Motorradkleidung

Von Leder über Wachscotten bis hin zu Textil u.a. in der 3-Layer-Variante habe ich alles da und trage es dem Anlass und Motorrad entsprechend.
Bin ich auf dem Campingplatz und muss nach dem Zeltaufbau noch wacker zu einem Supermarkt, fahre ich auch in Jeans und t-shirt. Ja, ich weiß. Unvernünftig usw.. Aber bisher habe ich überlebt.

Ob Leder oder Textil ist tatsächlich Geschmackssache. Was dir der Rettungsdienst nach einem Unfall vom Leib schneidet, im Prinzip ebenso.

Angerissen wurde es schon: Umfangreiche Protektoren sind auch aus meiner Sicht entscheidender.

Nicht etwa aus Angst, sondern aus Erfahrung.

Hmm, ja, nee , iss klar
Hatte ich letztes Jahr.
Linke Spur mit 160, Badelatschen, kurze Hose, TShirrt, dann 1 mal quer rüber auf die Abbiegerspur.
Ob Harley oder Gixxer, spielt keine Rolle, habe mich letztens wg. Defekter HiRadBremse beim Abbiegen mit 20km/h auf die Nase gelegt und war froh die dreifachen Winterklamotten angehabt zu haben

Also John Doe ist mit AAA gelabelt, hat also die gleiche Abriebklasse wie Leder. Weiterhin sind die Sachen Teflon beschichtet (also wasserabweisend) und haben ein Coolmax Innenfutter (kühlend). Die „normale“ Textibekleidung hat meist maximal AA oder weniger. Soweit die Theorie. Wie vorher schon erwähnt hat alles seine Vor- und Nachteile. Logisch ist Dainese oder Alpinstars sehr gut verarbeitet, immerhin züchtet Dainese eigens Rinder für deren Leder, sollte man aber nicht überbewerten. Auch Alpinstars z.B. lässt in Asien produzieren, zumindest das Zeug was bei den beiden großen Filialisten im Laden hängt. Die wirklich hochwertigen Dainese Kombis bekommt man nicht für 699,-€, da musst Du wenigstens ne eins vorsetzen. Sicherheitstechnisch ist m.E. aber Leder immer noch am sichersten. Eine gute Textilkombi kommt in Punkto Abrieb ab ca. 130 km/h an ihre Grenzen. Leder ist da auch bei höheren Geschwindigkeiten immer noch im grünen Bereich. Wenn Du nun aber Touren fährst, brauchst Du meist auch wetterfeste Kleidung. Da ist dann wieder Textil weit vorne. Das kannste bei -15 und plus 35 Grad noch fahren, was bei ner Sportkombi meist schwierig wird. Wenn es dann noch regnet ist Leder auch suboptimal. Hier würde ich dem Kunden, der beides will, eher einen Materialmix empfehlen, da vereint sich Schutz und Funktionalität. Ist aber auch pflegeintensiver.

Unterm Strich musst Du für Dich selbst entscheiden was Du letztlich brauchst. Pauschal zu sagen „nimm John Doe, passt für Dich“ ist m.E. keine vernünftige Beratung sondern hört sich an als wenn der Verkäufer keine Option auf was anderes hatte.

Ich mische Textil und Leder, Textil nur Rokker

Die Zeiten, in denen Leder sicherheitstechnisch weit vorne war, sind zwischenzeitlich Geschichte. Der Lederkombi ist doch wirklich nur noch auf der Rennstrecke notwendig, vorausgesetzt man kauft auch entsprechende Qualitäten. Das Label und die Abriebklasse ist dabei gar nicht so wichtig, es muss aber anständig passen. Was viele bei den Jeans oder einfachen Lederhosen vergessen ist bei einem Abstieg die entstehende Temperatur, wenn man über den Asphalt rutscht. Viele Verletzungen sind Verbrennungen durch die Reibungswärme. Anständige und gut positionierte Protektoren sind viel wichtiger wie das Material. Textil kann heute verdammt viel, kommt bei guter Qualität aber durchaus in die Preisregion von Leder.

Die Knieschleiferfraktion mag da anderer Meinung sein, aber die sind sowieso auf der Rennstrecke besser aufgehoben (meine persönliche Meinung). Im Schwarzwald leiden wir sehr unter diesen Kameraden, wegen denen immer mehr Strecken gesperrt oder mit Geschwindigkeitslimits versehen werden. Die Schwarzwaldhochstrasse war vor über 20 Jahren wunderschön zu fahren, heute tuckert man zwischen den Scooter umher, wenn man seinen Führerschein behalten möchte.

Schön, daß du die "Knieschleifer" ansprichst. Für mich gehören auch die "Frisieren" und "Schalldämpferbastler" dazu, dass die Freiheit der "Mopedfahrer" extrem eingeschränkt wird. Wohl wissend, was wird sie trotz allem immer geben, leider.

DLzG und allzeit unfallfreie gute Fahrt. 👍🍀☀️

Leute, lest Euch doch noch mal den Anfangspost durch. Ich verstehe nicht, warum hier eine Grundsatzdiskussion aufgemacht wird.

@******_us: Eine etwas zu allgemeine Fragestellung. Wenn Du so 5 Leute fragst, dann hast Du 6 Meinungen.

Ich stand nach 26 Jahren Mopedfahren auch vor dieser Frage und habe mir zuerst folgendes gefragt:

Zu welcher Jahreszeit fahre ich? Bei mir ist es das ganze Jahr, bei Minusgraden wie auch im Hochsomner bei über 36 °C. Genauso auch im strömenden Regen.

Welche Sicherheitsausstattung möchte ich haben? Neben den Klassikern wie Rücken-, Ellenbogen-, Schulter- und Knieprotektoren möchte ich auch Steissbein, Hüfte und Schienbein mit Protektoren versehen haben. Zusätzlich am Brustkorb und am Gesäss Polsterungen gegen Aufprall und Rutschen.

Wo fahre ich? Ich fahre nur auf Strassen, nicht im Gelände.

Welchen Stauraum soll die Kleidung bieten? Da ich immer einen Tankrucksack dabei habe, muss ich in der Kleidung nur Schlüssel, Handgeld und Zigaretten unterbringen.

Welchen Pflegeaufwand möchte ich für die Kleidung betreiben? Leder sollte ein- bis zweimal im Jahr geölt werden. Textil ist da pflegeleichter.

Als ich mir über diese Punkte im Klaren war, habe ich mir ca. 12 Hersteller mit ihren Produkten angeschaut und dann für mich die richtige Ausstattung herausgefunden.

Unterm Strich gesagt, es war nicht einfach, aber lass Dir Zeit und überlege genau was du brauchst und was nicht.

Bzgl der Anfangsfrage:
Auf der Straße fahre ich einen Leder-Zweiteiler, für Eintagestouren würde ich diesen auch nicht austauschen wollen.
Gerade lege ich mir aber auch eine Motorradjeans und Lederjacke zu. Das werde ich dann eher nach Feierabend für kurze Spritztouren anziehen.
Ich fahre auch öfters Touren über das Wochenende, hier bin ich auf meine Freunde neidisch, welche GoreTex Textilkombis haben. -> Leider relativ teuer.

Wenn ich mich für eine Sache entscheiden müsste, würde ich einen Leder-Zweiteiler nehmen, da ich mich hier bei längere Ausfahrten subjektiv einfach sicherer fühle