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Regeln

****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Und wie lauten die?
*********under Frau
4.373 Beiträge
Zum Beispiel: "Ich störe nicht die Beziehung meines Partners" ; "Ich bin die Freundin meiner Freundin" ; "Jede Beziehung hat Ihre Ebene" ...
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
****ed:
Zwingen kann man sowieso niemanden, die Regeln einzuhalten, schon gar nicht in einer Beziehung. Erlärt mir also bitte jemand den Unterschied?
Regeln sind Einschränkungen oder Forderungen - je nach Ausrichtung.

Wenn alles "von sich heraus" passiert, muss ich nichts regeln. Das sind Gebote oder vielleicht noch besser "innere Einstellungen" dazu.
In einer freiwilligen Beziehung (und eine Liebesbeziehung zähle ich zu den freiwillig eingegangenen Beziehungen) sollte der Umgang miteinander aus den sich Liebenden heraus entstehen und nicht durch Regeln bestimmt werden.
Genau deshalb lebe und liebe ich polyamor (und damit abseits der gesellschaftlichen "Norm" oder "Regel"), weil ich der mononormativen Regel nicht entsprechen kann und möchte. Und vielen anderen Regeln und Normen, die sich daraus ableiten, auch nicht.

Das Gebot der Ehrlichkeit gegenüber einem geliebten Menschen macht z.B. eine entsprechende Regel überflüssig.
Wenn aber jemand gegenüber seinem Partner nicht in allen Dingen ehrlich sein möchte, so könnte eine Regel diese Ehrlichkeit erzwingen. Ob das mit so einer Regel auch gelingt oder nicht eher das Gegenteil bewirkt, lasse ich mal offen.

****ed:
Welche Regeln (Gebote, Richtlinien, Vorschriften... ;-)) schränken zu sehr ein, welche sind "normal"? Kann man das überhaupt sagen? Gibt es eine paar allgemeingeültige Poly-Regeln?
Jede Regel schränkt ein, oder man bräuchte sie nicht.

Gebote dagegen sind Einstellungen zum Verhalten, die von innen heraus kommen.

Menschen, die die Monoamorie/-gamie als Gebot leben, haben z.B. keine Ambitionen fremdzugehen. Sie brauchen keine Regel dafür.
Alle anderen nicht polyamor lebenden Menschen beugen sich mehr oder weniger erfolgreich der mononormativen Regel der Gesellschaft und schränken sich damit ein, um dieser Regel zu folgen.

Und es gibt keine allgemeingültigen Poly-Regeln. Es gibt nur das Gebot zur absoluten Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sowie des Respekts vor der Entscheidungsfreiheit gegenüber seinen Geliebten - und das ist keine Regel, sondern muss von innen heraus bei allen Beteiligten kommen, sonst können sie nicht dauerhaft polyamor leben.
Wer zur Aufrichtigkeit durch eine Regel ermahnt werden muss, sollte zunächst an sich arbeiten.
Außerdem werden die mononormativen Regeln der Gesellschaft negiert.
Wer zur Aufrichtigkeit durch eine Regel ermahnt werden muss, sollte zunächst an sich arbeiten.

Lieber Sorbas, ich finde Deinen Beitrag gut und treffend. Bis auf obigen Satz. Der triggert mich *g*. "Muss"... "sollte", muss, sollte er wirklich? Siehe Byron Katie "The Work".

Herzlichen Gruß in die Runde
*blume*
Falcon
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sorbas
Schön beschrieben, aber für mich ein Idealszustand.

In einer idealen Welt bräuchte man keine Regeln, Gebote, Verträge etc. Ja. Aber Idealzustände gibt es ja gar nicht.

Gehen wir in einen anderen Bereich: Ich war mal sehr intensiv im SM-Bereich unterwegs. Als Passive konnte man mit mir fast alles machen, nur Ohrfeigen ging nicht. Das war also eine Regel: Ohrfeige mich nicht. Nur so konnte ich ihm vollständig die Kontrolle übergeben.

Je nach Partner schränkt diese Regel ein oder auch nicht. Manche stehen nicht auf Ohrfeigen, für andere ist es essentiell. Manche spielen damit, können aber locker darauf verzichten.

