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Mal ne doofe Frage (Geschlechterverteilung in d. Polyamorie)

*****s70:
Wenn man Menschen studieren will, sollte man sich in einen Swingerclub begegeben.

Da bin ich ab und an, und verurteilen tu ich niemanden, der dorthin geht und das genießt, was dort so geschieht. Wie kommst Du darauf? Weil ich schreibe, dass es nicht meins ist und warum? Meine Abneigung gegen gewisse Arten von Begegnungen habe ich nicht in meinem Kopf getroffen, sondern anhand von Erlebtem.

Ich glaube dir, wenn Du sagst, unter der Oberfläche wird anderes gewünscht, das empfinde ich durchaus auch so, wo Unzufriedenheit in den Begegnungen spürbar wird für einen Beobachter. Aber mit dem Thema Swingerclubs entfernen wir uns hier doch sehr vom eigentlichen Thema.

Schreibt Sie von BlueVelvet
*****al4 Mann
797 Beiträge
Liebe Sie von BlueVelvet,
Ich möchte auf deinen auf mich bezogenen Beitrag noch einmal eingehen.
Ja, ich bin der Meinung, das es wichtig und notwendig ist, nicht nur Zugang zu seiner Sexualität zu haben, sondern sie als Teil von sich zu erfahren, zu erlernen und zu leben. Ja, das finde ich grundsätzlich.
Wie genau und wie oft und mit wem und ob allein und ob in Beziehung oder zu zweit oder in Gruppen oder wasweissich - genau das ist jedermanns und jederfrau eigene Sache. Ich will nie und überhaupt nicht werten und beurteilen.
Ich habe dich so verstanden, das du einen sehr geschützten Raum brauchst, in dem du Sexualität leben kannst. Das ist völlig in Ordnung; mehr noch: toll, das Du für Dich sorgen kannst und genau selektierst, was für Dich geht und wo Du die Magie von Sexualität und Sinnlichkeit intim lebst.
Was mich an Deiner Darstellung zunächst verstört und dann auch geärgert hat, ist etwas anderes: Du sagst nicht einfach, wie Du es lebst, sondern suchst eine Identifizierung, das genau das Polyamorie ist. Und alles andere nicht, und das tolerierst Du dann ( tolerare lat. Ertragen ), grenzt aber aus. In Swingerclubs wird nur aneinander vorbeigevögelt, so hast Du es erlebt. Und Polyschmarotzer sind die, die Deiner Identifikation von Polyamorie nicht entsprechen und nur abvögeln und die schnelle Nummer schieben wollen.
Gegen diese Haltung wehre ich mich. Viele haben hier geschrieben, was für sie Vielliebe bedeutet, wie sie es leben und was sie brauchen oder nicht, um Intimität, Sexualität in Begegnungen leben zu können. Und wie unterschiedlich das ist, und das ist doch einfach toll. Und: sie erleben nicht nur, sondern gestalten. Sind kreativ in den Begegnungen, erleben sich nicht als Frau, der irgendetwas passiert und die vielleicht benutzt und missbraucht wird, sondern drücken sich aus, schaffen Begegnungen, lassen nicht nur zu oder wehren ab, warten nicht auf den Raum, der ihnen angeboten und geschaffen wird, sondern gestalten ihn mit - ja und das ist eben eins der Errungenschaften der Sexuellen Revolution: das geht.
Und wann dieser Raum liebevoll ist, ist für jeden allein deswegen unterschiedlich, weil jeder eine andere Vorstellung davon hat, was liebe ist. Oder besser: was ihr Bedürfnis ist und wie sie in Begegnungen es so gestalten können, das die Bedürfnisse beider oder aller Beteiligten miteinander gehen. Und da sind sie überhaupt nicht weit weg von dir: sie schauen genauso auf Ihre Bedürfnisse und die des Gegenübers. Und gut ist. Das alles kann polyamor sein oder auch nicht, das ist eben für jeden anders, und in jeder einzelnen einzigartigen Begegnung noch einmal anders.
Für dich lebst du es so, weil es für dich richtig ist, und gut. Und andere leben es anders. Da braucht es kein Ertragen, das es andere anders tun, im Gegenteil.
Und mit dem Erforschen von Liebe, Sexualität, Begegnungen ist es für mich so, das ich mich sehr gern binde. Ich lebe in einer aufregenden, auf Vertrauen und Bezugnahme gegründeten Beziehung mit einer ganz tollen Frau. Ganz viele Jleine Dinge können nur geschehen, weil dieser Raum da ist. Will sagen: nein, ich habe überhaupt kein Argument gegen Bindung und Sicherheit und will da garnicht Gegenreden. Aber wir haben einen ganz anderen Bezug zueinander als den klassischen, den mit Traualtar und vorgegebenen Genderpositionen und wasweissich. Da ist eine Treue, wo Liebe öffnet und nicht ausschließt. Und ganz tolle Menschen bei uns sind.
Ich will damit sagen, das Du das leben kannst wie es für dich richtig und gut ist. Andere leben es anders, und gut ist. Wenn der Begriff Polyamor nicht mehr Erklärung ist, sondern Identifikation, dann wird schnell ausgegrenzt. Und das ist einfach nicht gut. Damit machen wir nämlich genau das, was wir anfangs nicht wollten: wir Grenzen uns aus und begrenzen uns.
Was du für dich ausschliesst in Begegnungen, ist eine ganz andere Sache, und wie gesagt: total dein Ding, und ich fänd das auch gut, wenn ich da immer so genau und richtig für mich sorgen könnte. Aber andersherum passieren eben auch Dinge, die ich noch nicht kannte und wo ich mich vielleicht anders kennenlernen kann - und den anderen eh. Spannend und toll, wenn das liebevoll geht - mit Achtung und Wertschätzung und - naja Vielliebe halt...
Hm, Latera4, ich selbst habe sehr ähnliche Werte wie Du und würde Dir in Deiner Haltung zu Dir selbst zustimmen. Aber ich frage mich dennoch, was eigentlich so falsch daran ist zu sagen, was man nicht gut findet? Wir sind uns beispielsweise sicher alle darin einig, dass wir Vergewaltigung verurteilen und ein solches Verhalten ausgrenzen. Das ist wichtig, damit ein solches Verhalten eben nicht toleriert und möglichst verhindert wird.

