Halblang
Oh mein Gott, was für ein verzweifeltes Selbstzerfleischen. Liebe "Kollegen" aus der Fotobranche, ob mit Zusatz "Hobby" oder "professionell", ob gewerblich oder freiberuflich: Bitte bleibt doch mal
PROFESSIONELL im Umgang miteinander. In der
AUSGANGSFRAGE ging um das Thema, was man alles beachten muss, es wurde
NICHT gefragt, wie man bessere Fotos macht. Wobei das ja meist sehr subjektiv ist. Es gibt Künstler, die verkaufen einen Fleck an der Wand als Kunstwerk für mehrere tausend Euro, andere mühen sich ab, schaffen ein komplexes sowie handwerklich perfektes Gemälde und bekommen beim Verkauf gerade mal die Kosten für Leinwand und Farbe wieder heraus. Wer will hier die Qualität vergleichen?
Und bei den Fotos? "Lern erstmal" und sowas ist neunmalklug. Jeder arbeitet (hoffentlich) an sich, soweit er den Ehrgeiz hat, sich zu entwickeln. Aber das ist ja zweitrangig. Hat man Kunden, die zahlen, dann mus man die glücklich machen und nicht die neidischen Kollegen weiter beeindrucken. Aber das ist hier nur ein Exkurs. Ich persönlich finde meine Fotos auch super, sonst würde ich die nicht irgendwo hochladen. Ich bin mir aber sicher, da geht die Meinung schon auseinander. Und ich bin mir sicher, auch ich kann das noch besser. Und dann werde ich bestimmt die nächsten hochladen. Technisch kann man sich streiten, subjektiv noch mehr - aber hey, ich weiß, dass ich damals, als ich das beruflich gemacht habe, eine gute zahlende Kundschaft hatte. Und denen hat manchmal ein glattgebügeltes, weichzeichnerlastiges Bild so gut gefallen, was ich persönlich aussortiert hätte. Und wenn die mir dafür Geld gegeben haben, dann war das gut so. Und wenn mir jemand gesagt hätte, ich solle erstmal lernen, was ich machen will, bevor ich mich verkaufe, dem habe ich nett zugelächelt und gleichzeitig mir gedacht, dass der ja nochmehr ausrasten würde, wenn ich ihm erzähle, was ich jetzt bereits (also damals) damit verdiene (verdient habe) und mit welchen Bildern, die ich nie ausstellen würde, ich noch mehr verdiene (verdient habe). Fazit: Hauptsache der Kunde ist zufrieden.
So, das war mein Wort zum Sonntag, auch wenn es erst am Dienstag hier geschreiben wurde. Ich werde das nicht weiter diskutieren, das war nur als Ansatz zum Nachdenken. Und es wäre schön, wenn mal eine Rückbesinnung auf die eigentlich wesentlichen Fragen stattfinden würde. Und so sehr ich inhaltlich dem "spar die die Anmeldungen" nicht zustimmen kann, der Beitrag war immer noch themenorientierter als das "werd erstmal besser".
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Und noch einmal deutlich zur Abgrenzung gewerblich/freiberuflich: Die Entscheidung ist wichtig, Hier sprechen viele von "hol die 'ne Gewerbekarte", aber spätestens da sollte klar sein, dass man dann nur sehr schwer zur (wesentlich kostengünstigeren) freiberuflichen Tätigkeit wechseln kann. Die schöne Gewerbekarte ist ja auch mit diversen Pflichten verbunden. Ich persönlich empfehle jedem, der nur nebenbei etwas damit legal verdienen will, dass sauber anzumelden - aber eben nur beim Finanzamt und als freiberuflich. Dann muss man sich noch entscheiden, ob man die Kleinunternehmerreglung in Anspruch nehmen will und sich viel Papierkram erspart oder ob man die Umsatzsteuer ausweist und dafür auch bei den Anschaffungen wie Studio/Kamera/PC/... die Steuer wieder ziehen kann und so einiges spart. Das sind die wesentlichen Fragen, finde ich zumindest. Und diese werde ich gern weiter diskutieren.