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Wie seht ihr das.....

*******ose Frau
842 Beiträge
Themenersteller 
Wie seht ihr das.....
⚜️ Zitat / Greta Rose ⚜️

🌹Dominanz sollte immer von Güte und Fürsorge geprägt sein. Dann kannst Du den Sadismus genießen der Deinen Masochismus bedient 🌹

Wie vielfältig und individuell kann Masochismus sein?
Ist er (unabhängig von der Definition) für dich immer mit Schmerz verbunden?
Wie bedient Sadismus deinen Masochismus? Wie brauchst du Sadismus?
Wie verbindest du Sadismus und Fürsorge, oder schließt sich das aus?
*********Dom70 Mann
1.018 Beiträge
So viele Fragen auf einmal.

Ein Sadist sollte immer eine Fürsorge seiner Partnerin gegenüber haben. Wenn nicht, ist er zwar ein Sadist aber ein sehr dummer zu gleich.

Es gibt so einige schöne sadistische Sachen, die man auch ohne Schmerz machen kann um schönen Spaß beim Spiel zu haben. Was sollte jeder für sich selber herausfinden.

Eine Partnerin sollte schon masochistisch sein und in sich selber fühlen wie gerne sie ihrem Sadisten dienen möchte und will.

Wie weit der Sadismus und Masochismus geht ist immer eine Art des jeweiligen Paares.
**********eineS Paar
3.880 Beiträge
Ein echter Sadist ist ein Sadist und normalerweise kein Fürsorger. Nachsorge entspricht nicht seiner Persönlichkeit.

Ein Reaktionsfetischist kann sadistische Züge zeigen, um die Emotionen einer masochistischen Partnerin zu bedienen. Er kann und wird in der Regel auch im Anschluss an eine Session fürsorglich seine Partnerin auffangen.

Die meisten, die sich im BDSM als sadistisch bezeichnen, sind es tatsächlich nicht, sondern Reaktionsfetischisten.

Ich bin vor Jahren einem echten Sadisten begegnet. Ehrlich gesagt brauche ich diese Erfahrung nie wieder.

nur meine *my2cents*
seineS
*********now76 Frau
7.586 Beiträge
Zitat von *******ose:
Ist er (unabhängig von der Definition) für dich immer mit Schmerz verbunden?
Ja, und zwar ausschließlich mich körperlichem Schmerz, nicht mit seelischem. Wenn jemand auf die - ich nenne es mal - ungesunde Art sadistisch ist, sprich mich tatsächlich seelisch peinigen oder gar brechen will, ist das nicht Ansatzweise mein Kink. Das lasse ich auch nicht zu. *nono*

Zitat von *******ose:
Wie bedient Sadismus deinen Masochismus? Wie brauchst du Sadismus?

Im Idealfall gleicht sich das ja aus. Ich brauche schon einen Partner, der ein Mindestmaß Sadist oder wenigsten ein "Reaktionsfetischist" ist, denn sonst bekäme ich das Gefühl, er tut mir nur weh, weil mir das gefällt.
Dann verschöbe sich bei mir das Machtgefälle und ich könnte mich z.B. bei langem Spanken gar nicht fallen lassen, wenn ich nicht wüsste, er kommt dadurch in genau so einen "Rausch" wie ich, sondern zählt - übertrieben ausgedrückt - schon die Schläge, bis er endlich wieder aufhören darf *grins*

Zitat von *******ose:
Wie verbindest du Sadismus und Fürsorge, oder schließt sich das aus?

Sadiamus sollte immer fürsorglich sein, denn wie oben schon geschrieben, wenn er auf eine ungesunde Art sadistisch ist, eine die mich wirklich und tief seelisch verletzen will, dann ist das nicht das, was ich anstrebe. Ebenso nicht, wenn es körperlich zu extrem wird und wir hier im Bereich Blut, Narben usw sind.

Die Sadisten die ich bisher kennenlernen durfte, waren durchweg sehr fürsorglich. Dabei und danach immer auch auf mein Wohl bedacht - egal wie hart es wurde. Aufmerksam und Respektvoll mir gegenüber weil ich - wenn es zur Bedienung rein seines Kinks mal über meine Schmerzgrenzen ging - das Ganze ja ihm/uns ermögliche.

