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Sex ist mit negativen Gefühlen behaftet...

****ven Mann
1.039 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Sex ist mit negativen Gefühlen behaftet...
Folgender Fall wurde uns angetragen:

Eine Person wurde von ihrem Dom zum einen häufiger gewürgt und hatte dabei jeweils Angst. Das verschlimmerte sich, nachdem sie einmal bis zur Ohnmacht gewürgt wurde und ihr der Dom nach dem Wiederaufwachen spiegelte, dass er mit der Situation überfordert war. Dennoch hat er sie weiterhin gewürgt und die Angst wurde zu Albträumen.

Beim Sex sagte er ihr irgendwann, sie würde da liegen wie eine Leiche. Seit dem hat sie ein gestörtes Verhältnis zum Sex. Jedes Mal, wenn sie mit ihm Sex hatte, hat sie danach - in seinem Nichtbeisein - geweint. Selbst jetzt weint sie, wenn sie masturbiert.

Sie sagt, bei ihrem Dom vermisste sie Aftercare. Das konnte er nicht.
Die Beziehung hielt 2 Jahre, nach ca 6 Monaten war der Vorfall mit der Ohnmacht und nach ca. einem Jahr der Vorfall mit dem Sex.

In einer Vorbeziehung erlebte sie ebenfalls Übergriffiges: sie erlitt Body-Shaming, worauf sie sich über eine längere Zeit nach dem Essen den Finger im Hals steckte, um schlanker zu sein. Wobei sie nicht übergewichtig ist.

Eine erste psychologische Betreuung (die noch während der Beziehung stattfand) lief ins Leere.

Sie leidet unter dieser Situation. Was wären für euch kompetente Tipps oder Anlaufstellen?

*modda*
Hinweis für diesen Thread:
Das Thema ist öffentlich. Die Person kann mitlesen.
Daher bitte nur positive Nachrichten und konstruktive Hilfestellungen.
Bewertungen von bereits geschehene Dinge sowie Diskussionen sind hier unerwünscht und werden moderativ entfernt. Bei Fragen bitte uns Mods anschreiben.
Vielen lieben Dank.
****be Frau
76 Beiträge
Hallo,

erstmal danke für deinen Mut, dieses Thema anzusprechen und das damit einer so großen Gruppe zugänglich zu machen. Ich denke, wir können alle etwas davon lernen.
Ganz konkret würde ich dir eine neuerliche Therapie vorschlagen. Sei auf der Suche ruhig mutig und fordere es vor dir selber ein, einen Menschen zu finden, der dich mit deinem Thema auskennt und deine Not sehen kann. Vielleicht sogar jemand, der sich mit BDSM im besonderen auskennt, auf jeden Fall aber jemand der sich mit sexuellen Übergriffen auskennt.

Bis du die passende Person gefunden hast, kannst du deinen Weg alleine weiter zurück gehen oder es versuchen. Du hast schon bemerkt, dass es mindestens einen Vorfall vor dieser Beziehung gab, der dich auf der körperlichen und sexuellen Ebene verletzt hat. Du findest bestimmt noch mehr, wenn du weiter zurück gehst. Wozu das? Du wirst mehr und mehr verstehen, was zu deinem Bild von dir selber geführt hat, dass du dich heute so siehst und es anderen erlaubst, so mit dir umzugehen. Bewusstsein ist wahnsinnig machtvoll und kann dir helfen, dich selber zu verstehen und solche Situationen nicht mehr zuzulassen.
Ich wünsche dir weiter so viel Mut und die richtigen Menschen um dich, die dich stärken und unterstützen.
*******x_01 Frau
7.939 Beiträge
Meine ersten Gedanken dazu:

Bitte achte als wichtigstes, auf dich. Dein Bauchgefühl, deine Empfindungen, deine Gedanken. Dabei, oder danach.
Und bitte, distanziere dich bei Gefühlen wie, der tut mir nicht gut, von diesem Mann.
Umgehend

Für mich hat ein Dom/Sub Verhältnis, mit ganz viel Vertrauen zu tun. Nicht mit schlechten Gefühlen. Ich frage mich bei der Geschichte, ob es jemals wirklich zwischen euch gepasst hat. Oder, er wollte grundsätzlich eine diesbezüglich 'belastbarere' Sub. Dann hätte er mit dir darüber reden sollen. Offenbar wollte er dich, nach einer gewissen Zeit, 'umformen'.
Hat aber nie mir dir darüber geredet. Das ist falsch. Er hat nur für sich entschieden, aber somit auch für dich. Und dich überlastet.
So sehe ich das im Moment.

Vielleicht habe ich auch etwas falsch verstanden. Das aber auch Psychologie in dem Kontext nicht so wirklich nutzt, kann ich mir vorstellen, auch dabei kommt es darauf an, mit wem man es zu tun hat.
**********urnaX Frau
81 Beiträge
Liebe Person.
Es tut mir leid, das du diese Erfahrungen machen musstest und Sex für dich ( nun) negativ behaftet ist. Sei gewiss, Sex kann etwas sehr sehr schönes sein und auch für dich (wieder) werden. Und sei auch gewiss, das mit dir alles in Ordnung ist. Was du beschreibst ist sexueller und emotionaler Missbraich und deine Reaktion darauf „normal“ und gesund.
Gut das du den Weg gefunden hast dir hier Unterstützung zu suchen. Das erfordert Mut und Kraft und zeigt, das du dir selbst wichtig bist.

Mein Impuls ist auch dir Mut zuzusprechen dir eine therapeutische Begleitung zu suchen.
Trau dich ruhig die Probestunden, die jeder Person zustehen dafür zu nutzen zu prüfen ob du dich wirklich gut aufgehoben fühlst bei der Therapeutin. Es muss passen.

Es gibt sicher auch in deiner Gegend eine Berstungsstelle für Frauen die sexualisierte Gewalt erfahren haben. Die Beratung ist immer kostenlos. Das kann ein guter erster Anlaufpunkt für dich sein um konkrete erste Schritte nicht allein gehen und entscheiden zu müssen.


Ich wünsche dir alles gute und das du mehr und mehr an deiner Seite bist und dir dein Leben und deine Sexualität nach deinen Wünschen gestalten kannst.
Fühl dich umarmt, wenn du magst:
Flora.
*********abaea Frau
51 Beiträge
@*******x_01 :

Ich fürchte, das genau DAS ein Teil des Problems ist:
Die, um die es geht, vertraut sich und ihren Gefühlen nicht. Oder sie hat nie gelernt, sie wahrzunehmen.

Ganz ganz wichtig ist in jedem Fall erstmal, dass sie (oder Du, da Du mitliest) genau das aufbaut:
Vertrauen in sich selbst und vor allem erstmal die Akzeptanz der eigenen Gefühle und Bedürfnisse.

Denn das ist es doch, was die Basis dafür ist, sich selbst so sehr zu lieben, dass man sich gut tun (lassen) will.

Also auch von mir der dringende Rat, sich jemanden zu suchen, der sich mit diesem Themen-Bereich auskennt und dem Du Dich öffnen magst.

Eventuell auch in Begleitung einer Person, die Du schon kennst und der Du vertraust.

DU bist erstmal das Wichtigste in Deinem Leben und solche Erfahrungen, die derart mit Angst und Unwohlsein verknüpft sind, hat niemand verdient.
******art Mann
3.864 Beiträge
Hallo Unbekannte Mitleserin,
wie schon meine Vorschreiber rate ich dir mit einer/m Therapeutin/Therapeut ins Gespräch zu gehen und dir dich selber nahe zu bringen. Deinen Wert für dich zu sehen, wie viel du dir bedeutest, dann zuzulassen , dass andere dir zeigen/sagen können warum du eine Bereicherung für die Welt bist.
Ohne Dich gäbe es keinen Dom, der jetzt ohne dich ein Nichts ist.
Du bist in der Lage dein ich neu zu erleben.... ein Rat einer Vorschreiberin war zurückzugehen und dich annehmen zu können , festzustellen warum du dich eher klein machst, obwohl du es nicht musst.
Nimm dir einen Spiegel, schau wie schön du bist und geh den Weg mit helfenden (professionellen)Händen.
Den ersten Schritt dich hier zu öffnen hast du getan, mutig bist du!
Geh weiter, lass dich begleiten und gib dem Forum bitte Rückmeldung, wir wachsen auch nur mit dir.
Chapeau *hutab*
****ven Mann
1.039 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hallo ihr Lieben *g*

Ein kleiner Zwischenstand:
Die Person freut sich über das, was sie hier liest.
Das tut ihr gut.

Danke schön, dass es euch gibt.

Und: schreibt ruhig weiter.
******art Mann
3.864 Beiträge
Wenn es ihr gut tut freuen wir uns erst recht!
**********light Frau
1.413 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich komme erst jetzt dazu etwas zu schreiben, aber ich kann die Ängste sehr gut nachvollziehen, da Body Shaming mein Alltag ist.
Egal ob online oder auf der Straße vergeht kaum ein Tag an dem man mir sagt wie hässlich und fett ich doch bin.
Ja ich bin stark übergewichtig und meine Art mich zu schminken ist speziell.

