"Neben der Spur", ein berührender Film
Heute wurde auf dem Potsdamer Platz im Herzen Berlins der Film "Neben der Spur" der Regisseurin Andrea Rothenburg gespielt. 2 Männer, 2 Frauen, unterschiedliche Lebenswege, verschiedene Lebensvorstellungen und eine Gemeinsamkeit. Alle 4 sind an Depressionen erkrankt. Alle 4 wurden aus der Spur geworfen, mussten Träume begraben und sich neu orientieren.
Und doch ist es ein kraftvoller Film, der Mut vermittelt. Denn alle 4 Betroffenen lebten ihr Leben weiter, nur anders als vorher. Sie nahmen nach einiger Zeit ihre Diagnose an und suchten sich neue Wege für ihr Leben.
"Neben der Spur" ist ein Film, der nachdenklich macht und Fragen aufwirft.
Welche Spur ist die richtige? Was macht mich als Persönlichkeit aus? Wer bin ich?
Das sind nur einige der Fragen, die sich die 4 Betroffenen stellen. Die Diagnose Depression zwingt sie, inne zu halten und ihr Leben, für manche das erste Mal, zu reflektieren. Und dabei festzustellen, neben der Spur ist das Leben auch ganz angenehm.
Allen 4 Porträtierten ist gemeinsam, sie gehen neue Wege in ihrem Leben, sie leben bewusster und sie nehmen sich selber ernster. Denn wie eine der Frauen sagte, "im Verdrängen dessen, was mich belastete, war ich richtig gut".
Und auch den Wunsch, Mutter zu werden, erfüllte sich eine der Frauen und spricht ganz offen darüber, wie sie die Frage, ob sie als psychisch Kranke das darf, auch lange seelisch belastete. Und doch wurde das Mutter-Sein ein sehr stabilisierendes Element ihres Lebens.
Als Schattenseiten des psychisch Erkrankens wurde die Frage Partnerschaft und Familie thematisiert und die Tatsache, seelisch Kranke haben meist weniger Geld und werden auf dem Markt der Liebe meist als Erste aussortiert.
"Neben der Spur" endet mit Mut vermittelnden Äußerungen der 4 Porträtierten, die ihre Leben annehmen und auch das Positive ihrer Erkrankung sehen.
Denn neben der Spur stehen hat auch seine Vorteile, man muss sie nur erkennen.