Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Recht
273 Mitglieder
zum Thema
Hat die Sub das Recht auf Ansprüche?104
In meinen Augen hat sie das recht auf Ansprüche und vorstellungen.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

recht, was ist das eigentlich?

*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
recht, was ist das eigentlich?
der eine will eine neue mauer bauen, der andere beschimpft, alle als nazis!

gibt es in der philosophie das thema recht?

ist es eindeutig, variabel? eindeutig variabel?

jeder hat das recht............

hat auch jeder recht?

allgemeine erklärung der menschenrechte.....10.12.1948

woran halten wir uns noch?

30 artikel, mit schmutz zugedeckt.

nichts weiter, weiter nichts, weiter so und so weiter................

calm *wink*
***is Mann
2.127 Beiträge
Abgesehen von Recht und Unrecht im juristischen Sinne, sind diese durchaus auch im Bereich "individuelle Empfindungen" zu verorten. Da kann es erhebliche Unterschiede in der Wahrnehmung ein und der selben Sache geben. Gar nicht so einfach allgemein zu beantworten...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
was ist der juristische sinn?
ein haufen ?????????????????
***is Mann
2.127 Beiträge
Für die meisten von uns Normalsterblichen vermutlich genau das...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
also,
eine abm für juristen?

es wäre schlimm, aber es ist wohl so!
*******ster Mann
1.867 Beiträge
Gesetz = Recht?
Recht = Urteil?
Urteil = Moral?
Das Gesetz ist das Gesetz der Mächtigen / Elite.
Ein Richter sagte mir mal "sie bekommen hier keine Gerechtigkeit, sie bekommen hier ein Urteil" noch fragen?
Urteile sind subjektiv und beeinflussbar, natürlich im Rahmen der Gesetze. Da wir wissen wer die Gesetze macht, wissen wir auch wem und für was sie nützen.
Das neueste Gesetz zur Videoüberwachung, soll uns heute vor Terror schützen, morgen wird es helfen die letzten Aufrechten zu verfolgen.
Sämtliches Recht wird unter dem Vorwand irgendwelcher anderer Rechte aufgeweicht. TTIP? Globalisierung öffnet den Rechtsbeugern alle Türen.
Unsere obersten abnicker bereiten den Boden für die ewig unzufriedenen.
Niemand besinnt sich noch auf die Basis einer funktionierenden Gesellschaft.
"Das Recht des einen endet wo das Recht des anderen anfängt."
****ta Frau
2.135 Beiträge
Juristisches und moralisches Recht haben nur periphär etwas miteinander zu tun.
Zu Grunde lag wohl beiden in grauer Vorzeit das Recht der Stämme auf ihr Territorium, also das Eigentumsrecht, und bezog sich im übrigen auf gewachsene Sitten und Gebräuche.

Das ist also variabel geblieben, auch wenn es in jüngster Zeit in Texte verpackt wurde.
Die einen handhaben es noch immer martialisch, während bei den anderen eine aufgeklärte Geisteshaltung dazu führte, Sätze wie: `Im Zweifel für den Angeklagten`in ihren Kontext als moralische Instanz einzubeziehen.
Hier hacken sie jemandem die Rübe gleich ab, wenn er die Nachbarsfrau schwängert, dort wird er unter günstigen Umständen nicht einmal zur Zahlung von Unterhalt verdonnert.

Also ist Recht eine Frage der Zeit, der Umstände, der herrschenden Moral, der Regierenden, und auch des Volkes. Wäre es nicht so, hätte sich niemand das Recht auf die Frage nehmen können: Wollt Ihr den totalen Krieg? Und keiner hätte JA gesagt, sondern ihn durch Paragraph xyz in die nächste Psychiatrie abgeschoben.