Wenn ich mir aber anschaue wer mich da beleidigt sind das wirklich ausnahmslos Leute die selbst Komplexe haben, aus verschiedensten Gründen zwar, aber manchmal ist es Neid oder der Versuch sich selbst zu erhöhen. Als ich selbst mit meiner Statur haderte, da ich mal trainierte Sportlerin war bevor mein Leben sich änderte und mein damaliger Partner mich aufgrund meines Gewichts verlassen hat, da ließ ich das nah an mich ran und dachte selbst zustimmend. Heute, nachdem ich für mich im Reinen bin, kann ich müde lächeln und wenn mal ganz selten mich innerlich trifft, dann schaue ich genau, wer sagt das, in welcher Situation sagt die Person das und auch welches Problem hat dieser Mensch gerade.

Meine Vermutung bei dir:

Er war selbst unsicher, hatte Potenzprobleme und er wollte dir die Schuld zuweisen.

Mein Rat, mache Probleme von Anderen nicht zu deinem Problem, lass dir nicht einreden, dass du nicht stimmst wie du bist.
Du wirst für einen anderen Menschen ein Traum sein, er wird dich genau so wollen wie du bist und du wirst für diesen Menschen sehr erregend, sexy und wunderschön sein.
Warum ich das weiß?
Weil Geschmäcker so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht.
Meine Vorschreiber erwähnten ja schon die professionelle Hilfe, was absolut ein wertvoller Tipp ist.
Ich habe noch weitere Hilfen, die ich persönlich sehr wertvoll finde

-Sehe jeden Tag in den Spiegel und sage dir „Ich liebe und akzeptiere mich, so wie ich bin“ und „ich bin voller Licht und Liebe“
-Mache dir eine kleine Schatulle mit Zetteln auf denen du Dinge schreibst die du an dir toll findest und immer wenn du traurig bist, öffne die Schatulle und lese in den Zetteln
• Bitte einen Menschen der dich gerne hat um eine Sprachnachricht, Inhalt warum sie dich gern hat. Auch die kannst du in dunklen Minuten dir anhören.
• Klebe ein Foto von „diesem A…“ auf ein Kissen und sage alles was du loswerden willst oder verwamse es ordentlich. So machst du dich nicht straffällig, aber es tut verdammt gut. Dartscheibe mit Pfeilen hilft auch sehr gut.

Zuletzt fühle dich virtuell umarmt von mir und denke daran nicht du bist das Problem, es war seine Schwäche nicht zu seinen Schwierigkeiten zu stehen.
******s_1 Mann
963 Beiträge
Ich möchte der Dame zuerst mitteilen, das sie kein Makel darstellt.
Weder ihr Körper, noch dass sie das Würgen nicht mochte um ihren Ex-Herren zu bedienen.

Es wäre schön wenn sie sich zuerst einem Therapeuten oder guten Coach anvertraut, der mit solchen Themen vertraut ist.

Das Leben bejahende Impulse zulassen/ erlernen, und zu sich selbst (zurück) finden.

Egal wer in dieser Konstellation einen oder mehrere schwarze Peter zugeschoben bekommen könnte, es dreht sich um die Dame.

Ich halte es für wichtig, dass die Dame ihr Vertrauen zu sich selbst wieder findet/ erlernt, aufbaut, und somit auch wieder Liebe in ihr Herzen einkehren kann.

Liebe Grüsse aus Süddeutschland
****l3 Frau
1.085 Beiträge
Erst einmal möchte ich sagen das mir das sehr leid tut. So etwas sollte und darf nicht passieren.

Therapeutische Hilfe ist sehr wichtig. Und aus eigener Erfahrung weiss ich, daß es eine Weile dauern kann bis es hilft....es ist normal das man die Dinge die in einer Therapie erarbeitet hat nicht sofort wirken.....oder die damit einhergehenden Gefühle zulassen kann.
Was ein Leben lang passiert ist, ist nicht in ein paar Sitzungen aufgearbeitet . DAS IST VOLLKOMMEN OK

Mir hilft es zu schreiben....
Hab ich einen guten Tag, schreibe ich alles auf was ich an mir liebe, wertschätze.
Doch auch an schlechten Tagen schreibe ich. All die traurigen Gedanken kommen aufs Papier, das kann schnell gehen aber auch stundenlang dauern. Ich lese diese Zeilen immer wieder, vieles von den negativen Dingen kann ich selbst entkräften durch genaueres hinschauen. Auch das braucht Zeit.

Vll hilft es bei der Masturbation genauer hinzufühlen.
Ab welchem Moment kommen die Tränen, welche Berührung löst das aus? Was wird getriggert?

