Aller Anfang war schwer...
Für meine Freundin (und sub) und mich war es am Anfang schwierig, Spiel und Realität sauber zu trennen, und den Beginn eines Spiels einzuläuten. Wenn wir nicht spielen, sind wir absolut gleichberechtigt, auf Augenhöhe... und im Spiel eben nicht. Wir hatten zahlreiche Fragen, die es zu klären galt, Regeln, die wir vereinbarten. So sollte es z.B. klar sein, dass ein aufmüpfiges Verhalten ausserhalb des Spiels nicht zu Sanktionen im Spiel führen durfte. Mit der Zeit hat sich aber herausgestellt, dass unser Weg sich von alleine entfalten musste. Natürlich war es wichtig, über die Problematiken und Vorstellungen zu sprechen, aber so wie es jetzt ist, hätten wir es "auf dem Reißbrett" nicht planen können.
Aber ich schweife ab... also...
erstmal spiele ich grundsätzlich nur, wenn der Dom in mir "wach" ist. Wenn ich ihn nicht spüre, z.B. weil mich Alltagssorgen quälen oder ich einfach nur schlecht drauf bin, kann ich nicht authentisch sein, und das ist für mich eine unabdingbare Voraussetzung. Allerdings hat meine sub mittlerweile Wege gefunden, den Dom in mir "wachzurütteln", ihn zu provozieren.
Was den Beginn des Spiels betrifft, gibt es bei uns grundsätzlich zwei Wege: eine geplante Session beginne ich damit, dass sub mir ihr Halsband bringen muss und ich es ihr anlege. Daneben gibt es aber auch zahlreiche Situationen, in denen ich den Wechsel nur durch einen Blick oder eine Berührung einläute. Gerade diese Situationen sind anfänglich schwierig gewesen, eben wegen dem Wechsel von Gleichberechtigung zu Unterordnung.
Der Schlüssel lag, um es einfach auszudrücken, darin, dass meine Freundin dann, wenn wir nicht spielen, zwar auf Augenhöhe mit mir ist, aber keinesfalls darüber. Die anfängliche Vereinbarung, Realität und Spiel strikt zu trennen, stand uns also letztlich im Weg.
Jetzt ist es so, dass der Dom in mir meistens im Hintergrund wacht, und bei Fehlverhalten auch ausserhalb einer Spielsituation jederzeit in den Vordergrund treten kann. Ich weiss nicht, ob ich es gut genug erklären kann, weil es eben keine starren Regeln gibt, sondern einen "gefühlten" Weg.
Vereinfacht kann man sagen, dass ich in dem Moment, wo ich das Gefühl habe, dass nicht meine gleichberechtigte Partnerin mit mir spricht bzw. vor mir steht, sondern meine aufmüpfige, übermütige sub, ich ihr auch nicht mehr als gleichberechtigter Partner, sondern als ihr Herr gegenübertrete.