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Wer seid ihr in euren Fantasien?

******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
Wer seid ihr in euren Fantasien?
Hallo alle zusammen,

Ich habe mich gerade an anderer Stelle über Fantasien unterhalten. Gemeint sind damit diejenigen, die ihr mit eurem Sex- und/oder BDSMleben verbindet. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir beide ganz unterschiedliche Perspektiven innerhalb der Fantasien und des darin enthaltenen Geschehens einnehmen. Während ich selbst diejenige bin, die aktiv am Geschehen teilnimmt, die handelt oder der mit etwas getan wird, so ist mein Gesprächspartner (geschlechtsneutral gemeint) in seinen Fantasien der Zuschauer und Beobachter. Wie ist das bei euch? Und glaubt ihr, dass das eine Typfrage ist oder hat das vielleicht was mit Selbstschutz zu tun?

Weshalb spreche ich hier die Möglichkeit eines Selbstschutzes an? Selbstschutz deshalb, weil, wenn das Gehirn, wie bei mir, bei den Fantasien oder auch bei Mind-Games umgehend bei Kontakt in den Realitätsmodus schaltet - d. h. ich bin mitten drin, habe keine Distanz zu dem Geschehen, spüre, fühle, rieche usw. was dort geschieht und/oder mit mir gemacht wird - kann das psychisch ausgesprochen gefährlich werden, wenn man dabei Grenzen sprengt.
So habe ich selbst erlebt, wie eine eigentlich harmlos und humorvoll gemeinte Bemerkung, in meinem Kopf zu einer realen Situation geworden ist. Ich habe die Szene durchlebt und dies immer und immer wieder, bis ich das Gefühl hatte in real vergewaltigt worden zu sein. Wäre kein Problem gewesen, wenn es sich dabei um einen Mann gehandelt hätte, denn derartige Vergewaltigungsszene beinhalten meine Fantasien ohnehin ohne mir dabei aber zu schaden. Doch die Bemerkung kam von einer Frau. Ich bin von Grund auf stock-hetero. Da ich meinem Herrn diese Spielwiese aber auch zur Verfügung stellen wollte, haben wir ein wenig rumexperimentiert. Doch alles ging zu schnell und so war ich überfordert. Diese Bemerkung war lediglich dann der Tropfen, der meine Psyche endgültig zum Zusammenbruch gebracht hat. Aber alles war in meinem Kopf so unglaublich real, weil ich das Opfer war. Seitdem sind Witze, Mind-Games mir gegenüber mit Bi-Kontext sowie jegliche Bi-Praktiken ein Tabu.
Wäre ich aber in meiner Perspektive nicht Opfer/Ertragende/Handelnde gewesen, sondern lediglich Zuschauerin, dann hätte dies meiner Meinung nach nicht geschehen können. Ich wäre nicht betroffen und hätte ja auch die Möglichkeit gehabt, entweder einfach die Augen zu schließen oder mich umdrehen und zu gehen, wenn es mir zu viel geworden wäre. Als Opfer war mir dies nicht möglich, weil man mir dazu keine Chance gelassen hat. Zumindest ist dies meine Annahme, die natürlich nicht stimmen muss.

Ich fand das Thema unglaublich spannend und würde darüber gerne mit euch sprechen.

Lieben Gruß
Shania
*********5645 Frau
2.383 Beiträge
Bei mir ist das unterschiedlich.
Es gibt Fantasien bei denen ich einfach ich bin. Das ist fast immer so wenn ich mich in vertrauten Bereichen befinde. Es gibt aber tatsächlich auch Fantasien und Kopfkino bei denen ich nahezu alles entpersonalisiere. Meist genau dann, wenn meine Fantasien so hochtourig sind, dass ich real (zumindest nach jetzigem Stand) nicht da ran komme(n) möchte. Da ist das dann alles etwas abstrakter und eher wie Porno gucken ohne, dass ich mich da auf irgendeiner Seite wiederfinde *nixweiss*
*******987 Frau
8.498 Beiträge
Das ist ein sehr spannendes Thema.


