele Welten zwischen Beziehungsvorstellungen liegen können. Aber von mir aus gehe ich diesem Thema nicht mehr nach. Wozu? Was bringt Dir das? *nixweiss*
@ Galinthias
Wozu? Was bringt Dir das?

Es hat sich einfach aus aktuellem Anlass so ergeben. Als optimistisches, kleines Sonnenscheinchen hege ich nach wie vor die Hoffnung, Menschen vielleicht doch irgendwann mal zu verstehen *lol*
Ich
*******itch
13.312 Beiträge
Und man muss auch nicht für jedes Problem eine Lösung finden. Ein Kompromiss tut es auch.
Man muss auch nicht immer Recht haben bzw Recht behalten.
Ich denke nicht, das ein Kompromiss immer möglich ist und auch nicht immer nötig ist - es gibt auch Standpunkte/Meinungen, die einfach nicht vereinbar sind und dennoch kann man eine gute Partnerschaft haben. Eine Partnerschaft nämlich, in der jeder noch er selbst sein kann und darf und nicht jegliche Individualität der Gemeinsamkeit geopfert wird.
Wo eben auch jeder Partner einen eigenen Standpunkt haben kann und darf.
Wo man auch mal unterschiedliche Meinungen haben kann und nicht alles totdiskutiert werden muß, nur um zu einer "Lösung" zu kommen.

Mal ein simples Beispiel aus meiner Region Ruhrpott - es gibt ja durchaus gut funktionierende und jahrzehntelang glückliche Ehen - und daß, obwohl einer Schalker und einer Borusse ist - da ist weder eine Lösung noch ein Kompromiss möglich - man kann dem Anderen nur seine Meinung lassen und es akzeptieren wie es ist. *hi5*
Jegliche Diskussion, mit der Absicht eine "Einigung" herbeizuführen ist sinnlos und maximal dazu geeignet, eine Trennung herbeizureden.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
****gon:
Als optimistisches, kleines Sonnenscheinchen hege ich nach wie vor die Hoffnung, Menschen vielleicht doch irgendwann mal zu verstehen *lol*

Die Bedürfnisse "gesehen" und "verstanden zu werden" sind bei manchen Menschen oft wesentlich geringer ausgeprägt als die Bedürfnisse nach Anerkennung der von ihnen konstruierten Identitäten. Wenn ich nicht aufpasse, bin ich für solche Menschen kein kleines Sonnenscheinchen sondern die erbarmungslose alles verbrennende Sonne einer kargen Wüste. Oder die Wissenschaftlerin, die sie bei lebendigem Leibe seziert. *panik*

Weißt Du, die maximal erträgliche Nähe ist bei Menschen höchst unterschiedlich ausgeprägt. Und es macht den Menschen Angst, wenn jemand "zu viel" von ihnen sieht. Im BDSM begegnet man zwar gehäuft Menschen mit ausgeprägtem Nähe-Bedürfnis. Doch auch dort gibt es gravierende Unterschiede.

Einer der Mechanismen, denen man bei Menschen mit Abgrenzungsbedürfnis statt Konfliktbereitschaft begegnen kann, wäre zum Beispiel:
Wenn etwas zu 90 % Prozent stimmig ist, hat der eine Mensch das Bedürfnis diese 90 % Prozent zu leben. Diese entsprechen seiner liebgewonnenen Identität. Dem, wonach er bereits lange strebt und dem er sich von sich aus Schritt für Schritt annähert. Warum weiß der andere das nicht zu schätzen? Warum muss der andere sich da auf Fehlersuche begeben? Wo bleibt da die Anerkennung? Diese 90 % Prozent sind doch echt! Und bekäme er dafür positive Bestätigung so könnte er noch weiter in diese Richtung wachsen!

Doch für den anderen Menschen ist es nun Mal nicht echt, weil 10 % Prozent nicht stimmig sind. Und dann will der in der Tiefe schürfen und einen auseinander nehmen, um Wege zu mehr Stimmigkeit zu finden! Das Problem liegt für den erst genannten im Auseinander-Genommen-Werden. Das stört den eigenen Wachstumsprozess. Ab dem Moment, in dem der andere Mensch die restlichen 10 % Prozent gesehen hat, ist die weitere Motivation fürs eigene Wachstum futsch.

Es ist nicht so, dass diese Menschen sich nicht führen lassen wollen. Es ist vielmehr so, dass Menschen ihre Geheimnisse brauchen, um sich die Fähigkeit "aktiv zu folgen" zu bewahren.

