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Wie gehen wir mit der Türkei um?

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Wie gehen wir mit der Türkei um?
Wie fast jedes Jahr um diese Zeit habe ich gerade einen Türkeiaufenthalt gebucht. Der November ist an der lykischen Küste ein wunderbarer Monat. Das Wetter ist angenehm, das Wasser noch warm, die Preise niedrig und der große Trubel ist vorbei. Außerdem liebe ich diese Gegend und die Menschen dort.
Wegen der aktuellen politischen Entwicklung stand allerdings vor meiner Entscheidung ein gewisses Fragezeichen. Dabei geht es nicht um die Sicherheitslage, die beurteile ich ganz rational als ziemlich unbedenklich.

Es geht vielmehr um das ganz allgemeine Problem, wie man mit einem Land umgeht, das politisch in eine Richtung treibt, wo Grundrechte und Demokratie immer weniger geachtet werden. Soll man da noch hinfahren und soll man noch Produkte aus diesem Land kaufen? Diese ganz persönlichen Entscheidungen stehen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen und politischen Fragestellungen über den Sinn und Unsinn von Boykotten und Sanktionen gegen anderen Staaten.

Für meine persönliche Entscheidung gibt es in diesem Fall ein klares "JA". Grundsätzliche ist es ja so, das Boykotte und Sanktionen nicht die politisch Verantwortlichen treffen sondern die einfachen Menschen dort, in diesem Fall diejenigen, die vom Tourismus leben und gerade schwere Zeiten durchmachen.

Im Fall der Türkei kommt noch hinzu, dass die Politik Erdoğans offensichtlich von einem großen Teil der Bevölkerung, vermutlich sogar von der Mehrheit unterstützt wird. Besonders der Fall Böhmermann hat gezeigt, dass im rechtlichen und moralischen Empfinden zwischen Türken und den meisten Europäern ein großer Unterschied besteht.

Ich kann zwar eine eindeutige Haltung gegen diese Entwicklung haben, aber steht es mir, uns, unseren Medien und Politikern zu, sich hier anklagend und belehrend zu äußern? Ist das nicht eine innere Angelegenheit der Türken, die das selbst regeln sollten, besonders dann wenn - wie in diesem Fall - ich persönlich und unser Land von den Auswirkungen (noch) nicht betroffen sind?

Die große Frage ist doch: Wo ist die Grenze, ab der es richtig ist sich - persönlich wie politisch - in die Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen?
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Grenze meist zu niedrig angesetzt wurde - oft aus ganz eigennützigen Gründen der Einmischer - und dass die Art der Einmischung die Lage meistens verschlimmert hat. Die Beispiele sind bekannt.

Was ich noch nicht weiß ist die Art, wie ich mich verhalten werde, wenn im Gespräch mit Einheimischen politische Themen auftauchen. Bei meinen bisherigen Aufenthalten hatte ich allerdings den Eindruck, dass sich viele Menschen dort entweder gar nicht dafür intressieren oder aber mit Ausländern nicht darüber sprechen wollen.
Ich habe da eine sehr klare Meinung:
ich urlaube nicht in einem Land, indem Folter und Menschenrechtsverletzungen auf der Tagesordnung stehen!

Im realen Leben habe ich sehr, sehr viele kurdische Freunde...
*******nige Frau
6.031 Beiträge
Gruppen-Mod 
Und diese Meinung teile ich mit Dir @ http://www.joyclub.de/my/2599837.novotna.html
ich schließe mich der Meinung ebenfalls an
die http://www.joyclub.de/my/2599837.novotna.html und Tiefsinnige hier bestätigen
********sign Frau
6.855 Beiträge
****imu:
Grundsätzliche ist es ja so, das Boykotte und Sanktionen nicht die politisch Verantwortlichen treffen sondern die einfachen Menschen dort, in diesem Fall diejenigen, die vom Tourismus leben und gerade schwere Zeiten durchmachen.

Allerdings scheinen sie die Schuld auf die ausbleibenden Touristen zu schieben und nicht auf die massive Diktatur Erdogans. Erst, wenn sie die touristische Konsequenz massiv spüren, können sie vielleicht den richtigen Schuldigen ausmachen?