Wenn ich Bdsm-Fantasien habe, dann bin ich darin immer die Betroffene/Ertragende/das Opfer, wie auch immer man das nennen will. Aber ich habe drei "Schutzmechanismen", die mein Hirn ganz automatisch eingebaut hat. Zum einen bin ich nie "ich", also Talpa in den Fantasien, sondern jemand anders, je nach Fantasie mit anderem Alter, Aussehen, Leben und so weiter. Zum anderen sind meine Fantasien eher so, als würde ich träumen. Ich habe im Traum und in diesen Fantasien keine starken/echten Schmerzen, mir ist weder kalt noch warm (auch wenn ich mir vorstelle, dass er mit einem Eiswürfel über meine Haut geht, erlebe ich nur ein leichtes Abbild des echten Gefühls), es ist nicht nass, schwitzig oder was auch immer, ich habe keinen Hunger oder Durst etc. Ich kann das nicht so gut beschreiben, aber es sind halt nur die Schatten von den Empfindungen, nicht die Empfindungen selbst. Drittens stelle ich mir die Sachen auch gelegentlich aus Kameraperspektive vor, also zum Beispiel als wenn ich meinen Körper (also den, den ich in der Fantasie habe) von außen beobachten würde.

Insgesamt kann ich schlecht beschreiben, was/wie ich in den Momenten sehe und empfinde. Es ist vielleicht so ähnlich als würde ich einen Roboter/eine Puppe steuern und die hätte Sensoren für die wichtigen Wahrnehmungen und könnte diese an mein Hirn übertragen, so dass ich spüre, was sie spürt, aber eben nur das und mehr nicht.
Das gilt alles aber nur für "Tagträume" oder wie auch immer man das nennen möchte. Soll heißen, wenn ich gerade nicht in einer echten Bdsm-Situation bin.

Wenn ich gerade in echt im Bdsm bin.... Uh, das ist ja noch viel schwieriger zu erklären. Ich kann nur sagen, so etwas, wie du beschrieben hast, ist mir noch nicht passiert und kann mir, wenn ich richtig verstanden habe, was du geschrieben hast, auch so nicht passieren. Dafür können mir andere, auf gewisse Weise ähnliche Dinge passieren und sind mir auch schon passiert. Ich habe nur keine Worte um zu beschreiben, was ich meine und was ich glaube, was du meinst. Ich werde darüber nachdenken.
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
Wenn ich deine Argumentation richtig verstehe, würde das bedeuten, dass dein Kopf hier eine Art Notfallplan verfolgt, damit du psychisch nicht überfordert wirst, während ein Teil von dir, aber die Fantasien schon braucht. So werden die Effekte abgemildert. Du als Person wirst quasi nur für die Settings freigeschaltet, die du unbeschadet auch erleben kannst. Demnach könnte es also sein, dass du im Laufe deiner zukünftigen Entwicklung immer mehr deiner Fantasien aus der Ich-Perspektive erleben kannst/darst/musst. Tolle Sache, diesen Filter hätte ich auch gerne!

Wäre interessant zu erfahren, wie dein Kopf weiß, wann er dir das eine oder andere zur Verfügung stellt.

Lieben Gruß
Shania
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
@ Talpa_1987

Das mit dem Astralkörper habe ich auch manchmal, weil ich gleichzeitig dann die Person selbst bin, denn ich fühle, was sie fühlt, aber gleichzeitig sehe ich mich auch von außen. Aber es ändert nichts daran, dass ich meine das Geschehen hautnah zu erleben. Im BDSM verknüpfen sich die Handlungen mit Bildern und Eindrücken und vermischen sich und werden dann - zumindest wenn ich tief abtauche - zu einem sehr realen Setting. Ich bin dann vollkommen drin. Das kann so weit gehen, dass ich im Extremfall meinen Mann und Herrn als Fremden wahrnehme, der mir etwas antut. Das hatten wir bereits zweimal.

