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Früher war alles anderes...

Früher war alles anders ...
Nein, nicht Alles ist anders gewesen. Aber Vieles.
Infrastrukturen – soziale wie politische, aber auch berufliche - erfuhren teilweise extreme Veränderungen.

Der vorliegende Aufsatz wird von mir als Musiker geschrieben und zielt auf vorhandene Veränderungen auf dem Livemusikmarkt.
Hier sind gewaltige Veränderungen erkennbar und sie ziehen sich durch die Bereiche Equipment, Qualität (musikalisch), Quantität (Angebot) und Wertschätzung.

Zweifellos waren die 60-er und 70-er Jahre das ‚goldene Zeitalter‘ für die Livemusik. So manches Einfamilienhäuschen wurde allein durch nebenberufliche Aktivitäten in diesem Bereich finanziert. Für alle öffentlich aktiven Musiker – vom damaligen Alleinunterhalter, der mit seiner persönlichen Performance ganze Kappenabende zum Kochen brachte, angefangen, bis hin zur Rockband – war es selbstverständlich, dass man nach einem Gig mit einer vernünftigen Gage nach Hause ging. Und heute …

Nein, ich möchte nicht vorgreifen und lieber bei der Reihenfolge bleiben.

Equipment
Sehr gut kann ich mich an mein erstes Equipment erinnern (1967-68). Es war eine einmanualige Orgel Farfisa compact deLuxe und ein 2-kanaliger Schaller Röhrenverstärker. Später wurde die Orgel gegen eine zweimanualige Hohner Symphonic 600 ausgetauscht. Mit diesem Set spielte ich 2 Jahre lang in einer Jugendband. (Zusammen mit einem 13-tönigen Pedalbass war ich mit diesem Set auch in der damaligen Alleinunterhalter-Szene unterwegs.) Der Schaller wurde hinterher gegen ein Allsound Rotationskabinett mit zusätzlichem Hochtonaufsatz ausgetauscht. Die Hohner Orgel hatte bereits einen Sinus Tongerator und zusammen mit dem Allsound-Set klang „A Whiter Shade Of Pale“ schon richtig gut. Für Gitarren und Bass gab es je eine eigene Box mit Topteil. Der Gesang lief in der ersten Zeit noch über den Schaller, später über eine Echolette Gesangsanlage. Das Drum-Set blieb meist natur. Das war’s.So wurden Säle in der Größe in guter Qualität beschallt, wo man heute schon mit überdimensionierten PAs Tische, Böden und Mägen zum Vibrieren bringt. Die Grenzen des Wettrüstens liegen meist ausschließlich im Budget der Bands und nicht in der Vernunft. Selten werden diese Anlagen tatsächlich wirklich sachdienlich eingesetzt. Ein Extrembeispiell: Ich brach mein Vorspiel im Rahmen einer Bewerbung bei einer Deep Purple Coverband meinen Ohren zu liebe ab. Die Leute hatten im Proberaum so aufgedreht, dass sogar das Schlagzeug abgenommen werden musste. Na klar. Je lauter die Band dröhnt, desto weniger sind Unsauberkeiten hörbar.
Hiermit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt.

Qualität
Gemäß der Überleitung aus Punkt 1 beginne ich hier nun mit der Lautstärke. Die Kennzeichnung der Dynamic-Stufen ist in der Musik von sehr leise bis sehr laut in ppp, pp, p, mp, mf, f, ff und fff eingeteilt.Was ich zusätzlich durch das Konsumieren zahlreicher Band-Darbietungen kennenlernte, und was sogar in sehr vielen Proberäumen praktiziert wird ist fffff – und ausschließlich das.Für einen guten Musiker ist es selbstverständlich, dass er für seine eigene Lautstärke auch die Verantwortung trägt. Statt Musik wird leider sehr oft Körperverletzung ausgeübt. Vorsätzliche. Mit dem Aufrüsten der Technik steigt gleichzeitig der Lärmpegel, als ob es darauf ankäme, den Lautstärkenregler immer möglichst nah am rechten Anschlag einzustellen. Große Lautsprecher bewegen bei vergleichsweise gleichbleibender Lautstärke ein größeres Luft-Volumen als kleinere. Das alleine gibt dem Sound wesentlich mehr Durchsetzungsvermögen im Raum und würde in den allermeisten Fällen völlig ausreichen.
Natürlich gibt es weitere und nicht minder wesentliche Merkmale, was gute und weniger gute Musik ausmacht. Das „Handwerk“ beim Umgang mit dem Musikinstrument und möglicherweise ein wenig mehr an theoretischem Musikwissen als Basis wären auch nicht verkehrt. Musiker werden auch als Künstler bezeichnet. Folgerichtig wäre also auch ein wenig Kunst im Werkzeugkasten des Bühnenmusikers nicht von Nachteil.
In meiner Jugendzeit hatten viele Bands Spaß beim Musizieren in ihren Probekellern und ich kann mich erinnern, dass die gemeinsame Probe immer das Highlight der Woche gewesen ist. Das Musikmachen in der Gruppe fördert - nebenbei erwähnt - die Bildung von Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Voller Respekt sahen wir auf die wenigen Lokal-Heros, die den Sprung auf öffentliche Bühnen geschafft hatten und teilweise sogar überregional erfolgreich agierten. Stolz waren wir, wenn wir 2 x im Jahr einen Beatabend spielen konnten und dabei das Ergebnis unserer vielen Probestunden präsentieren durften.
Heute ist das oft ganz anders. Die Leute drängen so früh wie möglich auf den Markt und „beglücken“ die Menschheit oft mit ihren Leistungen. Dabei können die selbsternannten Musiker oft gerade mal eine Gitarre richtig umhängen. Im Extremfall klebt das Preisschild noch dran. Kaum eine Band hätte vor ein paar Jahrzehnten den Mut gehabt, so an die Öffentlichkeit zu gehen.
Vergleichbar hat sich die Situation auf dem Alleinunterhalter-Markt entwickelt. Wo früher noch tatsächlich Musik gemacht wurde, übernahm das die Technik mehr und mehr. Je ausgefeilter die Begleitautomaten wurden, desto weniger musikalisches Können war angesagt. Im Extremfall spielt die Musik weiter wenn der Mensch am Keyboard die Hände in die Hosentasche steckt.
Heute überwiegt oft Selbstüberschätzung und Größenwahn und der Markt wird mit solcherlei Katastrophen überschwemmt.
Damit führt mich mein „roter Faden“ zum nächsten Punkt.

