Es mag sicher auf den Anwendungszweck drauf ankommen, welcher eigenschaft man jetzt den absoluten Vorzug gibt, aber:
Bildstabilisatoren sind ein absolutes Gottesgeschenk. Jeder baut heutzutage scharfe Objektive, aber wenn es drauf ankommt, dann ziehe ich das schnellere Objektiv dem langsamen vor, darum hab ich mich für das Nikkor 70-200 entschieden und nicht das Tamron. Aber im selben Fall für das Tamron 24-70. Die Möglichkeit bei 24mm noch 1/2 Sekunde verwacklungsfrei aus der Hand zu schießen ist für mich persönlich interessanter als die Tatsache, dass das Nikkor bei 70mm geringfügig schärfer ist. Dafür ist das Tamron bei 24mm besser....
Ich weiß jetzt nicht, von welchen Objektiven du redest, ich persönlich kenne kein einziges Objektiv, dass in Punkto Bildquallität besser ist, als die aktuellen Objektive.
Ich weiß auch nicht, welche ominösen "bekannten Objektiv-Hersteller" du meinst. Zeiss? Schneider Kreuznach? (um jetzt mal bei DSLR Objektiven zu bleiben, Leica fällt da also raus).
Rein zufällig hab ich diverse alte Nikkor AI Objektive und neues Zeiss Glas. Mit alten Scherben ist aber sowas wie Zenitar oder Soligor gemeint (gute Nikkore wird man für 150€ nicht bei ebay kriegen, von Zeiss mal ganz zu schweigen).
Natürlich fühlt sich nix geiler in der Hand an als ein schönes Zeiss Metallgehäuse, mit schwergängigem Fokusring (im Vergleich zu AF-Objektiven), ABER; MF hat seine Grenzen. Ich fotografiere Konzerte mit MF Objektiven - die Trefferquote für perfekten Fokus ist zwischen 5-10x geringer als mit AF. Was nützt mir das optisch nahezu perfekte Zeiss Otus, wenn der Fokus nicht da sitzt wo er soll? Eine Person die auf mich zu geht, oder sich grundsätzlich irgendwie bewegt, ist mit dem Otus nicht scharf zu stellen. Da macht selbst das 100€ 50mm 1,8D eine bessere Figur, weil es dank AF bei jedem Bild den Fokus nagelt.
Dann kommt noch hinzu, dass heutige Sucher viel zu Dunkel sind für gute MF arbeit. Egal ob ein Objektiv F1,4 oder F2.8 hat, der sucher meiner D800 (das gilt auch für Canon und alle anderen Kameras), der Sucher bleibt gleich Hell. Die Mattscheiben sind für den gebrauch mit langsamen Zooms ausgelegt, nicht für 1.4 Festbrennweiten. Der Sucher meiner 40 Jahre alten Canon F1 ist mit 50mm 1,4 merklich heller als bei der D800 mit 55mm 1,4 - dafür aber auch merklich dunkler bei F5,6.
Darüber hinaus sind die Zeiss Objektive NICHT Spritzwassergeschützt. Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Und Schneider Kreuznach;
Haben sage und schreibe 3 Fotoobjektive, allesamt Tilt-Shift, die auch nicht ansatzweise etwas mit dem zu tun haben, war es bisher an Tilt-Shift Objektiven auf dem Markt gibt.
Der Rest sind Cine-Objektive, die fürs Filmen gedacht sind, nicht fürs Fotografieren. die Kosten 3500 Schleifen das Stück, weil sie exakt 2 Aspekte ausgelegt sind, die fürs Filmen wichtig sind: KEINERLEI Vignettierung, und KEINERLEI focus breathing.Auflösung spielt bei den Dingern keine Rolle - mal abgesehen davon dass die als Schneider Objektive wahrscheinlich eh sehr gut sind, aber es gibt keine DSLR die mehr als 4k filmen kann, also 8MP im Vollformat.
Das hat alles NICHTS mit den T2 Scherben bei Ebay zu tun, und auch Optisch haben diese Objektive NICHTS mit den (GUTEN) alten Objektiven zu tun, wie AI Nikkore oder Canon FD Objektiven.
Ebenfalls ist anzumerken, dass alle größeren neuen Nikon Kameras (D7000 und aufwärts) wunderbar mit diesen alten Objektiven funktionieren, da man im Menü nur die Festbrennweite und Blende angeben muss und schon Funktioniert die Mehrfeldmessung, so wie Blendenpriorität. Hinzu kommt noch, dass diese Nikons über drei Segment AF Indikatoren verfügen ( > o < ), wohingegen (die meisten) Canon nur einen Punkt als Schärfeindikator haben - und halt eben diesen Chip im Adapter.
Ich weiß jetzt grad nicht aus dem Kopf ob auch die aktuellen kleinen Nikons (d3300 und d5300) volle Mehrfeldmessung mit mf Objektiven bieten.
Um wieder etaws mehr aufs Thema zurückzukommen, ein Paar Bilder: