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Regeln

****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Regeln
Ich würde gerne von Euch wissen, wie wichtig Euch Regeln in Poly-Beziehungen sind.

Prinzipiell bin ich für Freiheit und damit gegen starre Regeln, aber ich habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Regeln in Poly-Beziehungen doch einiges an Leid abwehren können.

Unter Regeln verstehe ich z.B. die Vereinbarung, dass man sich von allen neuen Partnern erzählt - oder eben auch nicht. Dass man Sex mit anderen nur mit Kondom macht - oder eine andere Regelung trifft. Dass man an bestimmten Tagen keine anderen Partner trifft - oder eben gerade dann. Solche Dinge.

Mir geht es hier um einen konkreten Fall. Ich bin noch nicht dazu gekommen, meinem Freund diese Regel vorzuschlagen, weil ich prinzipiell zu viele Regeln für schädlich halte, aber vielleicht komme ich nicht drum rum:

Mein Freund ist verheiratet und wir sehen uns mittlerweile flexibel an etwa 2 Tagen/Nächten die Woche. Ich freue mich immer, wenn er bei mir ist und möchte die Zeit so gut wie möglich auskosten. Je länger wir zusammen sind, umso schöner.

Nun ist es zum dritten Mal vorgekommen, dass er unser Date frühzeitig beendet hat, da er gemeinsam mit seiner Frau an einem Projekt arbeiten wollte. Beim letzten Mal war es nun sogar so, dass die Frau anrief und ihn kurzfristig bat, früher als geplant zu ihr zu kommen, damit sie am Nachmittag zusammen arbeiten konnten, offensichtlich war ihr für den vereinbarten Termin am nächsten Tag was dazwischen gekommen.

Wir hatten ursprünglich geplant, abends noch auszugehen und er wäre dann sicherlich deutlich nach Mitternacht nach Hause gekommen, ich empfand die Bitte seiner Frau - der er entsprechen wollte, warum auch immer - als grenzüberschreitend. Wir sprachen darüber und er sagte seiner Frau dann ab.

Bei dem Projekt handelte es sich um eine interessante Sache, die jedoch keine bestimmte Frist hat und bei der auch nur das Ehepaar involviert ist. Die beiden sehen sich jeden Tag, sie können also jeden Tag daran arbeiten. Mir wollte es nicht in den Kopf, dass diese Arbeit immer an den Tagen stattfinden muss, an denen er mich sieht. An "unseren Tagen". Genau das sagte ich meinem Freund, als er mir erklärte, dass er eventuell früher gehen wollte.

Meine Regel wäre nun also, dass seine Frau uns höchstens in einem Notfall stört, wenn wir Zeit miteinander verbringen. Das "unser Tag" auch wirklich "unser Tag" bleibt. Im Gegenzug schreite ich auch nicht ein, wenn die beiden Zeit zusammen verbringen (das käme mir eh nicht in den Sinn).

Wie handhabt Ihr diese Dinge? Welche Regeln habt Ihr, welche haltet Ihr für wichtig? Wann sind Regeln zu viel, wann unerlässlich?
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Du schreibst so, dass ich davon ausgehe, dass seine Frau von euch weiß und das Ganze offen gelebt wird.

Bei uns war das nicht so. Da versprach er, sich diese Zeit "frei zu schaufeln" und dann auch wirklich da zu sein ("Poly-Feind: Heimlichkeit! Erfahrung: Geht GAR NICHT!!!)).

Trotzdem sehe ich - so wie du das beschreibst - eine Form von "Dem Ganzen NICHT zustimmen" seitens seiner Frau.
Wenn Termine doch verschiebbar sind, weil die Beiden sich öfter sehen... - warum will sie sie nicht verschieben?

Ich war auch immer gegen starre "Regeln", aber ich denke heute:
Sie sind zum Gelingen dieser Verbindungen (von Notfällen abgesehen) absolut unumgänglich.

