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Shibari – Fesseln und Emotionen107
Fesseln, Bondage, Shibari – auf viele von uns üben diese Begriffe…
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Exklusivität beim Fesseln?

*******ge59 Mann
322 Beiträge
Ein auch für mich gerade hochaktuelles Thema.

Ich möchte nochmal zurück auf den Begriff “Verlustangst”, der bereits fiel. Verlust wovon genau? Des (von dir) als reine Zweisamkeitssphäre gedachten Raums, in den nun eine weitere Person einzudringen droht? Hat dein Partner das auch so imaginiert? Gar der gesamten Zweisamkeit, weil, wenn sie für dich nur als “Zwei”samkeit denkbar sein sollte, eine weitete Person sogar die Gefahr birgt, an deine Stelle zu treten? Seid ihr euch in dieser Begrifflichkeit einig?

Ich denke ohne den Begriff der Verbindlichkeit kann man diesen Knoten nie lösen. Denn wirkliche Verbindlichkeit (einschließend die gemeinsame Verantwortung z.B. für Kinder, die aus dieser Sexualität entstehen, und zwar auch dann, wenn sie nicht gesund sein sollten u.s.w.) ust ein 24/7-Job und kann von niemand mit mehr als einer Person gelebt werden.

Es muss aber parallel dazu auch andere Beziehungen geben können, damit eine solche Verbinlichkeitsbeziehung nicht völlig überfrachtet und überfordert
wird. Dazu gehört z.B. vielleicht ein Paartanzkurs, den einer machen will, der Partner aber nicht. Auch das ist erotisch (schließlich handelt es sich um symbolisierte Sexualität), aber Partnerwechsel sind schon allein aus didaktischen Gründen wichtig und üblich.
Der Tanzkurs hat aber keine Verbindlichkeit und strebt sie auch nicht an (Wenn jemand sich dann in eine Tanzpartnerin verliebt, stimmte vielleicht auch etwas mit seiner “verbindlichen” Beziehung nicht). Gerade dass die Partner immer wieder tauschen, verhindert (oder zumindest: konterkariert) ja das Aufkommen von Verbindlichkeit!

Ich mache bei BDSM und insbesondere Bondage die Erfahrung, dass es die Verbindlichkeit der festen Beziehung sogar eher stabilisiert, wenn die Spielpartnerinnen wechseln. Hätte ich EINE Partnerin, die ich grundsätzlich immer zum Spielen in Clubs
mitnähme, dann entstünde doch automatisch allmählich etwas, was sich zumindest ähnlich anfühlte wie eine verbindliche Beziehung; das läßt sich schon allein an der Irritation ablesen, die bei ihr natürlich entstünde, wenn ich plötzlich mal eine andere statt ihrer würde zum spielen mitnehmen
wollen!

Deshalb lege ich Wert darauf, dass ich mehrere/einige Spielpartnerinnen kenne, dass die voneinander wissen, und dass sie sich keinen Zwang antun, sich auch von andern Riggern fesseln zu
lassen. Außerdem treffe ich mich zum Fesseln etc. nur in sexpositiven Räumen wie Spielparties, Clubs etc, die schon allein durch ihreBasisfrivolität verhindern, dass sexuelle Handlungen sich in einer Weise vom Hintergrund abheben können, die einen gefühlten Exclusivraum schaffen könnte.

In dieser Weise fühlt sich der Verbindlichkeitsraum meiner festen Beziehung für mich sehr sicher an, und das ist erstmal das, wofür ich verantwortlich bin. Natürlich kann ich meine Partnerin nicht zwingen, dieses Sicherheitsgefühl zu teilen. Daran muss immer gearbeitet werden, keine Frage!
*******ge59 Mann
322 Beiträge
Zitat von *****abi:
Möglichst viele unterschiedliche Partner beeindrucken kann jeder untalentierte Anfänger. Den eigenen Partner, mit dem man 20 Jahre verheiratet ist immer wieder neu entdecken und begeistern ... ist die Königsdisziplin. Wer sich was drauf einbildet beim z.B. Aisatsu Nawa irgend ein naives Anfänger-Bunny weg zu schiessen hat nicht viel verstanden. Wenn Dir das aber mit der Frau gelingt, die all Deine Schwächen kennt und seit Jahren Deine dreckigen Unterhosen einsammelt, die ihren Körper kennt und weiss ob der TK zu tief oder hoch sitzt ... und sich auch traut das anzusprechen ... da kämen wir meinem Verständnis von "Meisterschaft" schon näher.

