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Fesseln, Bondage, Shibari – auf viele von uns üben diese Begriffe…
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Exklusivität beim Fesseln?

******978 Mann
3.875 Beiträge
@*******onne

... ist das so? Ich habe nur gelesen, dass andere über andere schreiben, dass die das tun..
******ngr Mann
3.711 Beiträge
Gruppen-Mod 
Selbst wenn Fesseln für mehr ausgenutzt werden würde hat es, in meinen Augen, immer noch nichts mit Polyamorie zutun.

Polyamorie bedeutet mehrere Menschen gleichzeitig lieben zu können, potentiell mehrere Beziehungen führen zu können - so sich das mit Polygamie vermischt.

Ich muss jemanden mit dem ich zusätzlich fessle weder lieben noch etwas liebesähnliches empfinden und schon gar keine Beziehung mit diesem Menschen führen. Selbiges gilt ja im übrigen fürs vögeln.
@*****nti genau das was du schreibst sollte so sein, ist es aber häufig nicht. Da wird Polyamorie als Deckmäntelchen für alles mögliche andere außerhalb von klassisch Mono genutzt. Einfach weil es viel schöner klingt.
********er84 Mann
6.487 Beiträge
naja vielleicht etwas weit her aber

poly = vielfach

bondage / Shibari ist auch die Liebe zum Seil und der Verbindung

energetisch / spirituell / Meditativ / im Yoga, Riki, und vielen anderen Lehren heißt es um zum wahrem reinem gluck zu finden muss man das Sein mit allen seinen Existenzen lieben.

Um also wirklich tief mit einem Bunny in diese besonderen Energetischen / Gefühlsmäßigen ebenen zu gelangen muss eine gewisse Art von Liebe zwischen Bunny und Rigger bestehen / entstehen, welche eben durch das Verbindende Seil und die Liebe zu diesem in beiden Seiten entstehen kann / sollte.

Hat man also mehrere Bunny's ist das also klar polygame Bondage Liebe.
... ist das so? Ich habe nur gelesen, dass andere über andere schreiben, dass die das tun..
Das wird wohl Gründe haben. Zumindest unterstelle ich nicht Kollektiv das alle, die das schreiben, lügen.
Ich kann aber auch gerne noch deutlicher werden. Ich habe es persönlich bei meinem Ex so erlebt und ich kenne persönlich Menschen die das, was hier mehrfach darüber geschrieben wurde, so leben.
Aber das ist jetzt bestimmt auch gelogen.
Wundert mich nur, das es sich dann doch recht häufig deckt. Aber wahrscheinlich plappern dann alle nur nach wie Papageien.
*****olf Mann
1.743 Beiträge
*zumthema*
*******ge59 Mann
322 Beiträge
Yo, zumThema (obwohl die Bewerkungen von @*******onne so off topic ja nicht waren):
Fesseln ohne Exclusivität muss möglich sein, sonst könnte es keine Rigger geben. Ob das gelingt, hängt davon ab, was das Fesseln für die jeweilige Begegnung bedeutet. In meiner ersten Ehe (d.h. exclusic) war Bondage ausschließlich Vorspiel, und somit auch exclusiv. Heute, in einer Beziehung, in die Bondage (leider) nicht passt, ist das für mich kniffeliger. Die Frage ist ja, ob ich beim Fesseln ganz bei meinem Bunny sein und dennoch vermeiden kann, dass eine über die Szene hinausgehende Verbindlichkeit entsteht, die mit anderen Beziehungen in Konkurrenz treten kann.

M.E. gibt es da (mindestes) zwei Lösungsansätze, denen ich beiden folge: Erstens spiele ich nur in sexpositiven Räumen; also z.B. Spielpartys, in denen eine so hohe Grundfrivolität herrscht, dass, durch was auch immer für intime Handlungen, keine “besondere” Zweisamkeitssphäre entsteht, die nach Verbindlichkeit über die Party hinaus schreit. Zweitens sorge ich dafür, dass meine Spielpartnerinnen wissen, dass sie für mich nicht die jeweils einzigen sind.