Sobald ich aber merke - und das zeigt sich ja zum Glück sehr schnell schon vorher - dass es ihm rein um die Bedienung seines Sadismus geht und er von mir erwartet, dass dies zu Bedienung meines Masochismus ausreichend sein sollte, bin ich weg. Ich bin weiß Gott keine Wunschzettelsub, aber es geht um die gegenseitige Bedienung der Kinks. Geben und Nehmen beiderseits. *ja*

Und da bedienen sich dann Sadismus und Masochismus gegenseitig.
*****Inc Paar
21 Beiträge
Demnach bin ich dann wohl dominanter Reaktionsfetischist 😅
Das pure Sadistentum hab ich bis heute nicht verstanden, kann ich mich absolut nicht reinfühlen. Für mich ist das die dunkle, kalte Seite des BDSM. Ich will 24/7 führen, aber immer so, dass es meiner Sub gut geht. Die Schläge sind für mich eher eine Kunstform, quasi das Gegenstück zum virtuosen Rückenkrabbeln. Ich gebe davon so viele, und so feste wie Situation und Sub es brauchen. Ich habs letztens mit Darten verglichen: Ich bin immer aufs Bullseye aus und freue mich an der Reaktion, wenn der Hieb perfekt sitzt. Ne Session ohne Nachsorge kommt mir undenkbar vor. Ich glaube ich habe noch nie so viel gekuschelt und geredet wie in dieser Konstellation.
Gibt es hier pure Sadisten? Hat da Mitgefühl einen Platz in der Session?

Nix für ungut!
Marcel
*******_Fee Frau
3.195 Beiträge
@ Vidarius_seineS

so sehe ich das Ganze ebenfalls!
Vor Jahren (Zeiten VOR Mister Grey) noch hätte sich vermutlich kaum jemand freiwillig als Sadist bezeichnen mögen…
Wenn einige im ICD-10 oder 11 nachschauen würden, zur Definition eben dieser Persönlichkeitsstruktur, erscheint es vermutlich den meisten Menschen wenig gerecht zu sein!

Also ich würde mich keinem ausgesprochenen Sadisten in meiner Lust anvertrauen mögen, ich bin mir aber auch, trotz meiner Schmerzbereitschaft auch darüber bewusst, eben keine Masochistin zu sein!

Es wird da die Begrifflichkeit gerade in der BDSM-Szene hier mächtig verbogen!

LG
einfach_fee
*******_Fee Frau
3.195 Beiträge
Lieber Marcel,

JA, es gibt hier gerade in der BDSM-Szene „echte“ Sadisten und durch die Vermischung der Begrifflichkeiten muss halt jede(r) Masochist (und somit jedes Paar) schauen, was zusammen passt!
*********Koala Paar
12.203 Beiträge
Ich war mit einem echten Sadisten zusammen, sprich mit einem Menschen ohne Mitgefühl. Er hat vorgegeben, dass es ihm nur um körperlichen Schmerz geht, in Wahrheit hat er es aber genossen, mich seelisch zu quälen.
Nie wieder!

Mein jetziger Herr quält mich unglaublich gern körperlich. Er tut sich aber schwer damit, sich als Sadisten zu bezeichnen. Genau aus dem Grund, weil echte Sadisten über Leichen gehen. Die Freude am Quälen sollte man deshalb eigentlich anders nennen. Aber es ist halt nun mal so geläufig.

Sie
****ium Frau
743 Beiträge
Wie vielfältig und individuell kann Masochismus sein?
Ist er (unabhängig von der Definition) für dich immer mit Schmerz verbunden?


Eigentlich sehr, wobei mir nur der körperliche Schmerz zusagt.

Wie bedient Sadismus deinen Masochismus? Wie brauchst du Sadismus?

Er bedient sich daran, dass er meine Reaktionen liebt. Er sich an meinem Schmerz aufgeilt und die Lust die dazukommt. Für die beiden sie liebe mich an die Grenze zu bringen indem für mich noch knapp aushaltbar ist.

Wie verbindest du Sadismus und Fürsorge, oder schließt sich das aus?

Gehört zusammen, auch wenn es manchmal nicht so scheint für Aussenstehende geht es um gemeinsamen Lustgewinn. Fürsorge deshalb weil zwar gerne Schmerzen bereitet werden aber man den andern nicht schaden will. Für mich sind es zwar Sadisten aber nicht auf eine krankhafte Art-die wären nicht gut für mich.deshalb nennen ich sie Lustsadisten
****ida Frau
1.178 Beiträge
@*********Koala Das ist bei uns genauso. Mein Dom mag die Bezeichnung überhaupt nicht, aus diesem Grund, obwohl er mich gerne quält. Fürsorglich ist er in jedem Fall, das schliesst sich nicht aus. Ich persönlich unterscheide aber eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung von einer speziellen Neigung. Eine Sub und Masochistin hat ja auch nicht gleich eine dependente Persönlichkeitsstörung.
Eine Neigung macht ja nicht die gesamte Persönlichkeit aus. Daher stört mich persönlich die Begrifflichkeit sadistisch/masochistisch als sexuelle Neigung nicht.
**********urple Paar
7.613 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******ose:
Wie vielfältig und individuell kann Masochismus sein?
Ist er (unabhängig von der Definition) für dich immer mit Schmerz verbunden?
Wie bedient Sadismus deinen Masochismus? Wie brauchst du Sadismus?
Wie verbindest du Sadismus und Fürsorge, oder schließt sich das aus?

