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BDSM & Polyamorie
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Sorry, dass ich hier im JC diese "Grundsatzfrage" aufwerfen möchte.
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Mal ne doofe Frage (Geschlechterverteilung in d. Polyamorie)

LoveNotWare
Entschuldigung!

Ich wollte mit diesem Satz niemanden angreifen. Es ging mir zum einen darum klarzustellen, dass diese Art sexueller Annäherung nicht nur von Männern praktiziert wird. Jeder soll da wirklich das so handhaben wie er will. Nur hat das für meine Begriffe eben nicht unbedingt mit Polyamor zu tun, wenn die sexuelle Handlung im Vordergrund steht.
Micha
Ausrede
Hi, wer sich der Amorie in Poly entziehen will, indem jede kleine Begegnung oder der ONS in Amor umgestrickt wird, darf das gerne tun. Sollte dennoch so ehrlich sein, sich als Beziehungsanarchist zu bezeichnen, damit der Gegenüber weiß, wie dieses erweiterte Konstrukt, was polyamor genannt wird, wirklich für denjenigen bedeutet.

Wenn ich zu Liebe jede willkürlich nette Begegnung mache, den Beziehungsaspekt ignoriere, mich Verbindlichkeit verweigere usw. wäre das für mich nicht polyamor sondern ich eine Hedonistin in Verweigerungshaltung ggü Attributen wie Fürsorglichkeit, Beziehungsfähigkeit, Verbindlichkeit einem anderen Menschen gegenüber. Ich nenne das dann Begegnung mit sexuellen Absichten. Mehr ist es dann nicht. Mit Polyamorie hat es nichts mehr zu tun, wenn ich egoistisch nur mein Vergnügen im Fokus habe.

Es verstecken sich scheinbar viele Menschen hinter diesem Begriff, das Wort Polyschmarotzer aus dem Thread hier finde ich passend, deren Absicht lediglich die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse ist. Polyamorie ohne Beziehung und ohne Rücksicht auf dem Menschen, den man vorgibt zu lieben, ist für mich eine Farce.

Schreibt Sie von BlueVelvet
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Polyamorie hat doch nur etwas damit zu tun, dass derjenige mehrfach lieben kann. Nicht, dass er in jeder Beziehung Liebe drin stecken haben muss. Ich finde hier ganz besonders die Gedanken von paradiesquelle gut. Man ist nicht erst polyamor, wenn man in jeder Beziehung Verantwortung für jemand anderen übernimmt. Niemand ist "beziehungsunfähig" nur weil man Lust mit einem Menschen höher gewichtet als Partnerschaft.

Liebe bedeutet nicht mal Akzeptanz des anderen. Das muss jeder bei den eigenen Kindern lernen. Nur weil ich jemanden liebe, akzeptiere ich ihn oder sie noch lange nicht genau so wie er oder sie ist. Von dem anderen also gleich Verantwortung, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit einzufordern ist genauso egoistisch wie die eigene Lust in den Vordergrund zu stellen. Hier geht es um Erwartungshaltungen. In beiden Fällen kann es Liebe sein. Kinder lieben ihre Eltern, ganz ohne Verantwortung. Während ich gegenüber Geschäftspartnern und Kunden versuche äußerst verbindlich und verlässlich zu sein, liebe ich sie nicht.

Polyamorie ist nur die Fähigkeit und Bereitschaft die eigene Liebe auf mehrere Menschen zu verteilen und dies auch anderen zuzugestehen. Wie diese Liebe aussieht entscheiden die Beteiligten selbst. Und da passt es oder eben nicht. Aber Polyamorie schreibt eben nicht vor, dass es diese romantisch verklärte Besonderheit ist, nur zwischen mehreren Menschen. Amorie beschreibt liebe. Und wie ich liebe, wie du liebst, wie ihr liebt, wie andere lieben, entscheiden wir alle selbst. Und wenn es flüchtig, leicht und lustvoll ist, dann ist das trotzdem Liebe.
*********t6874:
Polyamorie ohne Beziehung und ohne Rücksicht auf dem Menschen, den man vorgibt zu lieben, ist für mich eine Farce.

Dein gutes Recht, das (für dich) so zu sehen. Jedoch nicht dein gutes Recht, einen allgemein gültigen Anspruch daraus abzuleiten.

Das Wort Polyamory besteht aus zwei Teilen: poly, also viel(fach) und amory, also Liebe.
Tut mir leid, aber beim besten Willen kann ich hier keinen Wortteil finden, der auf den Bereich Beziehung/Partnerschaft hinausläuft.

Selbstverständlich geht es oft in diese Richtung und dagegen ist ja absolut nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil.
Wogegen ich mich nur verwehre ist die permanente Gleichsetzung von Liebe und Beziehung/Partnerschaft. Wer es so sieht, bitte. Aber es können durchaus auch zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sein.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Traurig, wie manche hier "Liebe" missbrauchen, wenn sie "Sex" wollen.
Sie schreiben von Liebe und picken sich Sex, ohne Verantwortung raus.

Stelle mir gerade vor, ein solcher Mann würde von Liebe reden und danach erklären, er habe "nur den Moment gemeint".

Sind vielleicht Lebenskünstler, aber... mir ist ein bodenständiger Mann, der das Wort Liebe nicht missbraucht und der meine Definition teilt.

Lustig wäre die andere Definition bei Heimatfilmen *haumichwech*,
die bei soviel Liebesgesäusel zu einer anderen Kategorie Film würden.
Und das Liebesversprechen am Altar versteht sicher auch niemand als Anregung zum Viagra - Kauf.

Ich bin damit raus aus dem Thread.
In einem Polyamorieforum zu diskutieren, ob Liebe tiefes Gefühl, oder nur spontane Leidenschaft ist.... - schon heftig.

