"Der Mensch, bei dem alles passt" ... ?
Vergangene Woche habe ich auf einer Reise eine Bekannte getroffen, mit der ich ein sehr interessantes Gespräch über unsere jeweiligen Polyküle hatte. Ihres läuft im Moment sehr viel besser als meins, aber darum soll es hier nicht gehen. Wir unterhielten uns unter anderem darüber, warum man eigentlich poly ist und in Poly-Systemen nach dem für sich selbst richtigen Weg sucht.Dabei stießen wir auf folgende Frage:
Wird bzw. lebt man poly, weil man bei einem Partnermensch allein einfach nicht alles finden kann, was man in einer Partnerschaft gern hätte und sucht? Und dann ist es einfach schön, wenn es ein Polykül gibt, in dem für alles Raum ist?
Das würde bedeuten, dass in einem fiktiven Universum irgendwo der Mensch existieren könnte, bei dem man "alles" findet, was man in einer Beziehung sucht/braucht. Wenn es dann zu einer Partnerschaft kommt, ist man völlig zufrieden damit, dass alle anderen Menschen im Leben Freundschaftsstatus haben, denn diese eine Liebe erfüllt alle Beziehungsbedürfnisse (als idealisierter Zustand).
Oder ist es ganz anders – denn selbst dann, wenn man diesen Menschen findet, bei dem "alles" stimmt, ist und bleibt man poly? Dann bedeutet "alles stimmt" nämlich, dass man bei diesem Menschen auch weiterhin poly ist und sein darf, weil es immer wieder neue Menschen im Leben geben kann, die so großartig und wunderbar sind, dass man sich in sie verliebt.
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Es gibt darauf sicher keine klare und eindeutige Antwort. Trotzdem bin ich jetzt neugierig:
Wie ist das bei euch?
Wärt ihr nicht mehr poly, bzw. wärt ihr mit einer Mono-Beziehung zufrieden, wenn es den einen Menschen an eurer Seite gäbe, bei dem alles passt? Oder würde nur dann "alles passen", wenn mit diesem Menschen auch poly möglich ist und stattfindet?