Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Seidenraupen Atelier
271 Mitglieder
zum Thema
Bestandsaufnahme nach langjähriger Beziehung?246
Ihr! Ich weiß gar nicht recht, ob mein Thema hier richtig ist...
zum Thema
Analspiele beim Mann - Wie spreche ich es an?8
Jetzt endlich, nach etwas über einem Jahr versuche ich das los zu…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

In welcher Welt leben wir eigentlich?

****mi Frau
2.421 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
In welcher Welt leben wir eigentlich?
Hallo ihr lieben, ich habe gerade ein Interview mit Juli Zeh über ihr neues Buch „Zwischen Welten“ gehört, dass sie mit Simon Urban zusammen geschrieben hat.

Kurz zum Inhalt:
Es geht in dem Buch über zwei Freunde ( Mann und Frau) die sich seit ihrem Studium kennen und nach langer Zeit wieder getroffen haben. Sie fangen eine Art Brieffreundschaft an und müssen mit erschrecken feststellen das sie sich in zwei ganz unterschiedlichen Richtungen entwickelt haben und geraten darüber in Streit, wollen aber trotzdem den anderen nicht verlieren….

Im Interview kam die Frage natürlich auch auf das Motiv des Buches zu sprechen und da hat sie etwas für mich sehr bemerkenswertes und einleuchtendes gesagt, nämlich das wir uns Gesellschaftlich gerade in einer Phase befinden, die man ein bisschen mit der Pupertät eines Kindes vergleichen kann.
Die Menschen waren immer „Rudeltiere“ aber seit mittlerweile einigen Jahren versucht man möglichst individuell und eigenständig seinen eigenen Weg zu gehen und sich abzunabeln. Die Folge ist das Religionen, Parteien, und Organisationen stetig kleiner werden und sich aufsplittern, gleichzeitig fühlt man sich aber auch dadurch mehr und mehr verloren, denn eigentlich braucht der Mensch sein Rudel und etwas zu dem er sich zugehörig fühlt.

Das einzige was uns als Gesellschaft nun noch zu einen scheint, sind die gleichen Meinungen, die uns doch zusammenhalten müssten.
Das macht Diskussionen zwischen zwei Parteien so emotional, denn was triggert uns mehr, als ein Mensch der uns wichtig ist und von dem wir aber spüren das er anders denkt als wir.

Eine andere Meinung zu haben fast uns manchmal unheimlich an, weil es unser Zusammengehörigkeitsgefühl stört, das wir doch eigentlich empfinden ( wollen ),
in Beziehungen und Freundschaften oder zu den Eltern.
Je mehr man also für einen Menschen empfindet, desto schmerzhafter können solche Trigger auch sein, denn man fühlt sich dadurch auch persönlich angegriffen von jemanden dem man doch liebt und vertraut und sich doch eigentlich angenommen und sicher fühlt, und den man nicht verlieren möchte.
Die Akzeptanz der Unterschiedlichkeit fällt deshalb manchmal um so schwerer…

Das, dass ganze auch generell auf die Gesellschaft übertragbar ist, war mir so noch nicht bewusst, aber es macht durchaus Sinn und hier in der Gruppe sieht man das ( meiner Meinung nach ) im übrigen auch. Denn auch hier wird oft verbissen um den Kern der diese Gruppe zusammenhält, diskutiert, gerade wenn Meinungen da abweichen. Dabei schwingt unterbewusst immer ein bisschen die Sorge mit, vielleicht nicht dazu zu gehören und ausgeschlossen zu werden.
Ich werde das Buch auf jeden Fall lesen, denn mich faszinieren die Zusammenhänge dieser Art schon immer.

Was haltet ihr von dieser These, und was glaubt ihr, wie sich die Gesellschaft wohl in den nächsten Jahren weiter entwickeln wird? Habt ihr Ergänzungen oder andere Vorstellungen?

Wenn das Interview interessiert, der kann es gerne nachhören.

Hotel Matze
Interview mit Julie Zeh (2023)
In welcher Welt leben wir eigentlich?

