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In welcher Welt leben wir eigentlich?

Ganz ehrlich weis was homo bedeutet. Ich sehe einfach zu genüge Egoismus und Einsamkeit. Mit tut es erstaunlicherweise extrem gut, manche wie dieser honk suchen nach Anerkennung. Ich bin für ein freies Internet, beeinflussen Part Sinne 1992. aber mal ehrlich solche Leute vergiften es mit der Anonymität und gerade wegen solchen trotteln ist das Internet kein freespace.
Witzigerweise gab es diese Anonymitaet auch schon sehr lange vor dem Internet. Praktisch ab dem Moment, wo mit Schrift in irgendeiner allg3mein verstaendlichen Art kommuniziert wurde. Und zwar : Graffiti. Erst neulich wurde von Aerchaeologen in einem uralten praehistorischen Tunnel eine riesige Anzahl von Felsgraffiti entdeckt. Mit durchaus explicitem, teils beleidigendem Inhalt. Auch noch nach Jahrtausenden bestens konserviert und verstaendlich. Also : Nix neues ! Der Mensch nutzt Schrift und vermeintliche Anonymitaet schon immer, um Emotionen kundzutun. Von: "Anita, Ick liebe Dir" bis "Brutus ist ein Dummschwaetzer". Das Netz als Projektionsflaeche macht es nur leichter.
Wenn die Brtreffenden dann ueber die URL identifiziert und konfrontiert werden, ist der
Kleinlaut ganz gross.
*********ouple Paar
430 Beiträge
Vor fast vierzig Jahren habe ich in einem soziologischen Seminar die Theorie gehört, dass die Gesellschaft von der Spannung zwischen einem positiven und einem negativen Utilitarismus geprägt wird.
Negativer Utilitarismus bedeutet, dass man die bestehende Gesellschaft akzeptiert, aber an einer Verbesserung der bestehenden Verhältnisse arbeitet. Als Beispiel kann man über weite Teile die Arbeit der sozial- und/oder christdemokratischen Parteien bezeichnen. Der positive Utilitarismus bezeichnet eine Haltung, die die bestehenden Verhältnisse nicht akzeptiert und sie durch Verhältnisse ersetzen will, die sie für die einzig richtige hält. Damals waren hier natürlich die Parteien der extremen Linken und Rechten gemeint. Heute könnte man diesen Begriff auch auf Teile der Umweltbewegung und des Neoliberalismus erweitern.
Entscheidend in der damaligen Diskussion war, dass die erstgenannte Richtung ihre Politik an den Menschen ausrichtet und sie versucht mitzunehmen, während die letztgenannte Richtung eher eine idealistische Vorstellung hat und davon ausgeht, dass die Menschen durch Einsicht diesem Weg folgen wird und damit bestehende Machtverhältnisse überwunden werden. Die Überwindung bestehender Machtverhältnisse kann man wohl getrost als falsch bezeichnen, weil man heute weiß, dass sie durch andere Machtverhältnisse ersetzt werden würden.
Mir erscheint diese Unterscheidung bis heute als ein durchaus taugliches Erklärungsmodell für die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse, weil es in überzeugender Weise unterschiedliche Politikansätze erklären würde und auch einen Beitrag dazu leistet, warum ca. ein Drittel der Gesellschaft den politischen Parteien nicht mehr vertraut.
Damit kommen wir auch wieder auf das Buch von Juli Zeh zurück, die versucht, warum sich Menschen in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Gerade im positiven Utilitarismus wird um die richtige Deutung gerungen. Durch die stark fallende Bedeutung der beiden (ehemaligen) Volksparteien sinkt die Bereitschaft zu politischen Kompromissen. Wenn nicht mehr um eine gemeinsame Haltung gerungen wird, werden Unterschiedlichkeiten betont.
Hier fällt mir immer der Satz einer guten Bekannten ein, die in der Politik tätig war. Sie sagte mal zu mir, dass sich im Grunde genommen die meisten Menschen in 90 % der Angelegenheiten eher einig seien, die restlichen 10 % jedoch betrachtet würden, als ob man in unterschiedlichen Welten leben würden.
*******e_S Frau
29.081 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe hier einige Beiträge entfernen müssen. Sie verstießen gegen unseren --> Community-Guide

Karoline
(Modine)
******ter Mann
1.283 Beiträge
Hm, habe einiges überflogen, muss aber sagen eines ist mir am Eingangspost aufgefallen.


Ja, ich stimme zu das der Umbruch stattfindet und dadurch Rudelbedürfnisse entstehen. Aber mir kam der Gedanke nicht dies in Meinungen zu sehen.
Ich bin aber auch so sehr Kopfmensch, dass ich mich problemlos in Diskussionen hineinsteigern kann ohne damit die Beziehung zu diesem Menschen zu belasten. Im Gegenteil, gerade eine gute Streitkultur und jemand der einem auch gewachsen ist und Gegenhalten kann macht einen Menschen doch erst interessant.

