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Die Erde ist eine Scheibe

*******_DA:
Mich interessiert der kategorische Imperativ nicht. Er hat mich noch nie interessiert und ich habe auch nie danach gefragt, was das ist.

Liebes, es ist einfach nur hinlänglich kompliziert ausgedrückt wonach du dich wahrscheinlich gefühlsmäßig sowieso richtest.
Das jemand solche Sachen mal ausformuliert ist im Prinzip nicht anderes als wenn die Physik mit Formeln den Fall eines Apfels beschreibt.

@**p
Wenn, dann müsste ICH dem Löwen böse sein. Wenn ich denn noch könnte. Was aber in der Natur der Sache liegt, dass ich es dann nicht mehr kann. Aber selbst wenn nur ein Bein ab ist wäre ich nicht böse.
Aber es gibt meiner Meinung nach mindestens 87.543 Themen, anhand derer man das anschaulicher und vor allem unverfänglicher erläutern kann.

Was wäre denn sowohl böse als auch unverfänglich?

Mindestens 87.543 Themen, anhand derer man erläutre kann, dass es so etwas wie Wahrheit nicht gibt. Von mir aus sogar, anhand derer man erläutre kann, dass es so etwas wie gut und böse nicht gibt.

Aber am Ende muss eine vernünftige Synthese stehen und nicht:

"Der Mensch muss nicht gut sein"

oder sinngemäß: "der Holocaust war nicht böse, er war inhuman"

Das ist m.E. trostlos, hoffnungslos und kann von Menschen missbraucht werden. Ist denn so schwer zu verstehen, was ich meine?
eben
weil wir Humanisten sind (ich zumindest) beißen wir dem Löwen kein Bein ab, sondern fangen ihn ein und stecken ihn in einen Zoo. Wo wir versuchen, ihn artgerecht zu halten. Dabei wäre es viel artgerechter, ihm in's Bein zu beißen! Aber eben nicht humanistisch, sondern leozistisch.
Liebes, es ist einfach nur hinlänglich kompliziert ausgedrückt wonach du dich wahrscheinlich gefühlsmäßig sowieso richtest.

Ich richte mich gefühlsmäßig nach mir.
Ich mache mir mein Leben lang schon Gedanken über die Menschen und ihr Verhalten. Bis mir manchmal der Kopf raucht.

Mein Vater war ein Nazi. Er erzählte uns Kindern immer, dass nicht alles schlecht war, was Hitler gemacht hat und dass man manchmal wieder einen kleinen Hitler gebrauchen könnte und dass langhaarige Studenten Faulenzer sind und Faulenzer ins Arbeitslager gehören.

Und als Kind glaubt man seinen Eltern, oder nicht ?

Erst in der Pubertät, wenn man sowieso anfängt das Geschwätz der Alten zu hinterfragen, machte ich mir meine Gedanken. Mit 16 habe ich Bullocks Hitler-Biografie gelesen und eine Jahresarbeit im Gymmi drüber geschrieben.
Ich kam der Wahrheit näher.
Von meinem Vater konnte ich keine Wahrheit erfahren.
Ich kaufte Bücher.
Kogon ganz früh. Kershaw's zwei Hitler-Bände. 3mal gelesen. Himmler-, Goebbels-, Heydrich-Biografien. Klee's Namensverzeichnisse, Auschwitz-Prozess und so weiter.
Zur Zeit, ganz neu: Die Geschichte der KL

Es soll mir bitte niemand erzählen, was Gut oder Böse ist oder was human oder inhuman bedeutet.

Und jetzt geh ich ins Bett.
*******enig Mann
8.518 Beiträge
was für eine tolle Diskussion!
Trotzdem muss ich mal das eine oder andere Widerwort gegen den Relativismus von "gibt kein gut und böse" und alles mögliche und unmögliche ist human oder inhuman einwenden, ich hoffe auf euer gütiges Einverständnis:

Paragraf 1: jeder, der mir einreden will, es gäbe kein Gut und Böse, ist ein Arsch und bekommt von mir gerne die Fresse poliert. Und wenn es nur dazu gut ist, damit er merkt, dass es gut ist, wenn man die Fresse nicht poliert bekommt und böse, wenn einem einer die Fresse poliert.

Paragraf 2: die Menschheit braucht Orientierung und besonders gerne orientiert sie sich danach, was gut und böse ist. Ihr jetzt also verklickern zu wollen, es gäbe kein Gut und Böse, gleicht dem Ausbau des Navis, wenn man keine Straßenkarte dabei hat.