Ich wünsche Dir von Herzen Liebe Person, dass Du Hilfe bekommst.
Das Du Dich selber wieder als liebevollen und tollen Menschen sehen kannst.
Das wird vll ein langer Weg für Dich, aber glaube mir Er lohnt sich
***ja Frau
48 Beiträge
Vielleicht hilft es weiter die Situation und die Verknüpfung ganz genau anzusehen. Ich versuche grade zu verstehen, weshalb du masturbierst , obwohl du weinst und warum du weinst beim masturbieren. Ich glaube es kann für dich sinnvoll sein das ganz genau zu verstehen und ja natürlich nochmal einen Versuch bei einem passenden Therapeuten zu machen. Die Profis haben ohnehin eine ewige Warteliste u bis du einen Platz bekommst, kannst du schonmal viel für dich klären. Je genauer du selbst das verstehst desto besser kann eine Therapie helfen.

Vielleicht sind meine Gedanken dazu nicht stimmig und du hast ganz andere Gedanken dazu, aber vielleicht passt ja etwas.. Hm… verspürst du hohen Druck in dir und Anspannung und nach wie vor sexuelle Lust und die fällt vielleicht dann von dir ab in Form von Weinen statt eines Orgasmus? Dann wären die Tränen ja absolut hilfreiches Ventil. Oder kommen die Tränen schon vorher? Wie fühlst du dich beim Weinen? Kannst du deine Tränen einfach fließen lassen und als Trauerverarbeitung oder spannungslöser annehmen oder fühlst du dich ausschließlich schrecklich beim weinen, wie ein Versagen kein orgasmus haben zu können? Dann solltest du den Leistungsdruck beim masturbieren herausnehmen und erstmal ganz viel streicheln und massieren ohne Höhepunkt.
Oder versetzt dich die Masturbation komplett zurück in die angstvolle Situation damals? Dann kommt eine Art retraumatisierung in frage, die du immerwieder auslöst durch sexuelle Stimulation . Dann würde ich eine Pause machen beim masturbieren und gemeinsam mit Profis könnte man step by step versuchen das Trauma zu bearbeiten und dann neue Verknüpfungen mit dem Thema sexuelle Stimulation zu schaffen.

Falls du da offen bist, könnte eher erstmal liebevolle Berührungen u Stimulation helfen, es gibt tolle Profi Tantra Massagen und auch Kurse für so etwas, aber Ich wäre immer super vorsichtig beim Gefühl Angst. Sie sollte nie die Oberhand bei unseren Entscheidungen bekommen, aber sie ist ein verdammt guter signalgeber, was nicht gut tut und wo es erstmal nicht lang geht. Vermutlich wird das Würgen für dich lange Zeit oder nie mehr infrage kommen. Insofern versuche gut zu dir selbst zu sein u eine tolle Therapeutin oder Therapeuten zu finden, der/dem du voll vertrauen kannst u auch über Sex sprechen kannst. Wichtiger Satz :“Du musst garnichts, du darfst genauso sein!“
Alles Gute auf deinem Weg,
nadja
*******x_01 Frau
7.939 Beiträge
Ich finde die wiedeholten Hinweise auf 'Profis' und 'Therapeuten', dann auch noch den Zusatz "finde einen guten"...
zwar gut gemeint, aber wenig hilfreich.

Weil... es ist allgemein bekannt, das es Monate dauern kann überhaupt jemanden zu finden, und, woher soll man wissen, ob er auch noch gut ist?


Das dauert alles viel zu lange. Meine Sichtweise. Sie braucht JETZT HILFE. SOFORT

Dann finde ich die Idee mit einem Masseur/ oder auch Tantra Massage, eine Möglichkeit.

Herauszufinden, in wieweit du dich anfasssen lassen möchtest. Berührungen annehmen kannst. Auch der Hinweis, selbst lieb zu dir zu sein, den fand ich gut.
Streichel und berühre dich, tu dir gut, und mach es dir nur, wenn du Lust verspürst.

Ich zum Beispiel, sitze oft den ganzen Abend, mit Hand in der Hose, auf dem Sofa, und knete meine Muschi, einfach so. Oft entsteht Lust, aber ich genieße das Gefühl, ohne es mir zu 'machen'. Wenn ich es aber doch möchte, nehme ich meinen Clitsauger. Auch eine Form von 'machen lassen'. Mir gefällt das. Nur mal so bemerkt.

Auf jeden Fall gibt es hier schon tolle Beiträge. *top*
*******987 Frau
8.472 Beiträge
Etwas, das mir geholfen hat, war wieder anfangen zu träumen. Ich war so darauf konzentriert, was alles schlimm war und was ich alles überwinden muss. Das war so lähmend, weil es sich wie ein riesiger Berg angefühlt hat und dadurch habe ich die Motivation verloren, es überhaupt anzugehen.