Aus privater Sicht ...

Da es für mich kein Sportfesseln gibt (wozu soll das gut sein, kann ich auch Topflappen häkeln) behandle ich Fesseln genau so sensibel wie Vögeln, wenn nicht noch vorsichtiger. Kommt dann schlicht auf die Partnerschaft an. Wenn es einem von beiden nicht gut tut was da vor sich geht, sollte man es lassen oder die Partnerschaft überdenken. Beziehungsmodelle gibt es ja zahlreiche, der Frage muss man sich als Paar ja sowieso stellen.

Zumindest müsste jedem Erwachsenen klar sein, dass Spielregeln immer nur funktionieren wenn sie von beiden eingehalten werden. In sofern kann es schon Wunder bewirken, wenn Bunny den Spieß umdreht. Schliesslich muss man doch dann auch als passiver Part Erfahrungen sammeln oder? *zwinker* Danach legt sich bei vielen überengagierten Rope-Tops die Ambition "möglichst viele unterschiedliche Modelle zu fesseln, weil das ja sooo wichtig für die Entwicklung ist" ...

Meinetwegen, wenn es für dich so stimmt. Aber versuch doch mal, ohne Abwertungen anderer Sichtweisen auszukommen, das ist wenig hilfreich
*******e83 Frau
66 Beiträge
Themenersteller 
@*********Seil

Nein, es war nicht nur MEIN Wunsch mit der Exklusivität...wenn ich schreibe WIR haben das besprochen meine ich das schon so.
*********d_70 Frau
7.183 Beiträge
Mein Freund und ich haben darüber gesprochen und ich habe nichts dagegen das er auch andere Personen fesselt. Ich weiß das er die Übung braucht. Er trifft sich mit den Personen privat oder macht mit ihnen bei Workshops mit. Uns trennen knapp 400km. Aber ich hätte auch so nichts dagegen. Allerdings werde ich nie dabei sein wenn er andere fesselt.

Das wichtigste in einer Beziehung ist, egal welche Konstellation es ist, ihr müsst miteinander reden.
******978 Mann
3.876 Beiträge
Verlangte Exklusivität halte ich persönlich für sehr schwierig, denn außer Verlustängste, zu wenig Selbstvertrauen und wenig Sinn für Realismus kann ich dahinter nichts entdecken..
****de Frau
413 Beiträge
Zitat von *********Seil:


Zitat von *******e83:
Aber sein Wunsch ist wie ein Schlag ins Gesicht (keiner der guten 😜) und lässt mich ernsthaft daran zweifeln, ob ich weiter mit ihm Fesseln will bzw. überhaupt eine Beziehung führen will, in der ich nicht gesehen werde.

Das ist komplette Paranoia!
Du wirst in der Beziehung sehr wohl gesehen.
Er wird nur wegen dir nicht blind (für Andere) und er wird auch wegen dir seine innere Haltung zum Thema "Exklusivität" nicht ändern.


Zitat von *******e83:
Vor einiger Zeit hatten wir besprochen in einige Bereiche unsere Beziehung mehr Exklusivität einzubauen. Unter anderem auch beim Fesseln.

"Hatten wir besprochen" heißt wahrscheinlich, dass du deinen Wunsch in einer Art geäußert hast, dass er wenige bis keine Möglichkeiten hatte, in dieser Besprechung seine Haltung zu diesem Thema einzubringen.
Wer solche Gespräche auf diese Art führt, der/die/das sollte sich nicht wundern, wenn sie mit leeren Versprechungen enden.
Einvernehmlichkeit wird so nicht hergestellt!


Oh yes. Das kann ich so unterschreiben. Auch ich habe bereits von einem Partner Wünsche und Bedürfnisse gesagt bekommen, die ich am liebsten hinterher doch nicht gehört hätte (weil Angst, Eifersucht, Neid, etc.).