Paragraf 3: der Holocaust war weder inhuman noch böse (eher beides), sondern einfach ein beispielloses Verbrechen, welches den Namen Deutschlands auch in 1000 Jahren noch besudeln wird. Jeder, der mir sagt, dass irgendwann doch mal Schluss sein muss, bekommt von mir gerne seine Fresse poliert, damit er auch wirklich bemerkt, dass er grade Scheiße erzählt. Das einzige, was vom 1000 jährigen Reich auch in 1000 Jahren noch bekannt sein wird (sofern es dann noch Menschen geben sollte, die sich dran erinnern können), wird genau die ganze Monstrosität dieses Verbrechens sein. Wobei es noch nicht einmal der millionenfache Mord ist, den haben andere Spezialisten auch schon ins Werk gesetzt, sei mit normalem Verhungern oder Erschießen in der Sowjetunion, später dann mit Plastiksäcken in Kambodscha und noch später mit Macheten in Ruanda, aber die industriell organisierte Massentötung ist nun wahrlich eine deutsche Spezialität, die bislang einzigartig in der Geschichte der Menschheit ist.

Ich breche also hiermit eine Lanze wider die Relativierung und für eine klare Sprache und vor allem für klare Maßstäbe.
*******enig:
Ich breche also hiermit eine Lanze wider die Relativierung und für eine klare Sprache und vor allem für klare Maßstäbe.

Bleibt dir unbenommen.
*****Kid Mann
915 Beiträge
Ist schon interessant ...
... wie die Diskussion hier verläuft.

Aber bei Smartkoenig muss ich doch ein bisschen dagegen halten:

Paragraf 1: jeder, der mir einreden will, es gäbe kein Gut und Böse, ist ein Arsch und bekommt von mir gerne die Fresse poliert. Und wenn es nur dazu gut ist, damit er merkt, dass es gut ist, wenn man die Fresse nicht poliert bekommt und böse, wenn einem einer die Fresse poliert.

Sorry, aber die Fresse poliert zu kriegen, hat wenig mit Gut oder Böse zu tun. Es wird allenfalls von den meisten Leuten als unangenehm empfunden. Ob die Gesellschaft es im Nachhinein als "böse" einstuft und sanktioniert, hängt wohl von der jeweiligen Gesellschaft und den Begleitumständen ab. Auf welcher Seite sich sich beim eigentlich Akt das unangenehme Gefühl einstellt, hängt wohl von der Konstitution der Kontrahenten ab.

*******enig:
Paragraf 2: die Menschheit braucht Orientierung und besonders gerne orientiert sie sich danach, was gut und böse ist. Ihr jetzt also verklickern zu wollen, es gäbe kein Gut und Böse, gleicht dem Ausbau des Navis, wenn man keine Straßenkarte dabei hat.

Gesellschaften brauchen Orientierung ja und da hilft Ethik, die immer gesellschaftsspezifisch definiert wird. Wobei es eine Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Ethik gibt, die in der Regel dynamisch ist, so dass sich sowohl die Gesellschaft als auch die in der Gesellschaft akzeptierte Ethik über die Zeit verändert.

Gut und Böse sind also allenfalls Kategorien, die in einer bestimmten Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Bedeutung haben.
*******enig Mann
8.518 Beiträge
ach lieber madkid,
du bist doch auch schon einige Wochen älter, ich hoffe, ich muss dir mein Posting jetzt nicht im Detail auseinanderlegen. Im Prinzip könnte ich einfach sagen, ich sehe es so wie Tatjana. Auch für mich hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich dahinter gestiegen bin, dass man eben doch nicht sagen kann, dass nicht alles schlecht gewesen ist aus der Nazi-Zeit (und wenn's nur deshalb ist, weil die Nazis das wenige Gute, was man auch heute noch so klassifizieren könnte, von anderen geklaut haben, die Autobahnen sind so ein Beispiel) und ja, ich habe heute eine ganz klare Vorstellung davon, was gut und was böse ist. Und genau deshalb wird mir regelmäßig schlecht, wenn ich Schreihälse vom Kaliber eines Gert Wilders oder Marine Le Pen oder HC Strache hören muss. Und genau deshalb überkommt mich eine unbändige Wut, wenn mir irgend eine ostdeutsche SED Schnalle, die nach kurzer Zeit schon wieder oben auf schwimmt, wie der Rahm auf der Milch, uns allen Ernstes erklären will, es sei jetzt nach 25 Jahren endlich mal genug mit der Aufarbeitung des DDR Unrechtsstaates. Solchen Leuten kann ich nur entgegenschreien: am Arsch! Das HÄTTET ihr wohl gern, damit ihr euer Gewissen nicht mehr so laut schreien hören müsst, denn ihr wisst ganz genau, welche Verbrechen ihr angestellt habt und ihr könnt nur auf eine Verjährung eurer Untaten hoffen, wenn ihr schon nicht in den Knast müsst für all den Scheiß, welchen ihr eurem Land, euren Mitmenschen und eurer Umwelt viel zu lange antun konntet.
du bist doch auch schon einige Wochen älter, ich hoffe, ich muss dir mein Posting jetzt nicht im Detail auseinanderlegen.

