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Das Kaminzimmer - Lesezimmer, der Geschichten 2. Streich

*******n69 Mann
6.577 Beiträge
In der Näher von Foix
Häuserl. Fotografiert in Südfrankreich. Standort direkt über einem Bach.
Mit direkter Entsorgung.
*********zier Mann
1.026 Beiträge
Sehr praktisch veranlagt, diese Franzosen. *lol* Danke für das schöne Foto. *freu*
*****ree Frau
21.468 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hab euch mal was zum lesen mitgebracht.

Zitat von ****fan:
Stimme erheben

US-Präsident Biden bezeichnet es als die wichtigste Herausforderung des laufenden Jahrhunderts. Er meint damit die Frage, ob Menschen künftig in Demokratien wie den westlichen oder in Autokratien wie in Russland oder China leben werden.

Nun sind auch die westlichen Demokratien nicht das Nonplusultra. Der Satz, „wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten“, hat einen rationalen Kern.
Doch sie bieten auch Minderheiten mehr Freiraum als Autokratien. Und das scheint mir die wesentliche Frage zu sein. Denn Menschen wie ich, psychisch krank und anders lebend, haben in der Demokratie ihre Nischen, ihren Platz, in dem sie authentisch leben können. Eine funktionierende Zivilgesellschaft ist in den westlichen Demokratien ein wesentliches Element, das den Staat trägt.
Eine Entwicklung wie in China, wo ein Punktesystem Menschen nach ihrer gesellschaftlichen Nützlichkeit einstuft, macht mir Angst.
Und in Russland ist eine funktionierende Zivilgesellschaft, die ja auch inspirierend für eine gesellschaftliche Weiterentwicklung ist, nur noch rudimentär vorhanden.
Ja, auch die westlichen Demokratien haben Bedarf an Verbesserung. Nur heute, so sehe ich es, müssen sie verteidigt werden. Gegen einen Despoten im Kreml, der sein ganz eigenes Wertesystem in Europa installierten möchte. Und in der Ukraine wird dieses westliche Wertesystem gerade verteidigt.
Auch aus ihrem Inneren droht der Demokratie, wie wir sie gewohnt sind, Gefahr. Autokratische Züge sind in Ungarn und Polen schon vor 2016 erkennbar gewesen. Doch Trump hat in der Zeit seiner Präsidentschaft die Axt an die Grundfesten der Demokratie angesetzt. Beruhigend ist, diese 4 Jahre Trump hat die US-Demokratie überlebt. Nur zu welchem Preis? Tiefe Risse ziehen sich durch die Gesellschaft wie auch durch die beiden Parteien Republikaner und Demokraten. Ein Heilungsprozess für die US-Demokratie wird langwierig werden.
Auch in Deutschland ist unsere Demokratie kein Selbstläufer. Auch hier ist sie Bedrohungen ausgesetzt.
Wenn vom Rednerpult des höchsten deutschen Parlamentes Transgender-Abgeordnete massiv beleidigt und angegriffen werden, ist das unfassbar.
Wenn psychisch Kranke immer noch stigmatisiert, diffamiert und gemobbt werden, zeigt dies, wie lang der Weg zur Akzeptanz Hunderttausender Deutscher noch ist.
Wenn die LGBTQ-Community immer noch ihre Existenz rechtfertigen und begründen muss, ist das einfach nur unsäglich in der heutigen Zeit.

Nein, ich möchte nicht in einer Autokratie leben.
Nein, ich werde nicht schweigen in einer Welt, die am Scheideweg steht.
Nein, ich werde meine Stimme erheben gegen eine Entwicklung, die Hass fördert, Intoleranz wachsen lässt und die humanistischen Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens langsam erodieren lässt.
Und wer mich dabei begleiten möchte, ist gerne eingeladen.