Ich halte das auch deshalb so, weil ich mich selbst schützen will; denn ich kann mich zwar innerlich sehr verbindlich dauerhaft auf einen Menschen
einlassen, aber nach zwei Ehen ist das für mich einfach durch. Vielleicht bin ich, wie @*******onne auf ihrer Homepage schreibt, “post-Ehe-geschädigt”, aber es fühlt sich nicht nach Schaden an. Es ist jetzt einfach nur was anderes dran, und für mich wirkt es stimmig — darum wollte ich diese meine zwei Cent hier beitragen.
*******Mind Frau
479 Beiträge
Zunächst mal zur Frage wie ich es mit dem Fesseln handhabe:

Bei mir gibt es was das Fesseln angeht keine Verbindlichkeiten. Ich habe zwar Fesselpartner die ich regelmäßig treffe (aktiv und passiv), aber darüber hinaus ist jeder frei zu fesseln wie er oder sie Lust hat. Für mich persönlich funktioniert dieses Modell sehr gut weil mir zum einen eine gewisse Freiheit was die Partnerwahl beim Fesseln angeht sehr wichtig ist und ich zum anderen nach der Session auch wieder sehr gut loslassen kann. Was nicht bedeutet dass die Sessions für mich nicht auch tief, erotisch und emotional sind und ich danach manchmal auch ein kleines Hoch oder nen kleinen Crush habe. Aber erfahrungsgemäß klingt das nach ein paar Tagen ab und ich freue mich dann einfach auf das nächste Mal.

Nichtsdestotrotz heißt Freiheit nicht dass ich mit jedem fessel. Im Gegenteil. Ich wähle gut aus, da es für mich abseits der Exklusivität andere Faktoren gibt die stimmen müssen und ich auch nur eine begrenzte Kapazität habe um mich auf Menschen einzulassen (denn auch wenn es keine Exklusivität gibt ist mir eine gewisse Tiefe sehr wichtig). Für mich impliziert Freiheit nicht dass ich jedem Pappenstiel hinterherlaufe oder jede Gelegenheit die sich ergibt wahrnehme, sondern dass ich mit meinen eigenen Grenzen und die meines Gegenübers sorgsam umgehe und mich im Rahmen dieser Grenzen zusammen mit dem Partner auslebe. Und ggf. auch eine Sache nicht eingehe / ablehne wenn ich das Gefühl habe dass die Vorstellungen und Grenzen nicht zusammen passen. Das ist bei mir z.B. der Fall wenn jemand Dinge wünscht und erwartet die über eine zeitlich begrenzte Session hinaus gehen oder zusätzlich Vorlieben ausleben möchte, mit denen ich nichts anfangen kann.

Dieses Modell ist aber nur mein persönlicher Weg den ich für mich herausgefunden habe und der für mich gut funktioniert. Es bedeutet nicht dass ich andere Modelle irgendwie "falsch" finde oder ich jedem empfehlen würde es so zu handhaben. Ich denke dass Bedürfnisse und Grenzen in Beziehungen eine sehr subjektive Sache sind und da jeder seinen eigenen Weg finden muss.

__________________________________________________________________

Und nun noch was ganz allgemein zum Thema Freiheit und Grenzen in Beziehungen:

Ich denke Beziehungen bewegen sich immer auf einem Kontinuum zwischen Freiheit und Verbindlichkeit / Grenzen. Und das bezogen auf die verschiedensten Bereiche. Wie viel Freiheit und Verbindlichkeit jemand bezüglich eines Bereichs (z.B. Sex, Fesseln, Partnerschaft etc.) braucht, muss jeder für sich selbst (zunächst auch erst mal unabhängig vom Partner) ausloten. Meistens stellt man dann fest dass es bestimmte Bereiche gibt in denen es absolute Grenzen gibt (in denen man kein Kompromiss eingehen kann oder möchte) und flexible Grenzen in denen man einen gewissen Verhandlungsspielraum hat. Diese Erkenntnisse können dann eine gute Grundlage für Gespräche mit dem Partner (jeglicher Art) sein.

Ich denke dass absolute Grenzen auch in offeneren Beziehungen gut und wichtig sind. Allein schon deshalb um diese auch bezüglich anderer Beziehungen für sich und andere abgrenzen zu können. Wo diese Grenzen aber liegen und ob es dabei einen gewissen Verhandlungsspielraum gibt muss jeder für sich selbst herausfinden.