Andererseits wünsche ich mir aber Offenheit und direkte Kommunikation in meinen Beziehungen, damit ich weiß, woran ich bin.
Meine Partner sollen sich nicht meinetwegen komplett verbiegen bzw. anfangen mir die Wahrheit zu verschweigen, bloß weil ich nur dort zuhöre, wo ich zuhören will.

Erst wenn alles offen auszusprechen erlaubt ist, ungeachtet der möglichen spontanen Gefühle, kann ich auch auf die Richtigkeit vertrauen, wenn ich so etwas wie „Ich liebe dich“ gesagt bekomme.

Weil es dann freiwillig ist und nicht, weil ich nur das für mich Positive zugelassen habe.

Das Bedürfnis des „auch noch jemand anders fesseln“ steht also dann im Raum.
Die Wahrheit wurde ausgesprochen.
Alles Hinterfragen von Bedürfnissen/Gefühlen ist nicht zielorientiert.
Das Ziel wäre für mich: Befriedigung der Bedürfnisse aller Beteiligten unter Wahrung des Sicherheitsverhältnisses der aktuellen Beziehung.
Und dann: Wie können alle Bedürfnisse ausgelebt werden und ich mich gleichzeitig weiterhin wertgeschätzt und geliebt fühlen? Wer von uns beiden muss dazu was genau tun/beitragen?
****de Frau
413 Beiträge
Ich würde gerne noch anfügen, dass ja auch Bedürfnisse sich wieder verändern können.

Nur weil einmal Exklusivität vereinbart wurde, muss das ja nicht bedeuten, dass das drei Monate später immer noch den inneren Wünschen entspricht.
Meines Erachtens kommt es dann besonders darauf an, welche Geschwindigkeit der Öffnung/Veränderung für beide Seiten passt und eingehalten wird, damit die Gefühlswelt genug Zeit hat mitzukommen und sich an die neuen Umstände zu gewöhnen.

[Alles unter der Voraussetzung, dass eine potenzielle Offenheit bereits eine getroffene Vereinbarung in der Beziehung war und der Partner nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wird.]
@*********Seil

Ich frage mich gerade warum du von „undifferenzierter Betrachtung“ und Polemik sprichst.
Außer viel DuDuDu kann ich bei dir auch nichts zielführendes erkennen.
**********illes Mann
122 Beiträge
Danke für das schöne Tema.

Ich vergleiche Bondage gerne mit Tanzen. Von Tanzlehrern wurde mir oft bestätigt das Kurse in denen die Patner wechseln schneller und besser lernen als bei Paten die nicht wechseln. Warum ist das so? Das was mit einem Partner klappt klappt noch lange nicht mit allen anderen. Obwohl ich nicht richtig führe, macht meine Patnerin was ich vor hatte. Sie weiß ja, da wir zusammen gelernt haben, das wenn ich das eine mache anschieben immer das passiert. Das ist für mich aber nicht führen.
Für mich, der sowohl beim Tanzen als auch beim Bondage führt, ist es interessant die Erfahrung zu machen wie sich verschiedne Patner führen lassen.
Noch wichtiger finde ich aber diese Erfahrung auf der anderen seite. Sich führen lassen ist, meiner Meinung nach, anspruchsvoll als viele glauben. Wehr auch Erfahrungen mit anderen hat, kann leichter feststellen was gute Führung ist und was nicht.
Und trotzdem ist das Wechsel sicher nicht für alle das richtige. Mit dem eigenen Patner ist und sollte es immer was ganz besonderes sein.

Ich wurde in der Vergangenheit vor die Wahl gestellt Exklusivität leisten zu müssen. Und weder im Bereich Bondage noch beim Tanzen ist das für mich eine Option.

Jeder muss für sich den richtigen Weg finden und akzeptieren das andere das vielleicht auch anders sehen.

LG Lothar
***74 Frau
25 Beiträge
Zitat von ****de:
Zitat von *****olf:
Weil wir nicht den "Standardmietvertrag" haben, müssen wir unsere Beziehungsverträge individuell aushandeln.