Es gibt keine grenzenlose Toleranz, das fände ich schrecklich. Und es kann neben allgemeingültigen auch individuelle Grenzen geben, die jemand für sich setzt und entsprechend nach außen kommuniziert.

Und auch Identifikation mit einem Begriff als Bezeichnung für meine Lebensweise ist nicht per se falsch. In meinem Poly-Coming-Out war es für mich in meiner Biografie ungeheuer wichtig mich als polyamor "identifizieren" zu können - ja, so bin ich und das nehme ich als mein Sein an! Vielleicht meinst Du mit Deiner Ablehnung die negative Umkehrung einer Identifikation im Sinne von "Du bist anders, also bist Du mein Gegner."?

Zum Schluss: Ich finde sehr wohl, dass wir hier auch streiten können. In der Geschichte dieser Gruppe waren solche Streits sehr oft eine gute Gelegenheit in ihren Zuspitzungen wichtige Differenzierungen kennen zu lernen und sich besser zu verstehen. Man muss - wie in einer Beziehung - das halt aushalten können. *g*

Cheers
Joshi
Lieber Lateral,
Danke für deine Zeilen und ich glaube ich verstehe dich sehr gut. Du schreibst von Identifikation, nun, ich identifiziere mich nicht mit dem Begriff Polyamorie, sondern bestimmte Inhalte, die Männer damit verbinden und erwarten, von mir dann, werden über mich geworfen und dann bin ich gezwungen meine Art zu leben zu erklären und teilweise auch zu rechtfertigen. Und das verärgert mich dann teilweise, wenn mein Gegenüber mir ggü daraus Beschwerden stricken will.

Für mich ist Polyamorie ein vielschichtiges Konzept, ein großes Gebäude mit vielen Zimmern, wo ich schaue, in welchen der gebotenen Räume ich mich wohl fühle. Ich bewohne dieses Gebäude zur Miete, bin es aber natürlich nicht.

Und sicherlich kann es mir egal sein, aus welchem Konzept heraus ein Mann gerne unverbindlich mit mir intimen Kontakt haben möchte, mir ist es nur nicht egal. Ich würde mir zumindest wünschen, dass nachgefragt wird, wie ich meins lebe. Das ist das Thema Wertschätzung, hm? Da werde ich vielleicht zu schnell bockig anstatt gelassen zu bleiben.

