Imagepunkte sammeln durch ruhiges Auftreten und Gespräche? Das höre ich seit Jahrzehnten in allen Bereichen, die unter dem "Meinungsdruck der Öffentlichkeit" stehen, von vermeintlichen Kampfhunderassen über die Haltung exotischer Haustiere, uneinsichtige Katzenmuttis bis zu Angeln und Jagen. Völlig nutzlos. Die Voreingenommenen und erst Recht die Fundamentalisten ändern ihre Meinung sowieso nicht. Und dem Rest ist schlichtweg alles egal, was sie nicht unmittelbar betrifft. Es sei denn, man kann sich öffentlichkeitswirksam empören und den Gutmenschen raushängen: Hallo Grüne, "Tierrechtler", "Tierschützer", "missionierende Berufsveganer" und sonstige Schreihälse ohne Sachkenntnisse. Gilt aber für alle Lebensbereiche.
Sollten bei uns im Revier Reiter oder Mountainbiker die Wege verlassen oder Endurofahrer auftauchen, mache ich vom Jedermannparagraphen (§27 StGB) Gebrauch und lasse mir die Personalien geben. Anzeige garantiert. Sollte das nicht möglich sein, rufe ich die Polizei. Bei Fluchtgefahr oder -versuch, nehme ich die Person vorläufig fest. Punkt. Als ehemaliger Militärpolizist weiß ich, was ich darf. Und ich kann es gegebenenfalls durchsetzen. Anders wird man solcher Probleme nicht Herr werden. Die "normalen" Waldbeschaller (= Erholungsuchende) sind leider nicht zu verhindern. Und ob Lieschen Müller oder Franz Volldepp mich lieb haben, war mir schon immer völlig egal. Hoffnung macht mir aber vor allem der Wolf. Nach dem ersten blutigen Angriff auf einen Menschen im Wald werden viele wieder in Stadtparks oder auf Betonwiesen wechseln. Zumindest in Dämmerung und Nacht. Attacken auf Hunde an der Leine und Bedrohung von Frauen mit Kinderwagen gab es ja schon. Und auf die Eskalation kann ich warten, wird nicht mehr lange dauern. Immerhin haben wir in Deutschland heute schon die weltweit größte Populationsdichte an Wölfen. Mehr Wölfe pro Quadratkilometer als in Kanada, Russland, Kasachstan oder sonstwo. Tendenz steigend.
Wildbretkunden akquirieren unter Waldschreiern? Viel Erfolg! Zum Glück brauchen wir keine neuen Abnehmer. Wir nutzen die meisten Stücke selber und geben nur selten mal etwas an Freunde oder Bekannte ab. Und wenn der Wolf sich weiter so ausbreitet, können wir froh sein, wenn wir überhaupt noch Rehe erlegen können. Muffel hat der Wolf bereits weiträumig ausgerottet. Und den Forsten ist es gerade recht, wenn der "Forstschädling" Rehwild vom Wolf über die Maßen dezimiert wird. Jeder, der Wölfe oder Luchse im Revier hat, weiß, was passiert.
So fügt sich alles zum Guten für alle Beteiligten. Alternativlos. Und wir schaffen das.
Ironie aus
Aber jeder, wie er es für richtig hält. Wmh!