Gut gesprochen.

Und das - in meiner Erfahrung - nicht nur einmal am Anfang der Beziehung, sondern immer und immer wieder im Verlauf und im Alltag.

Sich gemeinsam hinsetzen, über die Gefühle zum Partner sprechen, über Ängste, über derzeitige Bedürfnisse, evtl. über Veränderungen und neue Beziehungsrituale.

Eine Garantie für ein "Bis dass der Tod uns scheidet" gibt es weder in Mono-, noch in Poly-Konstellationen. Man kann nur sein Bestes tun, um die Beziehung so lange wie möglich aktiv zu nähren und zu pflegen.

*****abi Mann
798 Beiträge
Ich vergleiche Bondage gerne mit Tanzen.

Ich habe in den letzten Jahren Menschen kennen gelernt, die Seil-Bondage mit allem möglichen verglichen haben: Klettern, Segeln, Judo, Tango, usw. In den meisten Fällen war das dem Umstand geschuldet, dass ihnen einfach die passenden Worte fehlten um dem Gegenüber das Hobby Fesseln ziviltauglich zu beschreiben. In einigen traurigen Fällen sind solche Vergleiche aber auch darauf zurück zu führen, dass der Beschreibende eine extrem egozentrische Sichtweise an den Tag legt und nur sich, meist Aktiv, betrachtet. Zu mir sagte mal ein heute gar nicht mal unbekannter Rigger (der das heute auch anders sieht): "Ich weiss gar nicht weshalb sich meine Alte aufregt, wenn ich mit anderen fessle ist das doch auch nur wie Tanzen oder Judo." Dabei hat er leider vergessen, dass es sich vielleicht für ihn so oberflächlich anfühlt, aber die Gefühlswelt seines "passiven" Partners regelrecht explodiert bei nur wenigen Zentimetern Seil. Geilheit, Schmerz, Wut, Trauer, traumatisches aus der Vergangenheit, Schmerz, Erlösung, Hilflosigkeit, grenzenloses Vertrauen, tiefe Liebe ... all das rauscht manchmal durch Körper und Seele des Gefesselten. Wer das ernsthaft mit anderen banalen Hobbies gleichsetzt, nur seine Gefühle sieht und gar nicht weiss was er da bei anderen auslösen kann - ist meiner bescheidenen Meinung nach nicht in der Lage verantwortungsvoll zu fesseln.

Das mal ganz allgemein. Zum speziellen Vergleich "Tanz und Führung". Bei meiner und der von mir gelehrten Art des Fesselns handelt es sich um reaktives Bondage. Führung spielt da nur eine sehr untergeordnete Rolle. Eigentlich würde ich sogar bevorzugen wenn man die Bedgriffe "Aktiv und Passiv" gegen "Aktiv und Aktiv" tauschen könnte. Aber die Begriffe haben sich nunmal etabliert, sei es drum. Das mag in anderen Stilen anders aussehen, führt hier auch zu weit, aber wer bei mir Unterricht hat weiss wovon ich spreche. Interessant finde ich dennoch folgenden Satz:

Obwohl ich nicht richtig führe, macht meine Patnerin was ich vor hatte. Sie weiß ja, da wir zusammen gelernt haben, das wenn ich das eine mache anschieben immer das passiert. Das ist für mich aber nicht führen.

Ja, das ist eine der Hürden die man als Paar nehmen muss. Ich habe bewusst eine Übung genannt, die auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus mit einem langjährigen Partner viel schwerer umzusetzen ist. Und genau solche Kleinigkeiten machen es Anfängern sehr oft schwer mit der langjährigen Partnerin klar zu kommen. Das hast Du sehr schön erkannt. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Ich stelle mich dieser Hürde oder ich laufe zu der nächsten, wo ich mich fühle wie der grosse Zampano, auch auf die Gefahr hin meinen eigenen Partner zu verletzen. Und genau dieses Spiel wird meist dann wiederholt, wenn auch die neue Partnerin plötzlich Ansprüche hat, ihren eigenen Körper besser kennt und weiss, dass der Rigger nur mit Wasser kocht.