Ich freue mich auf einen achtsamen Austausch mit euch, gerne auch mit ganz verschiedenen Meinungen!☺️

Nezumi
****Alf Mann
8.505 Beiträge
Meine Vermutung ist das sich unsere Gesellschaft in zwei Richtungen entwickeln wird.
Zu einen Die wo verstärkt in die Ballungszentren Strömen, und dort vermehrt in einer gewissen Anonymität leben, Für sich alleine ohne grosse Bindungen. Wo der Fokus nur auf sich selbst gerichtet ist. Wo man sich wohler als Einzelgänger als Rudelmitglied fühlt.
Und die anderen die es in Den Ländlichen Raum zieht, wo so ziemlich jeder jeden kennt, wo es das Nachbarschaftsgefüge gelebt wird und man sich sozusagen im weitläufigen Rudel wiederfindet. Wo man den Kontakt zu anderen benötigt um sich wohl zu Fühlen.
******age Mann
3.125 Beiträge
Dafür brauche ich kein Buch lesen,
das kenne ich von einer Ex-Partnerin,
die ich seit fast 15 Jahren kenne und
die mittlerweile komplett konträre
Ansichten einnimmt. Dennoch können
wir einander unsere Meinungen akzeptieren,
genau darum geht es meiner Meinung nach.
Wir sind nach wie vor in einem guten
(platonischen) Austausch, doch einfach
ist dies seit Beginn der Pandemie mit ganz
vielen Themen nicht mehr ...
Ich kenne ein ähnliches Problem, ich war lange bei einer internationalen Firma beschäftigt und wurde früh, weltweit auf Projekte entsendet. Fliegen war wie Busfahren am Ende. Kam ich nach Hause und redet nur von meinem Tag, dachten viele der Angeber. Alleine eine andere Gesellschaft zu sehen, sei es nur die US oder UK. Die haben andere Moralvorstellungen und somit öffnest du deinen Blick, vielleicht haben wir doch nicht recht in allen was wir hier so tun in Deutschland.

Man entwickelt sich weiter und Schulfreunde aus dem Dorf die nie raus gekommen sind, versteht man dann auch nicht mehr in ihren Ansichten. Ich habe noch zu ein paar Kontakt, die auch mehr oder minder die Welt gesehen haben. Alleine zu verstehen das schmatzen in China total normal ist am Esstisch aber hier ein no go ist. Da stellt sich die Frage 1,3 Milliarden zu 82 Millionen wer hat nun recht?

Was ich halt auch krass finde in unserer Gesellschaft, zum Anfang von Corona, standen sie alle klatschend um 19 uhr auf der Terrasse, wie lange hat das angehalten? 2 Wochen? Die Aufnahmezeit und Interesse an Themen ist immens geschrumpft. Dann von der Regierung, die Kontrollübernahme und dadurch entstanden Kontrollverlust haben viele nicht psychisch verkraftet und wurden zu Schwubblern. Ich kenne ein paar aus meinem Facebook, zwei wurden sogar Parma gebannt. Hippies mit Nazis auf den gleichen Demos, die AFD besetzt linke Themen. Was gerade in unserer Gesellschaft abgeht ist schon krass.

Keine Ahnung ob das jetzt so richtig passt *g* bin gerade im schreibe drive *g*
*********eldin Frau
5.646 Beiträge
Naja dazu brauch ich kein Buch um mir das Verhalten der Menschheit vor Augen zu halten. Dennoch *danke* für den Tipp *zwinker* Die Menschen sind noch mehr Egomanen geworden *heul* Höher, weiter, schneller auf Kosten der anderen. Das erlebe ich täglich sei es im privaten und beruflichen Umfeld. Vor allem hier wird mir das immer bewusster.

Die ICH Gesellschaft hat sich seit der Pandemie nochmal verändert--leider noch mehr ins Negative *flop*. Klar gibt es Ausnahmen aber der größte Teil ist nur noch negativ eingestellt, hat tatsächlich an allem was zu meckern. Hier macht es mich regelmäßig fassungslos wenn Menschen sich zerfleischen nur weil einer eine andere Erfahrung / Meinung vertritt. Das finde ich erschreckend, macht mich auch wütend denn die Devise "Leben und leben lassen" wird sehr oft madig gemacht. Umgangsformen und Werte sind vielen auch durch das anonyme Internet fremd geworden. Alleine die Standardfrage der meisten "Wie geht es Dir" ist selten ernst gemeint. Smalltalk wobei sich die wenigsten tatsächlich dafür interessieren wie es einem geht *traurig*.