Vielleicht passe ich hier gar nicht hin und hatte 4 Jahre nur den Eindruck, man würde hier verstehen.... *nixweiss*
Da mir hier die wildesten Dinge unterstellt werden, die in meinen Texten nicht im Allergeringsten enthalten sind, bin ich aus dem Thread dann wohl besser wieder raus.

Zum Abschluss nur so viel: seid doch bitte so nett und lest das, was dasteht. Und nicht das, was ihr vielleicht zwischen den Zeilen lesen wollt oder zu erkennen glaubt.

*wink*
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zurück zum Thema...
... *modda* (einschließlich meiner Person) oder macht unter Grundsätzliches das ...zigste Thema zu "Was ist Polyamorie" auf, wir werden es nicht klären...
******nia Frau
278 Beiträge
Bitte bitte nichts reininterpretieren was nicht enthalten ist. Vor allem keine moralische Kategorie. Es gibt gute und schlechte Ehen, moralische und unmoralische und weiß der Kuckuck was noch. Außer religiösen Überhöhungen wird in die Ehe nichts rein interpretiert.
Zum Glück fällt die religiöse Überhöhung bei der PA auch weg.

Außer Poly und Amory steckt nichts drin in Polyamory. Diskussionen über moralische Kategorien halte ich deshalb für überflüssig und ermüdend.

Möglich sind alle möglichen Beziehungsformen mit allen möglichen moralischen oder ethischen oder sonstigen Ansprüchen denkbar, die alle polyamor sein können. Das ist gut. Aber keine davon sollte den Anspruch auf Allgemeingültigen beanspruchen.

Anregung: Schlagt neue Begriffe vor, die zu Poly und Amory weitere Aspekte hinzufügen. So wie es Offene Ehe, Schein Ehe, Christliche Ehe und was weiß ich alles gibt, sollte das auch für PA gelten. Ganz verschiedene Menschen, ganz verschiedene Polyamory. Ganz normal.

Also bitte, streitet euch nicht um die wahre Polyamory. Kreiert neue Kategorien und findet euch entsprechend. Und achtet die Anderen.

Bitte! LG, Tania
Streiten? Nein.

Es geht einfach darum, dass wenn Menschen sich einen Begriff hernehmen und nach Gusto verwenden, ich eben nachrüsten muss, wenn ich nicht benutzt und verletzt werden möchte.

Daher pflege ich konkret zu werden. Quasi die Differenzierung als Maßnahme. Dazu muss ich Begriffe nicht neu definieren. Sondern nur die richtigen Fragen stellen. Abstauber springen für gewöhnlich von selbst ab. Und es sind zumeist tatsächlich Männer, die auf dem Umweg Polyamorie schnell und möglichst unkompliziert zum unverbindlichen Sex kommen wollen.

Der Versuch ist nicht strafbar. Und es ist auch nicht falsch, wenn sie sich einen Begriff anders definieren. Ich habe mir aber schon anhören dürfen: ich dachte du bist polyamor? Jo, aber nicht polysexuell. Ich brauche diese zusätzliche Schublade um meine Gefühle und Bedürfnisse gewahrt zu sehen und zu verdeutlichen. Tatsächlich wird das meist verstanden.

Die unterschiedliche Begriffsnutzung bringt meiner Meinung nach tatsächlich mehr Männer zur Polyamorie.

Schreibt Sie von BlueVelvet
*****uja Frau
2.471 Beiträge
Schade
ich find es schade, wenn Soukie und Strolchi rausgehen, ... es stehen doch einfach nur verschiedene Sichtweisen nebeneinander!
Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass einer den anderen bekehren muss oder ein anderer nicht verstanden wird, mit der anderen Sichtweise...

Man sollte es, wenn dann die eigenen Argumente alle genannt und dargelegt sind, m.E., einfach mal nebeneinander stehen lassen. Ohne sich desavouiert zu fühlen oder fehl am Platz...

Aber... auch das steht natürlich jedem frei *zwinker*
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
OT
Wieder & wieder "verheddern" sich Threads an der Definition von Begrifflichkeiten.
Grad hier ( im Polybereich im speziellen & JC im allgemeinen) immer & immer wieder.
Das ist in sofern verständlich, weil es dadurch zu immer wieder zu Mißkommunikation führt, bzw. ellenlang "erklärt" werden muss (&will, man will ja verstanden werden, grad bei so " nahen" Themen)
was man eigentlich zum Ausdruck bringen will!
Vorschlag:
Einen internen JC- Wiki.
Quasi einen Begriffsfinder/erläuterer, der bestimmte Begriffe klar definiert.
Und allgemein verständlich macht.
Es kostet mich schon ne Menge Körner, da "jedesmal" den Erklärbären raushängen zu lassen und ganz ehrlich: ich hab schon ne Menge Statements nicht geschrieben, weil ich genau weiß, was das nach sich zieht. Das is ermüdend.
( Ich Klick schon raus, wenn jemand meint dieses oder jenes sei nicht Polyamor sondern Polygam..und eben KEINE Mehrfachehe gemeint ist *oh2* )
Ich wäre schön SEHR dafür , so eine Datenbank einzurichten.
Mal so als Hint für die Betreiber...oder ich ruf sowas demnächst mal einfach selbst ins Leben ( so es denn nicht auf ungeahnte Widerstände trifft)
Und noch zum Thema:
Meine Wahrnehmung ist so, das sich tatsächlich mehr die Herren das Prädikat Polyamor aufs Revier Heften um promiskes Tun damit zu kaschieren.
Sie dürfen ja gern promisk Leben ( polysexuell), kein Thema, alles gut.
Aber dann bitte soll es auch so benannt werden *g*
(Polyamor ist für mich was anderes.
Wie schon mehrfach richtig angesprochen: mehrfach Liebe ( mit allem, was dazu gehört).
Wenn ich so lebe hab ich mich irgendwann erkannt & entschieden.
Das es sein kann & sein darf.
Das ich Teil eines Geflechts bin. Das ich Rechte habe und bereit bin auch Pflichten einzugehen.
Das ich Liebe geben kann & will und spüren kann & will.
Das es Veränderungen bedeutet, das ich offen bin.
Das der Wunsch und die Lust nach Sex oder Intimität ist dann im Grunde nur die logische Konsequenz/Fortführung meiner Entscheidung ist und die derer, die sich auf mich einlassen mögen.)