Schwierig, schwierig da einen Faden hinein zu bekommen...
****ta:
Also ist Recht eine Frage der Zeit, der Umstände, der herrschenden Moral, der Regierenden, und auch des Volkes.
So ist es. Und es gilt auch nur für einen bestimmten Personenkreis, auch wenn wir vermeintliche Errungenschaften gern mal als überall gültig wähnen. Und das Schlimme ist: Welches Recht hat in welcher Situation den Vorrang? Das ist die Kernaufgabe der Justiz.

Zwecks "moralischen Recht" und den Vorrangsregelungen mal ein Beispiel. Im Magazin im Joyclub gibts einen Thread zu "Handwerker verführen". Jetzt nehmen wir mal alle Tipps von dort und machen eine Szene draus:

Ein Mann erwartet eine weiblichen Handwerkerin, also wirft er sich in Schale und wartet. Als sie erscheint präsentiert er sich ihr in Dessous und haucht ihr "Dirty Talk" entgegen.
Sie, die Handwerkerin ist schockiert und fühlt sich sexuell belästigt und knallt ihm eine bevor sie auf dem Absatz kehrt macht.

Aha- der Mann ist der Schuft, die (angemessene) Reaktion erfolgte umgehend. Jetzt drehe ich in der Szene einfach die Geschlechter um und wir schauen mal was passiert:

Eine Frau erwartet einen Handwerker, also wirft sie sich in Schale und wartet. Als er erscheint präsentiert sie sich ihm in Dessous und haucht ihm "Dirty Talk" entgegen.
Er, der Handwerker, ist schockieret und fühlt sich sexuell belästigt und knallt ihr eine bevor er auf dem Absatz kehrt macht.


Obwohl der männliche Handwerker in Szene 2 exakt das macht was die weibliche Handwerkerin in Szene 1 macht, wittern wir in Szene 2 eine Körperverletzung, die wir in Szene 1 nicht gesehen haben (wollen). Obwohl die Geschlechter umgekehrt wurden und die Szene sonst exakt die gleiche ist, ist in beiden Fällen der Mann der Schuft mit dem Fehlverhalten. Das eine mal war der Fokus auf der Beleästigung, das andere mal war der Fokus auf der Reaktion.

Recht ist der Versuch einen "normalen" (normierten) Umgang in und mit der Gesellschaft zu ermöglichen aber auch einzufordern. Allerding hat Recht immer ein Geltungsproblem. Es hat immer einen Fokus und ist keineswegs so omnipräsent wie wir das annehmen. Wir sagen, das Recht gilt für alle gleichermaßen - haben aber mit dem "wir" erhebliche Probleme. Wir fragen "wir"- wer ist das überhaupt?
Wir sagen, auf eine bestimmte Tat gibt es jene Sanktion. Nur- was ist "jene Tat"? Wann ist dieser Tatbestand erfüllt? Ich sehe die Gerichte sich andauernd damit beschäftige zu klären wie das Geschehene einzuordnen ist - und das es wohl eine Rolle spielt wer etwas macht. Wenns der eine macht ist es eine Körperverletzung - und beim anderen ist es eine "angemessene Reaktion". Das Recht ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft, bunt, sich oft widersprechend, wenn irgend möglich auf den Vorteil ausgerichtet.
Ich machs kurz!
Recht ist eine abstrakte Vorstellung...ABER,
verständlich wird es meiner Ansicht nach, wenn es auch für Frauen gilt (daß ihre freie Selbstbestimmung unantastbar ist), daß Kinder den totalen Schutz durch die Allgmeinheit genießen (sie also unter keinem Vorwand missbraucht werden dürfen) und daß es von keiner Glaubensrichtung eingeschränkt werden darf!!

Alles andere ist Unrecht!
Was Leute dazu sagen, die "andere Bräuche" pflegen ist mir schnurzegal.
Sonst könnten wir gleich aufhören zu denken und sagen: Es ist alles erlaubt.
Alles was Recht ist... *lol*
*****eal:
Alles andere ist Unrecht!

Das meinte ich gerade nicht. Recht gilt immer für eine bestimmten Geltungsbereich.