Regeln sind da, um mögliche Diskrepanzen in der Zukunft zu vermeiden. Möglicherweise schränken sie noch nicht mal ein (wenn man eh nicht auf Ohrfeigen steht), möglicherweise sehr. Das muss man im Vorfeld klären, und dann muss man entscheiden, ob man mit dieser Regel leben möchte, einen Kompromiss findet oder sich vielleicht trennt, weil die Regel nicht lebbar ist.

Zurück zum Poly-Bereich: In den meisten Fällen sind ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Wünschen, Vorstellungen, Ängsten usw. involviert. Ich glaube, dass - je mehr Menschen beteiligt sind - umso mehr Regeln (oder "Gebote", was auch immer) notwendig sind.

Natürlich wünsche ich mir auch, dass sich alles von selbst ergibt, dass wir alle dieselben Vorstellungen von Höflichkeit, Ehrlichkeit, Offenheit haben. Meine Erfahrung hat aber gezeigt, dass das nicht zwingend sein muss, und um glücklich auf einen Nenner zu kommen, muss man über bestimmte Dinge sprechen und dann auch gewünschte oder unerwünschte Verhaltensweisen (= Regeln) besprechen.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
*******Fly:
"Muss"... "sollte", muss, sollte er wirklich? Siehe Byron Katie "The Work".
Nein, natürlich nicht.

Er sollte/muss es nur, wenn er zur Aufrichtigkeit keine (äußeren) Regeln mehr brauchen möchte. *zwinker* (zumindest weiß ich dafür keinen anderen Weg)
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gehen wir in einen anderen Bereich: Ich war mal sehr intensiv im SM-Bereich unterwegs. Als Passive konnte man mit mir fast alles machen, nur Ohrfeigen ging nicht. Das war also eine Regel: Ohrfeige mich nicht. Nur so konnte ich ihm vollständig die Kontrolle übergeben.

Je nach Partner schränkt diese Regel ein oder auch nicht. Manche stehen nicht auf Ohrfeigen, für andere ist es essentiell. Manche spielen damit, können aber locker darauf verzichten.
Es war zunächst ein Wunsch deinerseits, ggf. auch eine Notwendigkeit, um dich vollständig fallen lassen zu können.

Wenn der Partner das problemlos respektieren kann, bedarf es keiner Regel dazu.

Wenn du es gegenüber dem Partner mit einer Regel (aka "Verbot, dich zu Ohrfeigen") manifestieren musst - so ist das etwas anderes und ggf. für den Partner nicht mehr so schön. Und vielleicht hast du diese Anspannung ob dieser Einschränkung auch manchmal gespürt. Da stellt sich die Frage, ob hier eine Wiederholung angestrebt werden sollte.

Und natürlich ist es ein Idealzustand - aber genau den strebe ich in meinen Beziehungen an *g* Diesen "Luxus" leiste ich mir, kostet ja nix *ggg*
*********under Frau
4.373 Beiträge
BDSM hat einen festen Rahmen und der wird SSC genannt. Das besagt das nichts geschieht was nicht einvernehmlich ist. Es werden grenzen vom submissiven/masochistischen Part festgesetzt die der dominant/sadistische Part einzuhalten hat. Werden Grenzen oder auch Tabus nicht respektiert wird dieser vereinbarte Rahmen BDSM verlassen und es wäre ein Übergriff.

Das lässt sich nun gar nicht auf Beziehungen übertragen. Eine Beziehung, zumindest eine polyamore, hat so an sich erst mal keinen Rahmen und keine Grenzen die festgelegt werden. Sie ist in der Entwicklung und interaktiven Wirken offen. Aus diesem Grunde halte ich Regeln und vor allem Verbote, Einschränkungen für einen schlechten Berater damit Beziehung sich entwickeln kann.

Mit Offenheit, Ehrlichkeit auch sich selbst gegenüber, mit Respekt zum Partner und auch dessen Beziehungen finde ich es persönlich entspannter gemeinsam durch die harte Welt als ein Wir zu gehen.

