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Diagnose... Und nu?

Diagnose... Und nu?
Tjoa, nun hab ich seit einer Woche meine Diagnose. Und irgendwie hab ich keine Ahnung, was ich nun damit anfangen soll.
Ich hatte mir erhofft, dass nun irgendwie alles bergauf geht. Ich Medis bekomme und alles gut wird.
Nun ist es mit den Medis leider nicht so unkompliziert wie erwartet. Ich habe Epilepsie und weiß aktuell noch nicht, ob ich überhaupt die Medis nehmen darf, weil sie die Krampfschwelle senken. Ich müsste beim Neurologen anrufen und nen Termin machen, was ich mal wieder nicht auf die Reihe bekomme (jetzt weiß ich immerhin, dass es keine Faulheit ist, sondern halt mein kack Hirn). Außerdem habe ich erfahren, dass man mit den Medis Probleme bzgl. Führerschein kriegen kann, weil Drogentests positiv auf Amphetamine anschlagen und das ne Grauzone darstellt.
Therapien, naja, brauchen wir wohl nicht drüber reden. Es gäbe ne Therapiegruppe ab Frühling 2024 in Hamburg, würde für mich aber jede Woche 2x jeweils 50 Minuten mindestens Fahrt + 5€ Parkgebühren kosten.
Ich bin grad einfach unglücklich. Ich will einfach nur ein normales Hirn. Ohne die scheiß Probleme.
Vielleicht hat jemand nen Ratschlag oder kann meine Situation einfach nur nachvollziehen. Musste das einfach mal loswerden.
*******ape Paar
21 Beiträge
Hey Yunara,

eine echt bescheidene Situation in der du dich befindest 😕 das mit der Epilepsie ist mal richtig kacke.

Die Frage die sich mir da stellt ist, wie die Belege dies bezüglich ausschauen. Gibt es da irgendwelche Untersuchungen zu?

Diese Frage stellt sich mir, da ja das Medikament auch unters Betäubungsmittelgesetz fällt, da es süchtig machen soll... Was halt echt Blödsinn ist.

Mein Therapeut ist sehr qualifiziert und macht auch Fortbildungen zum Thema ADHS bei Erwachsenen für andere Therapeuten. Der hat meinen Eindruck diesbezüglich bestätigt.

Ich lasse jedes Jahr 2 Wochen lang die Medis weg und das einzige was ich jedes mal bemerke ist, dass die Symptome wieder kommen. Entzugserscheinungen: 0

Wegen Führerschein brauchst du dir mMn echt keine Sorgen machen. Tatsache ist, dein Fahrverhalten wird durch die Medis erheblich beeinflusst, und zwar im positiven Sinne.

Leider ist das der Gesellschaft nicht bewusst. Vorurteile, Halbwissen und Mythen begegnen einem da täglich.

Ich sage niemandem, dass ich Medis nehme und gut ist. Darf auch niemand einfach so einfordern die Infos von deinen Ärzten.

Und zum Thema Therapie:

Ich sehe echt null Sinn in einer Gruppentherapie. Bei Erwachsenen hat man festgestellt, dass da nur noch Medis Sinn machen. Konditionierungen machen im Kindes und Jugendalter noch Sinn.

Und wie sollen Gespräche etwas an dem Problem ändern? Du weißt ja nun schon, dass du net faul bist 🤷🏻‍♂️
*******ape Paar
21 Beiträge
Alles natürlich nur meine persönliche Meinung
*********ntha Paar
239 Beiträge
Ich verstehe dich! Mir geht es ähnlich... nur stand es bei mir dank dem Herz auf der Kippe!

Versuche dir einen Tag und Uhrzeit auszugucken wann du für sowas fit genug bist, vorher suchst du dir am besten noch die Telefonnummern raus bei denen du anrufen möchtest und machst dir einen Termin!

Ich werde gerade auf Medikinet eingestellt, für die Polizei als Dokument hat mir meine Psychiaterin den Medikamentenplan gegeben und später gibt es wohl eine Art Ausweis. Damit soll es bei der Polizei keine Probleme mehr geben und somit auch nicht mit dem Führerschein, nur ins Ausland ist ggf. Kompliziert.

LG und viel Erfolg

Samantha
*******_mv Mann
3.130 Beiträge
Zitat von ****ra:
Tjoa, nun hab ich seit einer Woche meine Diagnose. Und irgendwie hab ich keine Ahnung, was ich nun damit anfangen soll.

