Auch wenn einige das hier nicht lesen wollen, muss ich jetzt mal Partei für den Dom ergreifen.
Soweit ich das nun richtig verstanden habe, fiel in der Session der beiden kein explizites Safeword. Wie Javali92 die Ereignisse geschildert hat, nehme ich weiter an, dass eine Reflexion der Session unmittelbar im Anschluss an derselben bei ihnen nicht üblich ist.
Klingt für mich eher nach einem bockigen Jungen, statt wie eines Doms....
Diese Beurteilung seines Verhaltens liegt mir ganz flau im Magen.
Warum spricht seine ausgesuchte Strafe nicht für Dominanz sondern für bockige Jugend? Nur weil Sub die Strafe nicht gefällt, ist er nicht dominant genug? Man kann die Sicht ja auch mal um 180 Grad drehen und aus seiner Perspektive ist sie dann vielleicht nicht devot genug, wenn sie eine Aufgabe nicht erfüllen mag. Würde er sich in einem Forum so äußern, wie wären dann die Reaktionen? Das sind die ersten Gedanken, die mir beim Lesen in den Sinn kommen.
Als Elternteil schickt so mancher ein ungehorsames Kind auch auf sein Zimmer, auf einen Stuhl oder schließt es sonst wie für einen begrenzten Zeitraum vom Familienleben aus, damit es über sein Fehlverhalten nachdenkt. Da habe ich noch nie die Wertung vernommen, dass Eltern sich mit so einer Strafe bockig oder unreif verhalten.
Natürlich muss ein Dom auf die Grenzen und Gefühle seiner Sub achten, und wenn nach einer Session darüber gesprochen wird, auch auf ihre Wünsche und Abneigungen eingehen. Sofern aber eine Session läuft und Sub kein Safeword oder sonstiges benutzt, woher soll Dom dann wissen, dass es ihr grade wirklich nicht nur als Sub sondern sogar auch als Partnerin zu weit geht? Vielmehr denkt er doch, dass er mit der Strafe genau die Gefühle von Demütigung etc auslöst, die Sub in einer DS-Beziehung erleben will.
Ich bin der Meinung, sofern Liebes-/Aufmerksamkeitsentzug nicht als Tabu vorher kommuniziert und in der Session kein Safeword verwendet wurde, kann der werte Herr nichts dafür. Gedankenlesen können die besten Doms nicht.
Mein Rat an dich daher, liebe Javali92, nimm dir die Zeit und sprich außerhalb einer Session darüber mit ihm, wie es dir ging und dass dir die Strafe menschlich zu weit ging. Immerhin ist er nicht nur dein Herr, sondern auch dein Partner. Und grade in einer Fernbedienung, in der gemeinsame Zeit ein seltenes Gut ist, dir persönlich der Entzug zu heftig ist.
Des Weiteren kann ich dir ans Herz legen, nach jeder Session (sofort und/oder mit zeitlichen Abstand) mit ihm gemeinsam zu reflektieren.
Im Übrigen glaube ich, dass dein Dom sehr wohl um die Bedeutungsschwere eines Entzugs in eurer Form der Partnerschaft weiß und eben darum diese Strafe ausgesucht hat. Für mich zeugt diese Strafe daher sowohl von Empathie als auch von harter Erziehung, zwei Eigenschaften, die für mich einen dominanten Herrn ausmachen.