Ich bin davon überzeugt, und das sind auch meine Erfahrungen, das es dann keine Regeln bedarf. Zeitweise sind Vereinbarung notwendig, immer wieder neu, weil wir eben alle unterschiedliche Menschen sind und das ist auch gut so.
*********er64 Paar
439 Beiträge
back to start
wie wichtig sind Regeln in (polyamoren) Beziehungen?

ich selber habe es immer eher als Abmachungen oder Vereinbarungen verstanden, Regeln werden einer Partei von der anderen auferlegt, das hat für mich wenig von einem Konsens, es ist restriktiv und eher ein Zeichen von Angst, ein Versuch den anderen oder die Situation zu kontrollieren.

Außerdem sind Regeln etwas starres, Menschen und die Beziehungen zwischen ihnen sind jedoch ständig im Wandel, was gestern vereinbart wurde kann heute schon unter neu entstandenen Umständen nicht mehr angebracht sein bzw. nicht praktikabel sein.

im Laufe der sich in den letzten Jahren entwickelden Beziehungskostellationen musste ich, bzw. mussten wir getroffene Vereinbarungen des öfteren hinterfragen und überdenken um uns weiterentwickeln zu können, das war nicht immer einfach, ich und meine Partnerin(nen) mussten selbstauferlegte Grenzen überschreiten.

Meine Meinung ist, Regeln bedeuten Stagnation, Beziehungen die stagnieren sind zum Scheitern verurteilt.

Die Essenz ist (wie immer): Kommunikation!

@****ed
im konkreten Fall, die Frau deines Geliebten fragen, welches ihre Motive für dieses "Störfeuer" sind, was sie damit bezweckt und warum sie Ihrem Mann gegenüber nicht ehrlich und direkt ausspricht, wenn sie mit der Situation nicht klarkommt, denn das ist ja offensichtlich.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Am liebsten wäre mir, ein Modarator würde den Thread auf "Gebote" oder so umbenennen, denn mir geht es überhaupt nicht um strikte "Du musst-Vorschriften". Mir geht es um Verhaltensweisen, auf die man sich einigt, damit das Miteinander reibungslos abläuft.

Jedes menschliche Miteinander beruht auf Verhaltensweisen, die gemeinschaftlich als akzeptabel, wünschenswert, notwendig etc. erachtet werden. Diese kategorische Ablehnung solcher definierten Verhaltensweisen kommt für mich einer Regel gleich, und diese Regel lautet: Keine Regeln.

@*******over: Eine Regel (oder was ich meine: ein vereinbarten Verhaltensrahmen) ist für mich dann starr, wenn sie starr behandelt wird. Wer sagt denn, dass man über "Regeln" (oder wie auch immer man das nenne möchte) nicht reden kann, um sie anzupassen?

@****as

Wenn der Partner das problemlos respektieren kann, bedarf es keiner Regel dazu.

Das sehe ich anders. Dann ist es einfach nur eine Regel (Gebot etc.), die ihn NICHT einschränkt. Wer sagt denn, dass Regeln einschränken müssen? Wie problemlos man eine Regel respektieren kann ist ja vom jeweiligen Individuum, seiner Einstellung, seiner Tagesform etc. abhängig.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Du legst den Begriff "Regel" sehr liberal aus. Wir hätten in einer Beziehung damit ein kleines Kommunikationsproblem. Wie sieht es mit Deinem Freund aus. Wie interpretiert er Regeln?

Regeln sind ein Dogma und zu befolgen wenn man sie ernst nimmt. Sie bestimmen Abläufe, Situationen und Konsequenzen. Regeln lassen sich nicht liberal auslegen wie jeder es gerne hätte.

Ich persönlich finde es schon wichtig diese Unterschiede zu machen weil ich auch davon ausgehen möchte wie beispielsweise dann mit einer Regel umgegangen wird.

Wenn ich meinem Team eine Regel gebe und die halten sich daran nicht. Dann hat das Konsequenzen für Ihren Job.

Regeln in einer Beziehung mit Machtgefälle wie im D/s ja. In einer auf Augenhöhe, gleichberechtigt halte ich Regeln in diesem Sinne für sehr auf Krampf gebaut.

Mir ist schon klar das Du Regeln gar nicht meinst sondern Vereinbarungen wie mit Situationen umgegangen wird. Wir Ihr Euch Drei dem Miteinander nähert und Euch versteht.

In sofern wird hier das gleiche gemeint nur differenzierter zum Ausdruck gebracht.