Quantität
Wer sich in den 70-ern als Konsument auf einen Beatabend mit einer Liveband begab, konnte im Vorfeld ziemlich sicher sein, dass es gute Musik zu hören geben würde. Bands – auch unbekannte, die sich aus ihren Proberaum trauten, hatten es meist auch drauf.
Heute ist der Gang zu einem Event mit Livemusik schon beinahe vergleichbar mit einem Lotteriespiel. Zu groß ist die Chance, wieder mal eine Niete zu ziehen und die Enttäuschung bescherte den Leuten im Laufe der Jahre einen Livemusikfrust. Das Ergebnis, dass Veranstalter von Live-Acts mehr und mehr auf Events mit DJs umgestiegen sind, weil diese Veranstaltungen wesentlich besser besucht wurden, war nur eine logische Folge.
Nein, es gibt heute nicht wirklich mehr Bands als früher. Es genügt den Gruppen heute nicht mehr, im Proberaum miteinander Spaß zu haben. Die Hemmschwelle der Musiker von Gottes Gnaden ist gesunken, und zwar im gleichen Maße wie das Niveau ihrer öffentlichen Bühnen-Attacken.
Klar – die Säle bleiben leer und damit komme ich zum letzten Punkt.

Wertschätzung
Um Werte zu ermitteln bedient man sich - wenn es sich um wirtschaftliche Werte handelt – einer Kalkulation. Das ist noch relativ einfach. Was ist also ein Gig wert? Wie hoch müsste die Gage sein, damit die Band bzw. der Musiker nicht draufzahlt? Wo liegt der kaufmännische Break Even Point? Wo der Deckungsbeitrag 1,2 und 3?
Oder, aus der Sicht des Freizeitmusikers betrachtet: Wie viel bin ich bereit zu zahlen, damit ich auf die Bühne darf? Wie viel ist mir die Ausübung meines Hobbys in der Öffentlichkeit wert?
Handelt es sich um die Bewertung künstlerischer Werte, wird es komplizierter. Hauptargument hierfür ist der Bekanntheitsgrat des betreffenden Künstlers, seine Prominenz. Dieser Wert steigt automatisch mit dem Bekanntheitsgrat.
Bei professionell organisierten Veranstaltungen mit prominenten Künstlern werden sowohl wirtschaftliche als auch künstlerische Bewertungsargumente in die Kalkulation einfließen.
Ein weiterer Faktor ist das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Je mehr Bands bzw. Musiker auf die Bühnen drängen umso weniger wird Livemusik eine Wertschätzung erfahren, weder beim Publikum noch bei den Veranstaltern.
Dieses Verhältnis hat sich ungünstig entwickelt, wie wir im vorherigen Punkt beleuchtet haben.
Das vorhandene Überangebot, noch dazu hauptsächlich im Bereich mittelmäßiger bis miserabler Acts, drückt den Marktwert insgesamt sehr. Das Qualitätsbewusstsein ist heute auch auf der Seite der Konsumenten auf Grund des stetig an Qualität sinkenden und gleichzeitig an Quantität steigenden Angebots im Keller. Wo man früher noch Wert auf gute Musik legte, braucht man heute oftmals nur noch eine Quelle für Lärm. Dafür ist dann die billigste Lösung gerade billig genug. Viele Bands schreckt das nicht ab. Sie wollen einfach spielen … öffentlich und um jeden Preis. Diese Spirale scheint kein Ende zu nehmen.
In diesen Sog gerieten mittlerweile auch die professionellen Acts. Auch deren Gagen zeigten in den letzten Jahren einen zunehmenden Abwärtstrend. Die Wirtschaftskrise tat das ihre dazu. Zahlreichen Veranstaltern brachen und brechen die Sponsoren weg. Die Gagenbudgets werden dünner und dünner und viele Clubs und Kneipen sind pleite ohne es zu wissen. Die, die es wissen, können/wollen nicht loslassen und verlagern ihr Unternehmerrisiko zunehmend auf die Musiker.
Ein Teufelskreis.