Gestern Abend war ich auf einem Polytreffen und wieder einmal fällt mir hier auf, es fehlt soo viel an Gesten, Mimik und Stimmung, dass Worte so viel härter klingen, als sie gemeint sind.

Warum ich die Schublade Schmarotzer und Trittbrettfahrer hier auch mit aufgemacht habe ist mit Sicherheit meinen sehr schmerzhaften Erfahrungen anzulasten. Und so ein Versuch mich zu positionieren und so auszugrenzen, was und wie ich nicht leben mag. Eigentlich braucht es die Schubladen nicht, weil es sich so oder so zeigt, ob Wertschätzung, Liebe und Offenheit lebbar sind oder nicht. Dahinter steht das Bedürfnis Schmerz zu vermeiden. So wie ein Stoppschild an einer Kreuzung, obwohl jedem Verkehrsteilnehmer auch ohne klar sein sollte, große Vorsicht walten zu lassen und kurz zu stoppen, bevor man abbiegt.

Mir tut es auch Leid, durch diese Positionierung die Männer zu verletzen, die selbst noch gar nicht so lange von gesellschaftlichen negativen Bewertungen befreit sind und die das auch triggert, komme ich daher und werfe ihnen indirekt vor falsch zu sein. Das ist aber nicht meine Absicht.

Schreibt Sie von BlueVelvet
*****al4 Mann
797 Beiträge
Ach Joshi,
Im Gegenteil, ich habe gesagt, das es total und vollkommen richtig ist, selbst für sich zu entscheiden, was gut und richtig für einen selbst ist und was nicht. Und es ist doch klar, das man dann nicht alles toleriert, erträgt und aushält.
Ich weiß nicht warum ich das nicht rüberbringe. Polyamorie ist nicht genau das. Es ist eine große Gruppe, in der es Grundlagen gibt, ja klar. Viel und liebe zum Beispiel, und zu Liebe gehört definitiv Offenheit und Ehrlichkeit. Jeder weiß voneinander, nichts muss versteckt werden, okay.
Vielleicht deswegen mag ich das Buch von FelixxBln, weil es eben unterschiedlichste Weisen dieser Lebens-und Liebesart beschreibt, ganz ohne Gebrauchsanweisung, Ausgrenzung, Definitionen und wasweissich.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Großen Dank, BlueVelvet.
Dein Bedürfnis Schmerz zu vermeiden, ja das bringt es auf den Punkt, das finde ich so gut, wenn du das schaffst und für dich sorgst.
Sry wenn ich dich bisher falsch verstanden hatte.
Zu Kopflastig
Sind wir hier auf einer Wissenschafts Tagung, oder eher auf einer Plattform wo es in erster Linie um Lust, Leidenschaft, Liebe aber vor allem um Freiheit geht? Frei von veralteten Moralvorstellungen und Dogmen zu sein, das eigene Leben voller Lust und Liebe frei zu gestalten.

Wenn ich mir die ganzen Berichte hier anschaue speziell bei diesem Thema, und wohin es sich mittlerweile entwickelt hat, muss ich ehrlich sagen, komm ich aus dem staunen nicht raus. Es wird hin und her über einzelne Begriffe, und Deutungen miteinander Gestritten und heftigst Diskutiert und so manch einer schreibt ganze Romane um sich selbst auszudrücken.

Jeder versucht dem anderen zu sagen was Polyamore bedeutet, und was nicht und jeder meint er oder sie hätte den heiligen Gral und muss jetzt seinen Senf dazu abgeben. Da muss das komma genau an der richtigen stelle stehen, und wehe es tut es nicht, dann gibt es die große Kelle, liebe Leute, in meinen Augen ist das Erbsenzählerei. Es ist zu Kopflastig, zu Intellektualisiert was hier abläuft.

Es gibt eine ganz klare Ausrichtung was Polyamore Bedeutet. Es geht ganz klar nicht darum, sich durch die Weltgeschichte zu vögeln, und reihenweise Frauen Flach zu legen, sondern echte Beziehungen aufzubauen, Beziehung von Liebe, Respekt, Anstand und Wertschätzung.
Es geht darum diesen Menschen als Teil seiner Familie zu betrachten, diesen neuen Menschen mit seinem alten Partner/Partnerin zu Integrieren.