Ich sah mal einen Bericht im Fernsehen, wo ein polyamor lebendes Paar sogar einen Terminplaner hatte.
Ich fand das damals "total daneben" und gebe zu, dass ich beim Sehen des Berichtes lachen musste...
Heute sehe ich das völlig anders!
Mein Lache war totale Dummheit und Ausdruck von Unerfahrenheit.

Liebe Grüße!
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Ja, die Frau weiß von uns. Allerdings war er es, der die Poly-Idee in die monograme Beziehung eingebracht hat, nachdem er sich in mich verliebt hat. Sie hat sich mit der Konstallation einverstanden erklärt, ob das nun wirklich so klappen wird und ob sie glücklich damit ist möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht zum Thema machen.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Für mein Verständnis gibt es eher Gebote als Regeln.


Meine Regel wäre nun also, dass seine Frau uns höchstens in einem Notfall stört, wenn wir Zeit miteinander verbringen. Das "unser Tag" auch wirklich "unser Tag" bleibt. Im Gegenzug schreite ich auch nicht ein, wenn die beiden Zeit zusammen verbringen (das käme mir eh nicht in den Sinn).

Das halte ich für sehr wichtig und hat für mein Verständnis mehr was mit Respekt zu tun als das einen Regel sein müsste.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Da ich respektieren möchte, dass Ihr Glücklichsein hier nicht thematisiert (oder hinterfragt) werden soll, bin ich raus wohl besser aus dem Thread. (?)

Mein Fazit ist, dass Absprachen wichtig sind und es für alle ggf. lebbar machen können, WENN diese Verbindungen von allen auch gewollt werden...

Liebe Grüße!
******ron Mann
50 Beiträge
Wir hatten erst vor wenigen Tagen eine Unterhaltung darüber, da wir bis jetzt ohne Regeln ausgekommen sind.

Zubeginn der Beziehung wollte ihr 'erster' Partner die einfachsten Dinge verbieten und in Regeln festhalten, nur um sicherzustellen, dass es zwischen ihr und mir nicht zu intensiv wird.

So Dinge wie intimität wäre nach diesen Regeln sowieso nicht möglich gewesen.

Nun, durch seine ganzen Vorschriften und Forderungen hat er sich damit selbst ins Aus befördert.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sonothron
Genau davor habe ich Angst. Wir hatten bisher auch kaum Regeln - nur dass wir mit anderen Kondome verwenden, und er hat sich gewünscht, dass ich ihm von neuen Männern erzähle, sobald ich sie kennen lerne. Mehr Regeln hatten wir nicht.

Was hat er denn für Regeln aufgestellt?

Ich bin bei dem Vorfall am Donnerstag sehr wütend geworden, denn ich habe die Ehefrau als Eindringling in unsere Beziehung empfunden. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt weiter thematisieren sollte oder ob diese Sache weniger einer Regel bedarf sondern eine selbstverständliche Höflichkeit ist.

Und ich würde gerne wissen, an welche Grenzen andere bisher gestoßen sind, welche Regeln sie für sinnvoll erachten, an die ich überhaupt noch nicht gedacht habe.
****iel Mann
113 Beiträge
Es sieht für mich beinahe ein bisschen so aus, als ob man(n) dann doch mal ein bisschen nachforschen sollte, wie nachhaltig die Einwilligung der Ehefrau in dieses Beziehungsmodell wirklich war.

Denn dem per Regel oder auch Gebot einfach so mal eben einen Riegel vorzuschieben, könnte sich als ein wenig kurzsichtig herausstellen, als ein Herummaggeln an Symptonen anstatt dem Herausfinden der Ursachen.

Viele Grüße,
Ezeqiel
*********under Frau
4.373 Beiträge
Ich bin bei dem Vorfall am Donnerstag sehr wütend geworden, denn ich habe die Ehefrau als Eindringling in unsere Beziehung empfunden.

Das ist es auch. Weniger der Frau alleine anzulasten als Ihm selbst wenn er es zulässt
****iel Mann
113 Beiträge
"Weniger der Frau alleine anzulasten als Ihm selbst wenn er es zulässt"

Das sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen . . . ich bin nicht nur ein wenig erstaunt.