Bei allem wird sich die Gesellschaft weiter verändern. Das ist so gesehen gut weil Stillstand selten gut ist. Leider werden viele Menschen noch mehr vereinsamen oder auch alleine sterben. Selbst wenn unsere Regierung das Thema anpacken will ist das Thema Nächstenliebe meist nur auf der Agenda um es angesprochen zu haben *gaehn*. Man könnte sagen was keinen Nutzen mehr erfüllt ist Wertlos für die Gesellschaft, hat seine Daseinsberechtigung und doch ist es quasi unsichtbar für diejenigen die nicht davon betroffen sind.

Ich mach mir um mich weniger Sorgen aber wenn ich an die Jugend denke dann bin ich froh, dass ich einiges nicht mehr erleben werde. *alarm* werden einige sagen. Das gab es immer schon das Menschen nicht das Optimum hatten und doch ist aus denen was geworden. Klaro, der Mensch kann sich arrangieren und doch kann ich sagen: "Meine Jugend mit allem was ich erlebt habe war eine Mega tolle Zeit" *g*

Wir leben im Jahr 2023 in einer Welt in der die Menschen (auf Kosten anderer) den höchstmöglichen Nutzenfaktor haben möchten *hutab*
********grau Mann
75 Beiträge
Zitat von ****mi:
das wir uns Gesellschaftlich gerade in einer Phase befinden, die man ein bisschen mit der Pupertät eines Kindes vergleichen kann

Ich bin mit solchen Vergleichen eher vorsichtig, weil sie schnell dazu verleiten, aus der Analogie heraus falsche Schlüsse zu ziehen.

Ich glaube desweiteren nicht, dass Meinungsverschiedenheiten tatsächlich deutlich häufiger geworden sind - es kommt vielen Leuten nur so vor, weil sie durch die sozialen Medien viel schneller mit anderen Meinungen konfrontiert werden als früher und der Austausch darüber im Vergleich zur direkten persönlichen Konfrontation enthemmt ist.
Desweiteren entwickelt sich im Westen schon seit etwa 10 Jahren eine Art neuer Klassenkonflikt zwischen einer linken Bildungsoberschicht und einer Art neurechtem Bauernaufstand um die Kontrolle über unsere kulturellen und politischen Institutionen. Auch das ist nicht wirklich etwas neues - diese Art von Konflikten hat es in der Geschichte schon oft gegeben. Worin, wann oder ob dies irgendwie kumulieren wird, sehe ich zur Zeit noch als äußerst spekulativ an.
Eine Möglichkeit ist, dass andere wichtige Themen in den Vordergrund drängen und die Leute wieder etwas diplomatischer werden, um sich gemeinsam neuen Problemen widmen zu können.
****mi Frau
2.421 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Ich glaube desweiteren nicht, dass Meinungsverschiedenheiten tatsächlich deutlich häufiger geworden sind - es kommt vielen Leuten nur so vor, weil sie durch die sozialen Medien viel schneller mit anderen Meinungen konfrontiert werden als früher und der Austausch darüber im Vergleich zur direkten persönlichen Konfrontation enthemmt ist.

Das Sie häufiger geworden sind glaube ich auch nicht, aber das sie durch die Medien mehr Gehör finden, so wie du schreibst, und auch das wir sie eben persönlicher nehmen, vielleicht auch, weil der Zusammenhalt ein anderer geworden ist als es früher der Fall war…
Es gibt Meinungen, die kann ich akzeptieren und es gibt Meinungen, die gar keine Meinungen sind (sondern Beleidigungen, usw.) oder meinem wissenschaftlichen Weltbild so stark widersprechen, dass ich sie nicht akzeptieren kann. Von solchen Menschen distanziere ich mich, ich habe keine Lust mit dummen Menschen zu diskutieren, das führt zu nichts, macht mir schlechte Laune und ich kann die Zeit sinnvoller nutzen. Dumm ist dabei, wer wissenschaftliche Fakten leugnet, nicht in der Lage ist logisch zu denken oder an Verschwörungstheorien, Homöopathie und dergleichen glaubt.

Wir leben in einer Welt, in der die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht und niemand dem ganzen Einhalt gebietet. Und viele Menschen unterstützen den Scheiß auch noch freiwillig, zB bei Fußball, Popmusik und dem ganzen Kram.