Aber ganz wichtig, es geht vor allem um das Loslassen Lernen zu können. Wir alle haben unsere eigenen schlechten Erfahrungen gemacht was es bedeutet nicht loslassen zu können. Loslassen in Gedanken in Gefühlen in Glaubenssätzen und natürlich auch in der Partnerschaft. Unter loslassen verstehe ich das man in der Lage sein sollte, seinen Partner/Partnerin ebenfalls die Möglichkeit einzuräumen sich mit einem anderen Menschen zu treffen, sich zu verlieben und Ja auch miteinander Sex zu haben, das ist doch OK.

Ganz wichtig ist hier die Ehrlichkeit, und es st eine ganz klare Tatsache, wer nicht bereit ist Loszulassen der ist für so eine Lebensphilosophie überhaupt nicht geeignet, PUNKT. Ich halte gerade die Polyamore Lebensform als eines der besten und effektivsten Möglichkeiten in seinem eigenen Innen zu arbeiten. Das heißt die Äußere Welt der Lust, der Attraktivität von dem einen oder anderen Menschen, die Sehnsucht, usw. gibt uns die einmalige Möglichkeit immer wieder an uns zu arbeiten, und zwar die Arbeit in unserem Innern.
Das ist der Springende Punkt. Das Äußere dient nur als Mittel zum Zweck.

Wenn dieser Fundamentale Punkt sicher gestellt ist, ist der Rest Auslegung Sache, wie jeder das gerne machen möchte. Aber wer sind wir denn, das wir uns anmaßen anderen vorzuschreiben wie er oder sie Polyamore zu leben hat, das ist etwas was ich hier in diesem Thema mittlerweile erkenne.

Jeder versucht dem anderen zu sagen was die Ideale Lebensform ist, dabei wird über Punkte miteinander heftigst Diskutiert die es im Grunde nicht Wert ist, aber das Fundament, das was die Basis von Polyamore ist, das wird ausgeklammert, ich finde das ziemlich Interesannt.

Jeder von uns hat seine eigene Wahrnehmung die wiederum von seinem Bewusstsein gespeist wird. Mit anderen Darüber zu Diskutieren wessen Weltsicht, wessen, Wahrnehmung der richtige oder der falsche ist, ist genauso Logisch, als wenn ich eine Diskussion einführe ob es Sinn macht in der Wüste Sand zu verkaufen

Ich habe jetzt lange diese ganzen Berichte hier gelesen und musste einfach das was ich fühle hier im Raum einwerfen auch auf die Gefahr hin das ich jetzt von rechts oder Links Prügel kassiere, aber das ist mir ehrlich gesagt egal. 😊

Wir sollten uns nicht an den Feinheiten oder den einzelnen Punkten so sehr uns einbringen, sondern die Diskussion über die Basis das Fundament, das Herzstück von Polyamore Reden, das ist meine Meinung.

Aber jedem das seine. Wer zuvviel Zeit hat und damit nichts besseres anzufangen weiß, soll dann weiter hier als Erbsenzähler auftreten, und sich weiterhin über den einen oder anderen Begriff ganze Abhandlungen schreiben dürfen, Jeder Mensch ist Frei.
*****ane Frau
116 Beiträge
Und manchmal frage ich mich, ob all die Dringlichkeit in Argumentation und Darstellung dazu dient, uns selbst davon zu überzeugen, dass mit uns alles in Ordnung ist.
******nia Frau
278 Beiträge
@NaneNane
Kann sein. Aber mit uns Polies ist alles bestens in Ordnung. Allerbesten!
*blumenwiese*
Sternenjunge, es ist anders. Jeder hier stellt SEINE Erfahrungen und SEIN gelebtes Polyamorie vor und argumentiert daraus, als Erfahrungsaustausch zu werten, warum er oder sie die Begegnungen erlebt.

DAS wird gerne ignoriert und sich beschwert, warum zb andere Menschen ihres so gerne verbreitet sehen wollen, dass den eigenen Bedürfnissen entgegen steht.

Wo KANNST Du also ein Problem damit haben, dass ich eine polyamore Beziehungspflanze bin und MIR beliebige Sexualkontakte nichts bringen?

Wodurch fühlst du dich angegriffen? Beeinträchtigt? Beschränkt?

