etwas länger und heute erst entstanden, nur es fühlt sich für mich gut an.... und ich spüre, wie ich mich annehme, was ein Voraussetzung für Selbstliebe ist ….
Ich genieße die Zeit
Ich steh mit einem Bier in der Hand am geöffneten Fenster und sehe hinaus in den Abendhimmel.
Meine Gedanken sind frei, ich lasse sie fliegen, gebe Ihnen Raum und Zeit.
Ich löse mich von all dem „Ich muss...“ des Alltags. Bullshit!
Nen Scheißdreck muss ich.
So langsam geht mein Blick nach Innen, in meine Seele, in das, was mein Sein ausmacht.
Ein kräftiger Schluck aus der Flasche.
Langsam rinnt das süffige Bier die Speiseröhre nach unten und trifft im Magen auf das halb verdaute Abendessen.
Wie viel halb Verdautes mag noch auf meiner Seele liegen?
Erlebnisse, Geschehnisse aus der Vergangenheit, unaufgearbeitet, aufgeschichtet, ein Haufen seelischer Müll aus einem langen Leben.
Und ich lasse die Gedanken weiter ziehen durch Raum und Zeit.
Was macht dieser Müll mit mir, hat er heute noch Macht auf mich?
Beeinflusst er gar noch mein heutiges Verhalten, steuert er noch, was ich möchte, mir wünsche, tue?
Ich lenke die Gedanken ganz behutsam ein wenig zurück in die Vergangenheit.
Die Veränderungen der letzten Jahre, war hier dieser Müll, der doch so sorgsam verpackt und verschnürt ist, mit beteiligt?
Das, was mir heute wichtig ist, war früher weit weg von mir.
Mein Leben, meine Einstellungen, Träume, Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte, Vorstellungen waren fundamental andere als die heutigen.
Hat mich der Müll aus meiner Vergangenheit dahin gelenkt, wo ich heute bin?
Und hat er mich vor wenigen Tagen recht brachial dorthin gestoßen, wo die unerfüllten Träume und geplatzten Illusionen meines Lebens aufgebahrt sind? Nur, um mir zu zeigen, was war, damit ich das IST wieder schätzen lerne?
Möglich, er antwortet mir nicht.
Er führt nur immer noch ab und an Regie in meinem Leben.
Und das tut mir immer noch weh.
Es zeigt mir aber auch auf, wo ich stehe und welchen Weg ich gehe.
Wieder ein Schluck aus der Flasche.
Der Wind spielt mit den Ästen, lässt sie sanft erzittern.
Spielt das, was da auf meiner Seele liegt, so auch mit mir?
Ein Spiel, ein sanftes Pieken, ein über die Seele streichen mit dem Hauch des Schmerzes?
Und nun?
Es darf sein, weil es ist!
Es bekommt von mir den Raum und die Zeit wie alles andere in meinem Leben auch.
Der Wind weht durch den zarten Äste des Baumes, er spielt sein Spiel mit ihnen, lässt sie auf und nieder hüpfen.
Die Flasche ist leer.
Ich sehe meinen Gedanken hinterher, wie sie ihre Bahn ziehen.
Und ich spüre eine innere Ruhe in mir, eine sanfte, friedliche Stille, die mich genussvoll einhüllt.
Ich genieße die Zeit, mich so mir und meinen Träumen und Gedanken hinzugeben.
Ich kann mich ganz gut aushalten....