Lass mal einfach diese arrogante Gehabe.
*******enig Mann
8.518 Beiträge
liebe Selenite,
es erschließt sich mir nicht, wie du aus einem Altersvergleich auf ein arrogantes Gehabe schlussfolgerst. Sollte dieser Schluss aber denkbar sein, so möchte ich ausdrücklich festhalten, dass der Kommentar nicht arrogant gemeint war und es mir leid tut, falls er so aufgefasst werden sollte.
****on Mann
16.108 Beiträge
Themenersteller 
Konkrete Kritik (inhuman) vs. pauschales Verurteilen (böse)
Die Vorstellung, dass Gut und Böse weltweit weitestgehend gleich verstanden werden, ist eine Kinderillusion. Gut und Böse sind per se erstmal inhaltsleer. Jede Kultur füllt ihre jeweiligen Werte hinein, allerdings in unklarer und eher gefühlter Weise.

Mein Vorschlag seit Seiten: Wir nehmen eben Begriffe, die etwas Konkretes beschreiben, wir nennen die Werte beim Namen. Wir umhüllen sie nicht mit dem Wechselmantel Gut/Böse.

Natürlich ist Humanität "gut" - in unserer Kultur (darum spüren wir in der Diskussion auch nicht den Unterschied). In Kulturen, die Menschen steinigen, ist sie nicht "gut".

Gut und Böse werden absolut und ausgrenzend verwendet - was inhuman ist. Konkretheit ist humaner.

Noch meine Oma meinte: "Geh nicht zu den Zigeunern, sie sind böse." Das grenzt Roma und Sinti aus und sagt nichts Konkretes. Sie hätte besser sagen können: "Geh nicht zum Lager der Zigeuner, ich fürchte mich davor, dass dir dort jemand etwas tun könnte, keine Ahnung warum." Das enthielte keine Ausgrenzung als Gruppe, und es drückte die Befürchtung auf humane Art aus. Wäre falsifizierbar! Versuch mal, "böse" zu falsifizieren!

Ich habe aber gerade viel anderes zu tun und lasse euch mit dieser Diskussion nun erstmal allein.
Es ist aber genauso eine Kinderillusion, alle Kulturen auf der Erde auf einen Nenner zu bringen.
Die Kulturen, die das böse finden, was wir gut finden, werden es auch weiterhin böse finden, auch wenn es einen einheitlichen Begriff dafür gibt.
Gut, böse, human, inhuman, das sind doch nur Worte. Es wäre doch nur nützlich, wenn alle Kulturen die gleichen Vorstellungen von gut und böse haben und das wird nie passieren.
Es wird keine heile Welt geben !
****on Mann
16.108 Beiträge
Themenersteller 
Nein, Tatjana, das ist ja der Unterschied: "Gut" und "Böse" sind nicht auf einen Nenner zu bringen, "human" und "inhuman" sind aber fest umrissene, konkrete Werte und Begriffe. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

*undwech*
Aber auch die Begriffe human und inhuman werden bestimmte Kulturen nicht interessieren.
****on Mann
16.108 Beiträge
Themenersteller 
Ich komm hier einfach nicht wech. Genau, die Begriffe human und inhuman werden bestimmte Kulturen nicht interessieren. So isses. Und wir können sagen: Das sind Kulturen, die unserem Verständnis von Humanität nicht genügen. Wir hören auf damit zu sagen: Die sind böse! Wir schwenken dadurch um vom dumpfen Verurteilen zum scharfen Kritisieren. Das, was Demokratie ausmacht. Dumpfes Verurteilen ist Sache von Autokratien und Populisten.
Gut, das leuchtet mir ein.
Aber auch das wird diese Kulturen nicht interessieren.

