Warum ist uns der Orgasmus so wichtig?
Bis vor einiger Zeit teilte ich die Meinung der meisten Männer:Beim GV hat man ein festes Ziel - den Orgasmus! Am besten den gemeinsamen Orgasmus mit der Partnerin. Der Lingam hat ständig eregiert zu sein.-
Das alles zusammen ist schwer zu verwirklichen. Unser "kleiner Freund" (Lingam) besitzt ein Eigenleben. Entweder verweigert er eine Erektion, wir kommen zu früh oder gar nicht, und erst Recht nicht mit der Partnerin zusammen. Und dann sind wir enttäuscht und frustiert.
Ich möchte einigen jüngeren, potenteren Männern nicht absprechen, dass es auch einmal anders ein kann.
Aber - warum machen wir uns einen solchen Stress?
Ist es nicht viel wichtiger ORGASMISCH zu sein als einen Orgasmus zu haben?
Was bringt es uns nach einem Geschlechtsakt von 10 min einen heftigen aber sehr kurzen Orgasmus zu erleben. Ist es nicht viel schöner langsam an die Sache heranzugehen. Viele Berührungen, sanfte Küsse, langsame Bewegungen, dabei muss "er" noch nicht einmal immer erregt sein. Wenn sich Mann auf einer Erregungsstufe kurz unterhalb des point of no return befindet kann er die Vereinigung sehr lange, eine Stunde oder länger, geniessen.
Fragt doch bitte Eure Partnerin wovon sie mehr hat. Für die meisten Frauen ist der Orgasmus nicht so wichtig. Viel schöner ist für sie der Weg dorthin, verbunden mit langsamen, gefühlvollen Berührungen.
Warum machen wir Männer es uns dann so schwer. Wir folgen einem Klische, das uns in jedem blöden Film vorgegaukelt wird. Erst im Alter begreifen wir, dass es Wege gibt, die nicht orgasmusorientiert sind. Die meisten gelangen erst zu einer veränderten Einstellung zum Sex, wenn sie "reifer" geworden sind (Hört sich gut an). Oder auch dadurch, dass die Potenz sich im Alter verändert und nachläßt (das hört sich ehrlicher an).
Ich würde mich über eine ehrliche Diskussion freuen.
LG Norbert