Du hast eine Diagnose. Heißt, du weißt was los ist und kannst dich darauf einstellen. Selbst ohne Medikamente.

Du hast das Hirn was du hast. Ich hätte gern so ein muskulösen Körper wie Thor. Hab ich aber nicht....und hab ab und zu Tinnitus. Kann ich mir auch nicht aussuchen.
Erster Weg zum Glück ist die Akzeptanz dessen, was ist.
*******_hh Mann
15 Beiträge
Hey hey!
Also bei mir würde ADHS mit 8 diagnostiziert. Also lebe schon eine ganze Weile damit und habe auch Erfahrungen mit Medikamenten.
Leider haben Medis null bei mir gewirkt bzw es wurde nur schlimmer dadurch. Oder ich hätte krasse Nebenwirkung.

Aus meiner Erfahrung raus kann ich sagen.... Lerne damit umzugehen. So bitter das klingt. Es ist ein Teil von dir den du annehmen musst. Du wirst immer schwere Zeiten haben. Es wird immer Dinge geben die dir schwer fallen.

Aber man kann lernen damit umzugehen. Und da hilft zum Beispiel eine Verhaltenstherapie. Ich hatte letztes Jahr wieder schwere Depressionen und habe es mit Therapie und sehr schwachen Antidepressiva es langsam geschafft da wieder raus zu kommen. Aber mein ADHS wird immer Teil von mir sein. Das habe ich jetzt gelernt und angenommen. Hat mir schon viel kaputt gemacht im Leben, jedoch habe ich auch Fähigkeiten die andere nicht haben oder nur schwer lernen können. Hyperfocus z.b.

Ich persönlich bin kein Fan von Medikamenten und habe gemerkt dass es für mich gut ist an mir und meinem Verhalten zu arbeiten.

Ich hoffe du findest deinen Weg!
Medusa rules
*******ich Mann
915 Beiträge
Hallo @****ra

Du hast jetzt eine Diagnose, also die Gewissheit, was genau mit Dir los ist.

Damit kannst Du arbeiten! Hol Dir möglichst viel Wissen und schau dabei darauf, was Dir bekannt vorkommt.

Hilfreich sind für viele auch Selbsthilfegruppen.

Es gibt eine ganze Reihe an Medikamenten, rede mit Deinen Ärzten, ob nicht vielleicht doch etwas davon in Frage kommt.

Ich selbst muss da auch immer ganz genau aufpassen, weil Diabetes, Schlaganfälle, ADHS, Schlafapnoe keine ganz einfache Voraussetzung darstellt.

Du kannst natürlich Jammern, das ist eine Option, bei manchen hilft es sogar.

Auf der anderen Seite gibt es vieles, was wirklich hilfreich ist.

Tausche Dich aus, lies Dich ein, rede mit Ärzten usw.

Vielleicht findest Du dabei einiges hilfreiches für Dich oder über Dich heraus.
*********MIKA Paar
331 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich glaube, die Gewissheit zu haben, dass man ADHS hat, kann für sehr viele von uns viel Hoffnung geben.

Endlich hat es nach langem Leidensweg und den so vielen Stolpersteinen im Leben einen Namen.

ADHS hat sich bei sehr vielen über die vielen Jahre gut über Komorbiditäten getarnt.

ADHS kann leider ein so gewaltiger Selbwertgefühls Killer sein.

Ohh man könnte so vieles schreiben, wie ADHS die Lebenswege von vielen beeinflusst hat.

Aber egal wie schwer die einzelnen Lebensgeschichten auch sind,

Ihr seit noch hier!
Ihr habt nicht aufgegeben.

Diese Aussage ist mir wichtig, weil ich auch deren Gedenken will, es nicht geschafft haben.
Ebenso will ich auch an die denken, die nie die Möglichkeit hatten zu erfahren das Sie ADHS hatten.

Sie alle hatten nie die Chance, die Ihr jetzt habt!

Setzt Euch bewusst mit Eurer Vergangenheit und ADHS auseinander, gestaltet Euer Leben neu.

Nutzt die Möglichkeiten und Fähigkeiten, die Euch ADHS bietet.

Wenn nötig holt Euch Hilfe.

Geht zu Selbsthilfegruppen, trefft andere mit ADHS und unterstützt Euch.

