Heat (1995)

Starker kann ich mich noch gut erinnern.
Ist er wenigstens in der 18 Version oder war das doch FSK 16.
Ich hasse es wenn Sie die Szenen rausschneiden.
Müssen die halt erst 18 werden um diese Filme zu sehen.



(Das schlimmste FSK Fiasko ist The Rock der größte Beschiss in der FSk 16 oder noch schlimmer in der FSk 12 Version.
So das musste mal gesagt werden.
Euch allen noch einen schönen Tag.)


Ganz viele Grüße von Clarissa und Patty

Als "Action-Thriller" ist der Film vielleicht etwas in die Jahre gekommen. Gemessen an heutigen "Spitzen"-Dramaturgien, die oft kaum eine halbe Minute Zeit zum Luft holen lassen, ohne dass das nächste aufregende Erlebnis über die Mattscheibe flimmert, kann "Heat" mit vielen mehrminütigen ruhigen Dialogszenen vlt "hausbacken" oder "langatmig" wirken. Das hängt auch vom aktuellen Bedürfnis/Stimmung/Wirkung im Moment der Betrachtung ab. Last not least könnte es die schiere Länge (2:50 Std) sein, die den Film (zu) lang erscheinen lässt, und in der Tat ließe sich aus der Story auch ein ebenso guter 1:30 Std-Film machen.

Anläßlich der Erwähnung hier habe ich den Film in voller Länge mindestens zum dritten Mail angesehen und fühlte mich, wie früher auch, bestens unterhalten. Zum ganz großen Kino fehlen imho aber mindestens viele atemberaubende Bilder und Kamerafahrten wie zB in "Taxi Driver".
Mein Fazit: Einst Kult, und heute immer noch empfehlenswert.

"Heat" langatmig? Das kann ich ganz und gar nicht teilen. Für mich ist es einer der besten Actionfilme überhaupt.

Vielleicht hilft dir ein wenig dabei, die Psychologie der Antagonisten zu verstehen: Beide, Polizist wie Bösewicht, sind Profis. Absolute Spezialisten in ihrem Fach. Der eine jagt den anderen, wie es in jedem Film passiert: Die Guten jagen die Bösen.

Was diesen Film so besonders macht ist der Umstand, dass man nie so wirklich weiß, wem man da jetzt eigentlich die Daumen drücken soll. Weil man irgendwie merkt, jeder tut das, was er halt tun muss.
Mich hat an dem Film fasziniert, wie sich beide immer näher kommen und beide Seiten versuchen, sich gegenseitig auszutricksen. Um dann, kurz vor dem Finale, beide auf einmal in einem Restaurant sitzen zu sehen, in dem sie feststellen, dass ... genau was ich schrieb: Sie tun, weil sie die Besten in dem, was sie tun, sind. Sie können nicht anders.

Der Film geht drei Stunden lang. Drei Stunden! Ich habe mich keine Minute gelangweilt. Weil immer irgend etwas passiert. Weil man beim zweiten Mal Sehen erst begreift, wie clever das alles zusammen hängt. Und weil der Film exzellent besetzt ist. Eine Natalie Portman als Tochter besetzen, obwohl sie nur wenige Minuten Spielzeit hat, das hat schon 'was.

Last, but not least: Es gibt einen Nebenstrang im Film. Rund um einen schwarzen Ex-Sträfling, der neu, ehrlich, anfangen will. Und hier mal eben erklärt wird, warum manche daran schlicht scheitern.
Großartiger Film mit großartigen Schauspielern. Al Pacino war nie besser.

Oh, vielen Dank!

Ich werde jetzt nicht viel spoilern, sondern nur die Eingangsszene.
Denn die kriegt mich. Jedes Mal. Immer wieder.
Robert de Niro fährt eine Rolltreppe entlang nach unten. Man spürt sofort, er hat etwas vor. Aber was? Hat eine Seelenruhe, wird schon nichts Wichtiges sein.
Nun ja. Es war wichtig. Er klaut einfach mal so eben einen Krankenwagen.

Nächste Szene (wenn ich mich richtig erinnere): Val Kilmer kauft etwas. Sprengstoff. Zeigt seinen (gefälschten) Ausweis dem Verkäufer. Der guckt gar nicht wirklich hin, ist mit irgend etwas anderem beschäftigt. Da gibt es diesen einen Blick von Kilmer: Yo, Dude, später wirst du dich nicht mal mehr daran erinnern können, wie ich ausgesehen habe. Du hast mich einfach vergessen. Gut so.

