Himmel, mir kommen die Themen durcheinander.
@****or: du nennst einige Beispiele für Untergebenen- bzw. Abhängigkeitsverhältnisse. Ich bin mir jetzt gerade nicht ganz sicher, ob Hierarchien wie beim Militär oder in der Arbeit wirklich zulässig sind. Es handelt sich ja nicht um (Liebes-)Beziehungen.
Aber ja, das ist richtig, in Hierarchien gibt es immer Vorgesetzte und Untergebene, außer sie sind so klein und flach, dass sie es sich leisten können, allen die gleichen Rechte zu geben. Im Grunde entsteht das aus der Gruppendynamik, die immer einen Leader, einen Alpha kennt.
Ich überlege gerade, ob man das Prinzip der Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit auch auf diese anwenden könnte. Auf manche sicher. Entweder die Anführer werden demokratisch gewählt, dann können sie auch wieder abgewählt werden. Oder man kann das Untergebenenverhältnis jederzeit und ohne Nachteile verlassen, wie bei einem Job.
Manchmal geht es aber auch nicht: der Staat hat ein Gewaltmonopol. Wenn ich vor Gericht stehe, kann ich nicht einfach sagen: "Tschüß, ich gehe jetzt." In Ländern mit einer Wehrpflicht, wie bei uns, werde ich als Grundwehrdiener in das Befehlsschema gepresst, und zwar ganz unten, und habe Vorgesetzte, die ich mir nicht ausgesucht habe und die ich ertragen muss. Auch im Zivildienst, den ich stattdessen leisten kann, ist es so.
Natürlich kann ich mich auch total verweigern und statt dessen für meine Überzeugung ins Gefängnis gehen. Ändert aber an der grundlegenden Situation nichts.
Aber ich schweife ab. Mit freiwilliger Unterwerfung hat das nichts mehr zu tun.
Ich schränke also meine Eingangsfrage insofern ein, als ich sie auf Beziehungen (zwischen Männern und Frauen in allen möglichen Kombinationen) beschränkt sehen möchte.
Und auf die heutige Zeit. Das ist mir auch wichtig, weil es früher tatsächlich anders war. Der Mann = der Herr im Haus, auch rechtlich. Das hat sich geändert, und daher meine ich eben, dass es gern und einvernehmlich Unterwerfung und Dominanz in einer Beziehung nur als BDSM geben kann - wenn nicht ausgesprochen, dann doch de facto. Und wenn es nicht einvernehmlich ist, dann überschreitet es schon die Grenze zur Gewalt und zum Missbrauch.
Er schrieb