Erst, als ich wieder bewusst darüber nachgedacht habe "Was möchte ich? Was brauche ich jetzt gerade? Was erträume ich mir für die Zukunft?", konnte ich ein Ziel für mich aufbauen, einen Teil des Weges sehen.
Einer, der in der Drogenberatung arbeitet, hat in einem Seminar mal erklärt, dass es für die Leute deshalb so schwierig ist, aufzuhören, weil sie zwar davon weg wollen, aber als Mensch ist es für die Selbstdisziplin sehr schwierig, etwas sein zu lassen, weil es sich wie ein Verzicht anfühlt. Man muss etwas haben, was man "lieber" oder zumindest stattdessen machen will, damit es im Kopf kein "ich muss das lassen" ist, sondern ein "ich darf stattdessen..."

Meiner Erfahrung nach lässt sich das auch in abgewandelter Form für andere Bereiche anwenden, denn das Hirn funktioniert in allen Bereichen so.

Ich lief monatelang mit einem "Ich muss dies, ich muss das, die anderen erwarten von mir x, wird Zeit, dass ich y" im Kopf rum und habe gar nichts geschafft, einfach, weil ich weder wusste, wofür, noch hatte ich die mentale Selbstdisziplin, es ohne Ziel trotzdem zu tun. Das haben die wenigsten. Dabei ging es ja um gute, wichtige Dinge für mich. Eigene Wohnung suchen, vergangene Beziehung aufarbeiten, Leben stabilisieren und so weiter.

Erst, als ich für mich wieder zugelassen habe, zu träumen, konnte ich das alles tun. Ich habe ganz langsam angefangen, mit sowas wie "ach, ein eigenes Bad zu haben, fände ich schon praktisch" (Ich lebte zu der Zeit bei meinen Eltern) und "ich will nicht Nachts rumschleichen müssen, wenn ich was brauche, sondern es mir einfach holen ohne wen zu stören". Ganz simple, einfache Bedürfnisse, die aber eben aus mir selbst heraus kamen und nicht als Druck von außen. Aber der Anstoß dazu, dass mir der Gedanke an eine eigene Wohnung doch wieder von mir aus wichtig ist. Und dann konnte ich träumen; von Wandfarben, Möbeln, die ich gerne hätte und so weiter. Dann hatte ich mein erstes Ziel, mein erstes "stattdessen" gefunden.

Warum ich das alles geschrieben habe? Weil auch der Wunsch nach seelischer Heilung aus dir selbst kommen muss um zu wirken. Ohne eigenen Wunsch, eigenes Ziel lässt sich die Motivation dafür, sich um einen Platz zu bemühen, die Wartezeit zu überstehen und dann hart in der Therapie zu arbeiten nicht herstellen. Ich bin als Jugendliche jahrelang zur Therapie gegangen, ohne dass sich viel verändert hätte. Schließlich wollte ich mich selbst gar nicht verändern, sondern so sein, wie ich bin. Daran gelitten, wie ich bin, habe ich nur aufgrund der Reaktion der Anderen. Die wollte ich verändern.

Erst jetzt, wo ich schon über 30 bin, habe ich in mir die Motivation zur Veränderung gefunden. Jetzt würde auch eine Therapie etwas bringen, aber jetzt ist sie für mich gar nicht mehr nötig.
Deshalb weiß ich, wie wichtig es ist, sich ein eigenes Ziel, einen eigenen Traum aufzubauen.

Ich wünsche dir, dass du auch damit anfangen kannst. Spür in dich hinein. Was ist es, was du stattdessen willst? Statt einem solchen unguten Menschen als Partner, statt so behandelt zu werden, statt sich sowas anhören zu müssen? Was möchtest du anstatt dich klein, unwichtig, benutzt oder kaputt zu fühlen? Oder, falls du so ein komischer Kauz bist, wie ich:
In welchem Rahmen und Umfang möchtest du dich so fühlen dürfen und was sollen da noch für Gefühle dabei sein?
Das hat für mich sehr lange gedauert, zu begreifen, dass ich mich gerne klein und unwichtig fühle, aber nur, wenn ich mich trotzdem gesehen und wertgeschätzt fühle. Ich möchte mich klein und unwichtig und untergeordnet fühlen, aber derjenige soll mich trotzdem als ganzen Menschen mögen und sehen können, was ich für positive Eigenschaften habe und mir das auch zeigen. Nur mal als Beispiel, was man auch als "stattdessen" haben kann. Es geht um dein eigenes Bild und Ziel. Nicht darum, was andere als Ziel für dich haben.
******obi Mann
32 Beiträge
Es gibt wenig hinzuzufügen. Dennoch möchte auch ich meine besten Wünsche dalassen.
Und vielleicht etwas Hoffnung:
Ich habe selbst Missbrauchserfahrung, habe viele Jahre meines Lebens in katastrophalen Umständen gelebt und bin dadurch nur immer größer und stärker geworden.
Wenn Du es zulässt, ist auch das, was Du erlebt hast und gerade in Dir selbst erlebst der nächste Schritt mit Dir ins Reine zu kommen und das Wunder in Dir zu finden.
Ich wünsche Dir das Beste für deinen weiteren Weg.
*******x_01 Frau
7.939 Beiträge
@*******987