Frauen nehme ich diesbezüglich anders wahr.
Weniger ( Verzeihung) Fickorientiert.
Sie sind m.E eher dazu bereit & in der Lage sich mit den Emotionalitäten und deren Folgen zu beschäftigen und zu ergründen, verstehen zu wollen.
Von daher halte ich die "Gewichtung" in der Polyamorie leicht "Pro Frau"
Es mag ein paar wenige Herren geben, die die Flagge tapfer hochhalten ( in aller Bescheidenheit: me inkcluded^^), aber wie gesagt: das ist nur meine Wahrnehmung *zwinker*

Greetz,S11
Lieber Schattenmann,
Aber wenn schon hier die Definition im Thread so unterschiedlich gesehen wird, in einer Gruppe, die doch so eindeutig in die selbe Richtung gehen sollte, wie kann man da "außerhalb", wie z. B. in einem Wiki, eine Definition bestimmen?
Legt die der Eintragende fest? Der Wiki-Betreiber, in diesem Fall z. B. du?

Ich finde, bei solch abstrakten Begrifflichkeiten, wie Liebe, Sex oder von mir aus auch Kochen kann man keine allgemeingültige Definition vorgeben. Nur eine in-etwa-Richtung.
*******ben Mann
3.281 Beiträge
Polyamory ist wie auch einige andere Begriffe (z.B. Permakultur) vor etlichen Jahrzehnten bewußt als "Gegenpol" gegen die engen Kopf-Schubladen, Rassenvölker, moralischen ethischen Einengungen etc. als sehr große freie Gebäude geschaffen wurden, in denen es die unterschiedlichsten Räume gibt.
Zimmer in unterschiedlichsten Größen, mit bunten individuellen Inhalten / Wandfarben, verschiedensten Bewohnern, der Möglichkeit von Türen, Vorhängen oder eben nichts, mit oder ohne Bett, eigene Küche oder Nutzung der Gemeinschaftsküche, mit fließend Wasser oder ohne etc.
Hier ist bewußt (mit dem Wissen, das sich Liebe, Beziehungen oder Natur nicht wahrhaftig in ihrer Vielfalt sich entwickeln/zeigen kann in zu engen Schubladen) gewählt wurden, das hier unterschiedlichste Menschen in einem Gebäude sein können, mit großem möglichst nicht einengendem Schutzdach. Mit der Bewußtheit, das wir gar nicht wissen können, wo diese gemeinsame Entwicklungreise hingeht und was es dann da jeweils an Strukturen unter dem Dach für die einzelne Gruppen/Projekte braucht. Und dem Raum, das verschiedenste Pfade sich neben und miteinander entwickeln und befruchten können.
Das gemeinsame Wohnen geht solange gut, wie für die Gemeinschaftsräume die jeweiligen Nutzer gemeinsame gute Handhabungen (hier für die Gruppe siehe unsere zwei Sätze auf der Startseite) finden und niemand den anderen die Wandfarbe, Bettgröße oder Liebe = Verantwortung in genau diese Form etc. vorschreiben will. Ein Miteinander im Nebeneinander mit eben durchaus unterschiedlichsten Liebes-Umsetzungen. Ebenso ist das dazu gehörigen Gelände so groß, das hier auch eigene weitere Gebäude in Nachbarschaft entstehen können.

Darüber hinaus kann natürlich jedeR für sein(e) Zimmer/ Netzwerk ein eigenes Wertewerk erstellen; z.B. weil er für sich hier mehr Klarheit/Grenzen/Schutz haben mag. Nur wird dies nie für das gesamte Gelände gelten.
Also niemand vorgeben, dass nur Partnerschaften sein müssen oder eben alle sexuelle Offenheit haben müssen. Für sich persönlich (und sein Netzwerk) dies aber als Bewohner wählen.



P.S. yepp wir können darüber meckern/beschweren, das hier wieder mal ein Thread in "diese Richtung" geht oder aber eben erkennen, das hier einige Gruppenmitglieder ein starkes Bedürfnis haben, mindestens mal für sich hier mehr Klarheit zu schaffen oder eben hier auch der Gruppe oder anderen "Polys" ihr (für sie erfolgreiches) Modell überhelfen wollen. Vielleicht könnte hier ja die Gruppenleitung oder wer sich berufen fühlt, ein entsprechendes Thema für die starten, die für ihr Netzwerk sich was definieren möchten und dies dann auch begleitend moderieren?

P.S. P.S vielleicht mögen sich einige, die hier Anderen die Liebe absprechen und dies nur als SEX, Polyschlampen etc. bezeichnen sich mal fragen, ob dies wirklich zutrifft auf die Polygruppe hier bzw. die Mitschreibenden. Oder ob dies ihre persönliche (vergangene) Erlebnisse außerhalb dieses Threads sind (und dann netterweise auch nur als dies "verkauft" werden).
Paradiesquelle,
mich interessiert es nicht, ob Polyamorie ursprünglich mal eine Art politische 68er Rebellion gewesen oder deshalb gegründet wurde.