Das beste Beispiel sind die in Sicherheit (Deutschland) lebenden Türken in Deutschland, die großartig demonstrieren und die Politik Erdogans für gut befinden.

Ich würde allen Urlaubern anraten, sofort ihre gebuchten Reisen zu stornieren. Andererseits verstehe ich, Entschuldigung, auch niemanden, der solch eine Reise anbietet oder bucht. Das wahre Gesicht des Herrschers ist doch schon lange bekannt!
****low Frau
8.452 Beiträge
****imu:
Für meine persönliche Entscheidung gibt es in diesem Fall ein klares "JA". Grundsätzliche ist es ja so, das Boykotte und Sanktionen nicht die politisch Verantwortlichen treffen sondern die einfachen Menschen dort, in diesem Fall diejenigen, die vom Tourismus leben und gerade schwere Zeiten durchmachen.

Hört sich nach einer Ausrede an, wieso Du Deinen günstigen Urlaub gewissenlos machen sollst. Ich teile die selbe Meinung wie Novotna, Tiefsinnige und Hunny_Design.

Anderes - ein viel einfacheres - Beispiel nach Deiner Logik:

Ich esse unheimlich gerne seit Jahren in einem Restaurant, doch der Besitzer lässt die Preise immer höher steigen und die Portionen kleiner werden und jetzt gibt es meine Lieblingsspeise nicht mehr und auch auf die Sauberkeit des Geschirrs achtet er nicht mehr so. Gehe ich jetzt dennoch dort weiter essen, weil wenn wir alle nicht mehr hingehen, am Ende ja die Mitarbeiter leiden und vielleicht ihren Job verlieren oder lasse ich es sein und hoffe der Besitzer kapiert dadurch, dass er seinem eigenen Laden mit seinen negativen Machenschaften gravierend schadet?
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Wie gehen wir mit der Türkei um?
Sollte es nicht besser heissen:

" Wie geht die Türkei mit uns um "

Wobei die Türkei als Staat gesegehen ja nicht mit uns und auch anderen Staaten so umgeht , sondern doch viel eher eine Person, nämlich Herr E.

Mache ich jetzt in dieser angespannten/unhaltbaren Lage , incl Verhaftungen von Regiemgegnern usw. Keinen Urlaub dort -- bleibe dem also Land fern, so treffe ich damit mit Sicherheit nicht Herrn E, sondern das einfache Volk welches ja in der Hauptsache vom Tourismus lebt.

Andererseits -- besuche ich die Türkei nicht und mir müssten viele Tausende folgen,um einen eventuellen Druch auf Hernn E. aufzubauen.
Ob sich dieser davon beeindrucken lässt ist für mich sehr fraglich.

Die Politik und nicht nur unsere in DE sollte/muss diesen Druck aufbauen , damit sich die Dinge in der Türkei wieder verbessern... find

Und das kann DE nicht alleine leisten. Da sind dann schon die gesamte EU - Staaten gefragt,evtl auch Länder in Übersee die Hernn E. mal klar machen sollten, dass es so Nicht geht.

Die Türkei jetzt als Urlaubsland nutzen fällt nicht einfach. Es gibt eben viel Pro aber auch eine Menge an Kontra.

Lg
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Boykotte und Sanktionen
Allerdings scheinen sie die Schuld auf die ausbleibenden Touristen zu schieben
Das ist nun mal die traurige Tatsache!

Die Erfahrungen der Vergangenheit haben doch gezeigt, dass Boykotte des Auslandes nicht den Druck aus der Bevölkerung gegen die Machthaber stärken, sondern oft genau das Gegenteil bewirken. Sie werden so genutzt, dass der nationale Zusammenhalt gestärkt wird (natürlich durch die Propaganda der Machthaber).

So haben die unseligen Sanktionen gegen Russland Putins Position im Land eher gestärkt als geschwächt und seine Rache dafür, die uns nun die syrischen Flüchtlinge beschert hat wird vermutliche von vielen Russen unterstützt. Auch die Sanktionen gegen Nordkorea haben dem dortigen Diktator in keinster Weise geschadet.
Jetzt muss ich Dich doch einmal fragen:
wie schaffst Du den moralischen Spagat?