Wir leben in einer Welt, in der ausnutzende Gier hinter „Erfolg“ versteckt wird, in sämtlichen Lebensbereichen.

Wir leben in einer Welt, in der zwar immer wieder mit Menschlichkeit, Nächstenliebe und Zusammenhalt geworben wird, die meisten Menschen aber nicht einmal den Arsch in der Hose haben um für ihre Fehler zu büßen oder mal eine ernst gemeinte Entschuldigung zu äußern.

Wir leben in einer Welt, die ausgrenzt, wenn du anders bist, nicht dem Schönheitsideal entsprichst, die falsche Nationalität hast oder das falsche Geschlecht.

Selbst, wenn man dazugehören wollte, ist es schwierig.

Und wenn man es nicht mehr will, merkt man trotzdem immer wieder, dass es nicht möglich ist „alleine“ zu sein.
********grau Mann
75 Beiträge
@*********tten heißt das, du kannst alle Meinungen akzeptieren, so lange sie echte Meinungen sind und sie nicht zu unwissenschaftlich sind?
Ich glaube dir das nicht *baeh*
******age Mann
3.125 Beiträge
Da fällt mir passend ein Spruch ein,
den ich Freitag an der Eingangstür
einer Gemeinschaft gesehen habe:

"Liebst Du schon - oder diskutierst Du noch?"
****mi Frau
2.421 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Es gibt Meinungen, die kann ich akzeptieren und es gibt Meinungen, die gar keine Meinungen sind (sondern Beleidigungen, usw.) oder meinem wissenschaftlichen Weltbild so stark widersprechen, dass ich sie nicht akzeptieren kann.

Natürlich, die gibt es, und das sind dann meist völlig abwegige Theorien die keinerlei Wahrheitsgehalt haben… das ist eben auch ein Phänomen der Zeit und ich sehe das ganz ähnlich…
Mit einer fundierten Meinung hat das dann nichts mehr zu tun….
Sich davon zu distanzieren ist verständlich und leider auch oft der einzige Weg den man gehen kann, aus Selbstschutz und weil da jegliche Diskussion nur Zeit kostet, aber niemanden weiter bringt.
Menschliche Gesellschaften waren schon immer hoch komplex, seit die Spezialisierung zugenommen hat und die Aufklaerung gewirkt,
hat sich das ganze sicher eher noch verschaerft. Das Internet mit seinen Echokammern tut sein Uebles dazu. Insgesamt hat sich die Welt sicher in puncto Lebenserwartung, Gesundheit und Arbeitsbedingungen hierzulande stark verbessert. Allerdings auf Kosten von Umwelt und anderweitiger Ausbeutung. Dazu sind wir auch bald 10 Milliarden. Insgesamt muesste man sicher viel mehr miteinander kommunizieren, intercultural, zwischen den Geschlechtern und ueberhaupt. Passiert aber nicht wirklich. Das wird alles noch sehr lustig...
Interessant waere wirklich, inwieweit aehnliche Entwicklungen in frueheren Hochkulturen, z.B. in Aegypten, stattgefunden haben. Hier war die Disruption in vielen Bereichen wie Wissenschaft, Bauwesen, Medizin, Militaer etc. auch sehr gross. Fuer damalige Verhaeltnisse sogar evtl. noch groesser als heute. Die Gesellschaft damals musste auch ueber lange Zeitraeume grosse Spannungen aushalten und ausgleichen.
Ist dann aber letztlich als Hochkultur irgendwann untergegangen.
Rom ist doch ein gutes Beispiel, die Ägypter wurden von Alexander dem Großen doch besiegt.
********grau Mann
75 Beiträge
@****ksy wenn der Thread dich nervt, könntest du ihn auch einfach nicht länger beobachten. Den Knopf dafür kennst du hoffentlich *zwinker*
Die Themenerstellerin bat um Achtsamkeit. Das fehlt hier in letzter Zeit ein wenig. Schade.
****mi Frau
2.421 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Zitat von ****ksy:
Interessant waere wirklich, inwieweit aehnliche Entwicklungen in frueheren Hochkulturen, z.B. in Aegypten, stattgefunden haben. Hier war die Disruption in vielen Bereichen wie Wissenschaft, Bauwesen, Medizin, Militaer etc. auch sehr gross. Fuer damalige Verhaeltnisse sogar evtl. noch groesser als heute. Die Gesellschaft damals musste auch ueber lange Zeitraeume grosse Spannungen aushalten und ausgleichen.
Ist dann aber letztlich als Hochkultur irgendwann untergegangen.