So ist das z.Bsp. mit Fracking, hierzulande verboten - in den USA nicht.
So ist das mit VW, in den USA gibts Entschädigung, hier nicht.
Und so ist das auch mit Frauenrechten. Schlägst du hierzulande eine Frau bist du im Unrecht, woanders ist das vollkommen legal.

Das ist ja das Problem mit dem Begriff "Unrechtsstaat". Dieser ist ja eigentlich Blödsinn. Denn selbst in der DDR gab es ein Strafgesetzbuch und Verehen wurden geahndet. Alles streng nach geltendem Recht.

Woher kommt denn der Begriff "Unrechtsstaat"? Aus der Verblendung wir hätten aus moralischer Sicht das beste Rechtssystem der Welt. Also bricht sich die Empörung Bahn wenn es um die rechtliche Situation von Frauen in entfernten Teilen der Welt geht, und betretenes Schweigen setzt ein wenn es um die Boni und Gehälter von Managern nach derem Debakel als Firmenleiter geht. Wenn wir über andere Rechtssysteme der Welt urteilen ist der moralische Aspekt immer vorn mit dabei. Wenn es dann aber über unser Rechtsystem geht, ist der moralische Aspekt tunlichst nicht mit dem rechtlichen Aspekt zu vermischen (eine Vermengung beider Aspekte ist dann unzulässig).


P.s.:
*****eal:
daß Kinder den totalen Schutz durch die Allgmeinheit genießen
Das klingt wie ein Slogan des Familienministerums. Das Dumme ist nur, das dies nur bedingt stimmt. Totaler Schutz ist es eben nicht. Dafür ist der Schutz eben nur von nachrangiger Bedeutung. Sonst wären wir ja ein Unrechtsstaat weil:
• Kinderarmut
• Ungleiche Bildungschancen
• Arbeitsmarktpolitik (Wenn die Eltern verpflichtet sind aufgrund Arbeit umzuziehen und das Kind aus den sozialem Umfeld herausgerissen wird)
• Sanktionierung der Eltern, wenn sie die Arbeit aus oben genannten Gründen nicht annehmen
Arbeitsministerium (Arbeitsamt, Jobcenter) geht über Familienministerium (Jugendamt)
Rechtlich gesprochen: Kinder genießen den totalen schutz, sofern keine höherliegenden Interessen dem gegenüber stehen.

So funktioniert Recht.
Höhere Interessen
als den Kinderschutz?

Da kann es sich doch nur um Haarspaltereien handeln...

Warum geben wir uns denn überhaupt Mühe herauszufinden was Recht ist, oder sein sollte,
wenn wir dann sagen "uns ist alles recht, wenn nur irgendwo so gesehen wird"?

dann würde ich das Recht des Stärkeren bevorzugen...

Aber ich habe schon begriffen - hier geht es gar nicht um DAS Recht, sondern um Paragraphen, die irgendwer festgelegt oder neu interpretiert hat.
*****eal:
Da kann es sich doch nur um Haarspaltereien handeln...

Ja, das ist Alltagsgeschäft bei den Gerichten. Welches Recht ist vorrangig.


*****eal:
Aber ich habe schon begriffen - hier geht es gar nicht um DAS Recht, sondern um Paragraphen, die irgendwer festgelegt oder neu interpretiert hat.

Was ist denn "DAS Recht"? Ist es nicht eine reine Utopie, eine Vision von etwas Unmöglichen? Kann es ein Rechtssystem geben bei dem alles so geordnet ist, das alle Interessen gleichwertig behandelt werden? Ist es nicht realitätsfern zu glauben die in Hülle und Fülle vorhandenen verschiedensten Interessen in einer Gesellschaft lassen sich stets vereinbaren? Ist es nicht realitätsnäher zu wissen das diese verschiedenen Interessen und deren rechtliche Pendants zwangsläufig auch miteinander in Konflikt geraten, und dass diese "Vorfahrtsregeln" im Rechtssystem nur dazu da sind um Kollisionen zu vermeiden oder wenigstens zu vermindern? Kollisionen von zwei Parteien mit unterschiedlichen Interessen, beide mit dem entsprechenden "Recht" im Gepäck.
Wir haben die Wahnvorstellung von einem moralischen Rechtssystem. Dieses wär aber von einem immerwährenden Ausgleich der verschiedenen Interessen abhängig. Und, das ist das entscheidende, das ALLE Parteien immer den Ausgleich suchen. Aber genau das wird nicht funktionieren. Wer vor Gericht zieht will keinen Ausgleich, er will vor Gericht gewinnen. Er zieht als vermeintlich Stärkerer in den Kampf, mit den für ihn in Betracht kommenden rechtlichen Hintergrund als Streitaxt.