Sehr guter Beitrag !
Das hast du wirklich sehr gut geschrieben. Mein Kompliment. Genauso ist es.

*spitze*
****be Frau
76 Beiträge
@ Talpa_1987 mega klasse geschrieben. Danke. Du hast da wie ich finde einen der entscheidendsten Punkte im Leben überhaupt umschrieben: eine Entscheidung zu treffen. Und dann folgt fast von alleine das innere Gefühl, WIE genau ich mich fühlen will, wenn ich nach dieser Entscheidung lebe. Das ist die größte Motivation überhaupt, denn wie du sagst, es kommt dann von innen. Damit ist man wieder absolut bei sich angekommen.
******art Mann
3.864 Beiträge
Bravo @*******987 da sind Erkenntnisse, die "wir" so nich mitgenommen haben, weil es für Viele doch nur zu normal ist hinter etwas her zu jagen, was man nicht erreichen kann, weil man es selber garnicht als Notwendigkeit sieht es zu ändern.
Die kleinen Dinge die das Leben schön machen, fange ja schließlich nicht mit "Ich Will" an ,sonder *schön, dass es so ist*.
sich über etwas freuen, was man selber gar nicht beeinflussen kann 🤫

Ich hab in der C-Zeit einen Teich am Haus gebaut, ein Projekt, was ich schon eweig wollte.... und nun hab ich all die kleinen Freuden, die einfach passieren... Barbara die Kröte legt mit ihrem Kröterich Laichschnüre, etwas ganz tolles für mich.
Und das wertet mein Leben auf wie ein Anschreiben von besagter Person, die sich mit mir unterhält, das finde ich sehr schön, Danke.
*******x_01 Frau
7.939 Beiträge
Ich erlebe hier gerade, durch das schwierige Thema etwas ganz besonderes, das ist seidem ich hier bin, und ich lese sehr viel in den Themen von meinen Gruppen, noch NIE so vorgekommen.....
Nämlich, wie POSITIV hier geschrieben wird. Es ist, als wären hier lauter 'Herzmenschen'.
Quasi wie, BDSM mit Herz. Gibt es auch als Gruppe. Aber ich/oder wir, erleben das gerade 'Hautnah'.

Danke für das Thema, obwohl es eigentlich nicht schön ist. Aber das, was daraus geworden ist. *roseschenk*
**********light Frau
1.413 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******x_01 genau das war unserem Team wichtig und der Grund zur Gründung dieser Gruppe. Man kann verschiedene Lösungen vorschlagen und muss auch nicht immer der selben Meinung sein, aber uns missfiel sehr häufig das Zerfleischen oder Amüsieren auf Kosten der TE in anderen Gruppen. Ebenso moderieren wir nur, indem wir einschreiten wenn es nötig ist oder wenn wir zu einem Thema einen Beitrag schreiben möchten machen wir das nicht als Mod sondern Mensch.

Hier ist keine Frage lächerlich, keine Sorge nichtig und jeder soll frei von der Leber weg schreiben können ohne Angst haben zu müssen vorgeführt zu werden oder belächelt.

Jeder ist willkommen, wer aber nicht sich an diese umsichtige Regel halten möchte wird verwarnt bzw. aus der Gruppe von uns entfernt- hier ist ein Safespace *knuddel*
*******a_sk Frau
1.707 Beiträge
Liebe Unbekannte,
Puh, dass ist echt ziemlich harter Tubak.
Du hast aber den ersten und wichtigsten Schritt in Richtung Heilung gemacht, dass du dich jemandem anvertraut hast, der dich positiv unterstützt und auch hier dein Anliegen geschildert wurde.

Ich selbst habe erlebt, dass negativer Anker gesetzt worden waren, die ich jedoch in einer professionellen Therapie entkoppeln konnte. Dabei ging es auch um toxische Beziehungen, negativ verstärkte Selbstzweifel, die aber auch den Ursprung in der Kindheit mit Body-Shaming hatten.

