Aufbau von Vertrauen
Ich kenne das sehr gut:
Man lernt in einem Forum jemanden kennen, aber die Entfernung ist 300 km oder mehr.
Man schreibt einige Beiträge, spürt eine gewisse Response, dann kommt das erste Mail, es folgen weitere, dann das erste Telefonat.
In den E-Mails kann ich mich sehr gut öffnen, meine Gefühle beschreiben. Man vertraut sich die geheimsten Fantasien an, teilt seine verborgenen Wünsche mit, und spürt, dass da eine grosse Übereinstimmung herrscht.
Was soll man jetzt tun? Die Distanz hält schon ein wenig davon ab, mal 300 km hin und wieder zurück zu fahren, nur um bei einem Kaffe eine mögliche Patientin kennen zu lernen.
Und nun, was mir schon mehr als einmal passiert ist:
Plötzlich ist da deutliche Sympathie zu spüren, in den Mail, am Telefon. Und das Verlangen, die Fantasien gemeinsam umzusetzen. Einander Wünsche und Träume gegenseitig zu erfüllen.
Und dann werden plötzlich alle Warnugen in den Wind geschlagen; man vereinbart einen realen Doktorspieltermin, ohne sich vorher kennen gelernt zu haben. Das Verrückteste, was ich bei erlebt habe, ist, dass mich die Patientin bei sich zuhause, im Bett liegend, mit verbundenen Augen erwartet hat. (und das schon mehrmals).
So ist es auch möglich, zusammen zu spielen, wenn die Distanz auch beträchtlich ist.
Aber es muss in diesem Fall auch selbstverständlich sein, dass, wenn denn die Sympathie beim ersten Kontakt nicht stimmt, dass dann das Spiel nicht stattfindet. Und es werden einander gegenseitig keine Vorwürfe gemacht. Das ist das Risiko, und "ohne Risk kein Fun"!
Aber ich möchte hier auch den Warnfinger erheben. Es ist gefährlich, solches Vorschuss-Vertrauen zu schenken. Zumindest Corvern lassen sollte man sich in einem solchen Fall.
In diesem Sinne: Wenn ihr denn Euere Fantasien ausleben wollt, dann müsst ihr schon bereit sein, einige Km zu reisen.
Dass sch eine Patientin oder ein Doc findet, der gerade mal 2 Strassenbahnhaltestellen entfernt wohnt, das ist schon eher unwahrscheinlich.
Carlos