Solange wir eine Gesellschaft haben, bei der Gewinnen alles und Verlieren keine Option ist, und dieses durch Werbung subtil auch noch befeuert wird, ist es undenkbar das es das Eine Recht geben wird. Demokratie ist fortwährender Diskurs, fortwährender Konflikt verschiedener Interessen, fortwährende Widersprüchlichkeit in den gemachten Kompromissen. Und das Recht ist nur ein Ebenbild dessen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Verehen wurden geahndet.

Den schlage ich schonmal für den diesjährigen Rechtschreibfehler-Contest vor.
Ich korrigiere:"Vergehen wurde geahndet."
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Im Sinne der phylogenetischen Erkenntnistheorie erfassen wir im deutschen Sprachraum die Bedeutung des Begriffs "recht" zeitgleich mit seinem Gegenstück "link".

Die Prägung erfolgt im Alter von etwa vier bis fünf Jahren, wenn Kinder die Erfahrung machen, dass Einige immer unbedingt recht haben (und behalten) müssen, während Andere beginnen, sich link zu verhalten, nachdem sie beim Rechthaben unterlegen waren.

Etwa zur selben Zeit entwickelt sich auch die topologische Konnotation insofern als es von existentieller Bedeutung wird, beim Anlegen der Fussbekleidung keine sog. "Ziegenfüße" zu produzieren.

Alle politischen und ethischen Spät-Auffassung eines Menschen in Bezug auf recht und link sind nur Kollateralschäden der in jener Lebensphase erfahrenen Traumata.

Wer dies beherzigt, hört automatisch auf, mit seinen ganz persönlich-verquasten RechtsVorstellungen die Welt retten zu wollen. Und macht sie genau dadurch ein klein wenig erträglicher.
**nt Mann
1.739 Beiträge
Lehrstunde
Laut dieser Interpretin müssten deren Mama in aller Konsequenz auch "Ziegenfüße" recht gewesen sein.


Schöne Zähne hat sie.
Recht ist, was sich gut anfühlt?!
Heute habe ich mir Gedanken über Justitia gemacht. Oftmals wird diese ja mit Augenbinde dargestellt. Das soll eigentlich symbolisieren das sie unparteilich ist (ohne ansehen der Person).

Vielleicht ist unser Problem mit dem Recht das wir eben nicht blind sind. Und dabei geht es mir aus subtilste Art auf unsere Parteilichkeit. Das Recht wird durch unsere Parteilichkeit von einer abstrakten Vorstellung zu einem Werkzeug unseres Wollens. Wir stehen nicht wie absichtslos wie Justitia und wägen ab, sondern wir nutzen Recht um etwas zu erreichen. Unser Verständnis von Recht ist nun nicht länger Symbol für etwas Höheres (Wert)welches über unser Handeln richtet, sondern ein Gebrauchsgegenstand zur Erreichung unserer Intentionen.