Ich lebe und empfinde Amorie poly. Das schließt schnelle unbedeutende Fickagen aus. Denn um zu lieben ohne Beliebigkeit muss ich den Gegenüber kennen, Nähe zulassen wollen und geben. Bei einem ONS oder gelegentlichen Treffen ist das nicht möglich hier überhaupt auf eine emotionale Bindung zu kommen. Diese Bindung beinhaltet Fürsorge, Vertrauen, Verpflichtung. Egal ob man sich täglich sieht oder zusammen wohnt, zwei Menschen führen dann eine Beziehung miteinander, die auf Liebe gründet.

Kurzweiliges ist polysexuell und die Begeisterung an einem Neuen noch lange keine Liebe.

Deshalb trenne ich das für mich sehr klar. Und ehrlich, jemand, der nur Sex will, der strahlt diese Konsumhaltung auch aus. Manche mögen einem zwar eine Frikadelle von Freiheit ans Ohr erzählen, aber ihre Mission schließt mehr als die Sexelei schlicht aus. Diese Konsumhaltung entspricht btw. meinem Empfinden nach voll und ganz dem ausbeuterischen kapitalistischen Zeitgeist. Möglichst wenig zu investieren, dafür zu bekommen was man will.

Polyamorie ohne Beziehung, was bedeutet Interesse am anderen Menschen, schließt sich für mich aus. Ungeachtet dessen, dass ein polyamor ausgerichteter Mensch natürlich auch nur oberflächlich sexeln gehen kann. Eben polysexuell. Nicht polyamor.

Übrigens bedeutet es nicht, dass man nicht offen für neue Kontakte ist. Oder sich einsperrt. Ich finde es erstaunlich, dass Beziehung hier derart betrachtet wird, als wäre es ein Gefängnis.

Schreibt Sie von BlueVelvet
********_fun Frau
287 Beiträge
Ich finde es geradezu logisch, dass wir immer wieder an der "richtigen/allgemeinüblichen" Verwendung von Begriffen diskutieren und hängenbleiben! Bei meiner (langer Prozess) Reise zur Polyamorie ist mir klargeworden mit wievielen Glaubensätzen, Werten etc. das ganze Thema verbunden ist. Ich bin nicht in erster Liie in Konflikt gekommen mit anderen Menschen oder meinem Partner...ich bin in Konflikt gekommen mit meinen "Inneren Sichtweisen". Diese hab ich dann mit einer gehörigen Portion Projektion in Auseinandersetzung mit z.B. meinem Patner aufgebrochen...mich abgearbeitet etc.
Aber ich habe gemerkt: ich kann nicht nur ein Teil meiner Lebensphilosophie verändern und den Rest unangepasst lassen! Ein Beispiel: bislang in meiner "normalen Welt" funktionierte die Sache wie folgt: man trifft jemanden, eine gewisse Anziehung (der magische Funke) ist da. Es gibt ein "Skript": irgendwann recht sprachlos und quasi automatisch macht einer den ersten Schritt und küsst den anderen, wenn dagegen kein Einwand besteht, wird der nächste Schritt gegangen, Sex findet statt...Dann wird sich eine Weile getroffen und dann irgendwann kommt man überein, dass man eine (mono) Beziehung hat und "ernste Absichten" oder man merkt, dass der andere eben keine "ernsten Absichten" hat und trennt sich ggf. Der ganze Prozess lässt so unglaublich viel Raum für Projektionen von Wünschen, es wird im Nebel agiert....so muss das laufen. Frauen wollen, das der Mann die "Initiative" ergreift und erobert....den Frauen abliegt es dann ihn "einzufangen". Alle kennen das Skript ...und fühlen sich fähig das Geschehen einzuordnen.

Wenn wir unser Ziel und unsere Perspektive ändern: also nicht mehr glauben wollen an die eine Liebe, den richtigen finden, dem Skript folgen und dann monogam für immer, mühlos glücklich sein. Dann müssen wir aufhören dem Skript zu folgen und damit rechnen, dass das zu Verunsicherung führt bei uns selbst und bei anderen! Wir müssen uns erklären, dafür brauchen wir klare Worte. Aber die Bedeutung on Worten ist kulturell bedingt: fangen wir an sie anders zu benutzen ggf. im engen Wortsinne und eigentlich präziser... z.B. wir sagen Liebe und meinen Liebe und wir nennen promisk eben promisk, und so weiter, weil wenn wir einen Konsens wollen mit allen Beteiligten und somit bestmöglich verstanden werden wollen. Nun treffen wir aber bei uns und anderen auf "Vorurteile" was ja nichts anderes heißt als: wir alle haben die Urteile und Werte der Gesellschaft inhaliert und urteilen auf der Grundlage...wir haben eine "Karte" einen "Kompass", der plötzlich nicht mehr passt.
Ich möchte auch, dass jemand sagt: ich bin promisk, wenn dies der Fall ist. Das ist auch ok...ich werte das nicht ab, sondern bin dankbar für offene Ansagen. Für mich gehört es zur Ehrlichkeit und ist damit Notwendig für den Konsens, den ich anstrebe... Aber in der Gesellschaft ist es eben anders "promisk" wird normalerweise abwertend benutzt! Deshalb tun alle (auch wir manchmal) sich schwer damit das Wort zu benutzen.
Ich kann es verstehen, dass das Unbehagen auslöst und man sieht es ja auch hier in der Gruppe...
Nur: es führt meiner Meinung nach kein Weg daran vorbei: wenn wir das ändern wollen, sollten wir anfangen die Dinge beim Namen zu nennen und uns gegen die negative Wertung aufzulehnen! Und nicht weiterhin Worte nach den Regeln der Hauptkultur zu verwenden und anpassen und verstecken: wir wollen und ja nicht in einer Niesche möglichst Gesellschaftskonform einrichten: wir wollen, dass sich Dinge ändern.
Ich will, dass sich das Frauenbild ändert: ich will das Frauen eben nicht mehr als Schlampen gesehen werden, wenn sie sich promisk verhalten!
Das führt zu Unbehagen und das gilt es auszuhalten, wenn sich etwas ändern soll. Nur wenn wir zu unseren Werten stehen und dafür kämpfen, wird sich etwas ändern!
Wenn wir Frauen oder Männer uns aber lieber verstecken...um nicht den Konflikt mit den Werten der Leitkultur austragen zu müssen - ändert sich nichts!
Wenn Männer Polyamorie zusehens "benutzen" um ihre Promiskuität moralisch getarnt und unverurteilt ausleben zu können und wir dagegen nichts unternehmen, weil wir ihre Motive (Diskriminierung und Abwertung zu entgehen) verstehen können, vertun wir eine große Chance!
Statt die Diskussion in unseren Reihen auch so zu führen und uns vorzuwerfen, wir würden promiskes Verhalten verurteilen, wenn wir sagen "das ist nicht meins" - oder wir würden Sex abwerten, wenn wir sagen "Sex ohne Liebe geht für mich nicht". Sollten wir klar sagen: promiskes Verhalten ist total ok, wenn es klar als solches benannt wird! Was nicht ok ist: so zu tun als wäre man auch emotional oder im Hinblick auf verbindliche Beziehungen offen, wenn der Fokus zur Hauptsache beim Sex liegt. Am Besten wird dann noch gesagt: "naja, ich besteht ja immer eine Möglichkeit, das es doch mehr wird...dafür bin ich ja offen - also ist es genau betrachtet ja auch nicht unehrlich"