Das sind doch die Fragen, die so ein Thema mit sich bringen, deren Antworten einen für sich persönlich weiterbringen. Und nicht, einem völlig fremde Menschen dazu bringen zu wollen, es ebenso zu leben wie man selbst.

Es grüßt Sie von BlueVelvet
*****al4 Mann
797 Beiträge
Sternenjunges Beitrag ist einfach nur traurig. Und macht mich traurig.
Nach ihm ist die Ausrichtung und Bedeutung von Polyamorie ja ganz klar, und nun gibt es viele polyamor lebende und fühlende Menschen, die ab jetzt nicht mehr polyamor sind.
Denn: was machen diejenigen Paare, die eine weitere Liebe garnicht in irgendeine Familie integrieren wollen? Weil Mann mit dem anderen Mann garnicht mag, ihr aber natürlich diese Liebe lässt? Oder Frau nichts mit der anderen Frau anfangen kann, weil einfach total weit weg von eigenem Leben? Und ihn trotzdem gut mit ihr lassen kann?

Sternenjunge, dies hier ist ein Forum. Und gerade die persönlichen Threads sind es, die einander helfen, noch einmal hinzuschauen, vielleicht aus ganz anderem Blickwinkel. Und ja, ich finde es toll, das hier Menschen (nicht wirklich ganze) Romane schreiben, um sich auszudrücken.

Mir geht es zumindest so. Und intellektuell - also, Gehirn finde ich garnicht mal so schlimm. Wenn es denn nicht Selbstzweck und isolierter brainfuck ist. Und das finde ich hier nicht. Viele viele Beiträge hier zeugen von sehr viel Reflektion und inspirieren mich und machen mich immer wieder neugierig: den Menschen würde ich gern mal kennenlernen. Übrigens: Menschen, Mann wie Frau.

Und ehrlich gesagt: so ein Beitrag von dir bringt mich noch mehr ins Zweifeln, ob ich in diesem Forum so offen, so persönlich schreiben sollte. Wem werfe ich da welches Futter zum Fraß vor? Mir tut es weh zu lesen, wenn du von Erbsenzählern schreibst und die Leute mit ihrer Zeit nichts besseres anzufangen wissen.

Für mich ist dein Beitrag ein Zaunpfahl, der da niederknüppelt. Unsensibel und grob.
*****uja Frau
2.471 Beiträge
Ich möchte Sternenjunge widersprechen. :)!

Diese auch geistige Auseinandersetzung und der Efahrungsaustausch all der vielen Schrieber hier über ihre jeweilige Position im polyamoren Denken, Fühlen und Leben ist für mich außerordentlich faszinierend und interessant! Und ich sehe darin auch keineswegs ein "heftiges Streiten", oder dass [/dem anderen i] vorgeschrieben würde, was ideal sei. Sondern einfach nur jeder seins darlegt, und evtl vom anderen abgrenzt, aber auch versucht zu verstehen, was genau der Andere meint.
Manchmal ist man mit etwa mehr Eifer bei der Sache.

.... Und genau das gleiche ist doch mit deinem Posting auch *g*

Auch du behauptest, nicht ohne Eifer, was "das Wichtige" und Relevante ist.... (Aus deiner Sicht)

Ich finde den Thread insgesamt sehr anregend!

*top*
******nia Frau
278 Beiträge
Ja kommt, ich finde es auch OK. Auch wenn ich, ich gestehe, nicht immer alles lese und mir manch Hyper Theorie manch Seufzer abverlangt, finde ich es OK.
Manchmal lasse ich eine kleine Mail los, dass Polyamory keine tonnenschwere Regularien braucht, aber dann ist es auch wieder gut.

Ich schreibe/lese in einigen Threads und in diesem hier gerne, weil nur wenig abgewertet und viel wertgeschätzt wird. Das mag ich, auch wenn ich mir schon mal überlegt habe einen Preis für den längsten Beitrag auszugeben *fiesgrins*