Unser Verständnis von Recht wäre also als Figur eine Person, in einer Hand ein Schild in der anderen Hand ein Schwert. Mit dem Schwert der Empörung kämpfen wir für Umstände die uns am Fortkommen hindern oder für unser Selbstbild bedrohlich erscheinen (z.Bsp. Equal pay, Massentierhaltung oder gerechte Löhne etc..) . Mit dem Schild der Abgrenzung (Limitierung der Zuständigkeit/Verantwortung) halten wir uns die Schlechterstellung vom Leib. Schließlich wollen wir die "teilnehmenden Parteien" zwischen unserer Lebenssituation (Ankläger) und der die wir für ungerecht erachten (Angeklagte) begrenzen. Täten wir es nicht, würde schnell die Frage aufkommen, worin denn -angesichts der Lebenswirklichkeit in einem asiatischen Slum- unsere Benachteiligung aussieht. Equal pay (Gleichbezahlung von Mann und Frau) in Deutschland lässt sich nur dann im Interesse der Empörten einklagen wenn die Verantwortung der Justiz nicht die Lebensumstände in Indien umfasst.

Noch eins, Gerechtigkeit und Recht sind für mich quantitative Rechte. Denn wir regeln damit wer was wieviel haben darf/abgeben muss/ bekommen darf. Und da gibt es eine Schnittstelle zu dem Thread "Übermensch". Denn was wir nur sehr wenig haben ist ein "qualitatives Recht". Da es dann z.Bsp. um folgende Fragen geht:
• Mit welchem Recht bin ich in Deutschland geboren worden?

oder es geht um den Konflikt Quantität/Qualität. Denn ich kann (im Schadensfall) keinen quantitativen Unterschied (finanziell ermittelbar) zwischen einem Überleben und einem erfüllten Leben machen. Ich kann "Lebensquantität" einklagen (schadensersatz) aber keine Lebensqualität. Dabei bräuchten wir genau dieses Umdenken. Schwer in einer Zeit in der die Lüge von finanziell messbar erkaufbarer Lebensqualität (kauf dies und du wirst glücklich) durch die Gesellschaft geistert - ja geradezu omnipräsent ist.
Mit welchem Recht
bin ich in Deutschland geboren worden????
Ja natürlich.

Es ist die Frage ob mein Dasein in Deutschland, so wie es ist, gerechtfertigt ist. Und zwar unter dem Aspekt: Ist mein Leben (Qualität) in Deutschland angesichts von soviel Elend gerechtfertigt?
Oder haben wir nicht eine postmoderne Monarchie, denn werden nicht unsere Möglichkeiten dadurch festgelegt, wessen Kinder wir sind? Können alle Menschen gleich sein, wenn der Geburtsort und der Status der Eltern entscheidend ist?
Wenn ich mich neben einem in einem Slum lebenden Inder vor dem Symbol der unparteilichen Gerechtigkeit (der Vorstellung der einen überall gültigen Gerechtigkeit*) begebe, mit welchem Umstand kann ich meinen Lebensstandard rechtfertigen?


*=Das ist jene Vorstellung von Recht, welches wir immer dann herausholen, wenn wir über Umstände in Anderen Kulturen urteilen. Wir empfinden es ungerecht wenn in Jemen eine Frau geschlagen wird oder gesteinigt- im Einklang mit der dortigen Rechtssprechung. Unsere Empörung darüber speist sich aus einer imaginären Vorstellung von Recht, welches grenzenlos ist und überall auf diesem Planeten gleichsam bindend. Dabei haben wir eine Quantitative Vorstellung (->Menschenrechte Uno) als auch eine Qualitative Vorstellung - wir haben eine Vorstellung davon wie dieses Recht ausgelegt werden muss und folglicherweise. Z.Bsp. menschenwürdig ist eine qualitative Festlegung die wir treffen. Übrigens gern bigott. Umstände (z.Bsp. Arbeitsklonditionen), die wir in Indien als menschenwürdig einstufen, wäre in Deutschland noch lange nicht menschenwürdig. aber mit welchem Recht? Mit welchem Recht rechtfertigen wir eine qualitative Abstufung? Wohl kaum mit dem Ideal einer für alle Menschen verbindlichen Rechtssprechung, mit welcher wir Umstände in anderen Kulturen anprangern.
ich werde mich wieder aus der Gruppe verabschieden
Das hier ist mir zu intelligent!