Es sind diese kleinen Momente. Jene, die man gerne übersieht, sieht man nur mit halbem Auge drauf. (Was vor allem im Heimkino schnell passieren kann, wenn gerade die Pizza im Backofen ist und man vielleicht noch mal kurz ein Bier aus dem Kühlschrank holt. )

Wenn man den Film aber wirklich mit allen Sinnen sieht, richtig eintaucht darin, dann tut man es nicht.
Dann stellt man fest, dass jede einzelne Szene eine Bedeutung hat. Dass nichts, gar nichts, rausgeschnitten werden kann.

Einen kleinen Spoiler erlaube ich mir noch (er ist wirklich sehr klein):
DeNiro lernt im Lauf des Films eine Frau kennen. Bei einem Imbiss. Sie spricht ihn an.
Das kam nicht etwa "aus dem Nichts": Eine ganze Ecke vorher ist er in einer Buchhandlung, sucht sich ein Buch heraus. Eine scheinbar vollkommen belanglose Szene.
Was sie nicht ist! Denn in jenem Moment taucht sie auf. Fällt er ihr auf. Sie geht lächelnd an ihm vorbei.
Auch so ein Moment, den man leicht übersieht.

Der Film ist voll von diesen kleinen, scheinbar beiläufigen Momenten.

Naja, der Film denkt halt alles zu Ende. In dem Fall, dass es unter den Gangstern total harmonische Beziehungen geben kann, während bei den "Guten" die Familie total zerrüttet ist, weil der Polizist sich für die Arbeit aufreibt und nie zuhause ist. Klar, dass die Tochter durchdreht. Nur, dass sie es tut, muss halt auch mal gezeigt werden. Portman hat ja gar nicht mal viele Szenen (drei, wenn ich mich recht entsinne). Sind aber, gebe ich zu, noch am ehesten welche, die man hätte schneiden können.

Oh, danke @******ier ! Hab mir auch Mühe gegeben

Also ich finde den Film großartig! Ich mag die Atmosphäre, sowohl Bild als auch Ton. Tolle Hauptdarsteller, die ihre Figuren sehr menschlich rüberbringen. Beide auf ihre Weise im Konflikt zwischen Berufung und Privatleben, auf verschiedenen Seiten des Gesetzes aber sich trotzdem sehr ähnlich, wie auch das Ende zeigt.

Heyho,

Al Pacino und Robert de Niro gefühlt auf ihrem Zenit (obwohl das auf die beiden separat natürlich gar nicht zutrifft) in einer grandiosen Szene wenn sie sich alleine auf dem Highway verfolgen und dann zusammen im Restaurant Tacheles reden - die beste Szene des Films und Gänsehaut pur für Fans der beiden Darsteller

Zudem finde ich den Soundtrack grandios (und gefühlt auch gerne mal kopiert/plagiiert). Speziell den Spannungsaufbau beim missglückten Bankraub.

Ich glaube Val Kilmer auch das letzte Mal in Bestform.

Müsste ich mal wieder gucken ...

Moin und n'Abend. "Heat" hat mich 'damals' beeindruckt.
Diese kühle Wirkung, vom speziellen Soundtrack, den eher in einem stählernen Blauton beseelten Bilder; dann brachiale, kalte und todbringende Action, wenn die Crew ihren Einsatz durchzieht. Da wird nicht lange gefackelt.

Doch eigentlich ist das dann doch alles nur Beiwerk, um die Geschichte zweier ungleicher Gegenspieler zu erzählen, die sich eigentlich fremd sind, doch die eines verbindet: ihre Ehrgeiz zu gewinnen, ihre getriebene Seele. Da ist nicht viel Romantik, und dann wiederum denke ich, vielleicht ist dieses Gesamtbild, das eben nur das Publikum erfassen kann, eben doch hier die Action-Romantik, die Michael Mann tadellos ableisten kann.

Neben "The Irishman" enthält "Heat" damals eine von Fans geschätzte Szene, in der die ansonsten sich eher scheuen Darsteller DeNiro und Pacino, aufeinander treffen. In einer von urbaner Öde stattfindenden Szenerie, um einen runden, kleinen Tisch, da sind sie dann, die beiden Godfather für manchen.

Und zweifelsfrei, ich habe und sehe sie nach wie vor sehr gerne, Al Pacino halte ich für fantastisch, und er ist vielfältig; DeNiro ist überzeugend und hat eine tolle Ausstrahlung.