Ja das stimmt, zwar waren es andere Staatsformen, aber die Erfahrungen wären sicher trotzdem unheimlich spannend und aufschlussreich gewesen.
Die wenigen Dinge die man weiß, sind ja leider in vielen Fällen nur die „Negativbewertungen“ anderer Reiche, wie zum Beispiel „Schmähzeichnungen“ über die
Römer oder die Hieroglyphen der Ägypter über den Sieg und Umgang mit ihren Feinden ( teilweise hatten sie die dargestellten Schlachten nicht mal gewonnen )…

Das Medium war in dem Fall zwar dann nicht das Internet, sondern eine Tempelwand, es kommt einem aber trotzdem irgendwie bekannt vor…😉
Rom ist aufgrund seiner Größe mehr oder minder zerfallen. Es eine Menge Korruption und des Amt des Cesars wurde missbraucht, das eigentlich damals dafür gedacht war, im Kriesenfall, die macht an einer Person zu übergeben und so die Koordinierung, meist im Kriegsfall zu erleichtern. Auch wenn sie die Souveränität, der Provinzen und die Religionsfreiheit achteten, überall Aquädukte und Straßen bauten, war das Reich einfach dann zu groß. Das Militär zu teuer usw. Dann haben sie hier und da eine Legion verloren in Schlachten und so schrumpfte langsam das Reich.

Selbstverwaltung, Korruption, Tributkinder die sich gegen sie stellten, Arminus und der Teuteburger Wald usw...

Die Punischen Kriege mit Hanibal, da war schon kurz vor dem aus. Wäre Hannibal auf Rom vormarschiert. Technologisch waren die damals Top. Mit den Thermen, Kanalisationen, Fussbodenheizungen usw.

Wir im Mittelalter dachten Wasser dringt durch die Haut und daher hat sich keiner gewaschen und sind eher vom Tisch gesprungen.
********grau Mann
75 Beiträge
@****ksy hier mit Politik anzufangen war nicht meine Idee.

Und ich bin auch nicht der, der mit Nazivergleichen angefangen hat, oder versucht, die mit an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen zu rechtfertigen. Ich muss das Thema hier jetzt nicht weiter aufdröseln, aber ich sehe es als mein Recht an, in so einem Fall zu widersprechen, vor allem dann, wenn es sich dabei um eine an mich adressierte Nachricht handelt. Wenn ich das nämlich nicht tue, dann drücke ich dadurch in gewisser Weise meine Akzeptanz des Inhalts aus.

Bei ihr kannst du dich gerne beschweren, aber ich sehe an meinem eigenen Verhalten hier noch kein Problem. Natürlich könnte ich auch falsch liegen - es steht dir frei, es mir besser zu erklären.
****mi Frau
2.421 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
@********grau

Dann widersprich doch bitte per CM wenn du dich persönlich angegangen fühlst…
Das hier ist keineswegs eine politische Diskussion, das ginge auch gegen die Regeln des Forums.
Wenn du eine andere Meinung vertrittst, dann schreibe sie, aber bleibe bitte neutral und freundlich…
Genau darum geht es ja eigentlich in diesem Thema, das man durchaus andere Meinungen vertreten kann, OHNE da eine persönliche Beleidigung hinein zu interpretieren.

Solltest du es dennoch so empfinden, dann ist das Forum nicht der richtige Ort das auszutragen, denn es sprengt einfach den Rahmen des Themas…
Es geht im Wesentlichen darum, gewisse oeffentliche Aussagen des Gegenuebers einfach mal so stehen zu lassen. Warum ?
Weil sie viel mehr ueber das Wesen des Gegenueber sagen als ueber Dich. Jeder Person, die das liest, ist in der Regel klar, wes Geistes Kind derartige Aussagen Deines Gegenuebers sind. Da braucht es keinerlei weiterfuehrende Dispute. Die fuehren I.d.R. naemlich zu nichts ausser zu Krawall. Also : Einfach ignorieren und cool bleiben. Sonst haben wir hier staendig einen Zustand aehnlich zur Kneipenschlaegerei im Forum. Wollen wir das ?
*******970 Mann
470 Beiträge
Ich möchte mal eine Aussage aufgreifen, die hier bereits gefallen ist:

