Zitat von *********lerin:
„Daher frage ich:
Wer hat es geschafft, aus einer monogamen Zweierbeziehung ein glückliches Polykül zu bauen?
Meine Monogamie endete in einer Singlephase.
Zitat von *********lerin:
„Wer hat es geschafft, alleine zu starten und ein Polykül aufzubauen?
Ich wollte nach mehreren Beziehungen, die allesamt massiv darunter gelitten hatten, dass ich auch platonische Freundinnen und Freunde habe, als freier Single leben, als Single mit Freundeskreis ohne ständige Forderungen nach Rechtfertigung.
Dann verliebte ich mich vor fünf Jahren in die Frau meines Lebens, begeisterte Polyamoristin. Durch sie lernte ich Polyamorie kennen, es war das Ende von Beziehungen voller Vorwürfe wegen meines Freundeskreises.
Tatsächlich blieben wir zwei Jahre ein Duokül, ein Zweierpolykül. Heute ist das Polykül riesengroß, ich selbst habe darin aber "nur" zwei Liebste, beide die Lieben meines Lebens.
Warum wir aus meiner Sicht erfolgreich sind:
• Wir kennen das Phänomen der Projektion genau: Wann immer mich etwas an einer Partnerin stört, bin ich es ja, der die Störung spürt. Und es hat einen Grund, warum gerade ich es bin. Der Grund liegt in 99 % aller Fälle im Erleben meiner Kindheit. Die Kunst besteht darin, diese unentdeckte Verbindung aufzuspüren und zu integrieren. Genau das tun wir alle im Polykül. Es gibt kaum etwas Heilsameres und Verbindenderes.
• Wir nehmen Eifersucht und Neid sehr, sehr ernst. Niemanden ist geholfen, dessen Unbehagen abzutun mit: "Du bist ja
bloß eifersüchtig! Dazu gibt es keinen
Grund!" Vielmehr gibt es IMMER einen Grund, und den nehmen wir im Polykül sofort und konsequent ernst, und sinnen in enger Abstimmung auf Abhilfe.
• Wir sind in unseren Gefühlen und Verbindungen ohne Schönfärberei gnadenlos transparent. So hat jede und jeder eine klare Übersicht, wo wer gerade steht. Überraschungen ausgeschlossen.
• Unsere Metamouren bauen eigene Verbindungen untereinander auf, so dass Konkurrenz allenfalls nur ein kleines Thema ist.
• Gegenseitiges Wohlwollen ist das erklärte Fundament unserer Beziehungen. Natürlich ist dies nicht immer gegeben - dann aber klären wir, wo es hakt und finden bisher jedesmal Wege. Wir anerkennen unsere Unperfektion.
Zitat von *********lerin:
„Und besonders interessiert mich:
Wie habt ihr es geschafft, Krisen zu überwinden?
Wir hatten zwei Krisen. Die Überwindung gelang eben mit Projektionsbewusstsein, Gefühlstransparenz, Besinnung auf unser gegenseitiges Wohlwollen - und das alles ohne Zeitdruck, mit Geduld und Zuversicht.
Zitat von *********lerin:
„Was genau war der Wendepunkt, der euch zum umdenken oder um-fühlen gebracht hat?
Diese Frage habe ich noch nicht verstanden. Wo genau hätten wir umdenken oder umfühlen sollen?