Mein Senf zum Thema
na, ob Du mit deinen Fragen hier im optimalen Forum bist, glaube ich ja nicht unbedingt.
Ich würde in einem einschlägigen Bikerforum (Bikerszene.de, GPS Navigation) suchen, da findest Du eindeutig eher Leidensgenossen.
Den Beitrag unten hatte ich mal zum Thema Routen (und solchen, die man aus dem Netz herunterladen kann) geschrieben. Ich gehe im letzten Absatz auf das Thema Umleitung ein.
Gruß
Peter
Bei den Strecken, die man per GPX aus dem Netz runter laden kann sind nur sehr wenig wirklich Routen dabei.
GPX heißt nur, dass es sich um ein XML basiertes relativ neutrales GPS-Daten Austausch Format handelt.
Dieses Format wird sowohl für Tracks (als GPS-Punkt-Spur) als auch für Routen verwendet werden.
Im Dateiformat unterscheidet sich dann ein Routen-Wegepunkt nicht wirklich von einem Track-Wegepunkt.
Der grundsätzliche Unterschied zwischen diesen beiden Daten ist:
• ein Track beinhaltet sehr viele Wegpunkte. Wieviele hängt natürlich von der Länge der aufgezeichneten Strecke und des Aufzeichnungsintervall ab. Da wird unterschieden zwischen festen Intervallen (alle x Sekunden) und automatischen Intervallen (GPS speichert Punkt nach einer signifikanten Richtungsänderung, bei 150 km ca 3300 Punkte).
• eine Route besteht aus möglichst wenigen Wege- (Ziel-) punkten. Wenn wir mit dem Auto-Navi unterwegs sind und einen Zielpunkt eingegeben haben, dann würde die dazugehörige Route genau einen Wegpunkt beinhalten, wenn vorher geplant zwei (Anfangspunkt und Endpunkt). Eine Strecke für eine Sonntags-Motorradtour hat aber mehrere Ziele. Wenn man die vorher plant und die einzelnen Zielpunkte in eine Datei packt - dann hat man eine Route mit der das Navi automatisch beim Fahren bei Erreichen eines Zielpunktes den nächsten Zielpunkt aktiviert.
Ein Navi (mit Routing-fähigen Kartendaten) kann dann eine Streckenführung zwischen deinem aktuellen Standort und dem nächsten Zielpunkt der Strecke berechnen. Probleme entstehen in der Praxis an drei Stellen: 1. beim Import von Zielpunkten und 2. beim Berechnen der Wegstrecke und 3. beim Zurückfinden zur geplanten Strecke beim Fahren von Umleitungen.
Beim Import der Zielpunkte werden die Koordinaten der Zielpunkte auf die interne Kartenbasis normiert. D.h. für jeden Zielpunkt muss errechnet werden, welches Wegsegment aus der Datenbank diesem am nächste liegt. Das funktioniert bei 20 Zielpunkten einigermaßen schnell (beim Zumo 550 kann das aber immer noch 30-60 Sekunden dauern), ab 200 Wegpunkte streiken dann auch die leistungsstarken Navis.
Die meisten der im Internet zum Download angebotenen Routen liegen leider im Track-Format vor, sind also für die Navigation mit Zielansage unbrauchbar. Da hilft es auch nichts, dass man diese in den meisten Fällen als GPX-Route herunterladen kann. Diese Tracks kann man höchsten auf der Navi-Karte darstellen lassen und man muss dann versuchen durch eigenen Soll-Ist-Vergleich (wo ist meine Position, wo ist der nächste Track-punkt) zu eigenen Navi-Anweisungen zu kommen.
Um aus einem Track eine Navi-fähige Route zu bauen, muss man im Grunde genommen basteln. Man kann es mit automatischer Konversion probieren. Dabei muss man beachten, dass die Anzahl der Wegpunkte auf einen Wert signifikant unter 200 (besser noch unter 50) reduziert wird. Die meisten Routenplaner bieten da aber keine besonders ausgeklügelte Verfahren an (viele reduzieren einfach dadurch, dass sie nur jeden x-ten Punkt verwenden und den Rest weglassen).