Bei mir z.B. ist es so dass meine Lebenspartnerschaft eine dieser absoluten Grenzen darstellt. Mein Freund und ich sind beide aus der Szene und unterhalten nebenher auch Spiel- und Fesselpartnerschaften mit anderen. Und diese sind auch körperlich und / oder geistig intim bis zu einem gewissen Grad. Es ist aber für uns beide klar, dass unsere Partnerschaft durch diese Beziehungen nicht beeinträchtigt werden darf und das kommunizieren wir auch so unseren anderen Partnern. Wenn also jemand Erwartungen und Ambitionen hat, die über eine Spiel- oder Fesselpartnerschaft hinaus gehen dann passt diese Person nicht zu uns und unserem "Modell" und wir gehen mit diesen Personen nichts ein. Das heißt nicht dass diese Menschen in ihren Bedürfnissen falsch sind, sondern lediglich dass wir mit ihnen bezüglich dieser Bedürfnisse einfach nicht kompatibel sind.

Und dabei liegt es auch in der eigenen Verantwortung diese Grenzen die man sich aus gutem Grund selbst gesetzt hat einzuhalten. Oder eben neu zu verhandeln wenn man festgestellt hat dass etwas doch nicht mehr so gut funktioniert und einen neuen Kompromiss zu finden. Deswegen kann ich gut verstehen, dass dir liebe TE die momentane Situation Schwierigkeiten bereitet. Denn es klingt ein bisschen danach, als ob du bei der Entscheidung die Grenzen / Regeln zu verschieben (dass Fesseln doch nicht mehr exklusiv zwischen euch ist) nicht wirklich miteinbezogen wurdest.

Meine Empfehlung wäre, dass du dir vielleicht erst mal unabhängig von deinem Fesselpartner klar werden solltest wie wichtig dir diese Exklusivität beim Fesseln ist. Ist das eine Grenze die du für dich als absolut siehst oder gibt es da einen gewissen Kompromiss / Verhandlungsspielraum den du deinen Partner zuliebe eingehen könntest (z.B. dass er mit der Bedingung dass ihr euch mindestens einmal pro Woche seht auch andere Fesseln darf oder dir vielleicht auch die neuen Partnerinnen vorher vorstellt). Dabei kann es auch helfen wenn du dir Gedanken darüber machst, welche Bedürfnisse / Ängste eigentlich hinter dieser Grenze stecken (befürchtest du z.B. dass ihr seltener fesselt wenn er auch andere Partnerinnen hat oder hast du vielleicht Angst das andere Partnerinnen eure Beziehung nicht respektieren). Basierend auf diesen Einsichten solltest du dann noch mal mit deinem Partner sprechen und dann versuchen einen neuen Kompromiss zu finden.
*******ips Frau
2.593 Beiträge
Also ich fühle mich etwas als Exotin, die mit auch unbekannten Fesselpartnern eine tiefe emotionale Bindung auf Zeit eingehen kann ohne sich verlieben und die nicht alles vögelt was sie fesselt. Ich unterscheide da zwischen Bondage und der puren Zweckmäßigkeit, jemanden fickfertig zu fesseln.
*******fly Frau
6.268 Beiträge
man könnte ja den Begriff "polybondage" als Orientierung anfügen *strick*
Zitat von *******onne:
@*****nti genau das was du schreibst sollte so sein, ist es aber häufig nicht. Da wird Polyamorie als Deckmäntelchen für alles mögliche andere außerhalb von klassisch Mono genutzt. Einfach weil es viel schöner klingt.

nur damit man den Begriff Polyamorie nicht unter-über-strapaziert *zwinker*
******978 Mann
3.875 Beiträge
Ich möchte mich aus diesem Thread mit den klugen Sätzen meiner ersten Fesselpartnerin Mariana verabschieden:

So etwas wie verschwendete Zeit gibt es nicht. Genauso wenig gibt es gebrochene Herzen. Es gibt nur die Zeit selbst, die Bewegung des Raums und vibrierende Energie innerhalb Millionen verschiedener Konstellationen. Energie, die uns anzieht und abstößt und niemals aufhört sich zu wandeln.“

...besser kann man es meiner Meinung nach nicht ausdrücken....
****de Frau
413 Beiträge
Zitat von ******978:
Ich möchte mich aus diesem Thread mit den klugen Sätzen meiner ersten Fesselpartnerin Mariana verabschieden:

So etwas wie verschwendete Zeit gibt es nicht. Genauso wenig gibt es gebrochene Herzen. Es gibt nur die Zeit selbst, die Bewegung des Raums und vibrierende Energie innerhalb Millionen verschiedener Konstellationen. Energie, die uns anzieht und abstößt und niemals aufhört sich zu wandeln.“

...besser kann man es meiner Meinung nach nicht ausdrücken....