Ehe meine Gedanken weiter hierzu wild durcheinander wirbeln: was ist damit gemeint?

Viele Grüße,
Ezeqiel
*********under Frau
4.373 Beiträge
Das eine ist das die Frau stört und doch wissen sollte wo er ist, bei wem er er ist.
Entscheidend finde ich aber das er auf diese Störung reagiert und tatsächlich das Date verkürzt, abhaut.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@FroleinWunder
Ne, hat er ja nicht gemacht, er ist nicht gegangen. War dann aber auch nicht so klasse, da wir den Nachmittag diskutierend verbracht haben.

Er wollte das mit mir absprechen, aber er fand die Idee der Frau gut, das hab ich schon im ersten Ton rausgehört, das hat er mir aber auch explizit gesagt.
****iel Mann
113 Beiträge
Ok, was ich meinte ist Folgendes, ob es der Threaderstellerin nun recht ist oder nicht:

"Ja, die Frau weiß von uns. Allerdings war er es, der die Poly-Idee in die monograme Beziehung eingebracht hat, nachdem er sich in mich verliebt hat. Sie hat sich mit der Konstallation einverstanden erklärt, ob das nun wirklich so klappen wird und ob sie glücklich damit ist möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht zum Thema machen."

Es muss, wenn man an den Ursachen interessiert ist, aber Thema sein. Denn vielleicht ist die Frau, um die es geht, mit dem Ganzen nicht so einverstanden, wie es scheint. Und wenn es so ist, werden irgendwelche Regeln oder Gebote null, nichts, nada daran ändern.

An Symptomen rumdoktorn bringt gar nichts. Das ist es, was ich damit sagen will.

Viele Grüße,
Ezeqiel
*********under Frau
4.373 Beiträge
Gut wenn er nicht gegangen ist. Ich hatte das Eingangsposting so verstanden das das Date verkürzt wurde.

Es ist nun an Ihm das mit Seiner Frau zu klären das sie nicht mehr stört.
Die Beiden, Er und seine Frau müssen sich dahingehend vereinbaren.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Ezeqiel
Wir können nicht in ihren Kopf schauen, sie sagt, alles sei in Ordnung. Ich habe eine Weile versucht, zu ihrem Gunsten zu handeln und im Zweifel zu verzichten, das hat zu einem großen Chaos und zu Wut geführt, auf beiden Seiten.

Ich rede mit meinem Freund viel über das Thema, das ist auch gut so. Es kann sein, dass ihr Verhalten nur ein Symptom ist. Aber wenn es so wäre, was soll ich denn tun? Was soll er tun? Auch ihm gegenüber sagt sie ja, alles sei ok.

Also... das hier zu thematisieren bringt uns nicht weiter.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
wie währe es wenn sich alle beteiligten an einen tisch setzen
und gemeinsam darüber diskutieren?
Hallo
Den Vorschlag sich zu dritt zusammen zu setzen, empfinde ich als den besten, wenn alle Beteiligten sich selbst offen zeigen können/dürfen und interessiert und offen zuhören wollen. Alles andere wäre Rumgeeiere und man kann es auch lassen.

Ich schreibe hier ganz ohne "Wissen" und es ist klar, dass das was ich schreibe nur aus meinem Gefühl und meine Gedanken die ich einbringen kann, sein können.

Ich erinnere mich daran, dass du seiner Frau mal Verhalten eines Engel´s zugesprochen hattest, nur ist dieser Engel dann von deinem Podest runtergefallen , danach las ich, dass du enttäuscht und wütend warst. Ich lese seitdem, dass du sie in ihrer ganzen Motivation hinterfragst und alles mögliche vermutest und dies streut in dir Gift.

Im aktuellen Beispiel, hast du geschrieben, dass er auch gehen wollte und auch vorher, zweimal früher von sich aus gehen wollte.

Er wollte das mit mir absprechen, aber er fand die Idee der Frau gut, das hab ich schon im ersten Ton rausgehört, das hat er mir aber auch explizit gesagt.