Was also tun?
Bisher habe ich lediglich versucht Missstände aufzuzeigen und ein wenig zu analysieren. Kritik ist aber nur dann wirklich gut, wenn eine Lösung des Problems vorgeschlagen wird.

Ich hätte da einen Vorschlag. Sicher ist ein über 30-40 Jahre gewachsenes Problem nicht über Nacht beseitigt, aber man könnte die Negativspirale durch ein paar Maßnahmen verlangsamen, anhalten und allmählich wieder in eine Positiv-Tendenz bringen.
Dazu vorher ein Vergleich mit anderen Branchen: Bevor Handwerker offiziell mit der Ausübung ihres erlernten Handwerks auf die Menschheit losgelassen werden, müssen sie einen Qualitätsnachweis erbringen, mindestens in Form eines Gesellenbriefes. Wer Betriebe führt, braucht sogar einen Meisterbrief. Das gilt vergleichsweise auch bei allen akademischen Berufen. Die jüngste Vergangenheit zeigte uns sogar, dass Doktortitel nachträglich aberkannt werden können, wenn die Qualitätsnachweise zur Erlangung derselben nicht dem vorgegebenen Protokoll entsprechen. Selbstverständlich gab es parallel dazu auch immer einen Markt für Schwarzarbeit. Aber wer sich dieses Bereiches bedient, kennt die Risiken in Bezug auf Qualität und Garantie im Vorfeld und wird hinterher im Bedarfsfalle niemanden in die Pflicht nehmen.
Es muss das Bewusstsein wachsen, dass Musikmachen eine Dienstleistung ist wie jeder andere Beruf auch.
Wer von den Musikern kennt es nicht, dass jemand aus seinem Bekanntenkreis fragt: „Hey, Du bist Musiker. Kannst Du mal bei meiner Fete Musik machen?“. Beiden ist klar, dass damit das Spielen ohne Bezahlung gemeint ist.
Fragt aber der Musiker den Bekannten: „Hey, Du bist Automechaniker. Kannst Du nicht mal schnell mein Auto reparieren?“, ist es nicht mehr so selbstverständlich, dass Beide sich darüber einig sind, dass dies auch für „Gottes Lohn“ geschehen soll.
Warum eigentlich?
Ich denke, das liegt daran, dass der Begriff „Musiker“ als Berufsbezeichnung nicht geschützt ist. Jeder, der 2-3 Griffe auf der Gitarre greifen kann und jeder selbsternannte Keyboarder, der mit einem Finger ein ganzes Begleitarrangement aus seinem Instrument abruft, kann sich „Musiker“ nennen. Es gibt dafür keinen Qualitätsnachweis. Der Wildwuchs wird nahezu gefördert. Es war den Leuten bisher völlig wurscht, ob die Menschen auf ihren Bühnen einen Qualitätsnachweis haben oder nicht. Bei ihrem persönlichen Zahnarzt freilich erwarten sie, dass er sein Handwerk wirklich von der Pike auf gelernt hat und sich durch Fortbildungen auf dem Laufenden hält.

Ich bin dafür, dass man zukünftig auch bei Leuten, die öffentlich als Musiker auftreten, einen Qualitätsnachweis voraussetzt. Was der TÜV bei der Abnahme einer Fahrprüfung ist, könnten Musikschulen oder ähnliche Einrichtungen für Musizierende sein, zur Erlangung eines Führerscheins für Bühnenmusiker. Warum nicht. Als Halter eines großen Hundes wird von mir auch ein Sachkundenachweis verlangt.
Keine Angst! Es geht nicht zwangsläufig um Notenkenntnisse. Das Leben hat gezeigt, dass es eine ganze Menge prominenter und talentierter Musiker gibt, die nie eine Note lesen konnten. Das Ergebnis ist wichtig.
Durch eine solche Maßnahme würde sich der Markt von ganz alleine regulieren. Spreu und Weizen trennt sich in wenigen Jahren. Das Angebot wird kleiner. Das Niveau steigt und damit auch wieder die Wertschätzung allgemein.
Die Leute würden wieder gerne Livemusik hören wollen und pfeifen auf Musik aus der Dose. Die haben sie auch daheim. Die Veranstalter kümmern sich wieder um Qualität bei ihren Konzertterminen. Die „Profis“ könnten mit den Jobs wieder ihre Familien ernähren, die Hobbyisten ihr Hobby finanzieren und alle sind wieder glücklich …. in 30-40 Jahren.