Ihr seid OK,
LG, Tania
*****al4 Mann
797 Beiträge
Ich liebe deine kleinen Seufzer, polytania *g*
Sie sind so schön in deinen Zeilen zu hören.
********_fun Frau
287 Beiträge
Ich sehe es so ähnlich wie BlueVelvet: wir sollten nachsichtig mit uns selbst sein! Es gibt einfach mehrere Ebenen: zum einen sind wir alle Poly und haben ein gemeinsames Interesse uns für diese Beziehungsform stark zu machen und sind zusammen im selben Boot, bestimmte Probleme die sich aus unserer Non-konformität mit bestimmten Werten der Hauptgesellschaft einen uns.
Aber: wir haben persönlich ganz unterschiedliche Situationen und Vorerfahrungen und unterschiedliche Herangehensweisen - Poly ist eben bunt und vielfältig und jeder Menschen kommt mit seiner persönlichen Geschichte hierher. Klar wollen wir tolerant sein!
Aber es ist eben persönlich eine auch frustrierende Erfahrung, wenn folgendes geschieht: Ich entdecke Polyamorie für mich und andere Menschen begegnen mir und sagen sie sind auch Poly! "Super, wow...toll, endlich jemand der so tickt wie ich!" Und dann stellt sich eben heraus: nee, die ticken gar nicht wie ich und verstehen mich auch nicht! Dieser Mann ist nicht was ich suche, jemand der tickt wie ich! Dieser Mann ist vielmehr genauso wie ich Männer bisher auch erlebt habe: in erster Linie an (schnellem) Sex...deshalb schaut er ja nach vermeindlich "wahllosen, sex-positiven" Poly-frauen *zwinker*
Und es frustriert...!
Und dann versucht man solche Typen rauszufiltern...für sich persönlich und man kotzt sich hat hier auch mal aus.
Und ich stelle mir dann auch mal die Frage: ob zuviel Toleranz gegenüber "Trittbrettfahrern eines Konzeptes" nicht manchmal ein Fehler ist?! Und sowas muss man auch mal hier diskutieren können!
Und klar richtet sich dies nicht gegen Leute, die einfach nur Poly sind und promisk! Das ist doch total ok! Es richtet sich gegen Leute, die nur promisk sind und aber unter den warmen Mantel der Polyamory kriechen wollen um es sich veremindlich leicht zu machen!
Und nein: letztlich will ich keine Poly-Polizei...die unsere Gesinnung prüft! Wir müssen diesen Frust meiner Meinung nach ertragen!

Aber wir sollten diese Diskussionen mit Verständnis führen, mit Wohlwollen! Auch dieser Frust ist verständlich und darf einfach mal sein...ohne das einem Intoleranz vorgeworfen wird, finde ich