Nun ist es zum dritten Mal vorgekommen, dass er unser Date frühzeitig beendet hat, da er gemeinsam mit seiner Frau an einem Projekt arbeiten wollte.

und im Widerspruch dazu deine Wünsche

Ich freue mich immer, wenn er bei mir ist und möchte die Zeit so gut wie möglich auskosten. Je länger wir zusammen sind, umso schöner.

Das Problem liegt in diesem Fall wohl weniger bei der Ehefrau als zwischen Euch. Sie wird in diesem Fall nur genutzt um von dem Problem, welches ihr beide habt zu delegieren.

Er hat also auf deine Empörung reagiert und hat gegen sich gehandelt, vielmehr war in dem Zwiespalt dich sicher zu ent-täuschen wenn er gehen würde und damit wäre die Gefahr gegeben, dass er dich vielleicht verliert. Das will er augenscheinlich nicht. Du bist ihm wichtig, ansonsten würde er dies ja nicht tun. Nur wie lange diese Verbiegerei "gut" geht und ob es das ist was alle Beteiligten wollen, ist eine Frage die ihr euch stellen könntet
.
"Wollen", "Sollten" und "müßte doch", ist meiner Meinung nach, nicht die Grundlage für ein bereicherndes miteinander und entspricht eher einer Diskrepanz zwischen Vorstellungen, Wünschen und dem was ist. Welche Beziehung möchte man führen und welcher kann man einen Wert beimessen und sich wohlfühlen?

Regeln über miteinander zu verbringende Zeit nutzen nicht wirklich was, wenn jemand gerade lieber was anderes für sich tun würde. Das könnte vom Ergebnis her, als ein gegen sich gesehen werden, das zu beurteilen liegt im eigenen Gefühl.

Zurück zur Ehefrau, hier denke ich könnte der Mann mit ihr ausmachen, dass sie außer in Notfällen, eure Zeit nicht mit Anrufen und überraschenden Wendungen durchbricht.
Ihre Unsicherheit und Zerrissenheit, sowie alle weiteren Schwierigkeiten zwischen allen Beteiligten, und zwischen wollen und lernen ist anscheinend gegeben und ihr könnt miteinander üben. Es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Viel Glück und Liebe
Animee
*******ben Mann
3.280 Beiträge
es wird wahrscheinlich wenig nutzen
wenn du hier Vereinbarungen nur mit deinem Freund triffst. Wenn dann müsstet ihr die zu dritt treffen und nicht als Regeln und Gebote sondern als Werte (Respekt, Glücklichsein, Wohlfühlen, Freiheit, ...) die für euch alle drei (in welcher Priorität) wichtig sind. Um diese dann im Leben zu haben, ergeben sich dann Vereinbarungen, das z.B. zu bestimmten Zeiten nur bei Notfällen "gestört" wird.

Die Frage ist auch wo sie (und aber auch du & ihr Ehemann/dein Freund) steht. Hat sie selber Impulse im Richtung "Poly"; ist sie nur froh nicht mehr alle Bedürfnisse von ihm erfüllen zu "müssen"; hat sie halt nachgegeben, damit er sie nicht verläßt; ist dies halt mal eine begrenzte Zwischenphase, wo er sich "austoben" darf; wer bist du für sie; ...


Ich selber habe nach einer längeren Zeit mit "alles geregelt" wieder mehr Freiheit/Glück/Wohlfühlen darin gefunden: zu vertrauen, zu kommunizieren und Absprachen (was wird auf jeden Falll erzählt/kommuniziert wird; Safer Sex/Verhütung, ....) wo notwendig zu treffen. Und dies mit der Klarheit, dass sich hier auch mal was verändern (Kondom, Sex bevor der andere davon weis, ...) kann und dies "erlaubt" ist aber dann halt "sofort" kommuniziert werden sollte/muss.