Zitat von ******age:
Dennoch können
wir einander unsere Meinungen akzeptieren,

Für mich ist genau in dieser Aussage der Kern des gesellschaftlichen Zusammenlebens: Jeder kann und sollte auch seine eigene Meinung haben. Entscheidend ist allerdings, dass die Meinung des Anderen respektiert wird, als seine eigene Meinung. Wir erleben genau das Gegenteil. Und meiner Meinung nach wird dieses Phänomen durch das Internet insbesondere die Soziale Medien um ein Vielfaches verstärkt. Denn aus der "sicheren" Anonymität lässt sich viel einfacher streiten und persönliche Standpunkte rüberbringen, bis hin zu Beleidigungen - "der andere kann mir ja nichts".
Meine Intention ist es nicht das Web dafür verantwortlich zu machen. Ich sehe auch tendenziell eine Egomanie - ohne dies als Pauschalierung zu betrachten! Aber der Individualismus ist nicht zu übersehen. Bis hin zu kulturellen "Aneignungs"-Debatten, Verzerrungen in der Sprache (z. B. Gendern) usw.

Mich wundert da nicht, dass dies auch immer einhergeht mit Orientierungslosigkeit bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. Dies wird dann gerne von Organisationen ausgenutzt, die genau aus diesen Mangelgründen stark werden. Was daraus werden kann, lehrt und sie Geschichte. Wobei derlei Trends auch heute und aktuell funktionieren und gelebt werde - siehe Türkei, Russland und andere Nationen. Der Mangel an gesellschaftlichem Zugehörigkeitsgefühl, das richtige Thema und schon folgt die Masse wie die Lemminge.

Eigentlich wollte ich nicht politisch werden aber es lässt sich manchmal nicht vermeiden.

Mein Fazit daraus lautet, dass es um so wichtiger ist, gegenseitigen Respekt und Toleranz zu zelebrieren und die Meinungen anderer einfach zu akzeptieren. PS: es ist die Meinung des Anderen. Die muss nicht mit der eigenen übereinstimmen.
Ja das hilft jetzt natürlich nicht weiter, aber ist mittlerweile auch in unserer Gesellschaft zur Popkultur geworden. Wut entspringt aus Angst, vor hast du den Angst? Nicht wahrgenommen zu werden? Angriff auf ein aktuelle promintes Ziel. Bäm Aufmerksamkeit. Das sind alles Anzeichen eines Trolles. Hab doch was eigenes zu sagen, einfacher ist es Leute anzugreifen und nicht los zu lassen. Schwubbler. Ich könnte auch den gleichen Scheiss wie Du machen, Diggi ich bin ne Transe was meinst Du den was ich schon alles gehört habe.

(Beitrag editiert - Karoline (Modine))
********eren Paar
551 Beiträge
Wie wäre es, wenn jede(r) öfter mal mit der Haltung in eine Diskussion ginge:

1) Ich könnte mich irren.
2) Andere (auch Persönlichkeiten, deren Standpunkte ich keinesfalls teile) könnten richtig liegen.

Uns scheint seit geraumer Zeit - leider auch hier im joyclub - die Bereitschaft zu einer wirklich ergebnisoffenen Debatte in allzu vielen Themen abhandengekommen zu sein.

Für das Zusammenleben einer pluralen Gesellschaft ist dies Gift, zumal wenn Einige vorgeben, ihre Position sei die einzig mögliche oder legitime Sichtweise.
*****8me Mann
847 Beiträge
Zitat von ****mi:
Kurz zum Inhalt:
Es geht in dem Buch über zwei Freunde ( Mann und Frau) die sich seit ihrem Studium kennen und nach langer Zeit wieder getroffen haben. Sie fangen eine Art Brieffreundschaft an und müssen mit erschrecken feststellen das sie sich in zwei ganz unterschiedlichen Richtungen entwickelt haben und geraten darüber in Streit, wollen aber trotzdem den anderen nicht verlieren…

Das kenne ich gut. Sei es von Klassentreffen nach langer Zeit oder aber extrem beschleunigt aus der Pandemie. Ich denke, dieses Phänomen gibt es schon recht lange.