Ob ich jetzt zu dem kleinen dicken Kind in Nordkorea sage: Du dummer Mops, halt endlich die Klappe, oder ich ihn ganz human und demokratisch kritisiere, es wird ihn nicht interessieren.
****on Mann
16.108 Beiträge
Themenersteller 
*******_DA:
Ob ich jetzt zu dem kleinen dicken Kind in Nordkorea sage: Du dummer Mops, halt endlich die Klappe, oder ich ihn ganz human und demokratisch kritisiere, es wird ihn nicht interessieren.

Ihn vielleicht nicht, aber es hat mit unserer eigenen, gewünschten Streitkultur zu tun.

Irgendwo meinte Topo, er würde seinen Kindern sagen: Fange keinen Streit an, wehre dich lediglich, wenn du angegriffen wirst. Ich finde aber Streitkultur und eine von Wohlwollen getragene, nüchterne, nicht-moralisierende Auseinandersetzung sehr wichtig. Ich würde keine Partei wählen, die sich nicht innerlich auf diese Weise heftig auseinandersetzt. Inhaltlich, nicht intrigantisch, wohlgemerkt.
Da bin ich auch dafür !
Streitkultur müssen aber viele auch erst lernen.
*****_54 Frau
11.035 Beiträge
Streitkultur müssen aber viele auch erst lernen.

ALLE müssen sie lernen.

Beobachtet man eine Gruppe mit Kleinkindern, bevorzugt im Trotzalter. Ohne Korrektiv, Einschreiten und immer wieder kehrendem Erklären knallt's da ziemlich oft. Man möchte fast glauben, die Friedfertigkeit ist uns nicht unbedingt angeboren, jedenfalls nicht jedem Individuum. Von selbst reguliert sich da nix, jedenfalls nicht so, wie die meisten Eltern sich das sich vorstellen.
NurNaturPur
@**po
ich glaube, du hast gerade wieder dieses Problem, dass wir zwei - mit umgekehrten Vorzeichen - auch schon hatten. Lesen ist Silber, verstehen ist Gold.

Ja, ich hatte wieder Probleme. Du hast schon recht, NNP. Das kommt öfter mal bei mir vor. Und so der Versteher bin ich auch nicht, auch nicht der Frauenversteher, das ist schon richtig. Aber ich gebe mir Mühe. Das müsst Ihr zugeben. Das habe ich so gar schwarz auf weiß. Steht immer in meinen Zeugnissen: "Er war stets bemüht". Und sogar meine Ex-Freundinnen würden das bestätigen. Also habe ich mir so bei mir gedacht: "Weißt du was Topo, einfach mal Schnauze halten und dafür lesen und vielleicht sogar verstehen." Selbsterkenntnis ist der erste Weg zu Besserung, nicht wahr? Ich habe also gestern dann mal alle gesammelten Werke über Moral, Ethik und Humanität gelesen, die ich in die Finger bekam, zudem viel meditiert, grünen Tee getrunken und heute Morgen sogar brav meinen Morgengruß gemacht. Und siehe da *idee*

Trigon
Ich möchte weg von schwarz-weiß, gut-böse, negativ-positiv und von Moralsoße.

Der Himmel öffnete sich und eine weißer Strahl durchdrang mein kleines, weiches, graues Hirn! Darum geht es also! Nicht nur schwarz-weiß Denken! Ich fühlte mich erleuchtet wie Buddha höchstselbst und ging gut gelaunt und voller Tatendrang zur Arbeit. Schon als ich ins Auto stieg, überfielen mich aber bereits wieder leise Zweifel. Hatte ich den jemals bestritten, dass es nicht nur gut oder böse gäbe? Hatte ich denn nicht selbst vom "Dazwischensehen" geschrieben? Anyway- dacht ich mir. Anyway, Topo. Lass Dir nicht die Laune verderben, durch deine verschobenen Gedanken. *nein*

Nun habe ich aber die blöde Angewohnheit, mir jeden Morgen auf dem Weg zu Arbeitsstätte noch einen Kaffee am Kiosk kaufen. Und da liegt nicht nur der Hund begraben sondern neben all den Frauenzeitschriften, die über das wirklich Wichtige in der Welt berichten („Heidi Klumm: 5. Kind vom 7. Mann?“) nun mal auch die Bild Zeitung aus. Und da traf es mich plötzlich und unvorbereitet mitten ins Mark! Eigentlich versuche ich meinen Blick fernzuhalten von solchen Zeitungen, aber diesmal sprang mir trotz Minus 8,5 Dioptrien zzgl. schlagseitigen Astigmatismus die Headline förmlich ins Auge:

"Kindermörder stellt sich der Polizei. Marcell Hesse tötete den neunjährigen Jaden mit 58 Messerstichen!"