Reglen braucht es meistens da, wo es Unterschiede gibt in der Wichtigkeit/Priorität bzw. halt unsere "Weltanschauungen" bzw. "der Umgang mit Ängsten/Emotionen" unerschiedlich weit gereift sind. Meist dann halt Kompromisse und solange die nicht "faul" (eigentlich nicht aber...) sind ja was normal menschliches.
Annehmen dessen, wo ich (die Gegenüber) gerade stehe, jenseits der zukünftigen Vision wie ich mal da sein will.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Danke, animee und paradiesquelle.

@****ee:
Ja, meine Meinung zu seiner Frau hat sich geändert. Ich habe sie besser kennen gelernt und glaube nicht mehr, dass sie der Engel ist, der sie vorgibt zu sein. Sie ist - und das ist sympathisch - einfach nur ein Mensch. Jetzt wäre der nächste Schritt, das auch zu kommunizieren - aber da sind wir noch nicht *zwinker* Aber wie gesagt, ich möchte das hier nicht zum Thema machen.

Ja, mein Freund hatte sich entschieden, der Bitte seiner Frau entsprechen. Ich kann aber nicht einschätzen, ob er das getan hat, weil er wirklich Bock darauf hatte oder weil er einen Kompromiss eingegangen ist. Ich hatte sehr große Schwierigkeiten, ihn zu bitten, bei mir zu bleiben, denn Du hast Recht, da besteht die Gefahr des "Verbiegens", die ich eigentlich gar nicht eingehen will.

Deswegen denke ich über "Regeln" nach. Wenn die klar kommuniziert würden, dann müsste ich nicht mehr bitten, dann würde auch die Frau nicht mehr um diese Dinge bitten und er stünde nicht - wie Donnerstag - zwischen zwei Frauen, die beiden an ihm reißen.


@*********uelle
Den Vorschlag, sich zu dritt an einen Tisch zu setzen halte ich für sinnvoll, den habe ich meinem Freund bereits am Donnerstag gemacht. Bisher gab's keine Reaktion von seiner Seite, was ich auch nicht verstehe.

Ja, Du hast Recht, Regeln bedarf es da, wo unterschiedliche Vorstellungen bestehen.

Das ist jetzt nichts Neues, aber während ich das jetzt hier tippe fällt mir auf, warum ich auch in unserem Gespräch am Donnerstag sofort wieder zur Sprache brachte, dass ich mich als "Geliebte", die sich hinten anstellen muss fühle, ich nenne das immer "Zweitfrau" - das nämlich hasse ich. Ich habe kein Problem zu teilen und verbringe viel Zeit gerne auch allein bzw. mit Freunden, ich brauche diese Freiheit auch. Und ich weiß, dass er seine Frau liebt, also gönne ich ihm die Zeit mit ihr ebenso.

Ich möchte jedoch vermeiden, dass ich wie eine Geliebte dazwischen geschoben werde, wenn's der Ehefrau gerade passt, das ist ein paar Mal passiert und das demütigt mich. Die meiste Zeit hat - berechtigter Weise, so finde ich - die Ehe, die Familie, das Kind Prioriät. Deswegen also ist es so wichtig für mich, dass die Zeit, die ich mit meinem Freund habe, auch wirklich "unsere Zeit" ist. Wenn während dieser Zeit die Ehefrau aber auch willkürlich das Kommando übernehmen kann, dann komme ich mit der Beziehung nicht mehr klar....

Huch... das war jetzt eine wichtige Erkenntnis, die ich meinem Freund wohl vermitteln sollte.
*****s42 Mann
11.845 Beiträge
Ich möchte mal einen Gedanken von FroileinWunder aufgreifen, den ich sehr wichtig fand (zum Thema "Regeln"):

Nicht Regeln sollten das Zusammenleben bestimmen, sondern gegenseitiger Respekt und Achtung. Also Gebote statt Regeln.

Regeln sind Vor-Schriften, sie manifestieren sich schnell als etwas Starres und auch Unterdrückendes. Es wird vorher festgeschrieben, wer sich wann wie zu verhalten hat.