Ich will auch keine Türken, die Erdogan unterstützen, mit meinem Geld beglücken...

meine kurdischen Freunde würden wohl auch die Welt (und mich!) nicht mehr verstehen...

auf meinem Gitarrenkoffer klebt ein Aufkleber... "PKK? Na klar!" -

und ich unterstütze die Band "Grup Yorum" deren Mitglieder mal wieder teils verhaftet wurden und denen man immer wieder die Musikinstrumente zerschlägt... DA ist mein Geld direkt an der richtigen Stelle.

*my2cents*
****mar Paar
2.113 Beiträge
Druck
mwalimu: Die unglückliche Tatsache ist doch, dass man Druck auf die in der Türkei Regierenden nur dadurch ausüben kann, indem man Druck auf das ganze Land ausübt.
*******sima Frau
2.437 Beiträge
Dann muss ich jetzt aber mal anmerken, dass der Boycott Südafrikanischer Orangen eine ziemlich zentrale Auswirkung auf die Schwächung des damaligen Südafrikanischen Regimes hatte!

Und was wurden die Frauen, die den in Europa, vor allem in Deutschland und Großbritannien, später auch in weiteren Ländern aktiv anstießen, zuerst belächelt! Doch wurde dabei die subversive Wirkung vollkommen unterschätzt: Die damaligen Aktionsgruppen, allen voran gestandene Mitglieder der Evangelischen Frauenarbeit unter ihrer mutigen Vorsitzenden Hildegard von Zumach, also einer kirchlichen Gruppierung, standen vor vielen Supermärkten und sprachen diejenigen an, die einkauften, und das waren Frauen aller Alters- und Gesellschaftsklassen, mit wachem Geist und kritischen Nachfragen, ohne Scheuklappen und empathiefähig und daher sehr ansprechbar für die eklatanten Menschenrechtsverletzungen des damaligen Apartheidsregimes einerseits sowie die vielfältigen wirtschaftlichen Verflechtungen mit Deutschland und anderen europäischen Ländern, zumal Handelsbeziehungen, andererseits. Gerade weil es um so etwas auf den ersten Blick Simples, wie den Verzehr von Orangen, ging!

Aber gerade deshalb war das auch ein konkreter Ansatzpunkt für individuell mögliches konkretes Handeln - anders als etwa das Wissen um Rüstungsexporte Menschen zwar aufregt, aber sie relativ ohnmächtig eben ihren Protest nur durch Demonstrationen ausdrücken können, die wenig konkreten Handlungsdruck aufbauen. Aber bewusst den Kauf von bestimmten Früchten aus einem bestimmten Land unterlassen, das kann tatsächlich jeder einzelne jeden Tag ganz konkret tun.

Und diese Frauen sprachen mit ihren Männern, informierten diese, ließen auch nicht locker und forderten ein, dass die bestehenden Informationen und Hintergründe nicht nur zur Kenntnis genommen wurden, sondern dass diese Männer in ihren jeweiligen Positionen darüber hinaus ganz praktisch handelten. Ich habe niemals vorher und niemals wieder danach derart intensive Gespräche am Familientisch über ein vergleichbares Thema erlebt, zumal dies auch die Kinder und Jugendlichen in den Familien ansprach, sie mehr wissen wollten und ebenfalls klar Position bezogen, und auf diese Weise kamen viele Männer in eine Situation, wo plötzlich ihre gesamte Autorität und Glaubwürdigkeit in der Familie auf dem Spiel stand, wenn sie nicht tatsächlich in ihrem Einflussbereich mit gutem Beispiel aktiv voran gingen und damit Signale setzten. So z.B. erließen große Handelsketten ein Verbot an ihre regionalen Einkäufer, weiterhin südafrikanische Orangen einzukaufen und Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sorgten dafür, dass in den Kantinen keine südafrikanischen Orangen verwendet wurden etc. Das war echte Basisarbeit und unendlich mühsam vor Ort durchzuführen, aber letztlich sehr wirkungsvoll.

Nelson Mandela persönlich hat sich später als Präsident öffentlich ausdrücklich bei allen "Boycott-Frauen" bedankt, die diese spezielle Boycott-Aktion initiiert und getragen haben und betont, welchen wichtigen Anteil sie am Sturz des Regimes, der ja friedlich (!) herbeigeführt wurde, gehabt hat.
Das kann man alles nachlesen, es gibt genügend Berichte und Literatur darüber und auch kritische wissenschaftliche Aufarbeitungen dieser Aktionen.