Wichtig ist doch das nicht nur Dich verstehst sondern auch Dein Partner oder denen Du etwas mitteilen möchtest. Dazu ist nun mal eine klare Sprache, oder zumindest Klärung, notwendig.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
****ed:
Das sehe ich anders. Dann ist es einfach nur eine Regel (Gebot etc.), die ihn NICHT einschränkt. Wer sagt denn, dass Regeln einschränken müssen? Wie problemlos man eine Regel respektieren kann ist ja vom jeweiligen Individuum, seiner Einstellung, seiner Tagesform etc. abhängig.Wer sagt denn, dass Regeln einschränken müssen? Wie problemlos man eine Regel respektieren kann ist ja vom jeweiligen Individuum, seiner Einstellung, seiner Tagesform etc. abhängig.
Wenn alle Autofahrer freiwillig mit angemessener Geschwindigkeit und unter gegenseitiger Rücksichtnahme fahren würden, bräuchte es dafür keine Regel: Tempo 80 km/h auf der Landstraße (in Brandenburg inzwischen auf sehr vielen Straßen so geregelt).
Die Regel kann man trotzdem aufstellen, aber sie wäre unter diesen Bedingungen überflüssig.

Da es aber oft schon nicht ganz einfach einzuschätzen ist, welche Geschwindigkeit angemessen ist, sind solche Regeln mehr oder weniger sinnvoll.

Bei Regeln in einer Beziehung ist es genau so: Wenn sich jeder von sich aus, aus innerem Antrieb, so verhält, wie es eine Regel dazu vorgeben würde, ist die Regel überflüssig. Also ist eine Regel, die nicht einschränkt oder etwas vorschreibt, nicht (mehr) nötig. Wie z.B. die Regel in Oklahoma (wenn mich nicht alles täuscht), die dort den Walfang verbietet *ggg* *haumichwech*

-----
Ein Umbenennen des Threads würde an der Grundproblematik nichts ändern. Der Titel "Regeln" trifft es schon ganz gut:
Unter Regeln verstehe ich z.B. die Vereinbarung, dass man sich von allen neuen Partnern erzählt - oder eben auch nicht. Dass man Sex mit anderen nur mit Kondom macht - oder eine andere Regelung trifft. Dass man an bestimmten Tagen keine anderen Partner trifft - oder eben gerade dann. Solche Dinge.
Das sind Regeln, die unter bestimmten Umständen (und möglichst nur vorübergehend) sinnvoll sein können, aber letztlich nur "Krücken", um ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes und gleichzeitig wohlwollendes Miteinander in diesen Bereichen zu unterstützen oder gar zu ersetzen, weil die individuellen Auffassungen dazu zu unterschiedlich sind.

Schöner finde ich es (und offenbar nicht nur ich *zwinker* ), wenn sich solche Regeln erübrigen, wenn sie überflüssig sind.
Daher strebe ich sie gar nicht erst an.
@**y Red

Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir ging es genauso, dass die (Ex-) Partnerin meines geliebten Partners immer für dann "sehr wichtige" Aufgaben und Angelegenheiten hatte, wenn wir Zeit miteinander vereinbart hatten. Ein paar Mal ist ihr der Boykott auch gelungen. Meist haben wir umgeplant, aber irgendwann kam bei mir der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, und ich habe, genau wie du, strikt mein Veto eingelegt. Denn es ist, da wir beide viel und zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten, genau so, dass wir mit dem Terminkalender sitzen und gemeinsame Zeiten planen müssen.
Bis zu meiner strikten Weigerung zur Umplanung - ein wörtliches mit der Faust auf den Tisch klopfen - war es meinem Liebsten in aller Gutgläubigkeit tatsächlich noch nicht aufgefallen, wie er von ihr manipuliert bzw. wir boykottiert wurden. Er hatte es ehrlich nicht gemerkt, da er ihrer Zustimmung zur polyamoren Konstellation geglaubt hatte. Überprüfe doch einmal, ob es deinem Liebsten auch so geht.
Wie oben geschrieben ist es seine Ex - Partnerin. Sie hat ihn schließlich verlassen, weil sie nur monoamor leben möchte. Es ist also sehr gut denkbar, dass die Zustimmung seiner Frau auch nur pro forma ist und sie abwarten möchte bzw.sie hofft, dass die Zeit für sie arbeitet. Dass sie hofft, dass er bald reumütig zu ihr zurückkehrt und er eure Beziehung beendet.
Ich finde es gut, dass ihr solch verbindliche Vereinbarungen gemeinsam aufgestellt habt. Ich persönlich bin für wenige Regeln, diese aber wirklich einhaltend.
Dir und euch alles Gute.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@FroleinWunder
Danke für Deine Bedenken, aber wenn Du ein wenig googelst wirst Du sehen, dass unterschiedliche Individuen den Begriff "Regel" auch unterschiedlich strikt auslegen. Ich sehe es wohl liberaler als Du, ok.