Und wir alle drücken uns wohl manchmal nicht gut genug aus! Wir üben alle noch... *zwinker* Manchmal hat jeder von uns die Tendenz sein eigentlich persönliches Erleben und den Frust ...generalisiert auszudrücken um dem eigenen Standpunkt mehr Gewicht zu verleihen aber auch weil wir es so gelernt haben! Wenn wir Dinge so ausdrücken ist es leichter, eben nicht so nah und persönlich.. Wir lernen eher zu sagen: "Das macht man doch so nicht!" als zu sagen: "dieses verhalten frustriert mich persönlich und ich fühle mich abgewertet, unverstanden, quasi belogen und empfinde das als Versuch mich auszunutzen!"
Und dann landen wir am Ende eben in diesen etwas anstrengenden Diskussionen über bessere Worte und präzise Kommunikation!
Dazu fehlt uns hier oft wirklich die Mimik, der Tonfall...der so vieles verständlich machen und "entschärfen" würde...
Und manchmal dene ich wir führen auch stellvertretend Debatten, die wir eigentlich nicht unter uns sondern mit der "Leitkultur" führen müssten. Einer hier in der Gruppe drückt etwas aus, was in dieser Form triggert, weil die Leiitkultur so ist wie sie ist...und dann geht es los... Ein Beispiel ist das Wort "promisk". Wenn ich das Wort benutze, dann meine ich nur: "der viel Sex mit wechselnden Partnern"
Ich bin doch nicht blöde und engstirnig...ich finde das total ok, ich meine deshalb bin ich doch hier, weil ich finde: solche Dinge fallen unter die persönliche Freiheit und Entscheidung jedes Einelnen. Und genau für diese Sicht kämpfen wir doch hier zusammen! Das sollte unser Grundkonsens hier sein! Ich unterstelle Euch das erstmal, dass ihr toleranter seit in diesen Punkten als die "Restgesellschaft"!
Dnnoch muss ich selbst nicht unbedingt promisk sein um meine Toleranz dazu zu beweisen! Und ich möchte das auch sagen können ohne das jemand schon daraus mir einen Vorwurf strickt!
Und ich habe den Eindruck, der Frust den einige hier ausdrücken entsteht nicht aus der Tatsache, das jemande eben promisk ist und mich kontaktiert - sondern aus dem Eindruck, dass diese Promiskuität verschleihert oder verschwiegen wird...
Und wir sind uns letztlich vermutlich alle einig: Ehrlichkeit ist ein Grundpfeiler für Polyamorie!
Und schwupps sind wir beim Thema "Ehrlichkeit"...und auch da haben wir alle etwas unterschiedliche Auffassungen in Abhängigkeit von unseren Vorerfahrungen!
Und: als Frauen machen wir z.B. andere Vorerfahrungen in der Gesellschaft als Männer...das ist mal gut - mal schlecht...aber eben eine Tatsache. Und auch wenn wir vieles ändern wollen: wir sind nicht frei davon!
Und da kann ich zum Thema nur sagen: wenn sich mir jemand als polyamor bezeichnet und ist Mitglied in einigen entsprechenden Gruppen oder geht auf Treffen etc. und erzählt mir wie toll dieses ganze Konzept doch ist, wie glücklich er ist endlich einen Namen gefunden zu haben dafür...blabla.. Dann gehe ich auch davon aus, dass er die Grundzüge des Konzeptes kennt und teilt ! (Also Ehrlichkeit, Transparenz, Konsens aller Beteiligten)
Und wenn jemand mir dann nach dem Sex eröffnet, dass er an "Mehr" (und eigentlich auch an mir als Mensch) zur Zeit eher gar nicht nicht interessiert ist, obwohl ich vielleicht bei Kerzenschein vorher schon erzählt habe, was ich mir wünsche, wovon ich träume (man spricht doch eh ganz begeistert von Polyamorie, wenn man einen anderen Poly endlich im RL gefunden hat!! oder bin ich da die Einzige?). Dann rege ich mich auf, fühle mich (IMO zu Recht!) ausgenutzt und nicht mit Ehrlichkeit, nicht ethisch gut, behandelt und beschwere mich, kotze mich aus!
Dann wäre eine Antwort: "eh sei mal tolerant, keiner kennt die Zukunft, das war doch gar nicht unehrlich, entspann Dich! Ich sehe die Dinge einfach etwas lockerer! Es ist doch letztlich nie klar was aus einem Kontakt wird...es hätte ja sein können, dass es bei Dir irgendwie doch mal gefunkt hätte - sowas kann man doch nie ausschließen...ist doch im Polykonzept auch voll ok...promisk zu sein..allles so schön "fluid" und offen...und bunt: das ist Dir doch vorher klar, das nicht alle Polyamorie so definieren wie Du!"

Dann kocht mir wohl die Galle über!Und ja, das beeinträchtigt meine Fähigkeit hier "gut und klar" zu Schreiben. Nicht weil ich ein Problem mit promisken Menschen generell habe! Nicht weil ich meine Sexsei böse! Aber: weil ich mich ausgenutzt fühle und zwar genau meine Toleranz und Offenheit wird zur Waffe gegen mich als "Poly-Frau" umfunktioniert um etwas zu bekommen, dass ich Kenntnis der Fakten nicht gegeben hätte! Und dann komme ich hierher mit meinem Frust und schreibe vielleicht: "Polyschmarotzer!"...und dann streiten wir uns hier über Toleranz *zwinker* Aber eigentlich ist das kein Streit unter uns, IMO. Wir sind mit uns selbst hier oft ganz schön kritisch...und an anderer Stelle wird Toleranz dann aber zum a und o: wir sollten lieb mit uns sein, ist schon schwer genug mit den "anderen"!

Einen schönen Tag Euch
Hallo Allerseits!

Also der Thread hat ganz andere Inhalte als die Ausgangsfrage.

Ich denke, dass die Abgrenzung von Polyamorie zu offenen Beziehungsmodellen eben etwas schwieriger ist.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass Männer offenen sexuellen Modellen eher interessiert begegnen, ein emotionales Teilen einer Partnerin dennoch überhaupt nicht gewünscht ist.
Persönlich finde ich, dass Frauen ein polyamores Modell eher tolerieren, eben weil es nicht um "oberflächliches Vögeln" geht.