Lieben Gruß
Shania
*******987 Frau
8.498 Beiträge
Zitat von ******_42:
dass ich meine das Geschehen hautnah zu erleben.
Ich wünsche mir manchmal, ich könnte mir die Sachen "echter" oder "wirklicher" vorstellen und versuche es sogar gelegentlich. Aber das funktioniert bei mir einfach nicht. Es erfordert zu viel Konzentration und lenkt mich damit von der Fantasie ab.
Ich bin dann vollkommen drin. Das kann so weit gehen, dass ich im Extremfall meinen Mann und Herrn als Fremden wahrnehme
So weit hatte ich es noch nicht, aber ich hatte auch schon mal so, dass ich so weit in einem Gedanken versunken war, dass ich in dem Moment nicht hätte sagen können, wer ich wäre, wo ich war. Aber ich wusste immer noch, wer da was mit mir macht auf rationaler Ebene, obwohl ich es auf einer anderen Ebene nicht mehr hätte sagen können.
Interessante Thematik, über die ich noch nie nachgedacht habe.

Mein Kopfkino / Phantasien sind vom Blickwinkel eigentlich immer wie tatsächlich im Kino/Theater oder aus der Vogelperspektive. Das ist auch meistens in realen Träumen so. Oder wenn ich ein Buch lese.

Ich bin zwar immer das Opfer/Sub, aber ich fühle es nie so, sondern sehe eigentlich nur Szenen, die mich ansprechen. Und das macht mich dann an, mich als hilfloses Opfer zu sehen. Dementsprechend heftig ist das Kopfkino manchmal auch möglich, ohne psychisch real Schaden dran zu nehmen.

Die Sub
von Soulfire
****_DS Frau
5.272 Beiträge
ich erlebe in meinen Fantasien auch immer alles hautnah und als ich selbst.

die These, sich zu schützen im realen aber auch bei Mindfuck gegenüber Grenzüberschreitungen sich von aussen zu betrachten: finde ich interessant....!
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wir leben beide eigentlich mehr in der Realität als in Fantasien. Wenn wir aber fantasieren, dann sind wir beide ganz unabhängig voneinander auch wir selbst und bleiben auch in der authentischen Neigung.
Der größte Teil unseres Kopfkinos ist und bleibt bei uns beiden dann auch relativ realitätsnah. Edgeplay eben und nicht unrealistische Wunschvortstellungen.

Natürlich geht das Kopfkino es bei mir (Black) manchmal auch weit über reale Grenzen hinaus. Dann ist aber auch mein Gegenüber ein anderes, nicht reales Wesen. Ich bleibe aber ganz bei mir und meiner Neigung und auch in deisem Kopfkino versuche ich seltsamerweise immer wieder mich an für mich mögliche reale Fixpunkte zu halten.

Purple betont immer wieder, dass sie eigentlich kein unabhängiges Kopfkino hat, dass für sie nur das passive Erleben zählt und sich genau das auch in ihren Fantasien wiederfindet.


LG BoP (m)
**********rlndx Frau
77 Beiträge
Hallo zusammen,

ich habe zwei Arten meine Fantasien zu erleben. Ich- oder Vogelperspektive. Welche genau zum Tragen kommt, das macht mein Unterbewusstsein selbst. Wenn es Fantasien sind, die ich kenne, mit denen ich mich wohl fühle und hauptsächlich positive Aspekte verknüpfe, dann ist es die Ich-Perspektive und so fühlt es sich auch an, eben ganz nach mir.

Wenn es Fantasien sind, die ich nicht real kenne, ich negatives dabei verknüpfe oder sogar schlicht Angst habe (die bei mir auch sehr anregend wirkt 😅), dann schaltet mein Unterbewusstsein automatisch auf Vogelperspektive, es fühlt sich an als würde es einer fremden Person passieren und kann somit dann von mir doch wieder lustvoll genossen werden.

LG, Prinzicke 🌸
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
ro@ Prinzicke

Das ist aber praktisch. Ich habe meine Freund gefragt und da gibt es auch viele, die das können. Ich habe dann darüber nachgedacht, ob ich meine Fantasien wirklich eigentlich immer aus der Ich-Perspektive erlebe und kam zu einem "Jein". Ich erlebe alle mindestens zu einem Teil aus der Ich-Perspektive, wobei ich, wie im realen Leben, in allen meinen Fantasien die passive Rolle einnehme und hier sogar praktisch immer die des Opfers.