Nutzt alle Möglichkeiten die Ihr in Anspruch nehmen könnt.

Nutzt alle Möglichkeiten, die es früher nicht gab.

Nutzt und setzt bewusst offiziell zugelassene Medikamente für ADHS ein, um Euer Leben neu gestalten zu können.


Seit Euch aber bewusst, dass eine Verhaltens und Denkens Änderung Zeit braucht.

Und gebt Euch auch diese Zeit.

Ihr habt noch so viele Jahre vor Euch in denen Ihr Eure Veränderungen Erleben könnt.


Für Rechtschreibfehler übernehme ich keine Haftung die schulde ich meinem ADHS.

LG
Mitglied_MIKA
*****ux9 Paar
113 Beiträge
Hallo, MPH Medikamente darf man bei Epelepsie nicht nehmen. Glaube aber das Medizinische Canabis, ist gut für Adhs und Epelepsie, würde mal einen Neurologen fragen, LG 😉
**********dance Mann
240 Beiträge
Bei mir besteht ein verdacht auf Epilepsie... MRT hat nix ergeben, verdacht bleibt bestehen....
Ich habe die ganze Zeit über Medikinet genommen, kurz mal Elvanse ... blöde Nebenwirkung.

Für die Geschichte mit dem Führerschein habe ich immer ein Foto vom aktuellen Rezept dabei, also auf dem Handy. Habe es in den 4 Jahren noch nie gebraucht.

Zur besseren Handhabung von zu erledigenden Dingen hab ich mir eine "Ist mir doch egal was ich schaffe" Liste überlegt. Funktioniert bei mir super.
Am Abend eine Liste mit 5-6 Dingen schreiben. Wichtig ist das ganz einfache Sachen draufstehen, sowas wie Zähneputzen, Duschen, Anziehen oder so. Nur 2-3 Dinge die Erledigen will, Anrufe oder Termine.
Da ein paar Sachen immer gleich zu streichen sind in der Früh, fällt es mir dann auch leichter den Anruf zu erledigen... gleich noch was streichen können *freu*
Am Abend schmeiße ich die Liste weg und mach mir keine Gedanken mehr drüber.
Schreibe mir für den nächsten Tag eine neue Liste. Wichtig ist nur das nicht die selben Dinge wieder drauf stehen. Ich nehme immer neue Themen, sonst ensteht der Druck, stand da ja schon Gestern...
********er29 Frau
41 Beiträge
Hallo Yunara... Hast du es schon mal mit Neurofeedback probiert? Hilft bei ADHS (Neuro heißt jedesmal für mich ein entspannter Tag) und bei Epilepsie... Verschreibt der Hausarzt bei Diagnose: ADHS, Migräne, Angststörungen etc

😂 Termine bei meinem Neurologen gibt erst wieder nächstes Jahr September... Ergo alles per email 👍

Drück dir die Daumen
********er29 Frau
41 Beiträge
PS
Podcast:
https://open.spotify.com/show/6MEZYM44SWxagG2xHW09fj?si=x2ok_oLqTSCzw_7qd9Lq_w
Sind auch auf Facebook, Instagram etc
Die beiden sprechen völlig offen viele Bereiche an. Hat mir persönlich sehr geholfen.

Buch:
Heiner Lachenmeier
Mit ADHS erfolgreich im Beruf
Er hat mir ADHS überhaupt verständlich gemacht, was da im Kopf passiert und Strategien für den Alltag gegeben
*****ver Mann
9 Beiträge
Hallo in die Runde hier.

Ich hab mal ne Frage bzgl. Diagnose. Vielleicht hat der eine oder andere einen Tipp.