Wunschdenken. Und selbst wenn es so käme… was kümmert uns heute, was in 40 Jahren auf dem Musikmarkt passiert? Man kann die Zeit sowieso nicht zurückschrauben...
Nein, kann man nicht. Aber wir können Bedingungen verändern. Das sollten wir tun, wer weiß, vielleicht hat sich unser Talent auf unsere Kinder vererbt … und auf die Enkel?
Früher war alles anderes...
Angeregt, durch einen Artikel von http://www.joyclub.de/my/614851.sillkey.html auf der Pinwand habe ich hier einen eigenen Threat zum Thema geöffnet. Somit bleibt nebenbei auch die Pinwand für die Gruppenmitteilungen.

Bernd
******sel Paar
203 Beiträge
Ein hoher Erkennungswert...
ist wirklich nicht auszuschiessen (leider). Aber eine "Führerschein" für Musiker halte ich für nicht gut. Wie schaut es mit den "Hobbymusikern" aus, die zwar Freude am Instrument, aber leider nicht so viel Talent haben; sollen die rückwärts die Bühne runterfallen?

Musikalische Grüsse von einem Hobbydrummer
Genau darum geht's.
Wer kein Talent hat, kann daheim Hausmusik machen oder mit seiner Gruppe im Proberaum Spaß haben.
Aber muss er sich tatsächlich auf einer Bühne auslassen?
Wenn der beschriebene Teufelskreis durchbrochen werden soll, muss dort eingegriffen werden, wo es Sinn macht.

Was sind die Faktoren, die es gilt zu ändern?
Es kommen zu wenig Zuhörer. Dadurch gibt's zu wenig Umsatz und das Gagenbudget ist auch deswegen zu schmal.
Wie bekommt man mehr von allem?
Ich denke, wenn die Zuhörer über einen längeren Zeitraum "gelernt" haben, dass Livemusik tatsächlich von guten Musikern geboten wird.

Es gibt durchaus sehr gute Hobbyisten. Die haben logischerweise auch kein Problem mit einem "Führerschein". Alles andere muss man nicht auf die Menschen loslassen.

Leute, die nicht fähig zum Autofahren sind, lässt man auch nicht am Straßenverkehr teilhaben sondern schickt sie auf Übungsplätze.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ok, antwortversuch..............
..........das problem im künstlerischen bereich liegt darin, dass es nicht darum geht, qualität im bereich des könnens zu vermarkten, sondern vielmehr die resonanz mensch zu finden, für das, was man macht!

da ist die kreativität künstler gefragt!

wer meint, unheimlich toll zu sein und jetzt müsse auch das zahlende volk kommen, hat mit zitronen gehandelt!

jeder hit, sei er im nachhinein auch noch so scheiße, hatte seine zeit und dann dadurch auch sein volk! "dadada"

es kann jemand weltklasse sein; wenn seine zeit nicht gekommen ist wird er vor sich hindümpeln!

künstlerische dinge haben keine notwendigkeit, wie schuhe besohlen oder verstopfte abflußrohre zu reparieren, geschweige denn unfallopfer zu retten!

nein, sillkey, da liegst du meiner meinung nach falsch!

so wichtig ist kunst nicht und die vor der bühne entscheiden, was ihnen gut tut!

calm*wink*
stimmt, @*******alm, die Leute vor der Bühne entscheiden.
Weil sie über Jahrzehnte im musikalisch künstlerischen Bereich ein Vakuum empfinden, laufen sie zum DJ, oder - seit einiger Zeit zu beobachten - zu Comedians.

Ich finde es nur normal, dass Künstler ebenso ihre Wertschätzung erfahren wie jeder andere Beruf auch.
Schau Dich doch mal um, was bei den meisten Live-Acts abgeht. Keine Sau interessiert sich für das, was auf der Bühne wirklich abläuft. Hauptsache ist, es macht Krach und man kann sich besaufen.
Erzähl mir nicht, dass Du es normal und ok findest, wenn heute aufstrebende und richtig gute junge Bands Geld mitbringen müssen, um auftreten zu dürfen, weil eine andere ortsnahe Hinterhofband es auch tut. Und erzähl mir nicht, dass Du persönlich nicht auch schon andere Zeiten erleben durftest...

Mich persönlich betrifft das nicht mehr wirklich. Ich mach mein Ding für mich und wenn's Leute gibt, die es gut finden und mich einladen, freut's mich. Wenn nicht, bleib ich daheim. Das Hammond-Volk ist rar und weit verstreut.

Aber ich kenne viele Bands - sehr gute, gute, schlechte und miserable - und weiß, was abgeht. Ich habe auch die Tendenz erkannt, wo Veranstalter großherzig ihre Bühne an die Band "vermieten" und sogar noch die Gemagebühr auf die Musiker abwälzen. Die Kids, die in diese Szene hinein gewachsen sind, finden das auch noch völlig normal...