Aber nun geht es darum, wie intensiv diese Fantasien sind und ob sie mit Grenzen oder sogar Tabus "spielen". Wird es zu extrem gehe ich auch aus der Ich-Perspektive raus, in so eine Art Astralebene, wobei ich aber immer sehr stark mit der Hauptprotagonistin verbunden bleibe. Es ist eine Art der Dämpfung, wobei ich aber emotional immer noch beteiligt bin. In allen Situationen, die ich ertragen kann, bleibe ich aber ich.

Also scheine auch ich so eine Art Schutzmechanismus zu haben, wobei ich bei meinen Überlegungen aber zu dem Schluss gekommen bin, dass der ausschließlich für Fantasien gilt, aber nicht für mind games, also das Spiel mit dem Kopf, was von außen an mich herangetragen wird. Dem bin ich schutzlos ausgeliefert.

Lieben Gruß
Shania
**********rlndx Frau
77 Beiträge
Hi Shania,

Ja, die „Fremdwirkung“ kenne ich auch nur in der Ich-Perspektive.

Wenn es Gedanken, Settings, Geschichten, Versprechen oder Drohungen sind, die mir da in den Kopf gepflanzt werden, dann bin ich in diesem Moment ganz ich, da ich ja auch angesprochen werde. Da habe ich keinerlei Schutzmechanismen, was aber den Mindfuck auch so unglaublich wirksam macht.

Wenn ich es hinterher nochmal Revue passieren lasse, dann schaffe ich es manchmal aus der Perspektive raus, aber eher selten.

Fazit: Vor meinen eigenen Fantasien kann ich mich schützen, fremden Fantasien ist mein Kopf schutzlos ausgeliefert.

😅 auch irgendwie gruselig
*******987 Frau
8.498 Beiträge
Zitat von ******cke:
Wenn es Gedanken, Settings, Geschichten, Versprechen oder Drohungen sind, die mir da in den Kopf gepflanzt werden,
So etwas tut mein Dom nicht. Ich weiß nicht, warum.
Aber ich habe generell eine rege Fantasie. Also zum Beispiel wollte mein Freund mich mal ärgern und hat mir (sadistisch wie er ist) gesagt, dass er eine Schlange in meinen Kopfkissenbezug getan hätte, weil er weiß, dass ich Angst vor Schlangen habe. Ich wusste in dem Moment vom Verstand her, dass er Quatsch erzählt (schon allein weil er gar keine Gelegenheit gehabt hatte, eine zu besorgen), aber meine Fantasie war so viel stärker als mein Verstand und ich habe voll geheult und alles. Und mein Verstand saß nur kopfschüttelnd daneben und hat gewartet, bis ich ihn wieder wahrnehmen konnte. Und solche Dinge sind mir schon öfter passiert. Noch habe ich nicht herausgefunden, wie ich das ändern kann, aber irgendwann werde ich das können.
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Prinzicke, halle Talpa_1987,

das ist es eben bei den mind games. Sie können super erregend und eine wundervolle Vorbereitung auf einen Spielabend sein. Auch können sie bei Spielbeziehungen oder in Trennungsphasen (z. B. beruflich bedingte Trennungen), helfen, die Zeit zwischen Treffen mit Spannung zu füllen. Dann sind mind games ein sehr gutes Spielelement und eine wahre Bereicherung. Derjenige, der dieses Element benutzt, sollte aber wissen, was er tut und mit wem er es tut.

Denn sie können auch richtig Schaden anrichten, wenn die Person so wie Talpa oder ich geartet sind. In meinem Fall ging es halt so weit, dass ich mich wirklich vergewaltigt gefühlt habe. Außerdem hat damals aufgrund der Mind Games (war ja nicht nur eins) ein Kampf in mir stattgefunden. Auf der einen Seite wollte mein devoter Teil Wolf unbedingt diese Bi-Spielwiese zur Verfügung stellen, auf der anderen Seite hat aber mein Vernunftsteil gewusst, dass das ganz schlecht für mich wäre. Letztendlich bin ich durch die Mind-Games so weit getrieben worden, dass ich zeitweise eine richtige Schizophrenie entwickelt habe und beide Personen habe sich dann Tag und Nacht erbitterte Kämpfe geliefert. Zu diesem Zeitpunkt fiel es mir noch unglaublich schwer, zu sagen, was mit mir los ist, weil ich Wolf halt nichts kaputt machen wollte. Ich habe deshalb das wenige, was ich dann gesagt habe, so runtergespielt, dass Wolf es zunächst nicht ernst genommen hat. Er konnte es nicht einschätzen. Wir waren auch noch nicht so erfahren wie heute. Mit gezielten mind games kann man jemanden also bewusst psychisch krank machen. Aber auch ohne Absicht kann man halt, wenn man die Situation unterschätzt, jemanden in Abstürze treiben. Letztendlich ist aber ein richtiger Absturz nichts anderes als ein Nervenzusammenbruch und der ist alles andere als gesund.