Mit freundlicher Genehmigung von @****fan
*********zier Mann
1.026 Beiträge
Guter Text, viele Aussagen, mit denen ich mich identifizieren kann. Ich freue mich immer wieder, wenn sich jemand um die Weltordnung Gedanken macht, ohne gleich in Bausch und Bogen alles und jeden zu verurteilen. Danke fürs Teilen Deiner Meinung. *top*
*******t_by Mann
70.800 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Text ist sehr objektiv. Danke dafür
*****ree Frau
21.468 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich darf gut für mich sorgen, deshalb:

•Ich muss Niemanden verzeihen, bin weder Richter noch Henker.
•Ich muss Niemanden seine Lügen aufaddieren, bin kein Buchhalter.
•Ich muss Niemanden seine Lebensweise vorhalten, bin nicht bei der Karma-Polizei.
•Ich muss nur mir gegenüber Rechnung tragen.
•Ich bin mir verpflichtet, gut zu mir zu sein.
•Ich trage nur mein Päckchen, will keine weiteren auf- oder abnehmen.
•Ich muss Niemanden gefallen, nur meinem Spiegel und meiner Seele.
•Ich lasse los, löse mich von allem, was mir nicht gut tut.
•Keine Hand werde ich halten, die meine loslässt.
•Keinen Menschen werde ich in meinem engen Umfeld dulden, der mir oder den Meinen nichts Gutes wünscht.
•Ich werde mein Versprechen halten, noch unendlich glücklich zu werden.
•Und ich danke denen, die mich, durch ihr negatives Verhalten, darin beschleunigen.
Ich wünsche euch all das, was ihr mir wünscht.
Namasté
© Silvia Pusch

Gefunden und für wertvoll befunden.
**********pioGJ Mann
754 Beiträge
Seid gegrüßt

Vergangene Nacht reifte ein Musenkuss zu einem kurzen Text heran. Diesen möchte ich hier mit euch teilen.


Auftauen…

Es war kalt diese Tage. Der Wind lies mich frösteln. Einsam ging ich meiner Wege bis…
Bezaubernd standest du vor mir. Dein strahlendes Lächeln lud mich ein…
In einer kleinen Bar saßen wir dann zusammen. Bei einem Heißgetränk tauten wir mehr und mehr auf. Wir redeten über Sonne, Strand und Meer. Mehr du baggertest nach mehr…

Ich öffnete die Augen. Sah mich verwundert um. Die rote Abendsonne tauchte hinab ins Meer. Und du daraus hervor. Geschmückt mit glitzernden Perlen kamst du auf mich zu…
Meine Füße spürten den Sand des Strandes. Eine Handschelle um ein Handgelenk fesselte mich an die Palme in meinem Rücken…
Deine Hände glitten genießend über meine heiße Haut. Meine Freie liebkoste deine. Spielend fanden sich unsere Lippen und die Finger die Schätze unter dem Stoff…
Plötzlich löstest du die Verbindung. Hüftschwingend entferntestes du dich. Mir blieb allein, dir gebannt hinterher zu schauen. Wie du am Strand entlang stolziertest…

Mit dem Morgenlicht erwachte ich und du…
Inspiration Dezember 2021
****06 Frau
5.808 Beiträge
Für meinen Mann
Heute Abend möchte ich eine Geschichte beginnen, die hier einen besonderen Ort hat und besonderen Menschen gehören soll. Das Kaminzimmer war der Lieblingsort des Patriziers im Herrenclub. Die kleine Bar zu rummelig und zu laut für ihn. Hier hat er gern Platz genommen, euch beim Lesen zugehört, seine Platten gespielt und uns besondere Geschichten vorgestellt. Lernt ihn etwas besser kennen in den nächsten Tagen. Ich versuche Sprachlosigkeit und Stille mit meinen Worten zu füllen und zu verarbeiten, was gerade geschehen ist.

Einen Espresso und einen Sambuca mit drei Kaffeebohnen, bitte!