Hier ist die Wikipedia-Definition:
"Eine Regel ist eine aus bestimmten Regelmäßigkeiten abgeleitete, aus Erfahrungen und Erkenntnissen gewonnene, in Übereinkunft festgelegte, für einen bestimmten Bereich als verbindlich geltende Richtlinie"
Für mich ist eine Regel genau das. Kein Dogma, nicht unabänderlich, sondern in Übereinkunft fetgelegte Richtlinie. Und wenn man die Übereinkunft ändert, ändert man auch die Richtlinie. Aber natürlich auch erst dann.

Ich würde meinem Freund ja meine Wünsche nicht mit "Hey, hier haste ne Regel, befolge sie gefälligst sonst trenne ich mich" auftischen. So spricht man in liebevollen Beziehungen nicht miteinander. Tust Du sicher auch nicht. Wer weiß, ob ich überhaupt das Wort "Regel" in den Mund nehmen würde. Ich würde ihm wahrscheinlich sagen, dass mir die ungestörte Zeit mit ihm wichtig ist, dass ich mir einen "priavten Raum" wünsche, in den die Ehefrau nur im Notfall eindringt.

Ich habe das Wort "Regel" hier gewählt, weil es für mich so aussah, als sei es ein prägnanter, guter Oberbegriff. Offensichtlich habe ich mich geirrt.

Können wir jetzt bitte aufhören, darauf herumzureiten?
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sonnenfee
Bis zu meiner strikten Weigerung zur Umplanung - ein wörtliches mit der Faust auf den Tisch klopfen - war es meinem Liebsten in aller Gutgläubigkeit tatsächlich noch nicht aufgefallen, wie er von ihr manipuliert bzw. wir boykottiert wurden. Er hatte es ehrlich nicht gemerkt, da er ihrer Zustimmung zur polyamoren Konstellation geglaubt hatte. Überprüfe doch einmal, ob es deinem Liebsten auch so geht.

Ja, ich glaube, dass es genauso ist. Ich war letztens dabei, wie er mich einer anderen Bekannten gegenüber verteidigt hat. Er hat mich als so offen und ehrenvoll dargestellt, dass ich schon fast ein schlechtes Gewissen bekommen habe. Meine Güte, ich bin doch kein Engel! Und genau so beschreibt er auch seine Frau. Muss er ja auch, denn er liebt sie.

Vor lauter Liebe, Resepkt und Ehrung - so kommt es mir zumindest vor - sieht er aber nicht, dass wir alle (er sicher auch) nicht immer völlig ehrlich und offen sein können. Ich habe auch 2 Mal gute Mine zum bösen Spiel gemacht und ihn zu seiner Frau gehen lassen, bis ich auch mit der Faust auf den Tisch gehauen habe. Bis dahin hätte er sicher mit voller Überzeugung behauptet, dass das gar kein Problem für mich sei. War es aber. Und was seine Frau anbelangt, so erklärt sie ja in Worten, dass alles für sie in Ordnung ist. Und wenn alles in Ordnung ist, dann kann so ein Eindringen in "unseren Raum" auch nichts als pure Naivität sein.

