Die Tantrische Umarmung
Was ist das?Die Tantrische Umarmung ist eines der schönsten Rituale menschlichen Beisammenseins. Sie kann immer wieder mit viel Energiegewinn ausgeführt werden, egal ob jung oder alt, gesund oder krank, reich oder arm. Die Umarmung ist die wichtigste Form, wie Menschen sich gegenseitig das Bedürfnis nach Zuneigung, Nähe und Zärtlichkeit erfüllen können. In der Tantrischen Umarmung tankst Du Körper und Seele mit Liebe und Geborgenheit auf. Du fühlst Dich sicher und angenommen. Dieses Bedürfnis wird auch Bonding genannt, das ist Körperkontakt mit emotionaler Offenheit. Dieses Grundbedürfnis ist unabhängig von Sexualität zu erfüllen. Übe die Tantrische Umarmung täglich mit Freunden und Verwandten. Schaffe eine neue positive Gewohnheit. Umarme täglich das Liebste, das Du hast!
Die Tantrische Umarmung gehört zu den Grundpfeilern des Tantra. Dabei vermischst Du Dein Energiefeld mit dem einer anderen Person. So passiert eine zauberhafte Umwandlung und Potenzierung der Energien, wenn bestimmte Regeln beachtet werden. Tantrisches Umarmen heißt: In Kontakt mit den Mitmenschen sein, Gefühle zulassen, Zeit haben und die Muße des Augenblicks genießen in unserer hektischen, schnellebigen Zeit.
Wie geht das
a) Der Körper
Im Stehen bringen zwei Menschen die Körpervorderseite in Kontakt und Umarmen sich mit beiden Händen. Dabei werden folgende Körperteile in engen Kontakt gebracht: Oberschenkel, Becken, Bauch, Brust, evtl. Wangen. Nicht der Preßdruck ist entscheidend, sondern viel Kontakt zu haben. Der Kopf ruht entspannt auf der Schulter des Partners, an der Wange oder wenn ein Partner viel größer ist, wendet der oder die Kleinere von Euch den Kopf zur Seite und legt ihn an die Brust des Partners/der Partnerin. Beide Arme legen sich um den Körper des anderen. Die kleinere Person faßt unter den Schultern des größeren hindurch. Die Hände sind offen, die Handgelenke werden nicht gefaßt. Die ganzen Handflächen liegen am Rücken des anderen an. Entspanne Dich in diesem Augenblick. Lasse die Gesichtszüge schmelzen, so wie bei einem schlafenden Kind.
b) Der Aftermuskel und der Kiefer
Entspanne besonders den Aftermuskel. Er muß weich und locker sein. Achte darauf, nicht unbewußt den Hintern zusammenzukneifen. Laß den Beckenboden locker wie eine Hängematte sein. Ebenso den unteren Bauch loslassen und frei atmen. Laß den Kiefer locker, beiße die Zähne nicht zusammen!
c) Das Grounding
Sehr wichtig ist in der Tantrischen Umarmung, daß man den Kontakt zum Boden nicht verliert. Stehe fest, auf beiden Füßen gleich viel Gewicht. Halte die Knie locker gebeugt und den KörperSchwerpunkt etwas tiefer als gewöhnlich. Deine Oberschenkel schmiegen sich dann auch angenehm an die des anderen. Spüre von Zeit zu Zeit immer mal wieder in die Füße hinein.
d) Die Atmung
Atme frei und fließend. Wenn der Atem eng oder kurz ist, entspanne Dich, indem Du einige Seufzer durch den offenen Mund kommen läßt. Mit Ton auszuatmen, befreit. Benutze jede Ausatmung, um den Körper noch mehr zu entspannen. Lasse los. Sei Dir Deines Atems und dem Deines Partners bewußt. Fühle die Atembewegungen an Brust und Bauch. Lausche später auf den Atem des Partners. Wenn ihr synchron, d.h. im gleichen Rhythmus ein- und ausatmet, ist das sehr schön und steigert das Verschmelzungsgefühl und die energetische Aufladung.
e) Töne
Noch mehr befreien kann es, Töne und Laute zuzulassen in der Umarmung. Angenehmes Schnurren oder lustvolles Stöhnen können kommen. Spannungen oder seelischer Druck fließt am besten über Seufzer nach außen und fallen von Dir ab.
f) Die Aufmerksamkeit
Schaue dem anderen in die Augen, bevor Du ihn umarmst. In der Umarmung lasse den Geist zur Ruhe kommen. Vergiß Gedanken und Gefühle. Laß sie vorbeiziehen, wenn sie kommen. Spüre immer wieder Deine Brustmitte und visualisiere, daß mit der Einatmung Liebe in Dein Herz einströmt. Einatmen heißt Nehmen. Übe Dich darin, das Geschenk der Nähe von anderen mit Dankbarkeit zu empfangen. Nähre Dich mit Liebe bei jeder Einatmung. Bleibe völlig entspannt.
Wie lange und wie oft soll man das machen?
Ab ca. einer Minute beginnt die Übung zu wirken. Kürzere Umarmungen sind weit schwächer oder wirken gar nicht, wenn sie unbedacht oder verspannt ausgeführt werden. Eine Regel ist: Mindestens sieben tiefe und langsame Atemzüge sollte eine tantrische Umarmung dauern. Ausdehnen kann man das unendlich. Andererseits brauchst Du es nicht so besonders lange, wenn Du Dich insgesamt erfüllt und zufrieden fühlst und sehr aufnahmebereit bist. Wenn es Dir seelisch schlecht geht, praktiziere die Umarmung so oft wie möglich. Ansonsten im Durchschnitt mindestens einmal am Tag.
Was kann man dabei verkehrt machen?
Umarme nicht zu hastig, laß Dir Zeit dabei. Drehe den Körper nicht zur Seite oder weg vom Partner. Gib dem anderen nicht die kalte Schulter. Die ganze Vorderseite muß gleichmäßigen Kontakt haben. Presse den Partner in der Umarmung nicht zu sehr. Spüre, wieviel Drücken angemessen ist. Das hängt vom Partner und von der momentanen Stimmung ab. Es kann eine ganz sachte, leichte Umarmung sein oder eine kräftige. Schiebe Dein Becken und Schambein vorwärts. Mache keinen Rundrücken. Gehe auf keinen Fall hoch auf die Zehenspitzen, wenn der Partner Größer ist. Ebenso bücke Dich nicht hinab, wenn Du größer bist. Legt die Körper so aneinander wie ihr groß seid und genießt den Kontakt. Stocke nicht im Atem. Das passiert leicht bei Angst vor Nähe. Wenn Du Verspannungen oder Unausgewogenheit im Gleichgewicht spürst, verrücke Deine Stehposition. Zwinge Dich nicht, ruhig zu stehen. Sage dem anderen, wenn etwas nicht stimmt oder die Position unbequem ist oder ein Körperteil schmerzt.
Quelle: EroSpirit Tantra - Das sanfte Geheimnis der Liebe