Vor einigen Jahren stolperte ich hier über einen Text in reinsten Pälzisch, bekam kugelrunde Augen beim Lesen und habe mich einfach nur gekringelt vor Lachen. In kürzester Zeit hatte ich Herbert und die anderen Bickelmännchen in mein Herz geschlossen und alles, was bisher veröffentlicht wurde, gelesen. Dem Autor schickte ich artig Komplimente, einen eigenen Kommentar unter die Geschichten zu schreiben traute ich mich anfangs nicht. Er antwortete höflich und freundlich, begann meine Bilder wertzuschätzen und fing an, geschriebenes von mir zu beachten. Mich, die Legasthenikerin mit der heißen Nadel, die immer nur Schnellschüsse produzieren kann. Zu der Zeit pflegte ich gerade einen eigenen Thread, der dank kompetenter Unterstützung eines klugen Freundes eine Zeitlang sehr erfolgreich war. Er, der Autor mit dem VIP-Status nahm ihn wahr und lobte mich in seinen Briefen. Eine gemeinsame Freundin schlug vor, ihn bei einer Lesung in Frankfurt zu erleben. Mein erstes Mitternacht-Event im Daniel’s und ein wunderschöner Abend. Sie wollte uns vorstellen, er sagte nur: „Gwen braucht man nicht vorstellen, die Beine würde ich überall erkennen.“ Zu viert verbrachten wir einen fröhlichen Abend und er fuhr die weite Strecke zurück in die Pfalz. Wir wussten, er pflegte seine schwerkranke Frau und wollte möglichst viel Zeit mit ihr gemeinsam verbringen. Ich traute mich und outete mich nun auch öffentlich als sein Gwen-Fan. Wir schrieben regelmäßig. Er wortgewandt aus dem Bauch heraus – ich, mit einem Tag Pause, Rechtschreibprüfung und zweimaligem Korrekturlesen, bevor ich auf Senden drückte. Einige Lesungen im Daniels und seine große Lesung in der Grande Opera habe ich noch besucht, dann machte ich eine längere Joypause. Wir haben nie telefoniert, mein freundschaftliches Angebot meine Gästecouch zu nehmen und nicht am späten Abend noch fahren zu müssen, hat er dankend abgelehnt. So wie ihr ihn alle kanntet, ein Herr und Gentleman durch und durch.

Über zwei Jahre haben wir nichts voneinander gehört. Eine gute Freundin redete mir zu, endlich zurück in den Herrenclub zu kommen. Ich ging online und hatte nach kurzer Zeit einen Teil meines alten Lebens und viele vertraute Menschen wieder um mich. Auch er meldete sich und erkundigte sich, was ich getrieben hatte. Er war überzeugt davon, ich hätte geheiratet und den Joy hinter mir gelassen. Wir schrieben wieder und er erzählte vom Abschied von seiner Frau und dem Jahr als Witwer, wie schwer es sei, ins Leben zurückzufinden. Mal ganz gute und viele schlechte, sinnlose Tage zu haben. Sein Mörfi tappe treu an seiner Seite die große Runde über das Feld nach Höhfröschen, manchmal aber auch nur die Straße runter auf den Friedhof.
Wir haben nie telefoniert, innerhalb der ersten Tage verabredeten wir uns auf einen Kaffee oder ein Glas Wein bei ihm. „Weißt du Gwen, es kann sein, dass ich kein guter Unterhalter bin.“ „Macht nichts, wir können auch zusammen schweigen.“
Ach ja, wer wolle schon mit einem über 60-Jährigen eine Beziehung anfangen, die Plattform wäre langsam nichts mehr für ihn, überlegte er in einem Brief. Ich antwortete ihm spontan aus dem Bauch heraus, er sei einer der attraktivsten Männer für mich und andere Damen hier. Keine blöden flachen Anmachsprüche, einfach jemand mit Niveau, Stil, Herz und Hirn am rechten Fleck. Ich habe einfach den Menschen, den ich kennenlernen durfte, beschrieben.

Am nächsten Samstag schloss ich nachmittags eine Bauphase an meinem Stall ab, hatte eine Sonnenblume besorgt und hüpfte frisch geduscht, mit Leggins und Top bekleidet und Flip-Flops an den Füßen, in meinen Ranger. Er schrieb schon im Vorfeld, er hätte eine breite Einfahrt und es wäre genug Platz für den weißen Elefanten. Etwas verwundert ging ich auf Fahrt. Fast jede Dorfstraße hatte Parkmöglichkeiten, aber sehr fürsorglich fand ich ihn schon. Beim Ankommen öffnete er mir gleich die Tür und freute sich sichtlich über die Blumen. Wir hatten uns über zwei Jahre nicht gesehen und kannten uns bisher zwar etwas persönlich, aber viel besser durch unsere Mails. Mörfi veranstaltete einen ziemlichen Budenzauber und umkreiste das riesige Auto und die kleine Frau argwöhnisch. So gingen wir in den ersten Stock und setzten uns ins Wohnzimmer. Ein Glas Wein sollte es werden, ein Abendessen im Hermesberger Eck und wenn ich möchte, eine Übernachtung im Gästezimmer. Ich war in seinem Höhfröschen, auf den Spuren des legendären Herbert Bickelmanns.


