interessantes Thema
Ich finde dieses Thema sehr interessant. Ja, man hat den Eindruck, es laufen hier manche mit Problemen herum, die sie anderweitig nicht bearbeiten können.
Dennoch habe ich den Wunsch, hier eine strukturelle Gliederung zu machen:
Es gibt Leute, die nur dominant/devot sind und dies auch leben. Da möchte ich niemanden ausschliessen. Viele Menschen in sogenannten Vanilla-Beziehung leben dies auch unbewusst. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Für mich hat es keine einzige Beziehung gegeben (vor der Erkenntnis, dass es BDSM gibt), wo ich nicht dominanter oder devoter Part war. Auch bei anderen Paaren kann man beobachten, dass meist einer die "Hosen anhat".
Freilich ist die Ausgestaltung nicht immer mit Aufgaben verbunden und es ist unterschiedlich, wie extrem dies gelebt wird. Ja, manchmal ist die Ausgestaltung einer solchen Beziehung auch damit verbunden, dass einer sich entwickeln, formen lassen will und der andere dies bewusst tut.
Dann der Zusatz masochistisch/ sadistisch:
Auch in der "normalen" Swingerszene ist zu erleben, dass Elemente dessen immer wieder eingebaut werden. Ein heftiger Klaps auf den Hintern, Beissen, Zwicken in erregten Augenblicken ist öfter zu beobachten. Die Verbindung von Schmerz und Lust ist auch durchaus menschlich. Eine Frau, die Kinder geboren hat, kennt sowohl Lust wie auch Schmerz als gemeinsame Faktoren, nicht nur bei der Geburt, sondern auch beim Stillen....denn Kinder beissen durchaus auch mal zu, lächel. Das also zum Zusammenhang von Schmerz und Lust.
Ein Schritt weiter ist Sadismus und Masochismus.
Wie kann nun ein Mensch bei dem Erleiden von Schmerz Lust erleben, der andere beim Geben von Schmerz?
Ich denke, es sind hier immer Schlüsselreize nötig. Erlebt jemand im Zusammenhang mit lustvollen Erlebnissen Schmerz, kann eine Prägung oder Konditionierung stattfinden (siehe Pawlowsches Experiment). Ähnlich ist es mit dem Sadismus. Und hier kann es sich auch um Reize handeln, die schon früh grundgelegt worden sind, z.B. in der Kindheit und sehr stark waren und damit auch zu einem gewissen Zwang oder Fehlverhalten führen können.
Was ich für seltener halte, ist der Fall, dass durch das gemeinsame Erleben von BDSM Nähe und Tiefe miteinander erlebt wird, etwas, was schliesslich die Dualitäten aufhebt....ein Einssein angestrebt wird. Es ginge dann nicht mehr darum, nur Lust auf seiner Ebene zu erleben, sondern sich genauso mit den Augen des anderen zu sehen, ui fühlen, was der andere fühlt. Dann ist es letztlich egal, wer oben oder wer unten ist....
Lg
etrangere12
und
selbst_und_sein /sie