Wir werden wohl noch mal drüber reden müssen.
*********under Frau
4.373 Beiträge
*top*
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
****ed:
Ich habe das Wort "Regel" hier gewählt, weil es für mich so aussah, als sei es ein prägnanter, guter Oberbegriff. Offensichtlich habe ich mich geirrt.
Nein, der Begriff trifft es sehr gut, was du hier meinst und auch beschreibst. Auch in der Wikipedia-Definition: "... für einen bestimmten Bereich als verbindlich geltende Richtlinie"

Manchmal geht es vorübergehend nicht ohne solche Regeln - besser ist es, wenn man in einer gleichberechtigten, liebevollen und wohlwollenden Beziehung darauf verzichten kann, weil das Verhalten nicht durch "verbindlich geltende Richtlinien", sondern durch ein liebevolles Miteinander bestimmt wird. Ich zumindest strebe so einen Zustand immer an *ja*
@ Sorbas

Ich liebe meine Kinder. Ich denke, ich habe sie in liebevollem Miteinander erzogen. (Das Wort ist doof, ist nun mal so.) Ich glaube, keine Familie funktioniert ganz ohne Verbindlichkeiten, ob man sie nun Regeln nennt oder wie auch immer.
Auch auf Summerhill (A.S.Neill - antiautoritäre Erziehung) gab es welche, aufgestellt und kontrolliert durch die Schulversammlung mit gleichem Recht für alle.
Liebe Grüße.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Ich hab's ja im "liebenvollen Miteinander" ohne Regeln versucht. Ich hätte es liebevoll von der Ehefrau gefunden, wenn sie - ohne dass wir ihr das hätten sagen müssen - unseren privaten Raum respektiert hätte und nicht darum gebeten hätte, dass ihr Ehemann sich früher von mir verabschiedet.

Sie hat aber darum gebeten, warum auch immer. Ich halte meinen Wunsch nicht für überzogen und kann ihn umgekehrt auch problemlos gewähren. Dann muss ich dieses Verhalten, dass ich eigentlich für eine "liebevolle Selbstverständlichkeit" halte, eben mit einer Regel (einem Gebot, einer Vereinbarung, was auch immer) versehen, damit unser Miteinander liebevoll bleibt.
*********er64 Paar
439 Beiträge
@*******ee2

bei kindern geht es ja um Erziehung, meine Beziehungspartner will und muss ich nicht erziehen.
Unter freien Erwachsenen bedarf es keiner Regeln wenn es um den respektvollen Umgang miteinander in Beziehungen geht.
Wenn ich meinen Geliebten Regel auferlege, versuche ich dadurch Kontrolle aus zu üben, wenn ich mit ihnen eine Vereinbarung treffe ist das was anderes.

wir müssen auf der Straße alle rechts fahren damit wir nicht zusammenstoßen, das ist eine durchaus nachvollziehbare Regel aber du musst in unserer Beziehung dieses tun oder hast jenes zu unterlasssen (weil ich es so will) erachte ich nicht als konstruktiv und sinnvoll.
*********er64 Paar
439 Beiträge
@ FlyRed

nun bringst du es auf den Punkt, du wünscht dir etwas, nämlich ein gewisses Verhalten von ihr, aber weder eine Regel, ein Gebot oder eine Vereinbarung, wie auch immer du es nennst, wird sie davon abhalten es trotzdem zu tun...wenn es ihre (einzige?) Art ist, ihr Problem, Frust, Angst mit dieser Situation zum Ausdruck zu bringen!
Für mich ist der einzige Weg offene Kommunikation, ihr die Möglichkeit geben, ihre Gefühle mit dieser Situation durch Worte statt durch Handlungen zum Ausdruck zu bringen (das setzt natürlich voraus, dass sie dazu in der Lage ist).
*********under Frau
4.373 Beiträge
****ed:
Sie hat aber darum gebeten, warum auch immer. Ich halte meinen Wunsch nicht für überzogen und kann ihn umgekehrt auch problemlos gewähren. Dann muss ich dieses Verhalten, dass ich eigentlich für eine "liebevolle Selbstverständlichkeit" halte, eben mit einer Regel (einem Gebot, einer Vereinbarung, was auch immer) versehen, damit unser Miteinander liebevoll bleibt.

Das muss dann vielleicht bewusst miteinander vereinbart werden und wird irgendwann vielleicht auch wieder überflüssig, wird zur Selbstverständlichkeit alle Beteiligten.