Das war nur ein Beispiel und die Prozentangaben habe ich einfach so aus der Luft gegriffen. Die Verteilung kann auch ganz anders aussehen. Wie weit ein Bottom einen Top in seinen psychischen Binnenraum eindringen lassen kann und mag ist vom Naturell und Entwicklungsstand der D/s-Beziehung abhängig.

Nur ein Beipiel. Es gibt viele Gründe warum Menschen sich abgrenzen anstatt Konflikte mit der Außenwelt auszutragen.
***ta Frau
1.820 Beiträge
Konfliktverhalten
****gon:
Konfliktverhalten
Unstimmigkeiten und Konflikte gehören zu einer Beziehung (und um die geht es hier - nicht um Spielbeziehungen oder ONS, sondern richtige, echte Beziehungen) dazu. Was mich allerdings immer wieder erstaunt, ist der Umgang mit derartigen Konflikten. Mir sind in meinem Leben leider viele Beziehungen um die Ohren geflogen, weil meine Partnerin offenbar nicht damit klargekommen ist, dass ich dazu neige Unstimmigkeiten direkt und frontal anzugehen und auszudiskutieren, sobald sie ihre hässliche Fratze zeigen. Dabei lasse ich nicht locker, bis ich das Gefühl habe, dass der Konflikt in einem für beide Seiten dauerhaft tragbaren und befriedigenden Kompromiss gelöst ist oder Missverständnisse ohne schlechten Nachgeschmack ausgeräumt sind. Mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen, als mir gesagt wurde, dass dieses - für mich eigentlich völlig logische und sinnvolle Verhalten - als durchaus anstrengend und lästig wahrgenommen wird.
Die Fragen, die mir aktuell wieder mal verstärkt im Kopf herumgehen: Bin ich mit der Ansicht, dass Konflikte bzw. Missverständnisse in einer Beziehung unmittelbar und ohne faule (!), aus Bequemlichkeit geborene Kompromisse ausgeräumt werden sollten wirklich so alleine? It es da irgendwelche Beißhemmungen, von denen ich nichts weiß?
Für mein Empfinden unterliegt dem Eingangspost ein gereizter, auch Ich-bezogener Ton. Der TE geht nach eigener Aussage Konflikte frontal an. Aus meiner Sicht ist dies eine Ausgansposition, die nicht geeignet ist, Konflikte konstruktiv zu bearbeiten. "Frontal" erzeugt bei mir das Bild einer Wand, die vor dem Gegenüber aufgeschichtet wird, eine Wand, bei der sich das Gegenüber nur blaue Flecken holen kann. Dies ist jedenfalls keine Ebene, auf der ein Austausch gelingen kann.
Es bedürfte einer Analyse des Kommunikationsverhaltens des TE, um herauszubekommen, wieso er mit seinem Konfliktverhalten in der Regel nicht, meistens nicht, nie (???) zu einer Lösung kommt. Ich denke, dass es eine unabdingbare Voraussetzung für eine (auch nachhaltige) Klärung ist, dem Gegenüber das Recht auf die eigenen Gefühle und Ansichten zuzugestehen, auf vorhandene Bedürfnisse, die nicht den eigenen entsprechen müssen, eingehen zu können, diese anerkennen und wertschätzen zu können wie die eigenen. Ist schwer, weiß ich. Es ist jedenfalls keine Lösung, dem Gegenüber FRONTAL zu begegnen.
Interessant.....
....was so alles in meinen Post reininterpretiert werden kann und wird.....
***ta Frau
1.820 Beiträge
Konfliktverhalten
****gon:
Interessant.....
....was so alles in meinen Post reininterpretiert werden kann und wird.....
Interessant, dass du als Rein-Interpretation betrachtest, was ich als mein Empfinden, meine Sicht deklariert habe *g*
Auch eine Form der Abwehr, statt sich offensiv und das Gesagte aufnehmend zu einer Äußerung zu verhalten. Meine Sicht selbstverständlich.
**********Magic Mann
19.062 Beiträge
Sei doch froh das sich Menschen hier die arbeit machen und auf dein Thema eingehen.

Was Catta schreibt ist gar nicht so Abwägig. Und selbst wenn Dir der ein oder andere Beitrag nicht so gefällt macht es doch Sinn.
Denn es sind ganz einfach Sichtweisen von Menschen die einfach nur das Schreiben wie sie das EP empfinden.

Und da dich wahrscheinlich niemand persönlich kennt bleibt das interpretieren nicht aus.

Wie sonst sollte man einen Beitrag verfassen wenn nicht durch die Interpretation der von dir geschriebenen Worte?