Ich kenne auch ehemalige Musikstudenten, die auf genau der selben Schiene fuhren und sich praktisch verschenkten. Mit dem alten Auto und der Studentenbude hielten sich die Kosten in überschaubaren Grenzen und man lies sich auf solche "Geschäfte" ein. Heute haben die selben Leute Familie und einen Familienwagen. Sie müssen ihr Häuschen abzahlen und regen sich darüber auf, dass das Geschäft so schlecht läuft, weil die Studenten das Geschäft kaputt machen.... Merkst Du was ich meine?

Ein Musiker - und jetzt meine ich einen, der sein Handwerk wirklich von der Picke auf gelernt hat, hat mindestens so viel an geld, Zeit und Mühe investiert wie ein ein Bauhandwerker, KFZ-Techniker uder was sonst noch alles. Bei denen wird allerdings nicht so sehr in's Handwerk gepfuscht wie beim Musiker. Da finde ich's völlig ok, wenn man die Leute erst mal auf ihre Fähigkeiten abklopft, bevor man sie auf öffentliche Bühnen lässt.
Wenn sie unter Freunden auf privaten Feten die großen Bühnensäue markieren, tut's niemenden wirklich weh. Aber tatsächlich wurde in den letzten 30 Jahren kontinuierlich der Markt kaputt gemacht.

Ein DJ bekommt für einen Abend "Auftritt" mal locker 300-400 €. Eine 5-Mann-Band ist schon froh, wenn sie alle zusammen mit 250 € heimgehen. Meistens spielen sie allein für's Catering. Das muss man sich doch mal auf der Zunge zergehen lassen.
******Kai Mann
49 Beiträge
Moin Moin Sillkey
Danke erst einmal für diesen mächtigen Beitrag an dem ich nun schon gut 2 Stunden verbringe und ihn analysiere.
Zu mir ich bin nun Mitte 20 und spiele seit über 10 Jahren unterschiedliche Instrumente, bin Bandmäßig aktiv und somit auch ab und an mal Live auf der Bühne zu sehen.
Auf Grund meines Alters kann ich, trotz der vielen Erzählungen von Freunden und Kollegen, keine genaue Meinung zu deiner Zeit und deren Zustände geben und werde ein Teufel tun und mir eine ausdenken. Trotzdem möchte ich zu ein paar deiner Punkte eine Meinung abgeben.

Angefangen beim Equipment:
JA es ist richtig die heutigen Bands haben teilweise ein Vernunft Problem aber Großteils besteht ein viel schlimmeres Problem.
Kommst du heute mit einer 100€ Fender Nachbau Gitarre auf die Bühne und stellst dich vor deinen 15 Watt Verstärker erntest du vor allem eins und das ist ein MEGA Lacher.
Selbst wenn du noch so gut spielen kannst hast du schon einmal in der ersten Runde definitiv verloren.

Du musst heute einfach damit rechnen das dein Publikum meist noch genauer weiß was deine Sachen gekostet haben als du selbst und ob du es glaubst oder nicht sie bewerten dich danach.
Traurig aber wahr, was aber nix mit der eigentlichen Qualität deines Equipment zu tun hat und vor allem nicht mit deinem können.
Weiterhin muss ich sagen das sich auch das Ohr der Hörerschaft verändert hat.

Ich persönlich liebe es halt auch wenn ich bei Konzerten alle Instrumente klar und deutlich Hören kann. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Unterschied zwischen guten Verstärkern und einem zusammen gematschten Verstärker Sound definitiv hörbar ist. Die dazugehörigen technischen Gründe möchte ich nun nicht alle aufzählen da ich dann noch zwei weitere Seiten brauche.

Thema Qualität und Lautstärke:
In der Tat haben wir ein kleines Lautstärke Problem auf unseren Bühnen aber das liegt mehr an unseren qualitativen Mischern und nicht an den Bands. Ich weiß nicht wie oft ich dem Mischer schon gesagt habe das er nicht so aufdrehen soll sondern eher mal auf die Qualität achten soll die bei steigender Lautstärker und mangelnder Fähigkeit stark abnimmt. Geändert hat sich selten etwas....


Einen ,,Musiker Führerschein,, halte ich für keine gute Idee denn wie willst du das regeln??? Es muss ja irgendjemand kontrollieren und der muss bezahlt werden. Somit sind wir wieder dabei das die Musiker dafür bezahlen müssen....

Ich weiß nicht ob dies der richtige Weg ist.
Vielmehr glaube ich das man den Clubs klar machen soll den Musikern etwas zu zahlen anstatt sie auszubeuten. Dann kommen sie von ganz alleine darauf nur Bands zu nehmen die Musikalisch ausgereifter und somit beliebter beim Puplikum sind. Schließlich muss es sich ja auch für die Clubs selber lohnen.
Hallo @******Kai!
Bezüglich des Equipments stellt sich für mich die Frage, ob ich mit einem Set spiele, was mir Spaß macht und im Rahmen meines Budgets ist oder ob ich eines benötige, um damit andere Leute zu beeindrucken.