Um wieder zurück zum Thema zu kommen, birgt die Ich-Perspektive also die Möglichkeit eines extrem intensiven Erlebnis, was vielleicht in diesem Moment nicht angenehm ist, aber das Setting einen stark erregt und positiv mitnimmt. Gefährlich wird es nur, wenn man aus dem kontrollierten Setting der eigenen Fantasie auf ein mind-game trifft, dass keine Rücksicht auf das eventuelle Fehlen von Schutzmechanismen und dann auch noch von Tabus nimmt. Gesund ist es, wenn man dann aus der Ich-Perspektive in die Zuschauer-Perspektive springen kann.

Ich hoffe, wir hören noch ganze viele Menschen, die uns sagen, wie es bei ihnen ist. Lieben Dank aber schon einmal an die, die sich bereits geäußert haben.

Lieben Gruß
Shania
*******dor Mann
5.906 Beiträge
@EP/TE
Vielleicht ist ja der Schlüssel nicht die Art des Fantasie (aktiv oder distanziert), sondern der Inhalt - scheint hier doch der Faktor Bisexualität eine Herausforderung zu sein.

Allerdings scheinen dann auch Ausgrenzen müssen/wollen und Bevorzugen zwei unterschiedliche Treiber.
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
Letztendlich ist es vielleicht der Inhalt, der darüber entscheidet, welche Perspektive man einnimmt. Allerdings gibt es hier auch noch Typ-Unterschiede. Die einen sind immer Beobachter und erleben die Fantasien nie aus der Ich-Perspektive und andere erleben sie eigentlich aus der Ich-Perspektive und nur wenn es für sie haarig (im Sinne nicht mehr ertragbar) wird, gehen sie in eine Art von Astralperspektive über. Im Detail scheint es aber auch selbst hier Unterschiede zugeben, denn die einen scheinen dennoch eng mit ihrer Hauptperson verbunden zu bleiben, andere gehen dagegen völlig in die Beobachterrolle über.

Immer unter riesigem Vorbehalt gesehen, so schein es also zwei Haupttypen zu geben, wovon einer aber ggf (nicht immer) noch differenziert bzw. unterschiedliche Zustände und Perspektiven einnehmen kann.

Grundtyp I: Der Beobachter und Voyeur. Er bleibt auch weitestgehend in dieser Perspektive.

Grundtyp II: Der Involvierte, Ich-Perspektive. Der Grundtyp bleibt in dieser Perspektive und erlebt alles hautnah mit. Wie nah, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber ...

a) wechselt, wenn die Szenen, das Erlebte nicht mehr verarbeitbar ist, in die Beobachterperspektive, bleibt aber dabei eng mit der Hauptperson verbunden, erlebt aber nun alles etwas abgemildert (Astralebene), quasi wie durch Watte.

b) wechselt, wenn die Szenen, das Erlebte nicht mehr verarbeitbar ist, in die Beobachterperspektive, nimmt aber hier wirklich dann auch die Rolle des Zuschauers und Beobachters ein (Voryeur). Er zieht sich aus der aktiven Rolle komplett raus.

Würde mich interessieren, ob es noch mehr solcher Formen gibt.

Lieben Gruß
Shania
*********ter86 Frau
141 Beiträge
Bevor ich die Frage beantworte möchte ich etwas voraus schicken: Ich bin Switcher, kann nicht mit ein und der selben Person switchen und eine Beziehung, bei der ich die Domse bin ist für mich undenkbar, sprich ich bin mehr sub als Dom.

