„Diese pauschalen Vorurteile gegen autodidaktisches Lernen haben keine sachliche Grundlage, sondern beruhen darauf, dass das in Japan aus traditionellen Gründen verpönt ist.
Als Pädagoge wiederspreche ich da.
Es soll hier, um den Thread einmal wieder auf Spur zurück zu bringen, auch nicht darum gehen, dass
jede Form des Lernens über Video-Tutorials und Bücher Mist sein soll. Das hat auch niemand geschrieben.
Die Diskussion sollte sich hier auch gar nicht um die allgemeine Frage der Sicherheit beim Fesseln drehen. Ich kann da nur immer wieder dasselbe sagen: Wer meint, dass sich um Sicherheit Gedanken zu machen "Unsinn" und "Panikmache" sei hat meiner Ansicht nach in der gesamten BDSM-Szene nichts verloren.
Es ging um Online-Tutorials und den Punkt, dass einem bei solchen niemand Feedback gibt. Dort sagt dir niemand, dass die Tension zu hart ist, dass das Seil Nervenbahnen kreuzt, dass die Haltung des Bunnys unnatürlich ist, dass du im Movement des Bunnys während der Fesselungen ihre Gelenke gefährdest.
All das benötigt jemanden der drauf schaut und dir als Rigger Feedback gibt.
Und nein, auch das Bunny tut das nicht immer. Dafür braucht es schon ein erfahrenes Bunny. Und auch da kenne ich Bunnys, die sehr schnell im Subspace verschwinden und den Schmerz annehmen, selbst wenn er destruktiv ist und sie danach 3 Wochen ihren Kleinen- und Ringfinger kaum mehr spüren.
Wenn man all das schon kennt, wenn man das alles schon weiß, dann kann man Online / Video-Tutorials und Bücher sicher wunderbar zum lernen neuer Pattern nutzen. Dann!
Wenn jemand das erste mal ein Seil in die Hand nimmt und den Begriff "Tension", sowie von Nerven in den Ober- und Unterarmen (oder sonstwo) noch nie etwas hörte dann sollte diese Person zunächst die Finger von solchen unidirektionalen Lernmethoden lassen.
Ich wiederhole auch noch einmal gerne:
Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone wenn man zu Anfang - als Anfänger - zugibt, dass man Hilfe braucht und lernen muss. Da bricht das Dom-Herz nicht.
Exkurs meinerseits beendet