Was hat das mit Polyamory zu tun, bei der die "wichtigsten" Vorschriften/Regeln der Mono-normativen Gesellschaft negiert werden - und zwar genau aus dem Grund, weil sie einengen und die Freiheit unterdrücken?

Lebt man polyamor, um sich dann mit neuen Regeln wieder neu zu geißeln? *oh*

Bezogen auf den konkreten Fall hier sehe ich das so:
Wenn die Ehefrau des Geliebten ernsthaft bemüht sein will, so eine polyamore Konstellation mit zu leben (egal, ob sie für sich selbst auch weitere Lieben zulassen möchte oder "nur" die weitere Liebe ihres Mannes wohlwollend (!) respektieren will), dann muss sie lernen (ohne Vorschriften oder Regeln) die Zweisamkeit der beiden nicht zu stören. Nicht direkt und auch nicht indirekt.
Das gebietet (Gebot *zwinker* ) der Respekt vor der weiteren Liebe, vor den Gefühlen und damit auch der Persönlichkeit ihres Mannes.

Wenn es für manche Menschen leichter ist, solche neu gewonnen Erkenntnisse und Einstellungen für sich in feste Regeln zu formen, um sie auch sicher leben zu können, so mag das für sie OK sein - ich mache das in manchen Bereichen für mich auch.

Aber Regeln sollten meiner Meinung nach in einer Beziehung nicht von außen aufgezwungen werden. Schon gar nicht in einer polyamoren *zwinker*
*****s42 Mann
11.845 Beiträge
Regeln bedarf es da, wo unterschiedliche Vorstellungen bestehen.
Ja, ganz sicher.

Aber wo so unterschiedliche Vorstellungen bestehen, dass man nur durch feste Regeln miteinander auskommen kann - will man dann eine freiwillige (!) Beziehung miteinander eingehen? *gruebel*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Ehrlich gesagt erschließt sich mir hier der Unterschied zwischen "Regel" und "Gebot" nicht. Mir kommt es so vor, als würde man sich hier mit aller Gewalt gegen das Wort "Regel" sträuben, da es zu starr wirkt, und durch das Wort "Gebot" ersetzen, das in diesem Kontext jedoch dieselbe Bedeutung hat.

Zwingen kann man sowieso niemanden, die Regeln einzuhalten, schon gar nicht in einer Beziehung. Erlärt mir also bitte jemand den Unterschied?

@****as

Aber wo so unterschiedliche Vorstellungen bestehen, dass man nur durch feste Regeln miteinander auskommen kann - will man dann eine freiwillige (!) Beziehung miteinander eingehen? *gruebel*

Macht es hier Sinn, über Extremfälle zu sinnieren? Es gibt unterschiedliche Gründe für unterschiedliche Vorstellungen. Bestimmte Vorstellungen lassen sich für mich auch durch Regeln nicht vereinbaren. Wo wir schon bei Wortklaubereien sind: Diese Regeln würde ich dann aber als "Einschränkungen" verstehen.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Gebot = "Ich bin der Freund meines Freundes"
Regel = "Du musst Freund meines Freundes sein"
Vereinbarung = "Versuche Freund meines Freundes zu sein"
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Aber wir sind uns doch einig darüber, dass wir über Beziehungen und Liebe sprechen. Da machen Zwänge ("du musst") sowieso nur bedingt Sinn. Ich wollte mit dem Thread-Thema "Regeln" sicherlich nicht über Zwänge sprechen.

Lasst uns zurück zum Thema kommen, die Begriffsdefinition ist meines Erachtens Haarspalterei.

Aussage dieser Begriffsdefinition ist jedoch, dass Zwänge in Form von Regln in einer Beziehung nicht sinnvoll sind, oder?

Welche Regeln (Gebote, Richtlinien, Vorschriften... ;-)) schränken zu sehr ein, welche sind "normal"? Kann man das überhaupt sagen? Gibt es eine paar allgemeingeültige Poly-Regeln? *zwinker*
*********under Frau
4.373 Beiträge
Es gibt Polyamorie Gebote für einen respektvollen Umgang miteinander die die Basis sind. *zwinker*
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