Genau dieses "Rumeiern" kotzt mich ja in dieser Gesellschaft so an!
Wir wollen anders sein: ehrlicher, offener....dann sollten wir beginnen Begriffe ehrlicher zu verwenden und ehrlicher über uns selbst mit anderen zu sein - das macht verletzlich und fühlt sich ungewohnt und unsicher an.
Das Buch: "the ethical slut" heißt so, weil den Autorinnen das bewusst war! Statt zu sagen: hört auf Frauen als "Schlampen" zu bezeichnen, wenn sie promisk sind; habe sie gesagt: "Schlampe" sein ist toll und fühlt sich frei an! Es ist etwas positives:" Schlampe und stolz darauf!"
So ändern wir die Gesellschaft: "Hippy" ist kein Schimpfwort mehr..."Emanze" ist immer noch eins. Und, wenn Frauen weitermachen und sagen: "Gott bewahre, ich bin natürlich keine Emanze, ich meine ja nur..." dann wird sich daran auch nichts (!) ändern.

Bei mir hat sich im Zuge meiner inneren Reise so viel geändert, dass ich jetzt manchmal Probleme habe, von meiner (normalen) Umwelt verstanden zu werden, weil ich eben nicht mehr bereit bin zu sagen. "ich möchte "Kuscheln""...wenn ich eigentlich meine "ich hoffe total auf Sex mit Dir heute!"
Das ist für den Mann mir gegenüber total irritierend im ersten Moment, verstehe ich schon - kann ich aber nicht ändern ohne meine Integrität zu verraten...also bleibt nur mehr reden und erklären...mit unzulänglichen Worten.
Wenn ich meine Beziehungen polyamor führe und auch promisk bin - also gerne auch Sex ohne "Beziehung" - einfach casual mag, weil Sex einfach mehr mein Ding ist als Badminton *zwinker* Dann kann ich meinem Gegenüber sagen: wenn ich Beziehungen habe führe ich diese polyamor und das bedeutet für mich konkret das und das...aber ich bin auch promisk und habe einfach gerne Sex mit den für mich passenden Leuten. (z.B. recht "wahllos" weil ich z.B. denke "alle Menschen haben etwas...man muss es nur zu sehen lernen" - oder what ever...)
Und da ist es wieder ziemlich "wahllos" bei Sexpartnern...ist doch negativ oder? Nein, finde ich gar nicht: jeder Mensch ist wertvoll und hat etwas Schönes, wenn ich mich dafür öffne. Ist es nicht eine positive Fähigkeit (und unglaublich befreiend) sich z.B. von einem bestimmten "Type"...von Äußerlichkeiten...und all den Schubladen zu befreien...und das Einzigartige in vielen verschiedenen Menschen zu entdecken...? Bin ich ein bessere Mensch, wenn ich nur mit braunhaarigen, interlektuellen Männern schlafe und auch das nur im Rahmen einer definierten Beziehung und auf keinen Fall nur so aus Lust am Sex?
Genau...viele Glaubensätze sind zu dekostruieren und anzupassen - manchmal anstrengend.

Aber welche Alternative gibt es dazu, für mich keine!
Ich frage jetzt bevor ich jemanden küsse...Das fühlt sich "furchtbar und schräg" an...führt auch zu Misverständnissen*...ganz klar. Jetzt...noch...es wird leichter, je mehr ich über...jemehr Menschen damit beginnen und das möchte ich, das sich da was ändert. Ich kann dieses unsichere Gefühl aushalten!
• z.B. führt es oft dazu, dass der Mann meint: ich muss auch "weiter machen" wollen ...am Ende steht seiner Meinung nach hoffentlich meine Penetration durch ihn *zwinker* Ja, das kann anstrengend und nervig sein...aber für mich alternativlos.
Ich will Konsens...ich kann nicht erst jemanden Küssen, ggf. seine Grenze überschreiten und ihn in die Lage bringen sich meiner erwehren zu müssen, wenn ihm das unangenehm ist... Dann ist es zu spät, dann habe ich ihm schon ein negatives Gefühl vermittelt und eine Entschuldigung ändert daran auch nichts! Meine Grenzen sind da vielleicht auch lebenslang zu viel überschritten worden...und ich habe das als "normal" viel zu lange auch hingenommen! Nicht mehr!