Was ich noch zu sagen hätte steht in dem Link, den ich noch hinterlassen möchte -
falls überhaupt jemand Lust hat...

Kurzgeschichten: Schizophrene Texte: Prosa und Lyrik

Ich wünsche weiterhin noch sehr viel Spaß beim "Philosphieren"

Viele liebe Grüße an alle

Alf
**e Mann
2.565 Beiträge
Ich denke, es ist kein guter Ansatz, sich anhand von tagespolitischen Themen dem Begriff Recht zu nähern.

"Das neueste Gesetz zur Videoüberwachung, soll uns heute vor Terror schützen, morgen wird es helfen die letzten Aufrechten zu verfolgen."

schreibt Beastmaster.

Eine Diskussion darüber, was Recht bedeutet, kommt meines Erachtens nicht voran, wenn ein jeder schreibt, welches Gesetz er gut oder schlecht findet. Auch der Ansatz über die Gerechtigkeit (wer wird wo geboren?) geht knapp an der Sache knapp vorbei. Gerechtigkeit ist etwas anderes als Recht.

"Vielleicht ist unser Problem mit dem Recht ..."

Auch hier scheint eher durch, dass BICINUM mit dem Gesetz nicht zufrieden ist, irgend etwas da grundsätzlich nicht stimmt. Für einen fruchtbaren Diskurs halte ich es für wichtig, den Begriff Recht erst einmal vollkommen neutral zu fassen.

Recht ist, was eine Gesellschaft für rechtens hält. Auf die Gesetze muss sich eine Gesellschaft einigen. Wie sie das oder ob sie das überhaupt macht, ist wiederum überall unterschiedlich. Aber auch das ist erst einmal unbedeutend.

Das Deutsche Recht steht im Deutschen Gesetzbuch oder z.B. auch in der Straßenverkehrsordnung. Ich habe keine Probleme mit dem Recht und möchte solche Festschreibungen nicht missen, möchte weiterhin, dass wir rechts fahren, dass wir keine Könige oder Despoten als Staatsoberhaupt haben und dass wir notleidende Mitglieder anderer Gesellschaften aufnehmen. Tausende von Abmachungen sind in den Gesetzesbüchern fest geschrieben, gute, wichtige, ja, überlebenswichtige Vereinbarungen.

99,9% des Deutschen Rechts würde ich, so schätze ich, unterstreichen. (Das Strafgesetzbuch nehme ich dabei allerdings aus. Da habe ich ein völlig andere Meinung zu.)

Das Recht ist für mich in erster Linie etwas positives. Es ist Grundlage unseres Zusammenlebens. Probleme hätten wir, wenn wir kein Recht hätten.

Natürlich habe auch ich Probleme mit Gesetzen, habe Probleme mit dem Kapitalismus, der Schere, die zwischen arm und reich immer weiter auf geht, mit den unterschiedlichen Kulturen, die nun global immer näher zusammen rücken. Hier z.B. ist absoluter Diskussionsbedarf, um das bestehende Recht den neuen globalen Bedingungen anzupassen.
Diese Diskussionen sind Grundlage für die Festlegung von Recht. Dazu gehören auch Sachen wie TTIP oder CETA. Wer zahlt welche Zölle, das Recht welchen Landes gilt beim internationalen Warenaustausch usw.?

Das ist der mühsame Prozess der Recht-Schreibung. Ob mir als Einzelbürger das dann gefällt, hat mit der grundlegenden Funktion von Recht nichts zu tun.