Ich bin jetzt 51 Jahre alt. Von zwei Psychotherapeuten wurde der Verdacht auf ADHS geäußert. Behandelt wurde ich wegen zwei depressiven Episoden. Ich habe mich nach der zweiten Verdachtsdiagnose angefangen in das ADHS Thema einzulesen, habe meinen Psychiater und Neurologen darauf angesprochen, dieser reagierte zunächst ablehnend. Hielt dies zunächst für eine Modekrankheit. Als ich ihn ausführlicher erzählte, warum mir die Diagnose wichtig sei, und was in meinem Gehirn abgeht war er offener, gab zu, dass er von dieser Erkrankung nicht wirklich etwas versteht (was ich wirklich gut fand) und meinte, ich möge mich mal an eine ADHS Ambulanz wenden.
Ich habe jetzt alle ADHS Ambulanzen in NRW angeschrieben, aber nur absagen. Die optimistischste lautete: "Rufen sie in einem Jahr wieder an, dann kommen sie vielleicht auf eine Warteliste."
Dann habe ich noch eine Anschrift einer Privatpraxis, die Anhand von mehreren Gesprächen die Diagnostik durchführen. Allerdings arbeiten dort nur Psychotherapeuten, die ja nur sehr begrenzt Diagnosen ausstellen dürfen. Mir ist schon sehr daran gelegen, eine fundierte Diagnose zu erhalten.
Vielleicht hat ja jemand von euch noch einen Rat, an wen ich mich wenden kanm.
vielen Dank erstmal fürs lesen.
*******_hh Mann
15 Beiträge
Zitat von *****ver:
Hallo in die Runde hier.

Ich hab mal ne Frage bzgl. Diagnose. Vielleicht hat der eine oder andere einen Tipp.

Ich bin jetzt 51 Jahre alt. Von zwei Psychotherapeuten wurde der Verdacht auf ADHS geäußert. Behandelt wurde ich wegen zwei depressiven Episoden. Ich habe mich nach der zweiten Verdachtsdiagnose angefangen in das ADHS Thema einzulesen, habe meinen Psychiater und Neurologen darauf angesprochen, dieser reagierte zunächst ablehnend. Hielt dies zunächst für eine Modekrankheit. Als ich ihn ausführlicher erzählte, warum mir die Diagnose wichtig sei, und was in meinem Gehirn abgeht war er offener, gab zu, dass er von dieser Erkrankung nicht wirklich etwas versteht (was ich wirklich gut fand) und meinte, ich möge mich mal an eine ADHS Ambulanz wenden.
Ich habe jetzt alle ADHS Ambulanzen in NRW angeschrieben, aber nur absagen. Die optimistischste lautete: "Rufen sie in einem Jahr wieder an, dann kommen sie vielleicht auf eine Warteliste."
Dann habe ich noch eine Anschrift einer Privatpraxis, die Anhand von mehreren Gesprächen die Diagnostik durchführen. Allerdings arbeiten dort nur Psychotherapeuten, die ja nur sehr begrenzt Diagnosen ausstellen dürfen. Mir ist schon sehr daran gelegen, eine fundierte Diagnose zu erhalten.
Vielleicht hat ja jemand von euch noch einen Rat, an wen ich mich wenden kanm.
vielen Dank erstmal fürs lesen.

Hey,
Ich hätte als erstes gerne gefragt, warum dir eine Diagnose so wichtig ist. Wenn der Grund zu privat ist, musst du mir das nicht sagen. Ich finde es einfach spannend zu erfahren warum solche Diagnosen für Menschen wichtig sind. Ich meine klar, bei Krebs will ich das wissen. Aber bei ADHS ist für mich der Umgang mit den Themen die ADHS mit sich bringen viel wichtiger. Bin auch kein Fan von Medikamenten. Es ist in meinen Augen viel Einstellungs-, Umgangs- und Akzeptanzsache. Und dafür brauche man keine Diagnose. Ich habe gelernt damit umzugehen und zu akzeptieren, dass manche Sachen für mich einfach sehr schwierig oder unmöglich sind.

Jetzt zu deiner Frage: bei mir würde ADHS und LRS mit 9 Jahren festgestellt. Damals war die Forschung und die Medizin noch in den Kinderschuhen was das Thema angeht. Deshalb war ich damals am Universitätsklinikum um die Diagnose zu stellen.
Ich durchlief verschiedene Untersuchungen, von Gesprächen über Hirnstrommessung bis zu schriftlichen Tests. Das ganze ging damals fast 1 Jahr.
Wie das heutzutage ist, weiß ich gar nicht. Ich weiß, keine große Hilfe. Wollte dir das aber mitgeben. Vielleicht solltest du dich wirklich irgendwo Mal an ne Klinik wenden. Ich kann mir aber wirklich vorstellen, dass es aktuell schwierig ist, da die Krankheit in aller Munde ist und vielleicht sogar echt "Trend".

Mein Tipp: Wenn du schon in Therapie bist, versuche doch vielleicht mit Unterstützung die Schwerpunkt in deinem Leben zu erarbeiten, die dir Probleme bereiten und die dann in den Griff zu bekommen.

