patty schreibt
Uih schwere Kost! Zunächst vorweg: ich bin unerfahren! Grundsätzlich schließe ich mich der einhelligen Meinung an: für die einen ist es geil und die anderen mögen es nicht. Jeder wie er es mag und wie er es braucht! Das ist zu RESPEKTIEREN! Und wenn Dom und Sub jeder für sich KLAR über ihre Gefühle und den daraus resultierenden Tabus und /oder Grenzen sind: Perfekt! Damit kann man arbeiten...
Doch da liegt für MICH der
begraben! Ich bin mir gar nicht klar über meine Gefühle... will ich das? Mag ich das? Kickt es mich? Tja, Fragen über Fragen! Mein geliebter JAM stellt sie mir auch immer wieder und ich kann sie alle mit einem ganz klaren und beherzten ICH WEIß ES NICHT beantworten
Ja, es hat auch etwas amüsantes, denn er ist unglaublich kreativ darin, mir die Fragen so zu stellen, dass er eine klare Antwort von mir bekommt. Um meine Gefühle zu ergründen, den Weg zu finden, das Ziel zu definieren. Aber ich schaffe es irgendwie immer mich nebulös auszudrücken, heraus zu lavieren und mich nicht festzulegen, was dann zur allgemeinen Heiterkeit führt. Aber die Sache ist verdammt ernst!
Im Grunde würde ich meine Lust aus der für mich maximalen Demütigung durch seine Machtdemonstration ziehen. Ihm zu gehorchen, seine Entscheidungen zu erdulden, gegen meinen erklärten Willen, denn ich habe kein sexuelles Verlangen nach anderen Männern und deren Schwänzen. Im Gegenteil. Ich möchte nur meinem Herrn dienen, allein ihm, möchte nur seinen Schwanz, seine Hände, seine Zunge an und in mir spüren, möchte meine Leidenschaft nur ihm schenken. Ich bin auf ihn konditioniert und nur er kann meine Erregungskaskaden anstoßen. Fraglich ist für mich, ob das im Gegensatz zur Fremdbenutzung steht oder ob mich der verursachte Seelenschmerz der vermeintlichen Geringschätzung meiner exklusiven Hingabe an Ihn, kickt und es in meiner Gefühlswelt doch wieder nur ER ist, der mich "behandelt". Erniedrigung als Rauschmittel. Es klingt etwas wirr, das gebe ich zu! Wie auch immer, ER müsste dabei sein!
Um Missverständnisse zu vermeiden, sei noch mal darauf hingewiesen, dass es nicht so ist, dass ich dagegen bin und ER mich dazu überreden will.
Ich selber bin neugierig auf die Erfahrung, auf das was vielleicht in mir schlummert, aber WIR sind uns auch der Gefahren bewusst, die solche emotionalen Extremsituationen nach sich ziehen können.
Dazu kommt noch die Frage, wie definiert man überhaupt Fremdbenutzung? Das geht ja von Berührungen der Haut bis hin zur Penetration aller Körperöffnungen und dem Zufügen von Schmerzen. Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß sondern, wie uns die Literatur lehrt, mindestens 50 shades of grey
Außerdem besteht eine riesige Diskrepanz zwischen Kopfkino und Realität. Im laufe unserer gemeinsamen Zeit bin ich komplett davon abgerückt, für mich starre Tabus zu definieren und daran festzuhalten. Ich habe gelernt, dass ich alle Ideen, Praktiken, what ever zunächst ersteinmal auf mich wirken lasse, ich mich hereinfühle, das Kopfkino starte... und es auch gegebenenfalls real ausprobiere(n) lasse. ABER bei der Fremdbenutzung wird eine irreversible Grenze überschritten, das muss ALLEN Beteiligten klar sein. Es zu tun, nur um es mal zu testen, um festzustellen wie's so ist, finde ich brandgefährlich und kann fatale Folgen haben.
Mein Dom hat den Plan, dass wir uns an die Sache vorsichtig herantasten, zu schauen, was es mit UNS! macht, in jeder Phase achtsam zu sein. Die Entscheidung und die Verantwortung liegt dabei allein bei IHM. Es geht dabei nicht nur um meine Befindlichkeiten sondern auch und besonders um SEINE und um UNSERE Zukunft! ALLES muss passen: die Situation, die beteiligten Herren und/oder Ladies, die Stimmung und der Spirit...
Also es bleibt spannend!
So long JAM's patty