Fortsetzung folgt
*****ree Frau
21.468 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wie schön, ja lass uns den anderen Patrizier kennenlernen.

Danke dir @****06 für den Blick hinter die Kulissen und Erinnerung an einen wunderbaren Menschen.
****ox1 Frau
8.516 Beiträge
Ich habe ihn persönlich nie kennengelernt. Wir haben sporadisch geschrieben und ich fand seinen tiefgründigen Humor wunderbar.

Ich bin zutiefst erschüttert.
*******Dom Mann
4.256 Beiträge
Ich nehme nun hier im Kaminzimmer Platz lasse Zeit und Raum um mich herum fließen und finde mich in den Wirren einer anderen Zeit wieder.

Mir wird ein Single Malt, torfig mit leichten Honigaromen serviert. Köstlich und wundervoll für diese Zeit geeignet. Die Cohibas liegen bereits auf dem Tisch. Zwei Stück, denn ich erkenne ich bin nicht allein.

Der zweite Whiskey wird auf dem Tisch abgestellt und ich sehe eine Hand danach greifen. Ein Streichholz wird entzündet und ich sehe dadurch schemenhaft die Konturen meines Tischnachbarn.

Er kommt mir bekannt vor und die Geschichte beginnt wieder von vorne. Mir wird ein Single Malt gereicht … es ist das Déjà Vu des Lebens … es endet nie, aber wenn doch … dann …

Ich entscheide mich zu bleiben, denn ich bin neugierig und habe Fragen, allerdings auch Zweifel, ob ich Antworten erhalten werde.

Wer gesellt sich zu uns? Ein besonderer Weg liegt vor uns. Vielleicht nur kurz aber intensiv.
*******t_by Mann
70.800 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Danke @****06, es ist schön, dass du uns daran teilhaben lässt.

*whiskey* ich nehme auch einen.
*****ree Frau
21.468 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich nehme auch einen *whiskey* und geselle mich zu euch, das ist heute der richtige Platz.
*********ynter Frau
9.605 Beiträge
Ich auch *whiskey*

Und stoße an auf einen wunderbaren und außergewöhnlichen Menschen und großartigen Autor.

Für mich war er Freund und Mentor seit vielen Jahren. Er wird mir sehr fehlen.
*******Dom Mann
4.256 Beiträge
Weitere Personen nähern sich unserer bisher noch kleinen Runde unter vier Augen.

Wir lehnen uns zurück sehen uns kaum in den Rauchschwaden der Cohibas und nehmen das Glas Single Malt zur Hand, führen es zu unseren Lippen und genießen einen weiteren Schluck, der über die Zunge und den Gaumen in die Kehle rinnt und ganz sanft verschwindet.

Ein weiteres Déjà Vu der besonderen Art in einer ungewöhnlichen Situation, die nicht immer begreifbar und manchmal so fern scheint. Ein weiteres Glas mit diesem goldig samten Inhalt wird gereicht und dankend entgegen genommen. Die Gläser berühren sich und mit einem leisen Klirren sagen sie uns … genießt es …
*****ree Frau
21.468 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich lege mal etwas Musik dazu auf, das würde ihm gefallen.


Läuft leise im Hintergrund
*******Dom Mann
4.256 Beiträge
Die ersten Ladys nähern sich unserer spontanen Zusammenkunft. Sicher inspiriert durch den ganz leicht süßlichen Duft der Cohibas einhergehend mit den Rauchschwaden die uns fast unsichtbar machen. Dazu kommt in einer regelmäßigen Unregelmäßigkeit das intensive Klingen von kristallenen Klängen, welche schon fast das Intro einer Oper zu sein scheinen.

Das Licht verändert sich. Hier wird es dunkler und dort erhellt sich ein Platz in etwas Entfernung. Es hat sich etwas verändert. Der Klang der Gläser hat eine neue Melodie.

Im Strahl des Scheinwerfers erkennen wir durch die Rauchschwaden ganz entfernt ein Buch liegen. Es öffnet sich scheinbar von ganz alleine und eine mir bekannte Stimme beginnt damit, was schon Routine scheint, doch immer auch mit Nervosität im Einklang ist.