Ich kann all diese Dinge nur ändern (und es wird manchmal mühsam sein!), wenn ich bereit bin das Unbehagen auszuhalten, die Misverständnisse aufzuklären und bereit bin auszuhalten, dass es manchmal bei besten Willen - nicht gelingt eine Verständigung zu erreichen. Los lassen, sein lassen, aufgeben ...
Deshalb beinhaltet der Weg Polyamorie für mich auch quasi zwangsläufig: mehr Selbsterkenntnis, mehr Ehrlichkeit, mehr Reden, Neudefinitionen von Kernthemen menschlicher Existenz...weniger als "normal" vorraussetzten.
Fragen und Bitten um etwas, statt die Situation zu manipulieren, damit meine Wünsche wahr werden. Die ganze Unsicherheit und Angst vor Ablehnung überwinden...ist schwer aber unglaublich befreiend zu gleich!

Am Anfang ist es schwer zu sagen:" ich würde Dich jetzt gerne küssen oder auch "ich würde heute Nacht gerne Sex mit Dir haben!" aber nach kurzer Zeit fing ich an mich eigentlich zu wundern: "warum fällt es den meisten am Ende leichter jemanden einfach zu küssen und das Risiko einzugehen abgewiesen zu werden...als jemanden zu fragen, ob ich ihn küssen darf..mit dem gleichen Risiko abgewiesen zu werden?!" Das ist doch eigentlich voll unlogisch...dennoch ist es die vor mir beobachtete Realität! Das eine ist eben das normale Sript...das andere vielleicht glatt besser aber ungewohnt..."ungewohnt" ist "unsicher"...verursacht "Angst"....
Naja, ich höre jetzt einfach auf...ich glaube ich bin inzwischen total of topic

Aber: Ich finde es normal und wichtig, dass wir immer wieder an diese Limits stoßen und über Definitionen streiten! Und ich bin dafür Begriffe in dieser Gruppe mit "Schärfe" zu verwenden und dabei als gegeben anzunehmen, dass sie wertneutral gemeint sind! Überlassen wir die Vorurteile anderen!
Ich bin hetero, ich bin polyamor in Beziehungen, ich bin frei zu tun was mir immer mir und den jeweiligen Beteiligten gefällt, ich bin nicht christlich, ich bin Sozialarbeiterin, ich bin Mutter, ich bin Switcher, ich höre Metal und Electro...nichts davon schließt einander aus oder bietet Raum für Urteile durch andere...das sind nur Aspekte von mir.. Wer danach meint: "ah, so eine ist das!....die ist bestimmt auch voll eso und isst vegetarisch..".oder what ever: der ist mir egal! Das ist sein Problem, ich mache es nicht mehr zu meinem.

Also: wenn ich in einem Thread hier schreibe: "ich bin nur an Sex mit Gefühlen interessiert" Oder "ich bin nicht promisk". Dann meine ich genau das! Nicht mehr und nicht weniger...damit urteile ich kein bisschen...ich sage nur was bei mir gerade ist oder nicht.
Weil ich statt Karate nun mit Stockkampf angefangen habe: bedeutet das ja nict automatisch: das ich denke "Stockkampf ist das einzig wahre! Jeder der noch Karate macht spinnt oder weiß es nicht besser".
Wenn Menschen die gerade promisk sind, dann kommen und sagen: "ich fühle mich abgewertet, ich bin poly und promisk und für mich geht das toll zusammen und wieso wertest Du mein Modell ab?" Dem kann ich nur sagen: "sorry, ich kann nichts für die negative Einstellung dieser Gesellschaft zur Promiskuität! Ich habe das ganz sachlich, feststellend gemeint! Und ich finde auch nicht, dass es schon eine "Abwertung deines Modells" ist, wenn ich es nicht teile!"
Und ich möchte auch nicht, dass die Bedeutung von Begriffen solange abgeschliffen und verwässert wird, bis sich zwar niemand mehr "auf den Schlips getreten fühlt" aber leider auch jede Klarheit beseitigt ist *zwinker* Das scheint mir eine "falsche" Toleranz zu sein. Dieses: jeder darf unter Polyamorie verstehen was er will und wir sind alle so super tolerant und verständnisvoll...führt zu erschwerter Kommunikation! Und ein System welches auf Ehrlicheit und Konsens als Grundpfeiler pocht...braucht klare Kommunikation!
Was nütztes mir, wenn ich mit jemanden Rede...wir benutzen die selben Worte, wir glauben, das selbe zu wollen...und am Ende stellt sich heraus: ich will Beziehungen intensive pflegen und er ist promisk (nicht polyamor) und will eben genau jetzt und hier keine verbindliche Beziehungen aufbauen!
Nur damit in der Polygruppe alle andocken können und wir möglichst viele sind und möglichst bunt!?
Nicht falsch verstehen man kann poly sein und promisk...nur ist eben "Polyamorie" kein Synonym für "Promiskuität" ("Liebe" kein Synonym für "Sex", "Kuscheln" ist kein Synonym für "Sex" ) Eine gewisse "Trennschärfe" ist das Wesen der "Begrifflichkeit". Toleranz ist nicht das selbe wie "Beliebigkeit"!
Maximal bunt und kuschelig für alle um den Preis der Verständlichkeit - finde ich quatsch!