Es gibt in Afrika das Sprichwort: "Wenn viele kleine Menschen an vielen Kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie die Welt verändern."
Nun
wen von den Einheimischen interessieren das Wohl der "begüteten" und für einen sehr eng begrenzten Zeitraum eingereisten Touristen deren Meinung, wenn der oder die Einheimische nicht mehr weiß, wie man den eigenen Lebensunterhalt oder den seiner Familie, erwirtschaften kann ohne kriminell oder in Duckmäusertum zu verfallen bestreiten kann??

Die türkische Bevölkerung, ob nun kurdischer oder rein türkischer Abstammung, ob Bosniake, Arnout oder Lass etc., der Geschichte des osmanischen Reiches geschuldet, die die "moderne" Türkei zu einem Vielvölkerstaat gedeihen ließ, ist nicht dumm und muß sich nicht von außen belehren lassen, was für sie gut oder schlecht zu sein scheint!!

Sehen wir den Mensch in ihnen und nicht das für uns scheinbar nützliches Objekt, dann wird man sehr schnell lernen den Streu vom Weizen zu trennen, denn überall auf der Welt, unabhängig von Herkunft, Nationalität, Religion oder zweifelhaften Status Quo gibt es Menschen die ihr Herz in sich schlagen hören, aber ihre Taschen ewig leer sehen trotz tagtäglich Schufterei, die zunehmends zur Sklaverei verkommt, hierzulande wie anderswo für "all inklusive" sich von westlich moralisch überlegen fühlenden Touristen geschädigten Einheimischen.

Das Leben besteht aus geben und nehmen, nicht aus Belehrung scheinbar abendländischer Überlegenheit und schon gar nicht aus Profitgier, die kein Selbstbestimmungsrecht zulassen will.

Es ist wie mit der Schwangerschaft, die Menscheit braucht sie zum Fortbestand, aber andere brauchen sie zur Profilierungszwecken--Schwangerschaft ist keine Krankheit sondern nur ein momentaner Zustand, nur weil die Frau zeitgebunden körperlich unförmig erscheint, heißt es nicht, das sie auch bemitleidet werden, eher doch verstanden und respektiert werden will!!

Die Türkei sind auch wir, dort wütet ein von westlicher Gnade ummanteltes Gewitter, welches in ähnlicher Art auch innenpolitisch hier schon lange am Horizont auszumachen ist, lassen wir uns nicht blenden von schwarzen Grünen oder geklautem" roten" Neoliberalen, die als künftige Juniorpartner der ewigen Verfechter scheinbarer irdischen Vertreter Gottes um ihre Pfründe fürchten.

Möge die Menschlichkeit siegen und die Blender unterliegen!!

LG che
****mar Paar
2.113 Beiträge
Also, wenn ich den letzten Beitrag richtig verstehe, dann braucht die Türkei keinen Druck von außen, weil die Bevölkerung nicht dumm ist und weil die Menschlichkeit siegt.

Übertragen wir das mal auf Deutschland in den 1930er Jahren. Ganz sicher war die Bevölkerung nicht dumm. Dennoch hat die Menschlichkeit nicht gesiegt, sondern letztendlich der massive Druck von außen.

Daher komme ich zu einem anderen Resultat.
wo
ich nicht weiter drauf eingehen werde!!

Die Türkei bzw. deren Bevölkerung braucht Solidarität, keine Blaupausen von gekauften Politikern wie bei CETA geschehen.

Manche sollten herunterkommen von ihrem hohen Ross und anerkennen, das Menschlichkeit nicht aus einem prall durch Raub gefüllten Geldbeutel erkauft werden kann, sondern nur durch Achtung und Respekt vor und zum Leben gelebt werden kann!!

LG che
***59:
Die Türkei bzw. deren Bevölkerung braucht Solidaritä

Welche Seite denn?

Frage einmal die Kurden....
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
... Ist das nicht eine innere Angelegenheit der Türken, die das selbst regeln sollten, besonders dann wenn - wie in diesem Fall - ich persönlich und unser Land von den Auswirkungen (noch) nicht betroffen sind?

