****NUM:
Das was du ins Feld fürst sind "einseitige Verbote"...
Wo habe ich das geschrieben?
Es ist egal, ob einseitige Verbote oder nicht.
Ein Verbot ist immer dann unsinnig, wenn es etwas betrifft, was man ohnehin nicht machen würde.
Und sicher gibt es auch Verbote (die können sogar einseitig sein), die man miteinander vereinbart und die OK sind. Meiner Freundin verbiete ich zum Beispiel, im Haus zu rauchen. Verbiete ich auch jedem anderen Raucher. Total einseitig, weil ich es Nichtrauchern nicht verbiete, da wäre dieses Verbot ja sinnfrei.
Würde ich selber rauchen, würde ich es vermutlich trotzdem verbieten. Dann natürlich auch mir selbst. Weil ich vermutlich vergilbte Wände, die Teerablagerungen auf Fenstern und Lampen und den Gestank von kaltem Rauch trotzdem nicht mögen würde.
Dieses Verbot könnte also genau so gut auch gegenseitig sein - es macht keinen Unterschied.
Aber in Sachen Beziehung, Liebe, Sex - bei Gefühlen allgemein - kann
ICH mit Verboten und Vetos nicht viel anfangen. Da finde ich es eher verletzend, wenn mir jemand verbietet, eine bestimmte Person lieben zu dürfen oder mit ihr Sex zu haben oder was auch immer.
Verstehen kann ich da noch gewisse Tabus wie zum Beispiel: Kein Sex mit Fremden in der gemeinsamen Wohnung oder im gemeinsamen Bett (zumindest nicht allein
). Das fällt dann unter gemeinsame Regeln, an die man sich aus Respekt vor dem Gemeinsamen hält.
Ich habe auch eigene Tabus wie zum Beispiel Orte, an die ich mit anderen Personen vermutlich nie mehr zusammen fahren möchte, weil ich an diese Orte ganz bestimmte persönliche Erinnerungen knüpfe, die ich mir dadurch nicht nehmen will.
Aber das hat alles nichts mit Verboten und Vetos in Bezug auf eine offene Beziehung zu tun. Und wenn meine Freundin mit ihrem Lover an so einen "Tabu-Ort" fahren will, so wäre das auch OK - nur ich würde es mit ihr nicht machen (und auch mit niemandem sonst). Aber deshalb kann ich es ihr doch nicht verbieten.
Ich befürchte hier übrigens gar keine Situationen - ich schildere nur, wie
ich es handhabe, wie
ich es leben und erleben möchte. Und wie
ich es nicht leben möchte.
Wenn Schnuckelputzi besser schlafen kann, wenn es diese Tabus gibt- warum nicht?
Also als reines Alibi-Tabu oder Alibi-Verbot? Weil es eigentlich gar keine Bedeutung hat?
OK, kann man machen - aber wozu dann?
Und vor allem:
Wenn es, aus welchem Grund auch immer, doch zu einem Verstoß gegen dieses Tabu oder Verbot kommt, ist der Vertrauensbruch noch viel größer, als wenn es dort keine verbindliche Vereinbarung oder kein Versprechen, dass man so etwas nie tun würde, gab.
Aber wer damit sein eigenes Gewissen oder das des Partners einlullen und beruhigen will, der mag es tun. Manchem mag es eine wertvolle Hilfe sein. Mir nicht