Viel interessanter finde ich, wie mit dem Bedürfnis gespielt wird: Call-in Shows, Follower, leider sogar Mobbing oder Populismus - all dies zieht die Rudellosen an, oft ohne dass sie sich dieser Dynamik bewusst sind.
******nch Mann
125 Beiträge
Zitat von ****mi:


. . . das wir uns Gesellschaftlich gerade in einer Phase befinden, die man ein bisschen mit der Pupertät eines Kindes vergleichen kann.
Die Menschen waren immer „Rudeltiere“ aber seit mittlerweile einigen Jahren versucht man möglichst individuell und eigenständig seinen eigenen Weg zu gehen und sich abzunabeln. Die Folge ist das Religionen, Parteien, und Organisationen stetig kleiner werden und sich aufsplittern . . .

Nezumi

Das mit der pubertierenden Gesellschaft mag so sein, ich finde auch, dass das ein guter Vergleich ist.

Wenn das so ist, denke ich, dass die Religion einem trotzigen Kind entspricht, dass sich lieber auf den Boden wirft, weil es nicht das neue Gewand (Gedanken) annehmen will, oder nicht auf den Weg zum Kindergarten (soziale Interaktionen der Erwachsenen) mitkommen will.

Ich selbst würde und kann mich nicht als religiös bezeichnen, habe aber Achtung, teils auch Bewunderung, vor den Menschen, die religiös leben.

Die Religionen haben es nicht geschafft oder gewollt, sich dem Wandel der Zeit anzupassen, deshalb haben sich die Menschen abgewandt und suchen sich Ersatzreligionen. Z.B. Veganismus, Klimawandel-Leugner oder -befürworter, Neoliberalismus, Atomkraftgegner, Friedensbewegung . . .

Das, so denke ich hat zu einem großen Teil zu der Welt geführt, in der wir leben.
Also, abgesehen davon, dass ich Veganismus nicht als Religion sehe, sondern als Lebensweise, stimme ich vielen der vorab genannten Meinungen zu.

Allerdings sind meiner Meinung nach letztendlich alle Bemühungen etwas zu verändern zum Scheitern verurteilt.

Der Trend, dass aus Angst vor der wirtschaftlichen Globalisierung die Identitäten der oder des Einzelnen verloren geht, greift um sich. Ob Katalonien, Schottland, Nordirland, die Gründe sind vielfältig. Nur ist dies nicht das Heilmittel, sondern das Gift. So wie @*****8me es geschrieben hat:

"Die ersten Gattungen des "homo" konnten nur in Gruppen überleben, in denen sie aufeinander aufgepasst haben. Der damalige Mensch wurde von Raubtieren gejagt, von daher sind Zusammenhalt, Solidarität und Fürsorge elementare menschliche Eigenschaften."

Andererseits sehe ich aber die Problematik in seiner wahren Aussage:

"Es ist richtig, dass ehemals große Institutionen kleiner werden und sich in kleinere Einheiten zusammentun. Das schreibe ich aber unserer wesentlich freieren Gesellschaft zu als die vergangenen."

Ja, wir (die meisten Menschen zumindest) haben mehr Freiheiten als früher, aber...
Das Problem ist, dass wir nicht erkennen (wollen), dass unsere Probleme nicht die individuellen Konflikte, wie Nachbarschaftsstreit, Trolle im Netz, etc. sind, sondern die globalen Dinge, sprich unsere Umwelt.

Wir streiten um Kleinigkeiten, während unser Planet vor die Hunde geht. Da gibt es Menschen, die meinen, dass "der Markt" alles regelt, andere sagen, "das war schon immer so!"

Schaut euch mal diese Bericht an, da kann man kaum an sich halten.

"Was man in den 70ern wusste – und verschwiegen hat


Solange wir Menschen nicht erkennen, dass wir ALLE auf der selben winzigen Kugel leben und es nichts nutzt seinen Müll woanders zu entsorgen, oder darauf zu hoffen, dass der Wind das Gift fortweht, ist die ganze Diskussion meiner Meinung nach sinnlos, denn wenn wir so weitermachen und nur reden, statt etwas zu tun, sind wir bald Geschichte.

Und zum Thema freier Diskussionen durch Vielfältigkeit: 40.000 Teilnehmer beim Klimagipfel haben wochenlang diskutiert und NICHTS erreicht.
****mi Frau
2.421 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Es ist richtig, dass ehemals große Institutionen kleiner werden und sich in kleinere Einheiten zusammentun. Das schreibe ich aber unserer wesentlich freieren Gesellschaft zu als die vergangenen."