Und innerhalb einer Nanosekunde war sie dahin, meine augenscheinlich erlangte Erleuchtung. Da war sie plötzlich wieder, die dunkle Seite der Macht und die Leere in meinem Kopf.

Angesichts meiner offensichtlichen geistigen Umnachtung erlaubt mir deshalb noch die eine oder andere Rückfrage:

Trigon
Gut und Böse werden absolut und ausgrenzend verwendet - was inhuman ist. Konkretheit ist humaner.

Trigon & Nur Natur Pur: Das heißt, Marcell Hesse ist gar nicht böse, auch nicht vielleicht ein klitzekleines bissschen? Wenn ich ihn aber als böse bezeichnen würde, wäre ich inhuman, ja? Dann würde ich ihn ja ausgrenzen, stimmt‘s? Hab ich das richtig verstanden?

NurNaturPur
kein Mensch muss gut sein

Aber human muss er sein, ja? Darf nicht von "gut und "böse" sprechen? Könntet ihr das auch den Eltern von Jaden erläutern?

Trigon
"Gut" und "Böse" sind nicht auf einen Nenner zu bringen, "human" und "inhuman" sind aber fest umrissene, konkrete Werte und Begriffe. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Also die Verwendung von „Gut & Böse“ ist schwarz-weiß-Denken, die von "human & inhuman" oder von "Tag & Nacht" aber nicht?

Hmm *gruebel* Ich kappier's nicht. Aber Ihr werdet schon recht haben:

NurNaturPur
kein Mensch muss gut sein

und

Trigon
Die Erde ist eine Scheibe

****on Mann
16.108 Beiträge
Themenersteller 
*******ombo:
Trigon & Nur Natur Pur: Das heißt, Marcell Hesse ist gar nicht böse, auch nicht vielleicht ein klitzekleines bissschen? Wenn ich ihn aber als böse bezeichnen würde, wäre ich inhuman, ja? Dann würde ich ihn ja ausgrenzen, stimmt‘s?

Es wäre vor allem ziemlich kindlich, Marcel Heße als "böse" zu bezeichnen. Seine Tat war bestialisch, und jeder ist von ihr selbstverständlich angewidert. Was aber mit dem Täter ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Nicht umsonst wird er als "mutmaßlicher" Täter bezeichnet.

In emotional aufgeregten gesellschaftlichen Situationen wird idiotisch gehandelt. Da ist dann einer "böse" und wird schnell gelyncht. Kaiser Wilhelm II war auch so ein Kindskopf und hat ohne Not den Weltkrieg herbeigeschrien und -moralisiert.

Der Fall Heße ist für mich ein anschauliches Beispiel für die Notwendigkeit zum Weggehen von gefährlichen Leerkategorien.

*******ombo:
Hmm Ich kappier's nicht.

An mir liegt's nicht. Mein Mund ist gewissermaßen fusselig inzwischen. *g*
@topo
Der Mörder wird nicht dafür verurteilt, dass er böse ist.
Er wird dafür verurteilt, dass er gegen Gesetze verstoßen hat, die aus unserem ethischem Wertesystem gegossen wurde.
O.K. Ich korrigiere:

A) Der "mutmaßliche" Täter.
B) Nicht der Täter ist böse (bezogen auf das Subjekt)

Aber darf ich den sagen, die Tat war böse? (bezogen auf die Tat)

Oder ist das auch kindlich?
****on Mann
16.108 Beiträge
Themenersteller 
*******ombo:

Aber darf ich den sagen, die Tat war böse? (bezogen auf die Tat)

Oder ist das auch kindlich?

Hat auch was Kindliches, doch ist's besser, weil die menschliche Neigung zur Ausgrenzung damit nicht unmittelbar angesprochen wird. Bleibt aber dennoch ein gefährlicher Mit-der-Leerformel-Totschläger, es ist nur ein Schritt zu: Dieser Mensch ist böse.

Wie Selenite sagt: Im Rechtsstaat kann einer noch so böse sein - verurteilt wird er nach klaren, konkreten Vergehens- und Verschuldensmaßgaben. Nicht wegen "böse sein". Eine Errungenschaft, die den Populisten nicht in den Kopf will. Die lieben ja das emotionale "gesunde Volksempfinden", die Wut, die "gerechte" Empörung. Gut und Böse.
„Böse“ ist alles und nix. Ein trotziges Kind ist böse. Ein Mörder ist böse.
Als Messlatte, wie viel Schuld jemand moralisch/ethisch/juristisch auf sich geladen hat ist der Begriff denkbar ungeeignet.
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