Eine Lesung … einzigartig und außergewöhnlich … Ich schließe die Augen …
****06 Frau
5.808 Beiträge
II.
Danke euch allen, dass ihr euch hier zu uns gesellt und mich mit euren Gedanken und Bildern begleitet. Ich bin nicht alleine hier, wie ihr spüren könnt.

Der Film "Oben" hat eine große Bedeutung für mich. So habe ich Mathias kennengelernt. Seine große Liebe war ihm genommen worden und er war ein Mann in den besten Jahren, nicht ganz so alt und auch rüstiger, als der Protagonist in dem Film. Er war von einer tiefen Sehnsucht nach seiner Frau, seiner Schnecke, wie er sie liebevoll nannte, durchdrungen. Da bei ihm wenig zufällig geschah, hatte er unser Treffen genau einen Tag vor dem ersten Jahrestag nach ihrer Beisetzung geplant. Seit gestern, seit ich hier angefangen habe zu schreiben, bin ich mir sicher, er wollte sich mit dieser Einladung an mich die letzte Chance geben, ihr noch nicht folgen zu müssen. Ohne dass es ihm bewusst war, hat er bei mir angedockt, einer Frau, die er nur sehr oberflächlich kannte. Unsere Herzen und Seelen haben sich sofort gefunden und gegenseitig Kraft und Halt gegeben. Seine Kinder waren im Urlaub, seine letzten Wochen und Monate vor unserem Treffen ein Auf und Ab. Er hatte sich ein halbes Jahr vorher zu einer weiteren Kreuzfahrt entschieden. Die erste Reise alleine. Glücklicherweise eine gute Erfahrung, die ihm neue Bekannte und eine gute Freundin in sein Leben gebracht hat. Er war in diesem schweren Jahr den Kindern eine Hilfe und Stütze, die den viel zu frühen Tod ihrer Mutter annehmen lernen mussten. Er, der Schaff(n)er blieb im Leben, weil er (wie schon immer) gebraucht wurde. Sich selbst hat er als Bremser eines Zuges bezeichnet, der wichtig ist, damit der nächste Bahnhof angefahren werden kann und der Zug unterwegs nicht mit überhöhter Geschwindigkeit aus den Gleisen gerät. Ich habe mit ihm dieses Bild umgewandelt, und ihm die Bedeutung des Schaffners gegeben. Sein Leben lang hat er erst seiner eigenen Familie und später in zwei Ehen anderen Familien geholfen. Hat organisiert, den Überblick behalten, Lösungen gefunden und war immer ansprechbar. Seit er mit 12 Jahren seinen Vater verloren hat, wurde er ständig gebraucht, oder hat sich unbewusst Menschen gesucht, die ihn in dieser Rolle - besser seinem Element, gelassen haben. Das war sein Spezialgebiet, hier hatte er Weitsicht und gleichzeitig sicheres Terrain. Für ihn als Sternzeichen Krebs war Sicherheit oberstes Gebot. Ich habe ihn oft geneckt und gesagt, er sei ein Einsiedlerkrebs, der vorsichtig aus seinem Muschelhäuschen guckt und sich nur zusammen mit dieser Muschel bewegen würde. - Aber ich greife voraus.

Noch sind wir bei unserem Kennenlernen und gerade in seinem Wohnzimmer angekommen. Heute Abend erfahrt ihr mehr.
*****ree Frau
21.468 Beiträge
Gruppen-Mod 
Guten Morgen und danke fürs weiter teilhaben lassen. Jetzt doch eher mit einem *kaffee*
*******ueen Frau
17.936 Beiträge
Längere Auszeit vom Joy, eint auch mich mit @****06

Und als ich anfing, ihre Geschichte zu lesen dachte ich: Hey, da geht´s doch um @*********zier

Augenblicklich stiegen alte Bilder und gefühlte Squllionen Situationen in mir hoch. Seit 2006 bin ich nun schon in Baden Württemberg, aber davor lebte ich bei Frankfurt. Dort gründete sich einst einer der zauberhaftesten BDSM Stammtische, die ich je kennen lernen durfte. Und genau dort, lernte ich ihn (2005) mit seiner Frau kennen. Teile des Gehen lassen durfte ich mit begleiten, wenn auch nur schriftlich. Wir haben uns nie aus den "Fingern" verloren und ganz gelegentlich gab es auch mal ein Telefonat.