Wir bekommen in unseren Kursen sehr viele schöne Resonanz über gerettete Ehen, neue Impulse, und viele andere positive Erlebnisse. Leider haben wir in den letzten Jahren auch viele Beziehungen am Thema Seil scheitern sehen. Da wurde nicht nur einmal von heute auf Morgen Frau und Kinder sitzen gelassen, weil der überambitionierte Teil des Paares mit seinem eigenen Ego durchgegangen ist. Das tut manchmal weh das mit anzuschauen. Und genau darum geht es ja in diesem Beitrag. Wir sprechen hier ja nicht über zwei Freigeister, ohne gegenseitige Verpflichtung, die jetzt ihre eigene Sexualität entdecken. Hier dreht es sich um ein Paar, welches Absprachen getroffen hat, die nun nicht mehr eingehalten werden sollen, weil einer der beiden seine neue Leidenschaft entdeckt hat.

Und das passiert halt ständig in unserer Szene. Jeden Tag! Das ist, wenn wir mal ehrlich sind, der Unfall Nr.1 vor allen körperlichen Gebrechen.
***74 Frau
25 Beiträge
....hupps, zu früh gesandt.

Es gibt ein tolles Buch zum Thema Beziehungen und Polarität bei Paaren.
Es ist von Ulrich Clement, einem versierten Paartherapeuten und heisst "Wenn die Liebe fremdgeht"
Vor allem das Kapitel zum Thema Eifersucht ist in diesem Zusammenhang hier sehr aufschlussreich!
Auf den Punkt gebracht, liegt in uns Allen die Eifersucht tief verwurzelt. Sie ist a priori in uns angelegt, und daher meldet sie sich auch immer!
"Gönnen können" ist daher eine tatsächlich schwierige und noble Kunst in der Beziehung. Der Zugang dahin ist aber zunächst kognitiv. Die Eifersucht rangiert aber auf der emotionalen Ebene, also in der psychischen Tiefenstruktur. Daher ist sie zunächst stärker.
Die Lösung liegt im gegenseitigen Vertrauen und einer offenen Kommunikation. Das ist eine Übung. Immer und immer wieder.
....wurde hier auch schon oft geschrieben.
Das Buch lohnt sich trotzdem.
Ich wünsche dir gute Gespräche mit deinen Partner für euer gemeinsames Wohl.
LG, der Gefährte
Ich finde ja den Vergleich zum Tanzen gar nicht so blöd.
Ich glaube sogar, das es nach den ersten Lernerfahrungen vielleicht ganz hilfreich sein kann auch MAL mit einem anderen Partner zu tanzen. Eben um festzustellen, ob das was ich tue tatsächlich zielführend ist, oder mein Partner einfach tut was ich will, weil er weiß was ich will.
Die Intention allein dahinter ist entscheidend.
Spreche ich wirklich von „mal“? Also einer Ausnahme, um zu Lernzwecken neue Rückmeldungen zu bekommen
****a89 Frau
154 Beiträge
Ich kann nur das zu *100* unterstützen was Nawasabi schreibt. Er bringt es sehr gut auf den Punkt. Danke dafür!!!
Nachtrag, weil ich zum bearbeiten zu langsam war:

Also einer Ausnahme, um zu Lernzwecken neue Rückmeldungen zu bekommen, oder geht’s mir doch mehr darum, zu zeigen was für ne geile Type bin? Frei nach dem heutigen Motto „bloß keine Verbindlichkeit“!
Und da bin ich dann sehr beim dem was Nawasabi schreibt, weil es einfach sehr gut spiegelt, was ich beobachte.
*******fly Frau
6.272 Beiträge
Ich mag den Begriff "reaktives Bondage" danke @*****abi und ich glaube schon, dass bei Menschen welche so fesseln od gefesselt werden etwas bedeutend Anderes abgeht als wenn man jemanden einschnürt weil sich ein schönes Seilbild ergibt, weil man sein SM ausleben kann (wobei dies auch Teil von reaktivem Fesseln ist) oder das Bunny seinen ganz persönlichen Maso-Abflug sucht und der Rigger mit dem Seil diese Möglichkeit herstellt ohne von ihr mehr zu brauchen. Ich habe auch mal gefragt was die Intention beim Fesseln ist und da gibt es tatsächlich beim aktiven wie auch passiven Part ganz unterschiedliche Ansätze...ich glaube wirklich, dass sich die Riger manchmal nicht soo bewusst sind was da auf der passiven Seite abgehen kann..in dem Wissen was es ist erachte ich es für mich nur als Selbstverständlich wenn Menschen diesen besonderen Moment nicht öffnen möchten für andere..Ich kann aber auch den Ansatz nachvollziehen, dass diese Macht mit dem Seil *zwinker* für einen Rigger auch sehr egostreichelnd sein kann und er das Bedürfnis hat auch anderweitig zu probieren was er auslöst mit seinen Seilen *liebguck*
*******ado Mann
636 Beiträge
Zitat von *******e83:

Das war aber nicht meine Frage.
Entschuldige bitte.
Ich hatte durch das mitschwingen der anderen Aspekte, darin eher den Schwerpunkt (für mich) gesehen...

Zitat von *******e83:

Ich wollte wissen wie andere mit Exklusivität von Fesseln in Beziehungen umgehen. Wie stark emotional das bei anderen verknüpft ist oder auch nicht.
Ich habe dieses Jahr vier verschiedene Frauen (meine Ehefrau, zwei - nacheinander bestehende - Freundinnen+ und eine Teilnehmerin beim Tüdeltreff HH) gefesselt und wurde auch von zweien (Freundinnen+) gefesselt.
Erst dadurch, dass ich mit den anderen Frauen „geübt“ habe, ist das Thema für meine eigene Frau relevant geworden.

Ja, natürlich schwingt bei der Bondage viel Emotionalität mit, sonst könnte man ja auch mit der Schaufensterpuppe glücklich werden. Und ja, das bedarf auch bei mir offenen Gesprächen, damit es keine Probleme gibt.

Bisher hatte aber auch keine Partnerin den Anspruch, dass dieses Thema exklusiv sein soll...
****cts Paar
1.388 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Nawasabi
Ich habe in den letzten Jahren Menschen kennen gelernt, die Seil-Bondage mit allem möglichen verglichen haben: Klettern, Segeln, Judo, Tango, usw. In den meisten Fällen war das dem Umstand geschuldet, dass ihnen einfach die passenden Worte fehlten um dem Gegenüber das Hobby Fesseln ziviltauglich zu beschreiben. In einigen traurigen Fällen sind solche Vergleiche aber auch darauf zurück zu führen, dass der Beschreibende eine extrem egozentrische Sichtweise an den Tag legt und nur sich, meist Aktiv, betrachtet. Zu mir sagte mal ein heute gar nicht mal unbekannter Rigger (der das heute auch anders sieht): "Ich weiss gar nicht weshalb sich meine Alte aufregt, wenn ich mit anderen fessle ist das doch auch nur wie Tanzen oder Judo." Dabei hat er leider vergessen, dass es sich vielleicht für ihn so oberflächlich anfühlt, aber die Gefühlswelt seines "passiven" Partners regelrecht explodiert bei nur wenigen Zentimetern Seil. Geilheit, Schmerz, Wut, Trauer, traumatisches aus der Vergangenheit, Schmerz, Erlösung, Hilflosigkeit, grenzenloses Vertrauen, tiefe Liebe ... all das rauscht manchmal durch Körper und Seele des Gefesselten. Wer das ernsthaft mit anderen banalen Hobbies gleichsetzt, nur seine Gefühle sieht und gar nicht weiss was er da bei anderen auslösen kann - ist meiner bescheidenen Meinung nach nicht in der Lage verantwortungsvoll zu fesseln.

Danke dir für diese Zeilen *hutab*
******ngr Mann
3.725 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich neige dazu, wenn es darum geht einen Sachverhalt zu erklären, simplifizierte sinnbildliche Vergleiche heranzuziehen, die das, worum es geht, in Bezug auf die Fragestellung vereinfacht beschreiben.
Und natürlich sind das nur Sinnbilder.