Habe ich auch so gemacht, nachdem ich 2 Mal im Bezug auf Liebe mächtig auf die Fresse geflogen bin und sich hervorragene Depressionen entwickelt haben. Langsam komme ich klar und habe gelernt mich zu lieben wie ich bin.

Wünsche dir viel Glück und Erfolg auf deinem Weg. *g*
******l89 Frau
1.974 Beiträge
Gruppen-Mod 
Eine zeitnahe Lösung halte ich im Moment für kaum möglich. Durch die sozialen Medien hat die Neurodivergenz viel Aufmerksamkeit bekommen und die eh schon vollen Praxen haben nun eine noch viel längere Warteliste.
Ich würde es bei psychiatrischen Praxen probieren - mit dem Wissen, dass ich es auch da wahrscheinlich nur auf eine Warteliste schaffen werde.

Ich wünsche dir viel Erfolg und auch eine gehörige Portion Glück, dass du doch irgendwo eine Praxis findest, die dich zur Diagnostik aufnimmt.
****aar Paar
28 Beiträge
Guten Tach, dir wird leider nicht viel anderes übrig bleiben als nach psychiatrischen Praxen zu suchen, die in ihrem Leistungskatalog die ADHS-Diagnose im Erwachsenenalter haben. So K….. und ermüdend die Suche, das Telefonieren und Mail schreiben ist. Und so enttäuschend auch jede Absage ist. Wahrscheinlich musst du auch längere Wege in Anspruch nehmen. Ich hatte das absolute Glück, dass die Frau des Psychiaters meines Sohnes gerade ihr Praxis aufgemacht hatte und daher die Patientenliste noch nicht voll gewesen ist. War reines, pures Glück. Hilft dir akut nicht weiter. Weiß ich, aber dranbleiben lohnt sich manchmal und immer wieder fragen, auch bei Praxen die bereits gesagt haben, dass sie keine Patienten mehr aufnehmen auch. Manchmal wird doch unerwartet ein Platz frei.
Viel Glück 🍀!
******eek Frau
5.075 Beiträge
Ich bin gerade in der Diagnostik, hatte neulich meine erste Testrunde.
Bei der Praxis hatte ich im November angerufen und für Januar einen Termin bekommen. Den Test muss ich aber selbst zahlen. Allerdings wurde mir auch in Erstgespräch direkt gesagt, dass sie in dieser Praxis keine ADHS Medikamente verschreiben.

Aktuell denke ich mir "One Step at a time" (für mich sowieso schon kein leichter Gedanke, da ich am liebsten immer alles und sofort hätte....). Ich warte die Diagnose ab und was sie mir dann alles Möglichkeiten anbieten. Und vielleicht ist es ja dann mit erfolgter Diagnose im Zweifelsfall einfacher, eine andere Praxis zu finden, die auch Medikamente testen würde?
******ius Mann
98 Beiträge
Die Diagnose ist notwendig für die Medikamention. Manche Leute sind auf die Medikamente angewiesen, um "gut" zu funktionieren.

Ich habe meine Diagnose im Rahmen der Akutpsychosomatik im MediClin Bad Münder am Deister bekommen. Die sind auf ADHS spezialisiert, machen Diagnostik aber nur beim stationären Aufenthalt.

Es scheint wohl die Möglichkeit zu geben, in Privatpraxen deutlich schneller an Termine zu kommen, dafür zahlt man aber zweihundert Mäuse oder so. Das könnte aber eine gangbare Möglichkeit sein!

Nicht jeder Psychiater verschreibt die BTM. Du solltest dir auf jeden Fall die Empfehlung vom Psychologen für die Medikamention holen, dann achtet der Psychiater nur noch darauf, ob es gesundheitlich funktioniert. (Monitoring des Blutdrucks, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten etcetera.) Das wiederum kann sehr schnell gehen. Zur Not muss man für den passenden Psychiater etwas fahren, aber das ist für'n Monatsvorrat wohl auch nicht das Übelste.

Zum Austausch gibt es eine deutschsprachige Discordgruppe, Internetseiten, Foren, YouTube-Kanäle und wirklich gute Fachliteratur. Da lernt man wirklich viele auch sehr praktische Tipps! Ansonsten sind Selbsthilfegruppen (für den Anfang) zu empfehlen.