Die Menschen waren immer „Rudeltiere“ aber seit mittlerweile einigen Jahren versucht man möglichst individuell und eigenständig seinen eigenen Weg zu gehen und sich abzunabeln. Die Folge ist das Religionen, Parteien, und Organisationen stetig kleiner werden und sich aufsplittern, gleichzeitig fühlt man sich aber auch dadurch mehr und mehr verloren, denn eigentlich braucht der Mensch sein Rudel und etwas zu dem er sich zugehörig fühlt.

Die ersten Gattungen des "homo" konnten nur in Gruppen überleben, in denen sie aufeinander aufgepasst haben. Der damalige Mensch wurde von Raubtieren gejagt, von daher sind Zusammenhalt, Solidarität und Fürsorge elementare menschliche Eigenschaften. Die Individualisierung gibt es auch schon sehr lange, aber früher hatten die allermeisten Menschen keine Möglichkeit, diese auszuleben. Mein Eindruck ist aber nicht, dass die Individualisierung die letzten 20 Jahre weiter zunimmt. Es ist richtig, dass ehemals große Institutionen kleiner werden und sich in kleinere Einheiten zusammentun. Das schreibe ich aber unserer wesentlich freieren Gesellschaft zu als die vergangenen.


Das einzige was uns als Gesellschaft nun noch zu einen scheint, sind die gleichen Meinungen, die uns doch zusammenhalten müssten.
Das macht Diskussionen zwischen zwei Parteien so emotional, denn was triggert uns mehr, als ein Mensch der uns wichtig ist und von dem wir aber spüren das er anders denkt als wir.

Die Gesellschaft unterteilt sich verschiedene Gruppen und Lager. Manche respektieren, akzeptieren oder tolerieren sich untereinander, aber natürlich gibt es auch Auseinandersetzungen zwischen Gruppen. Ich denke nicht, dass es Meinungen sind, die uns einen. Wir müssen ja zusammenhalten; in einer Gesellschaft ist es grundsätzlich nicht möglich, alleine durchzukommen. Wenn 2 Menschen unterschiedliche Meinungen haben, kommt es auch darauf an, wie weit beide auseinanderliegen. Mein Eindruck ist auch, dass Diskussionen immer emotionaler ausgetragen werden.


Was haltet ihr von dieser These, und was glaubt ihr, wie sich die Gesellschaft wohl in den nächsten Jahren weiter entwickeln wird? Habt ihr Ergänzungen oder andere Vorstellungen?

Was ist eigentlich die Ursache dafür, dass sich Gruppen so erbarmungslos gegenüber stehen? Warum haben so viele Menschen eine dünne Haut? Ich glaube, wir leben in einer Welt, in der die Unsicherheiten immer größer werden. Das Versprechen, sich anzustrengen, Wohlstand zu erhalten und den eigenen Kindern eine bessere Zukunft zu garantieren, ist seit langem vorbei. Diese ökonomische Unsicherheit sorgt dafür, dass Menschen sich verschließen und mehr auf sich achten. Solche Zeiten rufen antidemokratische Strukturen hervor, die versuchen, Demokratie zu beschädigen bzw. abzuschaffen. Hinzu kommt: Die Dichte an Informationen, die wir bekommen, nimmt immer mehr zu. Die Medienlandschaft merkt seit einigen Jahren, dass ihre Gewinne immer weiter abschmelzen und kämpfen sich gegenseitig um Aufmerksamkeit; das funktioniert am Besten mit Skandalisierung.

Ich habe keine Ahnung, was die Zukunft bringen wird. Wenn ich mir aber die Veränderungen ansehe, die alleine die Natur für uns bereit hält, wird die Zukunft nicht einfach sein. Auf der anderen Seite sehen wir, dass gerade bei Naturkatastrophen Menschen zusammenhalten, sich helfen und unterstützen. Das funktioniert am Besten in eher kleineren Einheiten, ist aber trotzdem eher beruhigend. Wir erleben zur Zeit einige Neuerungen und historisch betrachtet hat es immer einige Jahre, manchmal Jahrzehnte gedauert, bis sich Akzeptanz durchgesetzt hat. Meine Frage wäre, wie man diese Akzeptanz beschleunigen kann.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.