P.s.: Kritik ist nicht zwangsläufig negativ behaftet.
*******fly Frau
6.279 Beiträge
ich
bin ja der Meinung, dass wenn ich wiederholt, mit verschiedenen Menschen das selbe Problem hat...die Ursache für das Problem logischerweise bei mir selber liegen muss...ev bist du TE einfach auch wahnsinnig anstrengend in deinem Konfliktverhalten...das man alles bis zum bitteren Ende durchdiskutieren muss damit du dich besser fühlst? nur mal so eine These und dein Absatz brachte mich zu dieser


Mir sind in meinem Leben leider viele Beziehungen um die Ohren geflogen, weil meine Partnerin offenbar nicht damit klargekommen ist, dass ich dazu neige Unstimmigkeiten direkt und frontal anzugehen und auszudiskutieren, sobald sie ihre hässliche Fratze zeigen. Dabei lasse ich nicht locker, bis ich das Gefühl habe, dass der Konflikt in einem für beide Seiten dauerhaft tragbaren und befriedigenden Kompromiss gelöst ist oder Missverständnisse ohne schlechten Nachgeschmack ausgeräumt sind.


du lässt nicht locker bis für beide Seiten ein befriedigender Kompromiss gefunden wurde *gruebel*...wie weisst du denn dass es für die andere Seite so ist? oder ist es ev für deine Seite dann gut weil sich das Gegenüber einfach aus lauter Anstrengung zurückgezogen hat?


solche Dinge wären auch möglich, muss nicht sein aber könnte...
Ich habe nie behauptet, dass ich das in irgendeiner Weise negativ sehe. Ich habe lediglich festgestellt, dass es interessant ist, was alles hineininterpretiert wird. Dass ich das abwertend sehe, ist -nebenher gesagt - auch eine Interpretation.
Und wie ich bereits schrieb: Es ging mir gerade darum, unterschiedliche Ansichten zu sehen und damit ein breites Spektrum zu erfahren.
Offenbar - und das nehme ich als Ergebnis mit - spielen das eigene Erleben, eigene Erfahrungen und Interpretationen einzelner Formulierungen tatsächlich eine größere Rolle, als ich angenommen hatte. Natürlich fußt das Verhalten eines jeden auf den genannten Kriterien. Das ist klar. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es offenbar für viele schwer ist, sich daraus zu lösen und von sich aus einen anderen Blickwinkel einzunehmen.
Mir ist völlig bewusst, dass diese Bemerkung durchaus auch wieder als "Abwehr", "Verdrängung", "Egoismus" oder Gott weiß was interpretiert werden kann und wird. Alleine die Tatsache, dass diese Interpretation auf mehr als wackligen Füßen steht, dass wesentliche Informationen über meine Person und mein Wesen fehlen, bestätigt meine obige These.
Offenbar drängt sich dem Ein oder Anderen das Bild eine frustrierten Menschen auf, der einsam und verlassen da sitzt und Probleme damit hat, sich selbst und seine Interaktion mit anderen zu reflektieren. Dem ist definitiv nicht so. Ich habe im Laufe der Jahre lediglich in vielen Beziehungen (relativ zu sehen vor dem Hintergrund derer, die ich führen durfte) Verhaltensweisen erleben dürfen, die für mich nicht fassbar und nicht nur aus meinem Blickwinkel irrational und der Konfliktbefriedung nicht förderlich waren. Interessanterweise war es oft genug der Fall, dass ich nicht der Einzige war, mit dem die Betreffenden Probleme hatten. Trotzdem wurden diese Verhaltensweisen immer wieder gelebt. Und genau das ist der Punkt, den ich schlicht nicht verstehe: Wie eine Verhaltensweise, die sich als offenbar ineffizient darstellt, von manchen Menschen bis zur Selbstaufgabe weiter gehegt und gepflegt wird. (witzigerweise etwas, das mir hier auch unterstellt wurde, bis hin zur Empfehlung, mich doch mal therapieren zu lassen).
Wenn ich unfähig zur Selbstreflexion wäre (das als Schlusswort meinerseits in diesem Thread), würde ich mir wohl kaum die Mühe machen, mich mit anderen Sichtweisen auseinanderzusetzen, sie gar einzufordern.
Um dem Thema ein Ende zu setzen: Ich habe durchaus einiges über meine Mitmenschen und mich mitgenommen. Dafür vielen Dank in die Runde.
*****_SZ Frau
1.355 Beiträge
Ich habe im Laufe der Jahre lediglich in vielen Beziehungen (relativ zu sehen vor dem Hintergrund derer, die ich führen durfte) Verhaltensweisen erleben dürfen, die für mich nicht fassbar und nicht nur aus meinem Blickwinkel irrational und der Konfliktbefriedung nicht förderlich waren. Interessanterweise war es oft genug der Fall, dass ich nicht der Einzige war, mit dem die Betreffenden Probleme hatten. Trotzdem wurden diese Verhaltensweisen immer wieder gelebt. Und genau das ist der Punkt, den ich schlicht nicht verstehe: Wie eine Verhaltensweise, die sich als offenbar ineffizient darstellt, von manchen Menschen bis zur Selbstaufgabe weiter gehegt und gepflegt wird.