Ich habe nie gesagt, dass Bondage wie Tanzen ist. *zwinker*

Das Thema ist nun hier aber nicht "kann man Bondage mit Tanzen vergleichen?", "wer hat das meiste Verständnis vom Bondage?" oder "wer kann das was Bondage wirklich bedeutet besser in Worte fassen?", weshalb ich darauf auch nicht weiter eingehen möchte *zwinker*
*******fly Frau
6.272 Beiträge
also ich kann mit Metaphern gut leben bzw benutze sie auch gerne..nicht weil ich es gleichsetzte sondern tatsächlich, wie Nawasabi schreibt, mir manchmal die passenden Worte fehlen und ich mich, in meinen Augen, mit Bildern besser ausdrücken kann...für Beziehungen mag ich das Bild einer Seilschaft am Everes und beim Bondage gibt es für mich tatsächlich Parallelen zum Tanzen, aber auch weil ich tanzen kann und mich somit in beidem wiedererkenne *nixweiss* logisch ist Bondage eine ganz eigene Disziplin doch manchmal ist Sex wie Musik und Orgamsen sind Feuerwerke...es ist einfach eine andere Ausdruckform bzw ein Abbild was es selber in einem auslöst, das kann man verstehen oder auch nicht, man kann es auch als Fremdsprache ansehen *grins*
****de Frau
413 Beiträge
Für mich unangenehme und platte Vorurteile in diesem Raum:

• alle Rope Bunnys sind traumatisiert und müssen Bondage ganz, ganz intim und mit sehr viel Gefühl und Verletzbarkeit wahrnehmen

• alle Rigger sind egozentrische Arschlöcher, denen ihr Gegenüber eigentlich völlig egal ist
*********nking Paar
21 Beiträge
(sie schreibt)
Also als ich mit meinem ersten Rigger in die Welt des Shibari eingetaucht bin, war es einfach nur grandios. Ich war auch sein erstes Bunny. Als ich dann erfahren habe, dass er parallel auch eine andere gefesselt hat, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen, ich war wahnsinnig verletzt und konnte mich nicht mehr von ihm fesseln lassen. Es war im Grunde wie "Fremdgehen in der Fesselbeziehung".
Inzwischen hab ich jedoch meine polyamore Neigung entdeckt und dank vieler Gespräche ist für mich absolut kein Problem, dass mein aktueller Rigger auch andere fesselt. *g*
****a89 Frau
154 Beiträge
Sehr interessant, für die meisten Rigger ist es selbstverständlich mehrere Fesselpartner zu haben.
Für die meisten Models ist diese Tatsache ein Weltuntergang.

Wie ist es denn, haben hier die Models auch mehrere Fesselpartner? Und wie reagiert da der Rigger?
*******fly Frau
6.272 Beiträge
Zitat von ****de:
Für mich unangenehme und platte Vorurteile in diesem Raum:

• alle Rope Bunnys sind traumatisiert und müssen Bondage ganz, ganz intim und mit sehr viel Gefühl und Verletzbarkeit wahrnehmen

• alle Rigger sind egozentrische Arschlöcher, denen ihr Gegenüber eigentlich völlig egal ist

ich suche noch die Passagen wo solche geschrieben wurde *gruebel* interpretierst du nicht gerade ziemlich stark in Beiträge rein, die so gar nicht das aussagen was du zu lesen glaubst?

ich wäre dankbar wenn man Schreiber wahrheitsgetreu zitiert/kritisiert und nicht einfach mal so pauschale Wahrnehmungen in Anklagen verwandelt...einfach damit sich die Angesprochen dann auch erklären können falls etwas falsch verstanden wurde.
******978 Mann
3.876 Beiträge
@****de

Klar sind alle Rigger egozentrische Arschlöcher und alle Bunnys haben ein schweres und tiefes Drauma erlebt...und natürlich ist die Mann/Frau Paarbeziehung die einzig wahre Konstellation und natürlich muss man Ehescheidungen verbieten und Treue (egal um welchen Preis) ist das höchste Gut....willkommen im neuen Biedermaier, im neuen Zeitalter der Angst und der Bequemlichkeit...
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