Die zweite - in vielen Fällen schnellere Variant ist:
Man schaut sich die Streckenführung anhand des Tracks an und setzt die paar Zielpunkte für die Route in einem Routenplanungsprogramm (Mapsource, Basecam, Motoplaner, Tyre...) manuell.
All das lernt man nicht in 5 Minuten, da muss man sich etwas Erfahrung erarbeiten.
Jetzt noch eine Bemerkung zu den Streckenplanungsprogrammen.
Bei der Routenberechnung kann man in aller Regel die Routenführung noch durch ein paar Parameter (schnellste Strecke, kürzeste Strecke, keine Autobahnen, keine Mautstraßen etc) beeinflussen. D.h. bei gleichem Zielpunkt wird die Streckenführung je nach Parametrisierung unterschiedlich ausfallen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Parameter (und damit auch die Algorithmen und den für deren Unterstützung notwendigen zusätzlichen Attributen in den Kartendaten) sich normalerweise an den Bedürfnissen der Autofahrer orientieren, muss man davon ausgehen, dass diese auch zwischen den einzelnen Programmen variieren.
D.h. mit eine mit Google Map-Source / Tyre / Motoplaner geplante Route in ein Zumo 660 importiert ist immer noch für einige Überraschungen gut weil die eingebauten Regeln für die Berechnung der Streckenwahl sich einfach unterscheiden und dann auch mal zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Ich selbst bin Garmin Benutzer (Orgeon für die Outdoor Aktivitäten und BMW Navigator 4 (Zumo 660) fürs Moped.
Die Garminprogramme Mapsource und Basecamp sind mir ein Graus. Die Benützerführung (also was passiert bei einem Mouseklick, Mousetrag etc) geht gegen so ziemlich alle gängigen Konzepte und führt bei mir zu ständigen Fehlbedienungen. Aber: die mit diesen Produkten geplanten Strecken sehen dann auf Navi in der Regel auch so aus wie auf dem PC.
Tyre und Motoplaner find ich auf jeden Fall besser, schneller, bedienungsfreundlicher und vor allem preiswerter. Aber: alleine die schon verwendete Kartenbasis differiert und die Algorithmen sowieso. Solange man auf Bundesstraßen und BAB unterwegs ist hat man keine Probleme. Spätestens auf Landes- oder Kreisstraßen und bei Streckensegmenten auf Feldwegen muss man kontrollieren und ggf. zusätzliche Zielpunkte einfügen, damit die Route dann auch dorthin berechnet wird wo man hin will.
Und jetzt noch ein Wort zu Umleitungen/Navigation zur/zurück zur Route(gilt auch bei Einfahren in eine Route nicht am Startpunkt). Beim Navigieren mit nur einem Zielpunkt (typische Au to-Navigation) ist das alles kein Problem. Da wird die Route dann halt automatisch neu berechnet. Bei mehreren Zielpunkten wird das aber schon in der Theorie spannend. Annahme: Zielpunkte 1,2,3,4. Vor Erreichen von 2 müssen wir eine Umleitung fahren, die uns auf die ehemalige Route kurz hinter 3 zurückführt. Was soll das Navi uns denn jetzt für Anweisungen geben? Den Weg nach 2? Da wollten wir ja schließlich hin (warum wir dort hin wollten, weiß das Navi schließlich nicht). Oder etwa zurück nach 3, weil es am Anfang des Segments 3-4 so geile Kurven hat? Oder etwa gleich nach 4, weil zurückfahren lohnt jetzt wirklich nicht (2+3 hatten nur Zubringerfunktion über eine bestimmte Strecke). In dem Punkt hilft nur das Studium der Navi-Doku. So wie ich mein 660 konfiguriert habe/nutze werde ich immer zu dem Zielpunkt navigiert, der meiner aktuellen Position am nächste liegt (obiges Beispiel: Punkt 3). Das kann aber durchaus bedeuten, dass ich einen Teil der geplanten Strecken zurückfahre!