Noch ein Satz zu denen, die das Gesetz machen und machten: Die wesentlichen Pfeiler des Deutschen Grundgesetzes wurden 1949 bestimmt mit großer Sorgfalt und großem Verantwortungsgefühl erstellt. Ich sehe da keine "bösen" Mächte am Werk.
Bald wird es keinen mehr geben, der das damals miterlebt hat, was aber auch heißt, dass bei den meisten Deutschen das Grundgesetz schon vor ihrer Geburt bestand. Wir stehen also vor einer Instanz Grundgesetz, die aus Zeiten stammt, die anders funktionierten als die heutigen. Und wir beugen uns einer Verfassung, die wir vielleicht bald ganz anders haben wollen. Wenn nun die Verfassung aber Verfassungswidrigkeit verbietet, also sich selber auf ewig schützt, könnte das zu einem Problem mit dem Recht werden.
Ich glaube nicht, dass das wirklich so eintrifft. Aber solche Gedanken machen wir immer bewusst, dass wir alle für unsere Gesetze die Verantwortung tragen. Wollen wir andere oder sie ändern, dann müssen wir dazu die Initiative ergreifen. Jeder von uns soll und kann das Recht mit gestalten.
Wobei da Recht aus sich heraus ja keine Motivation haben kann. Es ist egal was das Recht ist, und eigentlich auch wie es zustandegekommen ist.
Recht bleibt es, wenn dort geschrieben wird das ein Despot die legitme Macht hat. Auch ebenso wenn das Recht festgelegt wurde, ohne das diejenigen, die es betrifft ein Wörtchen mitzureden haben - also an der Entscheidungsfindung teilhaben konnten (Was sowohl für die zehn Gebote als auch bei Monarchien zutrifft).

Ich frage mich gerade ob wir rein empfindungsgemäß nur das Recht als "Recht" akzeptieren, welches wir selbst durch Zustimmung (ggf. auch durch Schweigen) legitimieren. Ich meine was unterscheidet das Recht eines Rechtsstaates vom Recht eines "Unrechtsstaates"?


Wenn wir über Rechtsstaat sprechen, kommt oft das Argument, das ein Rechtsstaat Minderheiten vor Unterdrückung schützt. Wobei mir schleierhaft ist, warum das so ist. So könnte eine Unterdrückung ja auch demokratisch "legitimiert" werden. Mir scheint, unter Recht laufen zuviele Fäden aus zuvielen Aspekten der Menschlichkeit zusammen, als das wir "Recht" realitätsgetreu als isoliertes System betrachten können. Aber gerade die Möglichkeit einer Isolierten Betrachtung brauchen wir für eine gute Definition, was denn nun "Recht" ist.
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Grundlage von Recht sind die "Unveräußerlichen Menschenrechte" wie sie z.B in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aufgestellt bzw zugrundegelegt sind. Eine Erklärung die wohl jedem sinnvoll und auch moralisch richtig erscheinen wird.

Die Begründung liefert die Erklärung in der Präambel selbst.

Präambel

Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet,

da die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen, und da verkündet worden ist, dass einer Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit und Freiheit von Furcht und Not genießen, das höchste Streben des Menschen gilt,

da es notwendig ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen, damit der Mensch nicht gezwungen wird, als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen,

da es notwendig ist, die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Nationen zu fördern,

da die Völker der Vereinten Nationen in der Charta ihren Glauben an die grundlegenden Men-schenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechti-gung von Mann und Frau erneut bekräftigt und beschlossen haben, den sozialen Fortschritt und bessere Lebensbedingungen in größerer Freiheit zu fördern,

da die Mitgliedstaaten sich verpflichtet haben, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf die allgemeine Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten hinzuwirken,

da ein gemeinsames Verständnis dieser Rechte und Freiheiten von größter Wichtigkeit für die volle Erfüllung dieser Verpflichtung ist,

verkündet die Generalversammlung

diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal, damit jeder einzelne und alle Organe der Gesellschaft sich diese Erklärung stets gegenwärtig halten und sich bemühen, durch Unterricht und Erziehung die Achtung vor diesen Rechten und Freiheiten zu fördern und durch fortschreitende nationale und internationale Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Einhaltung durch die Bevölkerung der Mitgliedstaaten selbst wie auch durch die Bevölkerung der ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Gebiete zu gewährleisten.

Für Interessierte der Volltext https://www.amnesty.de/alle- … rklaerung-der-menschenrechte
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.