Missybabe, ich glaube auch, dass das SEHR viel damit zu tun hat, was wir in Kindertagen erlebt haben.
Bei mir zu hause war das Gewicht - gefühlt - ständig Thema.
Anfangs war ich sehr untergewichtig, was - bis zur 2ten Klasse - versucht wurde, mir Appetitanregern zu "bekämpfen".
Das Klassenfoto der 3ten Klasse war dann ein krasser Unterschied.
DAS war dann auch nicht richtig, denn ab da würde mir oft von den Eltern gesagt:
"Isst du schon wieder?!!!", was irgendwann dazu führte, dass ich GANZ wenig "öffentlich" - und dann lieber heimlich gegessen habe.
Da meine Eltern SO sehr darauf geguckt haben, gab es Schokolade auch nur bei meinen Großeltern, die oben im Haus wohnten.
"Ess' aber schnell, damit das die Mama nicht sieht", war dort ein häufiger Satz.
Heute würde ich sagen:
"Essstörung vor- und ein-programmiert.!"
Noch heute macht mein Vater manchmal Bemerkungen. Bei einem der letzten Male, wo er meinen Hintern thematisierte, musste ich weinen.
Seitdem ist wohl Ruhe, aber ich weiß ja, was er denkt.
Dabei ist er selber- wie die ganze Fam. väterlicherseits sehr korpulent.
Ich begann dann - so mit 18/19 Jahren - zu hungern.
Normal gegessen habe ich nur in den Schwangerschaften.
Danach dann - nach der Stillzeit - wieder GANZ wenig, z.B. morgens trockenes Schwarzbrot und sonst nur Wasser und - nix.
So hielt ich - hungernd - 6o kg, hatte zwar zeitweise Kreislaufprobleme und Migräne-Attacken, aber - ich war schlank.
Selber nahm ich das nicht realistisch wahr. ICH fühlte mich auch dann noch fett!
Magersucht wäre vorprogrammiert gewesen, wären da nicht meine Kinder.
Ich wollte nicht, dass sie sich das abgucken und auch Probleme bekommen...
Was ich damit sagen will:
Ich glaube nicht, dass es mir irgendwann gelingt, mich mit über 80 kg anzunehmen, weil man mich als kleines Kind auch ständig "anders" wollte.
Ich bin heute in Therapie - nicht deswegen, aber das Thema bekommt dort auch Raum.
Missybabe, ich finde deine Worte toll und wünschte, dass auch ich dieses Denken verinnerlichen könnte!