Die "Hörgewohnheiten" haben sich nicht wesentlich geändert. Es ist die Auswahl der Leute, die sich verändert hat. Die meisten Leute mit Musikverstand kommen einfach nicht mehr, weil sie aus Erfahrung wissen, dass es sich nicht mehr lohnt.
Diese Erfahrung gilt es umzukehren.

Klar, Soundmatsch ist alles andere als transparent. Das extreme Gegenbeispiel: Probier mal mit der Band im Proberaum nur über Kopfhörer zu proben.

Die Verantwortung bezüglich Lautstärke auf den Mischer (der wahrscheinlich auch schon knapp vorm Hörsturz ist) abzuwälzen, gilt nicht. Den Sound auf der Bühne macht die Band. Und wie ich schon erwähnte, benötigen die meisten Veranstaltungsräume gar keinen Mischer. Oder spielst Du immer in Sälen für mehr als 150/200 Leute?

Wer am Straßenverkehr teilnehmen möchte, braucht auch eine Führerscheinprüfung. Ich denke, das mit dem "Bühnenführerschein" würde nur einen Bruchteil davon kosten. Und da die meisten Leute sowieso glauben reif für Bühnen zu sein, wäre dafür nur eine Prüfung ohne "Fahrstunden" nötig.

Die meisten Clubs sind pleite. Da hilft es nicht, an Fairness bezüglich Gagenhöhe zu appellieren. Hier trennt sich automatisch zeitgleich wie bei den Musikern die Spreu vom Weizen. Gute Bands mit Abschluss spielen nur noch zu fairen Gagen in entsprechend niveauvollen Clubs. So würde das in 30 Jahren aussehen, wenn wir heute beginnen würden, die Szene in entsprechende Bahnen zu lenken.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
bewertungskriterien.........
@****key

"Wer am Straßenverkehr teilnehmen möchte, braucht auch eine Führerscheinprüfung."

er braucht nicht nur eine prüfung, er muss sie sogar bestehen!

was in der politik nicht so ist, hier kann jeder laie kanzler werden, wenn er genug findet, die ihn wählen.

auch bei der vermehrung ist es so, auch hier ist kein führerschein gefragt! seid furchtbar und mehret euch..............*ggg*

aber nun schreib uns doch einmal bitte deine bewertungskriterien!

und wo soll der führerschein gemacht werden? und wenn, dann der einzelne musiker? oder die band?

ich denke, wenn es so wäre, wie du dir das vorstellst hätte es viele bands nicht gegeben, deren lieder du heute interpretierst!

calm*wink* in den 1.Mai
@sweet-calm
Als Einrichtung für die Aufgabe der Bewertung, ob einer als Musiker was taugt oder nicht, halte ich z.B. die öffentlichen Musikschulen oder ähnliches, bzw. deren Scouts für diskussionswürdig.

Die Kriterien dafür muss ich jetzt bestimmt noch nicht bis ins Letzte durchdenken. Alles zu seiner Zeit. Wie man sieht, beißt man sich ja schon in diesem Forum die Zähne aus, wenn man überhaupt mal laut das vorhandene System nachdenkt und daran zweifelt.

Und nein, ich interpretiere erstens ..
..hauptsächlich meine eigene Musik
.. und zweitens, wenn doch mal etwas Fremdes, dann ganz bestimmt ausgewählte Stücke (z.B. J.S. Bach oder andere Zeitgenossen, Booker T. Jones, Jon Lord usw..)

Ich bin sicher, die hätten ihren "Führerschein" alle ganz locker bestanden *zwinker*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
öffentlichen Musikschulen.......
.....jau, genau die sind richtig!

unsere besteht nur noch aus dem musikschulleiter und ein paar freiberufliche unterrichtsabhalter, sogar das sekretariat ist dem geldbeutel zum opfer gefallen!

calm*wink*
ok. Dann lassen wir einfach alles wie es ist.
Allein deshalb, weil es bei Euch keine Musikschule mehr gibt ... *zwinker*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
das ist..................
...............die realität und noch nicht das ende der fahnenstange!
Ich kenne Musikschulen, die sich selbst tragen oder sogar schwarze Zahlen schreiben.
Das hat mehrere Gründe. Zum Einen liegt's an der Leitung. Trübe Tassen finden man heute überall, nicht nur unter Musikern. Zum Anderen ist die Infrastruktur maßgebend. Wo die Leute nichts zum Beißen haben, wird natürlich am Musikunterricht zuerst gespart. Allerdings - und das find ich wieder, passt zu Punkt 1 - private Musikschulen leiden weniger unter dem Problem.
*******nrw Paar
40 Beiträge
boa ist dat allet kompliziert wa?
vorweg, ich habe nicht den gesamten romanen der vorschreiber folgen können bzw. wollen. (war ne kurze nacht gestern;-)

bissken sprengstoff ins feuer legen wollt und dann sofort wieder löschen.

man kann dafür und dagegen sein aber sowas ähnliches wie eine spielerlaubnis in der öffentlichkeit gab et meines wissen schon mal in däär ähämalischen DDR.

neee dat wollen mer doch nischt öder?

früher mal, noch net so lange her wo isch auch noch so richtig kacke war, habe ich mich am kindergartengezanke wer schlechter spielte beteiligt.(musikerpollezei, jazzgestapo usw.)

