„„Ich bzw. Wir bestrafen gar nicht, sondern belohnen. Denn Strafen gehen unserer Meinung nach über Grenzen und das sollte unserer Meinung nach kein Standard sondern eher äußerstes Mittel sein.
Das heißt im Umkehrschluß also, daß ich für Gehorsam (den ich als normal erachte) nochmal explizit belohnt werde?
Und wenn ich keine Lust auf eine extra-Belohnung habe, kann ich tun und lassen was ich will?
Funktioniert tatsächlich bei den meisten Lebewesen mit Hirn sehr gut, Menschen eingeschlossen. Warum bekommen Kinder für's brav sein Schokolade? Warum Hunde Leckerlis? Lebewesen WOLLEN Belohnungen. So ganz "Reptiliengehirn-mäßig", unbewusst, intuitiv.
Natürlich tust du nicht immer extra Dinge, um belohnt zu werden. Aber wenn du die Wahl zwischen zwei Verhaltensweisen hast, von denen eine eine Belohnung gibt und eine nicht, tendierst du intuitiv zur belohnten. Mehr, je öfter du das Prinzip schon ausgenutzt hast. So kann man konditionieren und langfristige Verhaltensänderungen trainieren.
Das ganze geht sogar bei Menschen, die genau wissen, dass man das tut. Und das ganze geht, dazu gibt es viele sehr gute Studien, effizienter als mit Bestrafung. Noch besser geht es, wenn inkonsequent belohnt wird - dann wird das Verhalten immernoch bevorzugt (denn so besteht die Chance auf Belohnung), aber nicht mehr sofort mit der Belohnung gekoppelt (sprich man macht es nicht FÜR die Belohnung).
Sowohl im Falle von Belohnungen als aber auch im Falle von Bestrafungen sind diese für eine Verhaltensänderung nur effektiv, wenn sie SOFORT erfolgen. "Sammeln & Abarbeiten" klappt daher nicht, zumindest nicht, wenn tatsächlich eine langfristige Verhaltensändernug gewünscht ist.
Wenn man natürlich das Strafen eher als Spiel sieht, und dmait gar nicht wirklich Konditionieren will, dann ist das was anderes.