Ich finde es immer wieder überraschend, wie hier über Tantra geschrieben wird, vielmehr verwundert es mich wie jeder "sein Tantra", seine Sichtweise, als die einzig wahre darstellt.
Wenn wir uns das ursprüngliche Tantra ansehen, über Jahrtausende entstanden, Teile eine ganzheitlichen Körper-Geist-und-Lebensphilosophie, die stark in Religion und Kultur verwurzelt ist, hat das mit dem was hier im Westen praktizierten Tantra in den wenigsten Fällen etwas zutun. Hier hat SMusebaer zurecht gesagt, das "unser indischer Tantriker" in der Gruppe oftmals schmunzelnd und verwundert auf unsere Ansätze sehen wird.
Auf der anderen Seite ist es aber gerade schlüssig: Tantra hat sich über so lange Zeit entwickelt und auch Bestand gehabt, weil es sich entwickelt und mit der Kultur und anderen Philosophien interagiert hat.
Tantra kann in seiner ursprünglichen From für die wenigsten hier im Westen funktionieren, da die religiöse und die kulturelle Komponente zur ganzheitlichen Philosophie fehlen. Das schöne ist aber, dass Tantra die Möglichkeiten bietet, sich "seinen Tantraweg" zu suchen und sein eigenes ganzheitliches Lebenskonzept zu erschaffen, in dem das Tantra einen wichtigen Teil einnimmt.
In unserer westlichen Welt kann nur ein Breiter Zugang zum Tantra dur professionelle Tantriker geschaffen werden. Nur so ist es möglich gut ausgebildete Lehrer zu haben, die sich ganzheitlich mit Tantra beschäftigen. Hier sollte dan Beruf wirklich von Berufung kommen.
Professionalität ist aber eben nur möglich, wenn dadurch auch der Lebensunterhalt derjenigen gesichert ist.
Selbst, wenn man private Tantragruppen organisiert, so entstehen gebenenfalls Kosten für Räumlichkeiten.
Ich sehe auch gerade in guten, professionellen Studios die Möglichkeit Intressierte mit Tantra in Kontakt zu bringen. Ist das Interesse geweckt, so ist an jedem selbst seinen Weg zu wählen.
Professionalität ist auch der Weg um gegen Übergriffe, wie hier im EP beschrieben, anzugehen und die Schwarzen Schafe auszusondern.
Zum EP:
Es ist unerheblich in welcher Beziehung man zueinander steht, ob nun professionell oder privat, das überschreiten von klaren, abgesprochen Grenzen ist nicht entschuldbar. Aus keinem zwischenmenschlichen Verhältnis lässt sich eine Berechtigung dazu ableiten. Im Falle der TE handelt es sich klar um Sexuelle Nötigung bzw. Bei erfolgter Penetration um Vergewaltigung. Da ist auch die Gesetzeslage jetzt in Deutschland eindeutig.