Die jenigen die was können werden da meiner erfahrung nach fast alle ruhiger.

es geht doch keiner auf die bühne und spielt extra schlechter als das was er/sie so kann oder?!

also mein tip an die wissenden, ruhig brauner wir sind alle mal klein angefangen.

was den markenfetischismus angeht, ich habe jahrelang mit lowbudget krempel mucke gemacht und am ende isset doch ne fender tele geworden weil dat scheissding einfach klingt.

lautstärke regelt sich mit dem können der akteure von selbst.

nu noch dat leidige thema kohle.
da gibbet die marktgesetze auf der einen seite und die bekloppten auf der anderen, ich denke da muss man "seinen" weg finden und gehen.

fazit eigentlich regelt sich alles von selbst durch können sowohl handwerklich als auch künsterlisch und kaufmännisch oder?!

lieben gruß vom aussätzigen countrymusiker dirk *rock*
... es hat sich in den letzten 30 Jahren ja von ganz alleine geregelt .. wohin, haben wir festgestellt (oder man kann es hier nachlesen).
******Kai Mann
49 Beiträge
Moin Stillkey

Die Hörgewohnheiten haben sich meiner meinung nach doch geändert.
Wärend auf Alben und bei Konzerten von vor 10 oder gar 20 Jahren Fehler im Sound normal waren und verziehen wurden, werden diese auf heutigen Album sofort als Schwäche ausgelegt.
Rauschen, Klacken oder nicht ganz transparente Sounds waren früher ganz normal und werden heute zu 98% absichtlich vermieden.
Daran haben sich die Ohren gewöhnt und wollen es scheinbar weiterhin hören. Leute mit Musikverstand sehe ich heute hingegen doch noch auf Konzerten. Wodrüber ich auch froh bin den dies sind die einzigenes Leute die dir ein wirkliches Feadback geben können wie ein Gig war.

Zum Kopfhörer Sound kann ich follgendes sagen:
Du erreichst einen Guten Sound JA!
Aber nur mit Verstärkern oder Effektkisten mit sauberen DI Ausgängen, einem guten Mischpult und Kopfhörern jenseits der 100€ Grenze.
Dieses Projekt habe ich vor 2 Jahren im eigenen Proberaum ausprobiert und schnell verworfen.

Auch Säle für unter 150 Leute brauchen bei einer Band mit mehr als 3 Verstärkten instumenten definitiv einen fähigen Mischer.
Gerade auch weil diese räume meist Soundtechnisch unfreundlich aufgebaut sind und du nur so eine ausenständige meinung erreichst die dir sagt Sound ok oder sound mies.
Mal davon abgesehen habe ich innerhalb der Show keine Lust von der Bühne zu gehen und den Sound zu kontrollieren oder ihn zu verändern.
Das man bei dem Mischer glück haben muss hatte ich ja schon erwähnt.
Bei größeren Bühnen ist nur noch der Mischer für den Sound verantwortlich. Denn ich bekomme immer die Ansage zu hören:
Verstärker auf die Bühne Sound runterdrehen und ich mach dann den Rest mit Micros....
*******nrw Paar
40 Beiträge
vorwärts denken
ist meiner meinung nach die richtige richtung.

ich habe wie gesagt nur quergelesen und stimme dir sillkey bzw. deiner analyse der vergangenen jahre im großen und ganzen ja zu.

vielleicht kommen nach jurasic park demnächst auch mal wieder wir musikerdinos wieder in mode.

lg dirk
@******Kai,
Es gibt auch gute Mischer, da stimme ich Dir zu.
Das sind dann meist die, die die Verstärker auf der Bühne runtergeregelt haben wollen, weil die (fast) immer zu hoch eingepegelt sind und selbst bei ganz heruntergeregelten PA-Reglern immer noch alles von oben zugedröhnt wird.
*******nrw Paar
40 Beiträge
@ kistenkai
eine geschichte aus meinem werdegang.

wir waren als mittelfeldband bei einem festival im sauerland dabei und beim soundcheck stand ein langhaariger rockmusiker am mixer.

alle waren am schimpften für country würde er falsch aussteuern.

der hauptakt machte seinen check und er fragte den star wie er den sound vom klavier haben will.

der alte mann fragte kurz und bündig: weisst du wie ein klavier klingt?
mischmann: ja
der alte mann: genauso will ich den sound.



die band war einfach klasse trotz nicht so perfektem sound und das publikum war begeistert.

die musik kommt aus dem mann und nicht aus dem amp.

lg dirk
********Paar Paar
28 Beiträge
Früher war alles anders
Hallo ihr lieben .Ja es schon so erst hat man auf handgemachte Musik gehalten und dann Kamm die DJ zeit alles eine frage das Geldes . Und die Technik hat sich auch verbessert .