"Heat" ist knallharte Action, beinhart inszeniert und in der Story um diese hastigen Seelen des Kriminellen und des Gesetzeshüters einfach grandios. Danke fürs Lesen.

Meine Meinung von "damals" auf meinem Blog.
https://www.dvdcheck.de/heat-2/

(Und dann fällt mir gleich darauf der Film "Ronin" mit DeNiro ein. Den fand ich auch super. Diese japanisch angehauchte Atmosphäre. Nur Figuren weniger Worte, wundervolle, schnelle Kamerafahrten durch enge Gassen und eine Story, die bis zuletzt ein dickes ? bleibt. Jo)

Er kann derzeit auf youtube kostenlos gesehen werden - habe ihn mir für diese Woche vorgemerkt - danke für die Infos und den Trailer; hat mich sehr neugierig gemacht.

Ein ganz großartiger Film und ein Beispiel dafür, dass ein Actionfilm auch mit hervorragenden Darstellern überaus fesselnd sein kann. Michael Mann brilliert mit dem Gespür für Tempo, Timing, Inszenierung und überlässt seinen Darstellern Raum zur Entfaltung. Und natürlich ist das Aufeinandertreffen von Pacino und de Niro ein Fest.

Und der Sound bei den Schießereien...

Die Schießerei nach dem Bankraub wurde von dem YouTube-Kanal desert tech nachgestellt vor einigen Wochen. Ist relativ interessant anzugucken, wenn man den Nerdfaktor dazu hat 😅

Heat ist ein Meisterwerk - Basta

@********chaf hat es absolut treffend formuliert. Besser hätte ich es nicht beschreiben können.

Allein das Finale am Flughafen das sich so anfühlt, als würden sich die Flieger zwischen die beiden Protagonisten schieben.

Und der Sound bei den Schießereien würde dann gefühlt erst bei Miami Vice übertroffen.

Cooler Film , hab die Story echt nicht mehr auf dem Radar... und muss mir den echt wieder geben.
Als der Film rauskam wurde geschrieben , das De Niro und Al Pacino sich bei den Dreharbeiten zu den Film nie gesehen hatten, bzw nicht miteinander am Set gedreht haben.
Weiss das wer?

@*******r_s : Fast nie trifft es besser. Anscheinend waren beide nur bei einer (langen) Szene gemeinsam am Set.

Genau, die Szenen am Ende des Filmes

@*******r_s : Soweit ich weiß, war es wohl die Szene im Coffee Shop.

Und die Schluss-Szene, wo DeNiro um die Hand des Cops bittet ?

Kann auch sein. Hab das nur so lose im Hinterkopf.

Achtung, Spoiler!!!

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Warum ich den Film so großartig finde, möchte ich an einem kleinen Beispiel klar machen: Jenem Nebenstrang, den ich beim ersten Mal ansehen auch null komma gar nicht begriffen hatte.

Jenen des Schwarzen, der nach seiner Haftstrafe wieder ein neues, ehrliches Leben anfangen möchte.

Man sieht ihn mit seiner Frau, die ihm gut zuredet, dass er es schaffen wird.
Man sieht ihn im Fastfood-Restaurant, in dem er vom Chef immer und immer und immer wieder gedemütigt wird. Er auch seiner Frau sagt, für das, was der da macht, wäre er in den Knast gegangen.
Dennoch hält er durch. Für sie. Auch wenn es demütigend und erbärmlich ist.

Dann der Schlüsselmoment für ihn: Sein alter Kumpel aus dem Knast, der "Star" dort, fragt ihn, ob er nicht Fahrer sein kann. Freilich für etwas Illegales.
Er sagte spontan ja. Weil, hier gehörte er hin! Er wurde auf einmal wieder wertgeschätzt! Hier war er wieder wichtig! Und verließ diese demütigende Station.

Wenig später wurde er im Auto erschossen.

Das klingt jetzt wie ein verschenkter Handlungsstrang. Wieso sich so viel Mühe geben zuvor, wenn der Mann eh sofort keine Rolle mehr spielt, sobald er die Haupthandlung erreicht?
Genau darum!
Es zeigt, dass es, so cool die Verbrecher im Film auch wirken (vor allem Robert De Niro, der ja nun wirklich sympathisch daherkommt), es sich trotz allem nicht lohnt, einer zu werden.

Weil man auch gleich fünf Minuten, nachdem man (wieder) einer geworden ist, drauf gehen kann.

Was extrem wichtig ist für den Film. Es sorgt für eine wichtige Balance dafür, dass man sich nicht zu sehr wünscht, so wie die zu sein.