Wenn ich mit meiner Sissy Gedanken austausche, bin ich in meinem Kopf ich, wenn ich aber mit Doms fantasiere, bin ich allerdings immer der Beobachter, egal ob es „Kleinigkeiten“ oder heftige Sachen sind (allein fantasieren liegt mir nicht).
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
@ Katniss_86

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast du keine eigenen Fantasien, sondern entwickelst wenn überhaupt, diese "nur" (nicht abwertend gemeint) im Gespräch mit jemand anderem? Und bei diesen Fantasien bist du in der dominanten Position bleibst du "ich" und bist du in der passiven Rolle, bist du nru der Beobachter? Das würde dann bedeuten, dass deine Schwerpunktneigung großen Einfluss auf deine Perspektive hat, Bist du die Aktive bist du in deinen Fantasien auch aktiv und bis du die Passive gehst du sogar in die passivste Perspektive, die es gibt, die der reinen Beobachterin. Interessant!

LG Shania
*********ter86 Frau
141 Beiträge
@******_42 genau, ich für mich fantasiere so gut wie nie, ich brauche wen, der mein Kopfkino anschubst, aktiv bin ich aktiv, passiv schaue ich zu.
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Gruppen-Mod 
Typ II c: Ich-Perspektive, ohne Wechsel, weil das Gegenüber fiktiv ist und beherrschbar gesteuert bleibt. Damit keine Notwendikeit zum Wechsel weil alles verarbeitbar bleibt.
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
Super! Danke für den neuen Typen *ggg*

LG Shania
*******987 Frau
8.498 Beiträge
Ich bin, ist mir, beim darüber nachdenken aufgefallen, Typ III: Die Abgelenkte.
Ich brauche, um Freude an Fantasien zu haben, eine "richtige" Geschichte, die mich mitreißt und interessiert. Das blöde ist, dass ich mich dann komplett mit dem Aufbau der Geschichte und dem Charakter beschäftige, anstatt mir tatsächlich die spannenden Sachen vorzustellen. Zwischendurch, wenn ich dann zu einer geeigneten Szene komme, erlebe ich diese dann wie Typ II a, um dann wieder in den Geschichtenspinnmodus zu wechseln und so weiter.
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
Hallo ihr Lieben,

sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Ich möchte noch einmal alles zusammenfassen, was bis jetzt gekommen ist und ich muss sagen, ich bin total begeistert von dem bisherigen Ergebnis. Beim Grundtypen II hatte ich den reinen Typen vergessen und damit hat sich die Durchnummerierung eins nach hinten verschoben:


Grundtyp I: Der Beobachter und Voyeur. Er bleibt auch weitestgehend in dieser Perspektive.

Grundtyp II: Der Involvierte, Ich-Perspektive. Der Grundtyp bleibt in dieser Perspektive und erlebt alles hautnah mit. Wie nah, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber ...

a) Ich-Perspektive und bleibt auch in dieser. Er erlebt alles mit und auch die Sachen, die eigentlich zu diesem Zeitpunkt nicht für ihn zu verarbeiten sind.

b) wechselt, wenn die Szenen bzw. das Erlebte nicht mehr verarbeitbar sind, in die Beobachterperspektive, bleibt aber dabei eng mit der Hauptperson verbunden, erlebt aber nun alles etwas abgemildert (Astralebene).

c) wechselt, wenn die Szenen, das Erlebte nicht mehr verarbeitbar ist, in die Beobachterperspektive, nimmt aber hier wirklich dann auch die Rolle des Zuschauers und Beobachters ein (Voryeur). Er zieht sich aus der aktiven Rolle komplett raus.

d) Ich-Perspektive, ohne Wechsel, weil das Gegenüber fiktiv ist und beherrschbar gesteuert bleibt. Damit keine Notwendigkeit zum Wechsel weil alles verarbeitbar bleibt.


Grundtyp III: Die Abgelenkte oder auch der Erbauer: Derjenige benötigt eine "richtige" Geschichte, die logisch aufgebaut ist, ihn mitreißt und interessiert. Doch während des Konstruktionsprozesses verliert er sich so im Aufbau der Geschichte und des Charakters, dass er dann doch gar nicht mehr dazu kommt sich die tatsächlich die für ihn spannenden Sachen vorzustellen. Zwischendurch, wenn er dann zu einer geeigneten Szene kommt, erlebt er diese dann wie Typ II a, um dann wieder in die Geschichtenkonstruktion abzudriften. Diese Wechsel können mehrmals vorkommen.