Liebe Grüße! =)
*********on511 Frau
365 Beiträge
@*****ver ich hab meine Diagnose in Frühjahr letzten Jahres mit 49 bekommen und das auch nur durch Glück. Habe vorher die gleichen Erfahrungen gemacht, denn alle, die auch nur irgendwie nach ADHS Test-Spezialisten riechen, sind für mind ein Jahr im voraus ausgebucht. Die Praxis, die ich empfohlen bekommen habe, hat es nirgendwo auf der Webseite stehen und ich war etwas verunsichert, als ich dort angerufen habe. Hatte dann aber schon nach 6 Wochen einen Termin. Und ja, es war eine Psychotherapeutische Praxis. Diese können und dürfen bei entsprechender Spezialisierung testen, aber sie dürfen nicht Medikamente verschreiben.
Es gibt m.W.n. keinen körperlichen Trst, sprich: Blut oder sonstwas wird dir abgenommen und wenn die Werte so und so sind, dann hast du ADHS. Es ist immer ein Gespräch und meist verschiedene Fragebögen und bei mir war auch ein Konzentrationstest dabei. Ich habe aber auch von unterschiedlichen Herangehensweisen an das Testverfahren gehört. Bei manchen gibt es mehrere Phasen und bei anderen ist es in ein paar Stunden abgehandelt. Daher ist es wichtig, dass es für Dich stimmig ist und Du Dich gut aufgehoben fühlst. Aber: ohne Diagnose, keine Medikamente.
Eine Apothekerin, die selbst ADHS hat, hat mir einmal gesagt: ach, das ist doch einfach ADHS zu testen, wenn jmd auf die Medikamente "richtig" reagiert, dann ist es sicher ADHS. Davor möchte ich warnen, denn wie du oben bei @*******_hh lesen kannst, schlagen die Medikamente bei ihm nicht an. Jeder Mensch ist anders und auch ist die ADHS bei jedem anders ausgeprägt. Es ist ein Spektrum! Und die alte Aussage: kennst du einen ADHSler, kennst du alle! Halte ich -gelinde gesagt- für Bullshit!

Meine Empfehlung an dich: Du hast den ersten Schritt getan: tausche Dich aus und frage Menschen in deiner Umgebung, die selbst ADHS haben oder jmd kennen. Vielleicht kommst du so an eine Praxis, die Tests macht, aber es nirgendwo bewirbt, weil sie keinen Bock auf den Stress hat.

Und die andere Möglichkeit: ich weiß nicht, wie groß dein Leidensdruck grds ist und wie sehr dich die Auswirkungen -welcher Diagnose auch immer- dein Leben belasten. Es gibt immer die Möglichkeit eines Klinikaufenthaltes. In einer Klinik wird IMMER nochmal eine eigene Diagnose erstellt. Siehe auch @******ius. Und auch ein Kollege von mir, der wegen Depressionen in einer Klinik war, hat dort seine ADHS Diagnose erhalten. Der Vorteil ist - zumindest bei einer Klinik, die breit genug aufgestellt ist und die interdisziplinär arbeitet: hier können alle Aspekte betrachtet werden, nebst Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) und es kann direkt was dagegen getan werden - medikamentös und psychotherapeutisch...

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, viel Kraft, Geduld und Glück


Hier auch ein sehr guter Beitrag von Hirschhausen zum Thema ADHS
https://www.ardmediathek.de/video/hirschhausens-check-up/hirschhausen-und-adhs/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hpcnNjaGhhdXNlbnMtY2hlY2stdXAvMjAyMy0xMC0zMF8yMC0xNS1NRVo
*****K90 Mann
2 Beiträge
Hi,
Ich finde die Diagnose wichtig, da es wichtig sein kann etwas in der Hand zu haben und es keinen Grund mehr zum grübeln gibt. Auch vor anderen Menschen kann man dann sagen, dass es ärztlich bewiesen ist und die Symptome können nicht mehr weggelächelt werden.

Ich würde dir raten dich mit anderen Menschen die Adhs haben oder es vermuten zusammen zu tun. Selbsthilfe Gruppen zb sind sehr ermutigend und bieten gute Unterstützung!
******ius Mann
98 Beiträge
Du sagst, du hast Probleme den Anruf auch wirklich zu tätigen.

Was hilft: Terminiere den Anruf klar. Speichere dir (mindestens einen Tag vorher) ein, wann du anrufen willst. Nimm dir aktiv die Zeit dafür, stelle dir einen Wecker. (Alle dreißig Minuten rufe ich an und versuche es für jeweils drei Minuten.)

Eine Liste zum Abhaken funktioniert auch für einige.
Bodydoubling durch deinen Partner funktioniert auch häufig!

Falls du Tipps für entsprechende Communities brauchst, kannst du gerne ein PN schicken. Ich glaube, den Discordlink darf ich hier nicht posten. Da wären zumindest auch viele mit Therapieerfahrungen.

*edit: Bezüglich des Führerscheins: Du bekommst, soweit ich weiß und ich mich an das Aufklärungsgespräch korrekt erinnere, einen Wisch, dass der Drogenbefund falsch-positiv ist und das Medikament das Autofahren nicht einschränkt. Darüber hinaus: Wie häufig im Leben wirst du denn angehalten und auf Drogen getestet?
*****ver Mann
9 Beiträge
WOW, in so kurzer Zeit soviele ausführliche Antworten. Erstmal danke dür jede einzelne. Hätte ich garnicht erwartet. Ich lese gleich ausführlich.

Gleich zu Beginn kam die Frage nach dem Bedarf an Diagnose.

Darauf will ich gerne eingehen. Ich bin jetzt 51 Jahre alt und habe mich mein ganzes Leben irgendwie durchgekämpft und seit dem ich mich mit ADHS auseinandersetze habe ich auch den Eindruck größtenteils gegen mich selbst gekämpft zu haben. Das ist anstrengend und kräftezerrend und irgendwie auch Autoaggressiv. Vor allem im Job, aber auch im persönlichen privaten Umfeld.

Vor allem wird man ohne Diagnose nicht ernst genommen. Ich bekomme ständig zu hören, warte doch erstmal ab, so schlimm ist es bei dir doch nicht, du bildest dir das nur ein sind Sätze die ich ständig zu hören bekomme. Ich bin auch nicht der klassische "Zappelphilipp" den man sich vorstellt. Eher das genaue Gegenteil, ich wirke nach außen hin oft sehr ruhig und ausgeglichen. Aber im Gehirn findet ein permanentes Feuerwerk statt. Mir war bis vor kurzen garnicht bewusst, dass es Menschen gibt, denen es nicht so geht. Ich kann oft meine Arbeit nicht erledigen, teilweise überfordert mich der Emailverkehr. Neulich war nich nicht mal in der Lage einen Empfänger ins richtige Eingabefeld einzugeben.

Eigentlich steht eine berufliche Veränderung an. Aber da bin ich jetzt auch nicht mehr ganz so flexibel wie noch mit 30. Außerdem habe ich mir die Arbeit immer nach Interesse ausgesucht und weniger nach der Organisation in der dieses stattfindet bzw. Nach den organisatorischen Abläufen und da merke ich, dass diese mir helfen können oder aber eben auch nicht. Da will ich auch ansetzen.

Auch in Beziehungen habe ich die ADS weil nicht bekannt, ignoriert. Im Hyperfokus der Verliebtheit die tollsten Dinge Versprochen, die ich in diesem Moment auch wirklich ernst und aufrichtig meinte. Dadurch habe ich Leid erzeugt, was ich auch nicht will.

Soweit dazu erstmal.
Hallo Orgwaver. Schau dir mal diese Klinik an.

https://psychosomatik.medicalpark.de/adhs

Dort warte ich zur Zeit auf die Aufnahme. Laut Aussage der Klinik um die acht Wochen.