Es gibt Menschen, mit denen ist man immer verbunden, auch wenn man einander nicht oft liest/hört. Mathias gehört dazu.

Ich freue mich unendlich für dich, dass du ihn kennen gelernt hast liebe @****06 . Er ist einer meiner Lieblingsmenschen.

Damit es aber hier nicht all zu pathetisch wird, gerne noch ein Foto, von einem der legendären Stammtische damals, und dem Versuch, zu beweisen, dass das letzte Einhorn ein SMler war *haumichwech*
****06 Frau
5.808 Beiträge
Wie schön von dir geschrieben, liebe @*******ueen. Von diesem Stammtisch hat er immer wieder gern erzählt. Seine aktiven Zeiten in der SZ und im BDSM Bereich sind mit seiner Frau gegangen, die Erinnerungen hat er im Herzen getragen.
Unvergessen auch, was er der großen Oper angetan hat, als er seine Bickelmänner dort vorbeigeschickt hat. Selbst meine 82-jährige Mutter hat Dinge gelesen, von denen sie noch nie gehört hat und laut gelacht, was er die Helden dort erleben ließ. Muss SM immer so bierernst sein? Dein Foto zeigt, wie man sich auch mit den Themen auseinandersetzen kann. Dein Lachen hat er so geliebt. Danke für deine Erinnerungen, die du mit uns geteilt hast.
Auch ich habe nicht vor pathetisch zu werden, dazu haben wir viel zu viele schräge Sachen erlebt. Wer uns zusammen kennenlernen durfte, hat im Stillen gedacht: "Die beiden sollen ein Paar sein, das passt ja so gar nicht." Hat es auch nicht, da geben wir jedem recht. Und dennoch hat uns eine starke Liebe verbunden und von Anfang an ein inniger Austausch, den andere Paare nach Jahrzehnten nicht haben und nie bekommen werden.
*****ree Frau
21.468 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was von dir bleibt
Die Erinnerung ist noch ganz frisch, obwohl du schon so weit weg von uns bist.
Ich höre noch deine Stimme und dein Lachen in meinem Ohr.

Ich spüre noch deine Berührung, als wir unsere letzte Zigarette gemeinsam geraucht haben, draußen auf der Terrasse.

Ich habe noch unseren letzten Abschied frisch in meiner Erinnerung, als wäre es gestern gewesen.

Was bleibt ist die Wärme in mir, wenn ich an dich denke und die wird für immer meiner Seele gut tun. Auch in der großen Trauer die mich gerade gefangen hält.

Aber eines Tages fangen die Erinnerungen an zu leuchten und ich werde mich darüber freuen, dass ich Zeit mit dir verbringen durfte.

Deine lustigen, bewegenden und nachdenklich machenden Geschichten werden unvergessen bleiben. Besonders der Abend an dem ich ins kalte Wasser geworfen wurde und selbst lesen durfte. Deine Bestärkung, dass ich das schaffen würde, haben mir den Mut gegeben vor Publikum zu lesen.

Dort wo du jetzt bist, weiß ich dich in allerbester Gesellschaft und das schenkt mir Trost.

Mach’s wohl Mathias, bis wir uns irgendwann auf deiner Wolke wiedersehen.
****06 Frau
5.808 Beiträge
Gerade du, liebe @*****ree bist ein ganz besonderer Mensch in unserem Leben gewesen. Wir beide wissen, wie du ihn mir vorstellen wolltest. Was wir für schöne Abende gemeinsam verbracht haben. Welche schweren Zeiten euch einander näher gebracht hatten und welche Rolle er in unserer Freundschaft gespielt hat. Er war ein Brückenbauer. Oft hat er Verbindungen abgebrochen und hat sich (meiner Meinung nach) vorschnell aus Kontakten zurückgezogen - einfach seine vorsichtige Art. Für andere hat er um deren Freundschaften gekämpft und vermittelt. Er hat mit dem Herzen gesehen und seine große Intelligenz genutzt, um Menschen abzuholen.
**********pioGJ Mann
754 Beiträge
• lässt die Gedenkstimmung auf sich wirken und nickt den anwesenden Beitragenden zu *
**********pioGJ Mann
754 Beiträge

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