Ich kann leider nicht nachvollziehen, wie du ausblenden kannst, dass wir noch nicht betroffen sind.

Hier geht es doch längst kräftig zu Sache, wenn Türken auf Kurden und/oder vermeintliche Gülenanhänger losgehen.
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Die unglückliche Tatsache ist doch, dass man Druck auf die in der Türkei Regierenden nur dadurch ausüben kann, indem man Druck auf das ganze Land ausübt.

Nicht unbedingt... denk

Sollen die anderen Staaten bei gemeinschaftlichen Treffen doch Herrn E. genauso an den "Katzentisch" setzen wie sie es mit Herrn Putin getan haben.

Dann soll Herr E. doch die Flüchtlinge "loslaufen" lassen und dort hingehen lassen wohin sie wollen.
Visaabkommen..? Kann Herr E. vergessen.
Weitere Unterstützung aus dem NATO - Verband..? Gestrichen. Schluss mit lustig.

Wir brauchen die Türkei als einen verlässlichen Partner ( warum auch nicht..? )

Herrn E. braucht niemand.


che59:
Die Türkei bzw. deren Bevölkerung braucht Solidaritä

Welche Seite denn?

Frage einmal die Kurden....

Alle brauchen unsere Solidarität....!
Was mich nur immer sehr wundert ist die Tatsache, dass selbst viele Kurden Herrn E. gewählt haben sollen.
Ob dem wirklich so ist..?! *nixweiss*

Lg
@Novotna
ich muß die türkischen. Kurden nicht fragen, ich kenne einige von ihnen seit mehr als vier Jahrzehnten, wie ich auch andere Türken anderer Abstammung genauso lange kenne.

Im Moment wird offen gegen die Kurden und anderen nicht konform sein wollenden Menschen in der Türkei Krieg geführt, gleiches geschieht hierzulande und alles unter dem Deckmäntelchen der Terrorbekämpfung.

Nur wer übt eben diesen Terror aus oder läßt ihn ausüben??

Wenn die Plünderungen nicht mehr als Friedensaktivitäten verkauft werden können, dann zeigt das so sorgsam geflegte und getarnte Übel sein wahres Gesicht.

LG che
****42 Mann
4.600 Beiträge
Gruppen-Mod 
Grundsätzliche ist es ja so, das Boykotte und Sanktionen nicht die politisch Verantwortlichen treffen sondern die einfachen Menschen dort, in diesem Fall diejenigen, die vom Tourismus leben und gerade schwere Zeiten durchmachen.

Das ist mit Sicherheit so. Doch hat der einfache Mensch dort nicht auch Erdogan und seine Politik gewählt? Warum denken immer alle, dass der kleine Mann unpolitisch vor sich hin lebt. Demokratie ist genau das Gegenteil. Wer gedankenlos wählt, der muss damit leben was passiert. Dazu kommt, dass sehr viele Türken in Deutschland, auch hier in Norwegen, aus dem Wohlstand und der sicheren Entfernung Erdogan gewählt haben. Erdogan wurde demokratisch gewählt. Vom Volk, vom kleinen Mann. Bitte, dann ist es so. Das sollten und müssen wir alle akzeptieren. Was wir nicht akzeptieren müssen ist seine Politik und damit müssen wir auch Druck auf das gesamte Land, dessen demokratische Entscheidung dieser Zustand ist, ausüben. Da der kurdische Teil der Bevölkerung Erdogan wohl kaum gewählt hat, dann ist die Wählerschaft von Erdogan offenbar damit einverstanden gewesen, dass Kurden ermordet, inhaftiert und gefoltert werden. Und jetzt trifft die Wut Erdogans auch andere. Solche Entwicklungen kennt man aus anderen Ländern und der Geschichte zur Genüge. Da es keine externe Intervention gibt und geben darf, kann nur das Volk zum Umdenken bewegt werden. Das türkische Volk selbst muss sich von Erdogan trennen oder trägt eine erhebliche Mitschuld an seinem Tun, wenn sie die Türkei als Demokratie anerkannt sehen wollen. Das sehen auch kurdische Freunde von mir so.