Ganz im Generellen, was das Ausleben von Polyamorie angeht, glaub ich nicht, dass es Geschlechterunterschiede gibt.

Die andere Frage, was die "Polyamorieschmarotzer" angeht. Das ist doch gar keine Frage von Poly oder Mono. Es gibt viele enttäuschte Frauen, die Beziehung suchen und von Männern verarscht werden, die nur Sex wollen. Es ist eine Frage von Ehrlichkeit und Respekt.

Dass hier im Joy mehr Männer interessiert sind.... ich wage zu behaupten, dass auch dieses Interesse öfter sexuell motiviert ist. Es ist offen und ohne viel Verpflichtungen für den Mann und die Frau meldet dann vielleicht auch nicht zu viele Ansprüche an, weil schon vergeben (das sind jetzt Spekulationen zum Motiv).

********_fun:
Aber es ist eben persönlich eine auch frustrierende Erfahrung, wenn folgendes geschieht: Ich entdecke Polyamorie für mich und andere Menschen begegnen mir und sagen sie sind auch Poly! "Super, wow...toll, endlich jemand der so tickt wie ich!" Und dann stellt sich eben heraus: nee, die ticken gar nicht wie ich und verstehen mich auch nicht! Dieser Mann ist nicht was ich suche, jemand der tickt wie ich!

Tja was bleibt, ist dass man trotzdem genau schauen muss.

Meiner Meinung sagt Polyamorie nichts darüber aus, wie die Sexualität gestaltet wird. Ich mache tatsächlich noch einen Unterschied, ob jemand tatsächlich polyamor lebt. Für mich geht es da nicht nur im Veranlagung. Dafür verlieben sich zu viele Monogame fremd. Diese Unterscheidung treffe ich aber eher als Filter für mich.

Und es gibt diverse Modelle, die ich mir für mich nicht vorstellen kann, vermutlich eher aus praktischen Gründen.
Apothekerkommoden mag ich rein von der Optik her sehr; was ich weniger mag ist, wie manche hier andere und sich selbst in Schubladen hineinstopfen. Hatte ich irgendwo schonmal erwähnt *zwinker*

Für mich sind Ansichten und Gefühle eher im Fluss denn statisch, sonst blockiert alles, und gerät ins stocken, statt sich zu ent-wickeln. Genauso ambivalent halte ich es mit gelebter Polyamorie. Ich kann und möchte mehr als eine(n) lieben, und gestehe jenen und jedem das genauso zu, und in jeder Form.

Meine festen Beziehungen erfüllen mich in jeder Begegnung tief, und sind sehr verbindlicher Natur. Andererseit bin ich als eher anarchisch l(i)ebender Mensch der meist abwertend belegten Promiskuität klar näher als jeder Schublade, jedem Dogmatismus und jeder Be- oder Abwertung. Ich durfte so manche liebevolle einmalige Begegnung erleben, die ich nicht weniger wertvoll als andere mehrmalige Begegnungen empfand. Als Tantriker verliert man zudem die Scheu vor Berührungen aller Art, bis hin zur absichtslosen Yoni- oder Lingam-Massage, und der energetischen Verbindung mit bis dato fremden Menschen. Und wie nährend ist die Erfahrung, sich mit der Partnerin zusammen mit einer anderen Frau aus ihrem Lebenskreis zu verbinden, und die spürbare Cupido frei kommunizieren zu können!

Natürlich bedarf es gemeinsamer Begrifflichkeiten, um Kommunikation klarer zu machen. Aber warum kann ich das Wort, das bei mir grün ist, nicht einfach mal beim anderen rosa lassen?
********_fun Frau
287 Beiträge
@**MK: Natürlich darfst Du was bei Dir "grün" ist, beim anderen "rosa" lassen... wenn Euch ganz klar ist was ihr jeweils mit "grün" und "rosa" meint *zwinker* Ansonsten entsteht vielleicht auf einer oder beiden Seiten Frust (der sich dann auch hier in Diskussionen ausdrückt, das ist mein Empfinden), wenn einer von beiden die Küche streicht und dem anderen in dem Moment klar wird: "Das ist keine grüne Küche - die ist doch rosa...und rosa will ich in der Küche gar nicht!". Und solche "Aha-Effekte" schätzt nicht jede/r, wenn es um die eigene Sexualität geht.
Nettes Bild *zwinker* LG
Britta
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