Liebe Grüße
*******euer Paar
22 Beiträge
Hi Yunara,
1. google mal kirinus onlinetherapie, da hab ich sehr schnell einen Platz bekommen. Der Pscychologe hat auch die Diagnose gemacht (zwei Fragenkataloge) und es wird von der Kasse übernommen.
2. habe auch das Glück eine superliebe Psychiaterin gefunden zu haben, die für mich alles plant, d.h. ein Schritt nach dem anderen, EKG, Blut, CCT, etc. nehme an, sie wird mir dann Medikinet verschreiben.
3. hab meine Diagnose jetzt mit 61 bekommen, ja 61!!! aber meine Kinder hatten beide die Diagnose in der Schulzeit, deswegen ging es bei mir relativ leicht. ADHS ist bekanntlich vererbbar, d.h. gibt es einen Diagnose in der Familie, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, es auch zu haben.
4. warum jetzt erst? weil ich wegen Depression, Burnout, u.a. in die Klinik ging, aber nicht mal dort kamen sie auf die Idee, das es mit ADHS zusammenhängen könnte. Erst als ich es mir bei meinem Psychologen gewünscht habe, getestet zu werden, sind wir diesen anderen Weg gegangen...
Seit dem ich die Diagnose habe, geht es mir schon viiiiiiiiel besser *zwinker* *top*
*******sima Frau
2.437 Beiträge
Zitat von *****ver:
Dann habe ich noch eine Anschrift einer Privatpraxis, die Anhand von mehreren Gesprächen die Diagnostik durchführen. Allerdings arbeiten dort nur Psychotherapeuten, die ja nur sehr begrenzt Diagnosen ausstellen dürfen. Mir ist schon sehr daran gelegen, eine fundierte Diagnose zu erhalten.

Stop! Es ist nicht entscheidend, ob die Diagnose von einem ärztlichen Psychiater oder von einem psychologischen Psychotherapeuten gestellt wird, sondern es geht darum, ob der-/diejenige sich gut mit ADHS auskennt! Es gibt inzwischen verbindliche Leitlinien, die für die Behandlung, aber auch für eine Diagnoseerhebung gelten und an die sich alle, die diagnostisch in diesem Bereich arbeiten, zu halten haben. Lediglich wenn es um Medikamente geht, dürfen diese ausschließlich von ärztlichem Personal verordnet werden.

Wenn Du Dich bereits mit ADHS-Literatur befasst hast, wirst Du wissen, dass z.B. Cordula Neuhaus, die mehrere wegweisende Bücher zu ADHS veröffentlicht hat, eine anerkannte Spezialistin auf dem Gebiet ist. Sie ist keine Ärztin, sondern Psychologin, hat sich aber auf ADHS spezialisiert. Ich selbst habe meine Diagnose mit 51 Jahren bei ihr bekommen, musste diese allerdings privat bezahlen, da sie nicht über die Krankenkassen abrechnen konnte, und das kostete damals so um die DM 550.-, das war es mir aber wert. Dafür musste ich an zwei Tagen antreten, wo eine ganze Reihe unterschiedlicher Tests (von bei ihr angestellten Psycholog*innen) durchgeführt wurden, und drei Wochen später dann noch zu einem Gespräch, bei dem sie mir persönlich die Diagnose schriftlich vorlegte und mit mir durchsprach und meine Fragen beantwortete.

Nachdem ich die Diagnose hatte, habe ich mich umgehend um eine entsprechende Selbsthilfe-Gruppe bemüht und dort 5 Jahre aktiv mitgearbeitet (Treffen je einmal monatlich, diverse gemeinsame Aktionen und Infoveranstaltungen), dafür musste ich jeweils 1 Stunde Autofahrt einfach auf mich nehmen, aber das empfand ich als sehr lohnend, weil man sich dort nicht ständig erklären muss, sondern unter lauter Menschen ist, die ähnliche "Macken" haben, wie man selbst, oder Kinder, die betroffen sind, und wissen, wovon man spricht. Dabei habe ich auch viel über Medikamentierung und andere Therapiebausteine erfahren und wie unterschiedlich sie bei unterschiedlichen Personen wirkten. Dadurch bekam ich eine gute Basis, um später selbst einmal einen Medikamentenversuch zu starten, dann natürlich auf ärztliche Verschreibung.

Es stellte sich allerdings heraus, dass ich selbst bereits ganz gute Coping-Strategien entwickelt hatte, um mit meinen speziellen Defiziten sinnvoll umzugehen. Dennoch war die Diagnose für mich wichtig, weil sich rückblickend viele Ereignisse in meinem Leben in einem anderen Licht zeigten, das wesentlich weniger negativ war, als bisher subjektiv empfunden.

Also, wenn Du bei der genannten psychotherapeutischen Privatpraxis ankommst, informiere Dich, ob sie sich mit ADHS auskennen oder gar darauf spezialisiert sind, und wenn das der Fall ist, kannst Du ohne Bedenken hingehen und erhältst auch dort eine seriöse Diagnose. Mit der in der Hand bekommst Du dann mutmaßlich auch schneller einen Termin beim Psychiater, wenn es um eine medikamentöse Einstellung geht.
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