Für mich wirft diese Pasage die Frage auf, warum ich mir anscheinend immer die selben Charakteren als Beziehungspartner heraussuche, obwohl mir deren Konfliktverhalten nicht schmeckt? Klar dauert es bis man die eigenen Muster entdeckt, aber wenn man es tut durch Selbstreflektion, kann man daran arbeiten, dass man den Partnern wählt, mit dem die Konfliktbewältigung zu beiderseitigen Zufriedenheit läuft.
Lieber https://www.joyclub.de/profile/4825539.avargon.html

Mir kommt dein Konfliktverhalten sehr bekannt vor *smile*
Ich gehe ebenfalls ungerne aus einer Unstimmigkeit mit faulen Kompromissen oder Ungeklärtheiten heraus. Ja und auch ich bekam oftmals den Vorwurf anstrengend und diskussionsgeil zu sein *floet*
Allerdings war diesbezüglich meine Sturm und Drangzeit zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr.
Mittlerweile bin ich gelassener geworden, obwohl es mich immer noch ärgert, wenn Konflikte ohne eine Lösung zu finden, verschlafen, vertagt, unter den Teppich gekehrt oder ignoriert werden.
Mit diesem Ärger kann ich aber sehr viel besser umgehen als damals. Ich habe lernen müssen, dass ich andere, insbesondere Männer, in dieser Hinsicht nicht ändern kann sondern nur meinen Umgang damit. Und so lange es keine immens wichtige Entscheidung ist, die ich aus dem Konflikt heraus treffen muss, kann ich mit dem konfliktscheuen Gegenüber leben.
Für mich wirft diese Pasage die Frage auf, warum ich mir anscheinend immer die selben Charakteren als Beziehungspartner heraussuche, obwohl mir deren Konfliktverhalten nicht schmeckt?

Warum gibt es Menschen, die sich immer wieder in den selben Typ Mensch verlieben, obwohl er ihnen nicht gut tut?
Natürlich lernt man, aber offenbar gibt es Präferenzen, aus denen man nicht ohne weiteres herauskommt. Und gerade bei Konfliktverhalten kommt noch hinzu, dass es sich erst im Laufe der Zeit abzeichnet.
******iel Mann
1.596 Beiträge
Meine leidvollen Erfahrungen mit schon beinahe zwanghaften "Konfliktlösern" hatten ihren Ursprung in den völlig unterschiedlichen Sichtweisen oder Wahrnehmungen... was für den einen ein großer Konflikt ist, der unbedingt diskutiert und gelöst werden muss, ist für den anderen eine Banalität, eine Kleinigkeit des Alltags, die bald wieder vergessen ist und kein weiteres Wort benötigt... ehrlich... so mancher Konflikt entsteht erst aus dem einseitigen Bedürfnis, diesen "Konflikt" ausdiskutieren zu müssen

Gelassenheit bringt einfach mehr Ruhe in die Welt, auch innerlich
*******fly Frau
6.279 Beiträge
@ alex_kiel
ich sehe das ähnlich..es ist einfach eine Frage der Konfliktlösungskompatibilität...manche Paare können sich dabei ewig im Kreise drehen weil sie einfach nicht die selbe Wahrnehmung punkto Wichtigkeit haben...andere ergänzen sich super, diskutieren angemessen und gut ist.

Man kann sich darüber ewig nerven, graue Haare wachsen lassen oder sich einfach mit den Menschen umgeben welche eine ähnliche Wellenlänge haben...ich persönlich merke schon beim Kennenlernen ob man eine gemeinsame Sprache spricht...ist dem nicht so, ist das für mich ein Killerkriterium, genau so wie andere Dinge die einfach matchen müssen wenn man einen Weg länger gemeinsam gehen will.

Auf der Arbeit kann ich solchen Sachen bedingt aus dem Wege gehen..im privaten Umfeld kann ich es mir ja aussuchen.
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