Zur Erklärung. Ein Anker ist ein Auslöser, der direkt mit einer Erinnerung gekoppelt ist. Das kann positiv wie negativ sein. Negative Anker können auch wieder entmachtet werden. Das sollte jedoch jemand machen, der das profesionell kann und nicht, der mal was gelesen hat, um es nicht zu verschlimmbessern. Manchmal liegt eine anderer Anker im Verborgenen hinter dem Offensichtlichen.
Anker können sein z.B. Man riecht Zimt und denkt direkt an die Weihnachtplätzchen von Oma. Man wird an der Wange gestreichelt und fühlt sich geborgen, wie bei Muttern. Man sieht einen Hund und spürt das Zwicken von damals des Zwergpinschers der Tante. Jemand berührt einen an der Schulter und man denkt direkt an den scheußlichen Typ an der Bar, vor Jahren. what ever ... Und im krassen Fall bei dir, dass bestimmte körperliche Berührungen direkt an die negativen Erlebnisse aus der Beziehung gekoppelt sind.

Ich habe bewußt nicht "jede" Berührung geschrieben, auch wenn es sich im Moment vermutlich so anfühlt. Versuche nachzuspüren, welche Berührungen sind dir angenehm, welche gehen gerade noch, welche gehen überhaupt nicht. Eine Art Ampelsystem, dass du dann auch verfeinern und Stück für Stück zum positiven verschieben kannst, in deiner Zeit.
Nicht alles fühlt sich mit jedem Partner gut an. Das geht mir auch so, das ist ein Stück weit normal. Der eine kann ein Steak braten, dem anderen brennt sogar das Teewasser an. Wenns nicht passt, dann passt es nicht. Und ich muss nicht alles hinterfragen, wenn ich das Gefühl habe, dass es nicht passt. Nur Menschen, die mir gut tun, lasse ich in meine Nähe. Mein Körper, mein Leben, Meine Entscheidung. Da hin zu kommen war jedoch auch ein steiniger Weg, aber er hat sich gelohnt. Also nur Mut und hole dir alle Unterstützung, die du brauchst.

Zum Entkoppeln der Anker würde ich dir einen Therapeuten oder Therapeutin empfehlen mit Schwerpunkt Traumatherapie. Ein Traumatherapeut kann per spezieller Gesprächsführungen und per EMDR diese negativen Anker "unschädlich" machen. Dort wird auch darauf eingegangen, wo die Ursachen liegen, damit du dich zukünftig besser auf gesunde Weise schützen kannst. Ja, es gibt Wartezeiten, aber es lohnt sich. Auf die Schnelle kannst du ein Erstgespräch zum Kennenlernen bekommen, da merkt man oft schon ob die Chemie stimmt.
Ich würde mich auch nicht nur bei einem Therapeuten oder Therapeutin auf die Liste setzten lassen. Es gibt auch die Möglichkeit später eventuell zu wechseln.
Definition:
Hinter (EMDR) verbirgt sich ein etablierter Therapieansatz zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Das zentrale Element des EMDR-Verfahrens sind die “geleiteten” Augenbewegungen (bilaterale Stimulation) der Patientinnen und Patienten, die mit ihren Augen dem Finger der Therapeutin oder des Therapeuten folgen.

Oben wurden bereits sehr viele gute Anregungen für Selbstliebe und Achtsamkeit ge- und beschrieben. Dem kann ich mich nur anschließen. Wichtig ist, wenn du über Tandra, Kuscheln, whatever, mit jemandem zusammen bist, vorher und währenddessen gut zu kommunizieren. Was tut dir gut, was triggert dich (s.oben Ampel), welche Bereiche sind ein NoGo, was tut dir vielleicht gut, auch wenn du weinen musst.
Ich selbst hatte eine Zeit, da habe ich mich erst einmal eine halbe Stunde an der Schulter eines Freundes ausgeheult und er hat mich nur gehalten. Weil ich so unter Anspannung und Sorgen stand. Wenn der andere das aushält, trägt und Bescheid weiß, ist das Balsam für die Seele.

By the Way... Tränen sind Streicheleinheiten für die Seele. *herz*

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft auf deinem Weg.
Big hug and good vibes.
****ven Mann
1.039 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hallo ihr Lieben *g*

Vielen Dank für eure ganzen Beiträge. Ich denke, damit haben wir die Person sehr unterstützen können. Mir ist zu Ohren gekommen, dass es ihr damit gut geht und sie das eine oder andere für sich mitnehmen konnte.

Den Thread lasse ich noch offen. Wer weiß, vielleicht möchte ja jemand auch später noch dazu beitragen oder die Beiträge als Anlass nehmen, eine Frage zu stellen.

