Ich bin 5 Jahre lang einen PKW (Ford Mondeo MK3) mit LPG gefahren.....Kaufpreis damals 2500€ - und in den 5 Jahren habe ich in 100tkm über 6000€ an Spritkosten gespart.
Technisch hielten sich Probleme in engen Grenzen:
Einmal war ein Temperatursensor am Verdampfer der LPG Anlage defekt, er schaltete also nicht mehr von Benzin auf Gasbetrieb um. Ein Gebrauchtteil aus Ebay für 10€ und gut wars....
Einmal in den 5 Jahren habe ich die beiden Filter im Gassystem getauscht (30€ Material für beide zusammen).
Das wars.... Liegen geblieben bin ich damit nie.
Die Gasanlage war eine italienische (Stargas), hier eher selten vertreten, dementsprechend dünn war das Servicenetz. Ich war aber eh nie bei einem Servicebetrieb.
Der Vorteil gegenüber "normalem" Benzinbetrieb sind die 70-80 Cent Preisunterschied - allerdings sollte man 10-20% Mehrverbrauch einkalkulieren, weil mit LPG einfach etwas Leistung fehlt und man deswegen mehr Gas geben muss.
Gegenüber Diesel spart man nicht mehr ganz so viel - weil ein Diesel von vorneherein 3-4 Liter weniger braucht - so war das jedenfalls damals bei meinem PKW - ich könnte mir vorstellen dass es bei einem WoMo noch ein bisschen mehr ausmacht.
Was aber generell zu bedenken ist. In LKWs (und Transportern) laufen nicht ohne Grund >95% Dieselmotoren, wegen höherem Drehmoment, mehr Elastizität und dann auch geringerem Verbrauch.
Mein Gas-Mondi war die schlimmste Gurke die ich bisher gefahren bin - also leistungsmäßig. Mit voll beladenem Angänger (1,6t) bin ich manchen steilen Berg gar nicht hochgekommen, also auch nicht im ersten Gang.... Der Ford war mit 125PS angegeben - die hatte er (gefühlt) schon im Benzinbetrieb nicht und im Gasbetrieb fehlten eben nochmal Leistung, vor allem untenraus. Anfahren am Berg mit Anhänger - eine Katastrophe.
Ja, und die Reichweite..... Die Tankanzeige beim LPG kannst Du i.d.R. vergessen, weil da meistens der Druck und nicht der Flüssigkeitsstand im Tank gemessen wird. Der Druck im Tank ist aber eher temperatur- als füllstandsabhängig.
Ergo will man auch nicht bis in die Reserve reinfahren. Und dann bekommt man den Tank auch nicht ganz voll, bei etwa 80% des am Tank angegebenen Inhalts schalten die Befüllautomaten ab. Bei meinem Ford mit 50Ltr Gastank in der Ersatzradmulde begann nach 300km idR das Zittern.
Wenn Du ein "altes" Schätzchen kaufst, schau Dir am LPG Tank das Baujahr an. Bzw. die Zeit bis zur nächsten Prüfung wenn angegeben. Meist sind das 20 Jahre.
Eine erneute Druckprüfung des Tanks (im ausgebauten Zustand!) kostet mehr als ein Neuer. Aber auch da bist Du mit Aus-und Einbau und Eintragung des Neuen (Hersteller und Seriennummer des Tanks stehen im Fahrzeugschein) schnell einen Tausi los.
Damit meine ich übrigens nicht die normale Gasprüfung alle zwei Jahre beim TÜV. Die kostete damals knapp 100 und ist Bedingung für die HU.
Mein Fazit - ich habe mir danach wieder einen Diesel PKW gekauft, ich hatte die LPG Variante nur, als die grünen Plaketten eingeführt wurden und mir Diesel PKWs mit Partikelfilter einfach noch zu teuer waren, damals wollte jeder einen haben, die Gebrauchtpreise waren dementsprechend hoch.
5 Jahre später wurde der Diesel wieder als Dreckschleuder der Nation durch die Gassen geprügelt, der Gebrauchtmarkt (auch solcher mit DPF) gab dementsprechend nach.
Klar gibts im Womo auch signifikante Vorteile durch den LPG Betrieb. Vor Allem die gemeinsame Nutzung des LPG Tanks für Fahrantrieb und Heizung/Kochfeld. Also keine Gasflasche mehr in den Baumarkt schleppen sondern an der LPG Tanke zapfen. Hat auch was. Allerdings weißt Du dann bei Weiterfahrt überhaupt nicht, was Du noch im Tank hast.