Selbst wenn Sie damit ein innerliches Problem haben sollte und sie diese Vereinbarung in einem gemeinsamen Gespräch mit abschließt wird das zu Ihrer Regel an die Sie sich zu halten hat.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich denke, dass eine Konstellation, bei der 2 Menschen zusammen leben, immer eine "Bevorzugte" ist, was gemeinsame Zeit betrifft.
Kommt nun eine 3. Person in diese Verbindung hinein, die eben NICHT gemeinsam mit dem Partner lebt, braucht sie durch bestimmte Vereinbarungen eine Art dennoch "geschützten Raum". Sonst besteht ja ein so großer Unterschied der beiden Beziehungen, da Person 3 immer eine Art "Randstellung" einnimmt, oder?

Obwohl es natürlich eigentlich nicht vergleichbar ist, habe ich das Ganze an anderer Stelle mal mit der Situation eines Kindes verglichen, dass getrennt lebende Eltern hat.
Es lebt MIT einem Elternteil, wo ganz viel Alltag in dieser Beziehung vorhanden ist - positiv, wie aber auch negativ. Es muss eben vieles geregelt sein, organisiert werden etc., damit das Zusammenleben funktioniert.
Hierbei werden nicht immer "Regeln" formuliert, aber sie sind dennoch vorhanden.

Der andere Elternteil hat den Nachteil, dass weniger gemeinsame Zeit mit dem Kind zur Verfügung steht, ABER:
Diese gemeinsame Zeit wird - logisch - von weniger Pflichten überschattet. Ein "Wochenendpapa" hat oft Zeit für schöne Ausflüge und muss sich - meistens - weniger ums Vokabeln-Pauken kümmern...

So sehr man auch versucht, andere Absprachen zu treffen: Die Zeit schafft ein Ungleichgewicht.
Dadurch benötigt man mMn konkrete Absprachen, die man sicher auch Regeln nennen könnte.
Sie dienen der Schaffung eines Raumes für die weitere Beziehung, da es - wie erwähnt - diesen wirklich vorhandenen "Raum" (gemeinsames zusammen leben) nicht gibt.

Was wäre eigentlich bei folgender Reaktion:
Dein Freund ist bei dir und seine Frau ruft an, weil sie gerade jetzt seine Hilfe benötigt. Du hinterfragst nicht, ob das zu verschieben wäre und dein Freund kommt auch in keinen Konflikt, denn: Ihr geht gemeinsam! (?)

Das zeigt den Standpunkt deines Freundes - seine Situation - ganz deutlich und grenzt niemanden in der (eigentlich) gemeinsamen Zeit von euch beiden aus.
Die Reaktion der Frau könnte in dieser Situation sehr spontan ihre wirklichen Emotionen zeigen und somit Anlass zu einem Dreier-Gespräch sein, wonach das Ein- oder Andere ggf. klarer wird.

"Zu schräge" Gedanken? *zwinker*
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
*****e_3:
Ich denke, dass eine Konstellation, bei der 2 Menschen zusammen leben, immer eine "Bevorzugte" ist, was gemeinsame Zeit betrifft.
Ganz kurz: NEIN.

Damit erübrigt sich der Rest *zwinker*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sookie
Was wäre eigentlich bei folgender Reaktion:
Dein Freund ist bei dir und seine Frau ruft an, weil sie gerade jetzt seine Hilfe benötigt. Du hinterfragst nicht, ob das zu verschieben wäre und dein Freund kommt auch in keinen Konflikt, denn: Ihr geht gemeinsam! (?)

Das zeigt den Standpunkt deines Freundes - seine Situation - ganz deutlich und grenzt niemanden in der (eigentlich) gemeinsamen Zeit von euch beiden aus.
Die Reaktion der Frau könnte in dieser Situation sehr spontan ihre wirklichen Emotionen zeigen und somit Anlass zu einem Dreier-Gespräch sein, wonach das Ein- oder Andere ggf. klarer wird.

"Zu schräge" Gedanken? *zwinker*

Ein bisschen schwer vorstellbar, denn ich wüsste nicht, was das für eine dringende, unaufschiebbare Situation sein sollte, zu der ich noch beitragen könnte. Außerdem glaube ich nicht, dass es sinnvoll wäre, in so einer Notsituation Beziehungsgespräche zu führen.
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