LG

Und deshalb: sagen wir "promisk", wenn wir es meinen! Und versuchen wir lieber die damit verbundenden Vorurteile abzubauen: in dem wir den Begriff "scharf" und ohne Angst und ohne Wertung regelmäßig verwenden, wo er passt! Die Definition nehmen wir aus dem Duden oder Wiki und stop!
Ich stimme Bluevelvet voll und ganz zu.
Diese Konsumhaltung entspricht btw. meinem Empfinden nach voll und ganz dem ausbeuterischen kapitalistischen Zeitgeist. Möglichst wenig zu investieren, dafür zu bekommen was man will.
Für mich kommt noch die Oberflächlichkeit dazu. Entspricht auch heutigem Zeitgeist.
*****gra Frau
5.055 Beiträge
ich bin
...sehr beeindruckt @********_fun *ja*

Die Beiträge werden immer länger hier, die Vielfalt immer unübersichtlicher - okay.

Wie gut, dass ich meinen Weg gehe und meine mehrfach liebende Seele samt Körper einfach mal so sein lasse.

Jeder möge für sich ansehen, wie er seine zentrale Beziehung pflegt und in neue Beziehungen eintritt.
Das ist ja durchaus verschieden.
Ich bin mit meinem Mann in tiefer Liebe und Nähe zentral verbunden - seit Jahrzehnten.
Zusätzlich gibt es bei mir seit nunmehr 10 Jahren das Interesse an der umfänglichen Begegnung mit einem weiteren Partner.
Den einen, der langfristig mit mir poly und amorig so etwas lebt, habe ich bislang nicht gefunden.
Nicht mit gemeinsamem Alltag, wohl aber mit dem Teilen von Sorgen und Nöten, Freuden und Lust. Da gab und gibt es Männer, die viele Monate und auch Jahre in meiner Nähe sind und waren.
So ist das mit meiner Polyamorie.
****que Frau
88 Beiträge
wow
Was für unglaublich schön philosophisch angehauchte Zeilen spannend zu lesen wie unterschiedlich wir doch alle sind .... Als Beobachterin ohne bisher festgesteckte Grenzen der Differenzierung dieser Begrifflichkeiten, noch nicht wissend wie für mich einzuordnen, weil ich noch unerfahren bin, trotzdem reflektierend in meinen Möglichkeiten finde ich es toll wie Worte und Beschreibungen mich zum nachdenken inspirieren. Danke an euch auch wenn sich hier wohl "alteHasen" und Meinungen differenzieren, sich nicht in einklang bringen lassen, weil es jeder anders angeht, kann ich nur staunen und weiter mein Hirnschmalz arbeiten lassen.
******_nw Frau
512 Beiträge
mich interessiert es nicht, ob Polyamorie ursprünglich mal eine Art politische 68er Rebellion gewesen oder deshalb gegründet wurde.
Und mich interessiert genau das schon. Um zu verstehen, warum was sich wie entwickelt hat. Weil wir auf diesem Hintergrund ebenfalls agieren. Das zum einen.

Zum anderen: Auch ich finde es wichtig, im Vorfeld einer Kontaktaufnahme oder hier im Forum klar zu formulieren, was ich unter bestimmten Begriffen verstehe und im Gespräch über die Sichtweisen herauszufinden, ob diese zueinander passen.
Dennoch möchte ich mich nicht in "Definitionen" versteigen, die einen allgemein verbindlichen, ausschließenden Charakter bekommen. Und die festlegen wollen, wer nun dazu gehört und wer nicht. Den Aussagen von @*********eeker und @*********uelle kann ich da einiges abgewinnen. Und da ich nur in meinem Kopf zu Hause bin und nicht in anderen, mag ich auch nicht urteilen, ob jemand, der sich sexuelle Freiheiten herausnimmt, oberflächlich ist oder nicht.
*******ben Mann
3.281 Beiträge
Danke für die Diskussionen und die liebevollen Beiträge, die mich an den Menschen teilhaben lassen und mir Spiegel der Vielfalt sind. Mich immer wieder in die Tiefe und zur Kernfrage/Sehnsucht bringen, während ich das Heu für meine Schafe mache.

Was für eine Welt brauchen wir, in der, wenn ich mich noch abgrenzen muss/will, ich auch dies auf liebevolle Weise tun kann? Wo wenn ein anderer Mensch als Gegenüber nicht passt, dies mit meinem Entwicklungstand zu tun hat und weder er noch ich dabei böse oder falsch sind. Wo ich keine Anteile (okay die wirklich bösartigen ...) meiner Mitmenschen verurteilen muss, sondern einfach so zu meinen individuellen Bedürfnisse & Eigenarten stehen kann. Diese bei mir liebe und bei anderen respektiere. Wo Andersartigkeit eher Neugier statt Angst auslöst, das passende Tempo sich findet. Immer mehr meine Gefühle, Liebe und Kümmern in die Welt kommen. Wo ich mich liebe auch wenn ich auf diesem Weg strauchle. Ich beim Gegenüber dessen Bedürfnisse sehen kann, zu diesen auch klar in Liebe nein sage wenn ich sie nicht erfüllen mag; ohne ihn/sie dazu aber innerlich dafür verurteilen zu müssen.
*******ben Mann
3.281 Beiträge
strictly_fun mir gefällt deine Entwicklung die sich ja über die Jahre nun hier in den Texten wiederspiegelt sehr. Ich erlebe nun immer mehr eine starke Frau, die sich immer mehr findet, bewußter in der Liebe auch für alle Mitmenschen steht und es vielviel weniger nötig hat andere zu verurteilen. Ziehe meinen Hut vor diesem Entwicklungsweg.

An Sie von http://www.joyclub.de/my/2099674.bluevelvet6874.html yepp ich kann deine Haltung verstehen und akzeptieren. Deine Grenzen und was du kannst und was nicht respektieren; ebenso deine für mich erlebbare Emotionalität bei diesem Thema.
Kannst du aber auch akzeptieren und respektieren, das andere Menschen hier in der Liebe anders handlungsfähig sind?
Nicht wirklich nachvollziehen kann ich, das wenn du für dich/euch ein schon bestehendes Lebenskonzept wählst, dir dessen Wurzeln und Ausrichtung egal sind.