Und *freu*
es zeigt mal wieder, was für tolle Menschen ihr seid *herz2*
****wen Frau
4.848 Beiträge
Du Liebe,

ich bin erst heute über den Thread "gestolpert", mag aber auch noch etwas dazu beitragen, in der Hoffnung, dass es vielleicht auch hilft, vielleicht eine Tür noch ein Stück weiter öffnen kann... *g*
Das eine oder andere mag sich wiederholen, gleichzeitig möchte ich hier nicht nur das erwähnen, was vielleicht noch nicht geschrieben wurde, weil es dann (für mich) nicht vollständig ist... *liebguck*

Mein Ansatz ist oftmals "Was würde ich meiner besten Freundin raten? Wie würde ich mit ihr umgehen?" und versuche das dann auch für mich umzusetzen und wirklich liebevoll zu mir zu sein.

Wie der Mensch Dich behandelt hat (oder was er gesagt hat), sagt nur und ausschließlich etwas über IHN aus, jedoch keinesfalls über Dich... erlaube Dir liebevoll mit Dir selbst zu sein, denn der Beginn ist, sich selbst lieben zu lernen und sich positiv wahrzunehmen, sich Gutes zu tun... auch mal Unsinniges, wenn es Dir gut tut... das ist dann DEINE Zeit! Gönne Dir das ruhig, denn das macht was mit Deinem allgemeinen Wohlbefinden...

Ein Beispiel von mir, dass nur ein Fingerzeig ist, in Bezug auf Bodyshaming und Selbstwahrnehmung:
Ich habe sehr lange mit meinem Bauch gehadert, weil ich eben (keine allzu riesige, dennoch mich störende) Fettschürze habe... furchtbar, in meinen Augen... dann habe ich bei einem Seminar mitbekommen, dass man sich im Spiegel anschauen darf/"kann", bewusst und liebevoll... Oh man, DAS fiel mir unendlich schwer... mich nackt zeigen? UNDENKBAR... und so habe ich erst wenige Sekunden geschaut und fand es wirklich schlimm... ich habe einfach Zeit gebraucht, mich zu akzeptieren... irgendwann kam das nächste Level... schauen UND anfassen... auch das hat mich Überwindung gekostet... doch hoppla, es fühlte sich viel angenehmer an, als ich dachte und mein Schlüsselerlebnis war dann, als mir bewusst wurde, dass mein Bauch ein "umgedrehtes Herz" formt, wenn ich von oben schaue ist es tatsächlich ein Herz - in Verbindung mit den Schwangerschaften und meinen Kindern, und damit mit dem Wissen, dass diese dort gewachsen und gut aufgehoben waren, kann ich meinen Bauch heute nicht mehr schlimm finden... und in dem Zuge habe ich gelernt, mich auch zeigen zu können... es hat aber Jahre gebraucht, also lass Dir bitte, bitte Zeit für Deinen Weg...

In Bezug auf den Menschen, der Dir nicht gut tat... so Jemanden hatte ich auch und ich habe lange gefühlsmäßig wirklich am Limit gelebt... eine Mischung aus Lovebombing und Ghosting und anderen "Nettigkeiten" (auch körperlich übergriffig)... wirklich schlimm, zumal ich manchmal tagelang überhaupt keine Nachrichten - oder gar Antworten auf Fragen - bekam... völlige Ignoranz... das war emotional eine Achterbahnfahrt... mehrfach wurden mir Urlaube versprochen, ich habe diesen eingereicht und diesen dann bspw. alleine zu Hause verbracht. Das hat mich emotional total ausgebrannt - dennoch kann ich das heute positiv sehen, denn es hat mir ein Stück weit geholfen, nämlich zu sehen, was ich auf keinen Fall mehr akzeptieren kann und werde...

Ich weiß nicht, ob Du schon so weit bist, aber sehe es womöglich als einen Weg an, den Du gehst... lass bzw. nimm Dir DEINE Zeit... Niemand anderes hat ein Recht Dir Dein Tempo vorzugeben... und traue Dich Hilfe von Menschen, die Dir wirklich Gutes wollen, anzunehmen, wenn Du mit ihnen über Deine Themen reden kannst - und ja, bitte überlege und entscheide für Dich, ob ein Therapeut das Richtige für Dich ist... ich kann verstehen, wenn dieser Schritt vielleicht noch Zeit braucht...

Ich drücke Dich liebevoll virtuell und solltest Du - aus welchem Grund auch immer - das Bedürfnis haben Ballast loswerden zu müssen... mein Postfach steht Dir jederzeit offen... *knuddel*

Lieber Gruß
die Rhonwen *blume2*
Lieben Dank für die tollen Beiträge:)
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