Sehr schön.

Dazu würde ich gerne ergänzen:

Besitz ist eine Illusion. Wenn wir sterben (und wir alle werden das), nehmen wir nichts mit, noch nicht einmal unseren eigenen Körper.
Manch einer mag das dramatisch finden. Mich erdet diese Erkenntnis immer wieder. Denn es erinnert mich daran, dass sich Wege immer nur kreuzen können und jede Beziehung tragisch endet: Entweder durch Trennung oder durch Tod. Dies ermöglicht mir meine Beziehungen vorwärtsgerichtet zu leben und offen zu sein für die Menschen, die da so kommen und gehen....

und letztlich nicht ungesund stark an Menschen, Gefühlen oder Dingen anzuhaften.
Ansonsten ersticke ich nicht nur die anderen, sondern auch mich selbst.

Die Skala mit den Polen "Totale Verschmelzung" bis "Komplette Unabhängigkeit" gefällt mir deshalb sehr gut. Man kann die eigenen Verbindlichkeits- bzw. Freiheitsbedürfnisse dort gut einordnen.
****ter Mann
23 Beiträge
Zitat von ******978:
Ich möchte mich aus diesem Thread mit den klugen Sätzen meiner ersten Fesselpartnerin Mariana verabschieden:

So etwas wie verschwendete Zeit gibt es nicht. Genauso wenig gibt es gebrochene Herzen. Es gibt nur die Zeit selbst, die Bewegung des Raums und vibrierende Energie innerhalb Millionen verschiedener Konstellationen. Energie, die uns anzieht und abstößt und niemals aufhört sich zu wandeln.“

...besser kann man es meiner Meinung nach nicht ausdrücken....

"ob du mit ihrer meinung richtig stehst, wirst du erst seh'n, wenn's licht aus geht..." *zwinker*
*******ge59 Mann
322 Beiträge
Vielen Dank, @*******Mind ; das spricht mir bis ins Detail aus dem Herzen und stärkt in mir relativem Anfänger auch das Gefühl, mit meinen Gedanken nicht ganz falsch zu liegen...
******978 Mann
3.875 Beiträge
@****ter

..das Licht ist für Sie schon ausgegangen.....zumindest das in dieser Welt..
****ter Mann
23 Beiträge
Zitat von ******978:
@****ter

..das Licht ist für Sie schon ausgegangen.....zumindest das in dieser Welt..

"jegliches hat seine zeit.." leuchtender sternenstaub ist immerhin eine moeglichkeit. und wir konglomerierten fesseln derweil noch etwas weiter - mal mehr, mal weniger exklusiv. where there is rope, there is hope *zwinker*
Exklusivität beim Fesselnspiel?
Ich sah zuerst sehr lange zu, wie sie fesselt und spielt und habe es genossen, zuzusehen.
Suspension will ich nur von ihr.
Es geht um Vertrauen.
My two cents...

DIE Patentlösung für jede emotionale Lebenslage gibt’s sicher nicht, zumal wenn Poly das Ziel ist...oder auch nur der Wunsch.
Ich habe hier eine Menge kluger & interessanter Beiträge gelesen.
Am Ende des Tages geht’s nach meinem persönlichen Empfinden darum, für den oder die Partner zu verzichten, zu gönnen und Wünsche wahr werden zu lassen, auch wenn der eigene Anteil „nur“ darin besteht „zuzulassen“ und „zu ermöglichen“.
Ich erfülle gerne Wünsche und ich gehe dann auch mal auf Seite: „alles“ kann ich nun auch nicht geben, muss ich auch nicht.
Deswegen kommen mir keine Selbstzweifel. Ganz frei von Verlustängsten bin ich jedoch dabei auch nicht, zumal, wenn erst mal eine Bindung entstanden ist.
Gönnen soll ja nicht gleichgültig sein, sondern zuneigend...
Eigentlich hast Du doch nichts zu verlieren... ist ne Mindset Geschichte.
Loslassen, geben & bewahren.
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