Danke auf diesem Wege auch an Feline_nw für deinen Beitrag


Ich bin sehr klar für Definitionen, schon alleine um im Gespräch nicht für jeden Begriff fünf bis fünfzehn Sätze zu brauchen. Nur gibt es einige so umfassende Begriffe wie die Liebe, die sich nun mal für mein Erleben keine 1:1 Übertragung auf andere Menschen zuläßt. Nur sehr grobe Rahmen. Und sie läßt sich weder gleichsetzen mit Sex noch mit Partnerschaft, sondern l(i)ebt sich entsprechend der Individualität der jeweiligen Menschen in bunten Liebesbildern aus.

Eine für mich wichtige Grundlage dabei ist deshalb, das Liebes-Beziehung nicht automatisch Partnerschaft und Verantwortung für den Anderen ist, sondern dies nur eine tolle Form von vielen möglichen Liebes-Beziehungen ist.

Mir sind daneben durchaus auch die Menschen beiderlei Geschlechtes bewußt, die vielleicht Poly nur als Deckmän-telchen benutzen, um potentielle Sexerlebnisse (jenseits von Beziehung über den Moment hinaus) zu haben. Kann davon aber hier unter den hier Mitschreibenden bisher keine davon erkennen.
Und muss dies nicht verurteilen, kann da wo es einen Kontakt gibt Aufklärung leisten. Und verstehen, das nicht all dies bewußt oder bösartig passiert, sondern hier durchaus auch Unwissenheit, Verletztheit, Unbewußtheit, halt funktionierenden Muster etc. eine Rolle spielen. Und meine eigene "Enge", die geheilt werden will an dieser Stelle und mir der Kosmos dazu immer wieder passende Begegnungen anbietet.
Hallo Feline,

Was schnell zu Missverständnissen führt ist die mangelhafte Unterscheidung, ob ein Thema ais der eigenen Erfahrung und Perspektive heraus geschrieben wird oder allgemein wertend. Je nachdem, wie ein Leser dies für sich einordnen möchte, fühlt sich jemand angegriffen oder auch nicht.

Strictly_fun bringt es für mich auf den Punkt: Kommunikation bedeutet, sich über Begriffsinhalte klar zu werden in der dann konkreten Begegnung. Und dazu bedarf es der Klarheit und Authentizität und Aufrichtigkeit. Ich nutze den Begriff polysexuell übrigens, weil ich weiß, dass das Wort promisk sehr negativ wertend aufgefasst wird, gesellschaftlich. Es macht mir dann tatsächlich weniger Mühe zu verdeutlichen was ich suche und erleben möchte und was nicht.

Natürlich tangiert das nicht den Prozess des Sich - kennen - lernens. Natürlich stellt sich durch die Begegnung erst heraus, wie tief und verbindlich sich ein neuer Kontakt gestalten wird.

Allerdings kann ich vorab klar sagen, was ich mir wünsche und was nicht. Und erwarte das auch vom Gegenüber. Es tut niemandem ernsthaft weh, wenn man aufrichtig miteinander ist. Was verletzt ist imho Unaufrichtigkeit und wahre Absichten zu verschleiern und eben das geht über den Begriff Polyamorie offensichtlich ganz gut.

Ich schreibe aus meinen Erfahrungen heraus. Dadurch entwickel ich mich weiter und auch Wege, die mir zu mehr Menschenkenntnis und Strategien verhelfen. Zu schauen welche Inhalte in Begriffe hinein gelegt werden hilft mir dabei.

Schreibt Sie von BlueVelvet
ach Paradiesquelle
Nicht so bitte. Weder bin ich emotional noch unfähig im Sinne von kann nicht.

Du brauchst meine Art polyamor zu leben nicht auf diese billige Art versuchen abzuwerten. Dagegen verwahre ich mich und das zu Recht.
******_nw Frau
512 Beiträge
@*********t6874:
Was schnell zu Missverständnissen führt ist die mangelhafte Unterscheidung, ob ein Thema ais der eigenen Erfahrung und Perspektive heraus geschrieben wird oder allgemein wertend. Je nachdem, wie ein Leser dies für sich einordnen möchte, fühlt sich jemand angegriffen oder auch nicht.

Das ist so eine Sache mit den Missverständnissen, in der Tat ja. Manchmal fehlen beim Schreiben auch einfach die Zwischentöne, das konkrete Gegenüber, um zu verstehen wie etwas gemeint ist. Und da liegt das Problem nicht nur beim Empfänger. Da sind beide schon mit im Boot. Ein Sender, der allgemein wertende Aussagen tätigt, sollte sich nicht wundern, wenn andere stirnrunzelnd hinterfragen. Und mit deinem nachfolgenden Beitrag zeigst du das auf, was du oben beschrieben hast. Wir sind halt nicht immer gefeit davor, Worte/Gesten anders zu verstehen als sie vielleicht gemeint sind. Und sich auf den Schlips getreten zu fühlen ist auch nicht immer nur das "Privileg" der anderen.
******nia Frau
278 Beiträge
Gründung der Polyamory
Also nach einem Vortrag von Gwendolin (Polytanten) reichen die theoretischen Grundlagen ins 19te Jahrhundert zurück. Die Praxis ist bedeutend älter.
Lediglich die Bekanntheit hier in Westeuropa ist auf den zunehmenden US Einfluss und der modernen Frauenbewegung zurückzuführen.

Gwendolin hat die geschichtlichen Details, die ich sämtlich vergessen habe. Aber so grob scheint es gewesen zu sein.

Nix mit 68er und Polyamory *autsch*
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