Lieben Gruß
Shania
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Themenersteller 
Hallo alle zusammen,

ich würde gerne noch etwas hinzufügen, was mir durch den Kopf geht, seit ich mit diesem Thema begonnen habe. Es stellt eine erweiterung des Themas und der eigenen Fragestellung dar. Würde mich freuen, wenn wir auch darüber diskutieren könnten. Was meint ihr dazu?

Ich habe nämlich eine Hypothese, was die Fantasien, die Perspektive, die man einnimmt und ihre Aussagekraft über die vorhandenen Neigungen betrifft. Hypothese deshalb, weil nichts davon verifiziert ist. Allein die Diskussionen zu den Fantasien sowie die Diskussion hier und Gespräche mit vielen Mensche, lassen mich vermuten, dass etwas daran sein könnte.

Bis jetzt haben alle Aktiven gesagt, dass sie in der Ich-Perspektive immer die Handelnden sind und die Passiven, dass sie passiv sind. Die Neigungen spiegeln sich also in den Fantasien wieder. Und nun meine Hypothese:

1. Ich glaube, dass die Menschen auch in ihren Fantasien ihre Neigungen ausleben und zwar auch mit ihren Schwerpunkten. Das heißt, hat man schwerpunktmäßig die Neigung zum Sadisten, werden auch die Träume sadistische Züge aufweisen oder eben umgekehrt die masochistischen. Ist D/s der Schwerpunkt, wird dies auch in den Fantasien ausgelebt. Wenn man nun zum Beispiel als Schwerpunkt die sexuelle Benutzung hat, wird man auch diese Schwerpunktneigung ausleben.

Soweit so gut. Dies gilt aber natürlich auch für die Switcher, ob sie nun wissen, dass sie dies sind oder eben nicht oder ob sie es sich selbst nicht eingestehen oder eben doch.

2. Ist jemand von Natur aus ein Switcher und seine beiden Neigungen stark in demjenigen sind, wird er auch beide Seite in seinen Fantasien ausleben. Ob er nun innerhalb ein und derselben Fantasie wechselt oder aber von Fantasie zu Fantasie switcht, kann aber so unterschiedlich sein, wie die Menschen mit ihren Neigungen umgehen. Switcher gibt es in zwei Haupttypen, die aber auch alle zusammen in einer Person vorkommen können:

a) Switcher dominant/devot
b) Switcher sadistisch/masochistisch


Hauptmischformen:

a) devot-passiv/sadistisch-aktiv - hier bleibt oft die Devotion aber die Hauptneigung und derjenige bedarf der Erlaubnis des Eigentümers, um zu switchen und bleibt dem Eigentümer dabei hörig.
b) dominant-aktiv masochistisch-passiv - in den Fällen, die wir bis jetzt kennenlernen durften, war stets kein D/s im Spiel, wenn sich der Dominante in die passive Rolle begab, um seine masochistischen oder sexuellen Neigungen auszuleben. Aktiv und Passiv begegneten sich auf Augenhöhe.

Aber natürlich gibt es auch den Fall, dass sich ein dominanter einen Partner sucht, der devot-masochistisch-sadistisch ist und somit ihn auch auf dieser Ebene bedienen kann. Wie gesagt die Menschen sind vielfältig und damit ist alles möglich

Es wäre spannend, Fantasien auch dieser Menschengruppe kennenlernen zu dürfen und wie sie in ihren Fantasien wirklich funktionieren.

Lieben Gruß
Shania
******nee Frau
3.511 Beiträge
Ich denke mir meistens eine Geschichte aus mit zwei oder mehreren Protagonisten und nehme sowohl die handelnde Person ein, wie auch ein Stück weit den devoten Part. Vorallem, wie was auf ihn/sie wirkt und was dann daraus als Reaktion entsteht.

Als Beobachter empfinde ich mich dabei aber nicht. Eher als lenkende Geschichtenerzählerin.
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