Für mich war die Türkei noch nie auf der Liste der Urlaubsländer und bei diesen Verhältnissen ist es für mich ein NoGo dort Urlaub zu machen. Wenn ich im gleichen Atemzug lese, dass es gerade so schön billig ist ...sorry, dann ist mein Verständnis Null. Wir alle haben eine politische Verantwortung und in der Masse auch eine Macht. Sanktionen sind definitiv ein Mittel.
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Doch hat der einfache Mensch dort nicht auch Erdogan und seine Politik gewählt?

*nixweiss*

Es wurden ja auch Stimmen laut, die von Wahlbetrug sprachen.

Auch ich habe unter meinen Bekannten einige Türken, von denen geht nicht einer mit Herrn E. konform.

Lg
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Konsequenz
Es ist ja schön, dass es so viele Idealisten gibt, die Herrn E. Druck machen, indem sie in der Türkei keinen Urlaub machen wollen. Ich kann da leider nicht mithalten.

Achtung *ironie*
Aber müsste man da nicht konsequent sein? Etwa keine Produkte aus China kaufen, da soll es ja hie und da auch kleinere Probleme mit Demokratie und Menschenrechten geben. Da wirds aber beim Einkaufen echt schwierig!!
Oder nie in die USA fahren oder amerikanische Produkte kaufen. Gegen die Grausamkeiten und Verbrechen, die jeder einzelne amerikanische Präsident auf dem Kerbholz hat ist doch Herr E. ein harmloser Waisenknabe.
Ach ja - das kann man doch nicht vergleichen - da wurden schließlich nicht die eigenen Landsleute eingesperrt, gefoltert oder umgebracht, sondern nur irgendwelche unwichtige lateinamerikanische, afrikanische oder asiatische Bauern.
ist ja niedlich...
willst Du Dich "reinwaschen"?

Ich gebe mir viel Mühe, "korrekt" einzukaufen...

aber Du machst in einem Folterland Urlaub...

• ohne Worte -

Novotna
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
korrekt einkaufen .....
.....geht das heute überhaupt noch. Es gibt kaum ein Konsumgut, an dem nicht in irgendeiner Weise Blut klebt oder Kinderarbeit oder moderne Sklaverei. Selbst die Fair-Trade-Bewegung wird inzwischen wie auch der ganze Bio-Sektor von den Konzernen vereinnahmt und verwässert.

Mir ist irgendeinmal bewusst geworden, dass wir alle in dem System der Ausbeutung und Ungerechtigkeit mit drinhängen- global gesehen auf der Sonnenseite. Wer da wirklich konsequent sein möchte, muss zum Totalaussteiger werden. Ich hatte in meinem Leben auch schon solche Phasen.

Jeder andere, der ein Bewusstsein dafür hat, kann vielleicht in kleinen Teilbereichen versuchen, nicht alle negativen Aktivitäten in dieser Welt zu unterstützen. Aber da hat jeder seine eigenen Schwerpunkte. Der eine meint vielleicht, der beste Beitrag für eine bessere Welt sei es, kein Fleisch zu essen, ein anderer schränkt seinen Verbrauch an Kunststoffen ein, ein dritter verzichtet auf Flugreisen, ein vierter kauft konsequent Bio ein, ein fünfter macht eben in der Türkei keinen Urlaub und ein sechster nutzt statt 100 m² nur 20 m² Wohnraum. Es gibt noch tausend andere Möglichkeiten - aber eben nicht alle gleichzeitig.

Steht dem Einen dann zu, den Anderen zu verurteilen, weil er andere Schwerpunkte hat?
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
Steht dem Einen dann zu, den Anderen zu verurteilen, weil er andere Schwerpunkte hat?

Finde ich eine gute und berechtigte Frage... schwer *gruebel*

Lg
Ich kann nur für mich sprechen:
und für mich ist ein Unterschied...

wenn ich im meinem normalen Alltag- via Einkäufe - nicht völlig ausschließen kann, mit meinem Geld z.B. totalitäre Staaten zu unterstützen

oder ob ich ich in einem Land urlaube, von dem ich weiß, dass es Folter und Unfreiheit unterstützt.

U.A. weil es billig ist.

Sorry - DU hast die Frage gestellt

*my2cents*
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