Ja, wir (die meisten Menschen zumindest) haben mehr Freiheiten als früher, aber...
Das Problem ist, dass wir nicht erkennen (wollen), dass unsere Probleme nicht die individuellen Konflikte, wie Nachbarschaftsstreit, Trolle im Netz, etc. sind, sondern die globalen Dinge, sprich unsere Umwelt.

Genau, aber dieses zersplittern macht es zum Problem noch zu erkennen was wirklich wichtig ist…
Es ist wie im Supermarkt, das es 15 verschiedene Sorten Erdbeerjogurt gibt und man sich nicht entscheiden kann welchen man nehmen soll. Also nimmt man das altbekannte oder wechselt ständig aus Angst vielleicht den besten zu verpassen…
Welcher nun der 15 nun der bessere Jogurt ist, darüber kann man sich dann trefflich streiten…
Man setzt einen falschen Focus und übersieht das es noch andere Fruchtsorten gibt, oder das es vielleicht sogar besser wäre mal was ganz anderes zu probieren, oder vielleicht sogar seine Ernährung gesünder zu gestalten….
Aber das würde Eigenverantwortung und Entscheidungen voraussetzen und die trauen sich viele nicht mehr zu, bei den unzähligen Möglichkeiten. Denn da könnte man ja auch mal auf die Nase fallen…

Zu viel Auswahl ist also manchmal garnicht gut, sieht man hin und wieder auch im JC….
Denn wenn man sich nur noch mit der Auswahl beschäftigt, und Angst hat sich festzulegen weil man was verpassen könnte, versäumt man sein Leben im hier und jetzt und sieht nicht mehr was wirklich zählt…
Es ist nicht der Trend zur "Ich kann mich gar nicht entscheiden, es ist alles so schön bunt hier"* Mentalität, sondern die Angst der breiten Masse vor diversen Dingen wie Armut, Seuchen, etc., die mich besorgt macht. Angst ist niemals ein guter Ratgeber, wird aber gerne als Machtpolitisches Mittel eingesetzt, indem eine Partei den Menschen Sicherheit verspricht.

Sehr passend dazu ist der Film "V wie Vendetta", der pikanterweise auf einer Virusepedemie aufbaut. Und das mehr als 15 Jahre vor Corona.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/V_wie_Vendetta_(Film)

• Zitat aus TV-Glotzer (White Punks On Dope)
Lied von Nina Hagen
****mi Frau
2.421 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Es ist nicht der Trend zur "Ich kann mich gar nicht entscheiden, es ist alles so schön bunt hier"* Mentalität, sondern die Angst der breiten Masse vor diversen Dingen wie Armut, Seuchen, etc., die mich besorgt macht.

Genau die Angst steckt doch aber darunter, und gleichzeitig lenkt uns das so schön gekonnt ab, wenn man noch über der Auswahl sitzt…😉
Zitat von ****mi:
und gleichzeitig lenkt uns das so schön gekonnt ab,

Daher leitet sich die folgende römische Redewendung ab:

"Teile und herrsche!"
Divide et impera
Lateinische Redewendung

Die meisten Menschen sind diesbezüglich leider nur vollkommen blind.
Angst ist rein physiologisch ein emotionaler Zustand, der relativ leicht zu erzeugen ist. Entsprechend wird er von vielen Berufsgruppen weidlich ausgenutzt. Alsda waeren : GlaubensdienerInnen, Versicherungsmenschen, Werkstattbesitzer, Journalisten, Politiker etc.pp... die Auswahl laesst sich nahezu beliebig lange fortsetzen. Insbesondere die schreibende Zunft sorgt via Internet und Sensationsmache fuer staendige Superlative. Sogar das Wetter wird inzwischen masslos entgrenzt beschrieben. Ein kleines sibirisches Tief wird heute gleich als "Russenpeitsche" tituliert...
Und bei aller herbeigeschriebener Individualisierung: Irgendwie laufen die Menschen wie die Lemminge irgendwelchen
Moden hinterher. Und sehen dann nicht nur auf Insta ploetzlich alle irgendwie gleich und austauschbar aus.
Der groesste Teil der Welt haengt wie ein Junkie an billiger fossiler Energie. Und da es davon leider noch allzuviel zu holen gibt, wird sich am Verhalten des Menschen absehbar auch nichts drastisch aendern. Warum auch ? Der Stoff kommt zuverlaessig in guter Qualitaet und grosser Menge einfach aus der Erde. Was sollten wir uns um teure Alternativen bemuehen ? Eine alte Regel in der Suchttherapie lautet : Der Suechtige ist erst bereit und erfolgreich therapierbar, wenn er komplett am Boden liegt, bis zum Halse im Sumpf steckt. Dann ist tatsaechliche tiefe Einsicht gegeben. So weit sind wir noch lange nicht. Es ist noch lange nicht heiss genug, noch lange nicht genug Eis von den Polen abgeschmolzen, noch lange nicht genug Plastik im Meer, noch lange nicht genug Artensterben. Da geht noch was !
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