Meine zeit als Musiker

Ihr lieben bin kein Profi aber mache auch seit über 30 Jahren Musik angefangen in der DDR bin nie in einer Musikschule gewesen habe einen Freund gehabt der mir alles beigebracht hat .Wir haben das erste mal für die Familie gespielt über Röhrenradios ( lach ) aber das war der Anfang . Dann haben wir uns Boxen nachbauen lassen und jeder hatte seine Anlage ( War zu DDR zeit die billigste Methode wir hatten ja auch nicht des Geld .Und dann mussten wir zu unserer ersten Einstufung musste man in der DDR.Alle kamen mit super anlagen und wir mit selber gebauten Boxen bei dem einen Micro reichte die schnur nur 50 cm. Aber dann die Auswertung wir waren besser als die mit denn top anlagen da wir alles blank gesungen haben ohne Zusatz das hat man uns sehr angerechnet .

Habe dann in einigen Bands gespielt und gesungen .

Dann musste ich mich verändern hier auf Rügen sind die Bands Zurück gegangen da die DJ denn platz einnahmen und jetzt mache ich DJ mit Live Gesang .

Hab aber bemerkt das die Leute wieder live Musik möchten bekomme immer mehr anfragen .

So ihr lieben ein kleiner Ausflug durch meine Musik zeit in der DDR .

LG
na, ich hoffe mal, die Leute fragen bei Euch wieder nach Livemusik weil sie sie wirklich vermissen. Ein anderer Grund könnte sein, dass die Gagen der Bands billiger sind als die der DJs ... *zwinker*
********Paar Paar
28 Beiträge
Einen schönen Abend
Ja es ist traurig das es so ist .Und es ist auch nicht schön das die Bands sich so vermarkten missen .Es ist so das ich das gleich bekomme wie eine Band mit 4 Musikern .Aber ich hab auch schon für weniger Geld gespielt da manche auch nicht das Geld haben .Und Musik ist nun mal mein ding und komme nicht von los.Habe schon mal alles verkauft und wollte aufhören hab aber alles wieder neu gekauft und wieder angefangen .Wer einmal Musik gemacht hat mit höhen und tiefen der kommt nicht von los .LG
Über diese Thematik habe ich schon länger nachgedacht.

Deer Wandel beschäftigt mich als Musiker, wie auch als Fotograf (auch dort ist die Digitalfotografie der Tod der Fotografenmeister).

Aber ich habe beschlossen, nicht "den alten Zeiten" nachzutrauern, als man noch Geld mit seiner Kunst machen konnte. Wir erleben alle im Augenblick den nachhaltigsten Wandel, den die Kunstszene in den letzten Jahrhunderten erfahren hat.

MIDI ersetzt musikalisches Handwerk und Kunstwerk,...


Es gibt nur den Weg, sich selbst zu wandeln, wie es die Umgebung um einen herum vormacht, oder sich damit abzufinden, dass die eigene Position immer weiter nach außen gedrückt wird.

!b
Naja, das mit dem Wandel befriedigt mich persönlich nicht. Als "Alleinunterhalter" mit MIDI auf die Bühne ist nicht mein Ding. Da mach ich lieber das, was mir Spaß macht. Authentizität ist mir wichtiger als "mit dem Strom zu schwimmen".
Erfolg wird nicht ausschließlich an der Gage gemessen. Für mich ist wichtiger, die Frage "Wie fühle ich mich dabei?" positiv beantworten zu können.
Ganz abgesehen davon: Habe eben mal wieder eine YouTube-Auswertung gemacht: Mein persönlicher Kanal seit 11/2007 - USA 1.228, Asien 434, Afrika 10, Europa 12.390, Naher Osten 48, Südamerika 186. Der Kanal von ORGANIC HEAT (gegründet a. 9. Mai 2011): USA 12, Europa 523.
Die Facebook-Gruppe meiner Fans, die auch erst seit wenigen Wochen besteht, ist mittlerweile auch schon auf 110 gewachsen.
Das ist für ein so dünn besiedeltes Randgebiet wie die Hammond-Genre ein gutes Ergebnis.
Die Liebhaber meiner Musik erreiche ich heute problemlos per Internet und muss glücklicherweise nicht mehr 'um jeden Preis' draußen spielen - Dank Facebook und YouTube.
Die letzten Aktivitäten, die ORGANIC HEAT Quadrology, Ausschnitte der ersten vier Probe-Sessions der neuen Formation, erwiesen sich geradezu als Senkrechtstarter. (Wen's interessiert: www.organic-heat.de/quad.htm).
Ich kann nur alle Musiker, die ihre Musik noch selber machen zum Durchhalten aufrufen. Nicht sich selbst verbiegen. Es kommen auch wieder andere Zeiten...
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