Masochismus ist mir persönlich in den letzten 40 Jahren noch keine zwei Mal in genau der gleichen Form begegnet. Sadismus auch nicht, wobei ich einen mittlerweile verstorbenen Bekannten hatte, der in seinen sadistischen Fantasien tatsächlich ganz nah an meinen eigenen war.

Ganz grob eingeteilt unterscheide ich physischen und mentalen SM.
Der physische Sadomasochismus verlangt in den meisten Fällen tatsächlich nach Schmerzreizen, aber die können sehr unterschiedlich Natur sein. Die einen sind mehr schlagaffin, die anderen tendieren mehr in Richtung dumpfer oder spitzer, brennender oder ganz anderer Schmerzen. Aber auch weniger schmerzhafte Dinge wie kitzeln oder andere Überreize bzw. Reizüberflutung, Mummifizierung oder andere Einschränkungen der Bewegungsunfähigkeit sehe ich oft auf der physischen Seite des SM.

Die mentale oder psychische Abteilung ist vermutlich noch viel weiter gefächert. Von Demütigungen über Angst bis hin zur Objektifizierung ist die Palette schier unendlich. Auch das kann man teilweise als psychischen, mentalen oder emotionalen "Schmerz" bezeichnen, manche Dinge sehe ich aber auch da einfach im Bereich der Reizüberflutung oder im genauen Gegenteil (... Deprivation).

Sadismus und Masochismus schliessen sich für mich eher gegenseitig aus als dass sie sich ergänzen.
Mein reaktionsfetischismus kann ZWAR mit Masochismus durchaus etwas anfangen. Ich kann beim Gegenüber Reaktionen in der Art erzeugen in die auch mein Sadismus tendiert. Aber es ist ja von meinem gegenüber gewollt und das spricht nun meinen Sadismus erst wirklich an wenn wir die Wohlfühlzone verlassen, wenn es eben nicht mehr wirklich gewollt ist.
Deshalb befriedigt sich mein Sadismus mit leicht masochistischen Menschen nur im Grenzbereich, mit stark masochistischen Menschen eher gar nicht, da fühle ich mich mehr als Erfüllungsgehilfe.
Für mich sind daher Menschen die aus einer starken Devotion heraus für mich "aushalten wollen" und Schmerzen oder andere Dinge mehr "ertragen" als geniessen die deutlich bessere Ergänzung.

Einvernehmlicher sexuell motivierter Sadismus (Inklinierender sexueller Sadismus, das ist das was wir im BDSM darunter verstehen) setzt immer Fürsorge und Empathie voraus. Die Empathie muss im Sinne einer nachhaltigen Einvernehmlichkeit zwingend immer die stärkere Komponente sein.
Ein wesentliches Merkmal dieser Art von Sadismus ist, dass er nicht zwanghaft auftritt und vernunftkonntrolliert, kanalisiert und beherrschbar bleibt.

Fehlt diese Fürsorgekomponente oder ist sie zu schwach ausgeprägt, dann wird es schnell uneinvernehmlich und tendiert zum pathologischen Sadismus (Periculärer sexueller Sadismus, das ist das was bei Sexualstraftätern vorkommen kann). Hier tritt der Sadismus mehr zwanghaft in Erscheinung, ist nicht mehr vernunftsorientiert, nicht mehr kanalisierbar und nicht mehr kontrollierbar.

Die tatsächlichen sexuellen Fantasien im Kopfkino sind aber meist dieselben (... auch wenn das viele SMer eher ungern offen zugeben *zwinker* ). Der enzige Unterschied liegt oft nur in der Kanalisierung, in der Möglichkeit einer Vernunftsentscheidung was auslebbar ist und was in der Fantasie bleiben muss.

LG, BoP (m)
**********urple Paar
7.613 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******_Fee:
Wenn einige im ICD-10 oder 11 nachschauen würden, zur Definition eben dieser Persönlichkeitsstruktur, erscheint es vermutlich den meisten Menschen wenig gerecht zu sein!

Also ich finde mich und meine Sexualpräferenz und duch die meiner bisherigen Partnerinnen und Spielpartnerinnen im ICD10 relativ treffend beschrieben:

Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.
[ICD10 F65.5]

Im ICD11 soll Sadomasochismus meines Wissens genauso wie Fetischismus nicht mehr als Störung klassifiziert sein.

LG, BoP (m)
**********eineS Paar
3.880 Beiträge
@****ium
Er bedient sich daran, dass er meine Reaktionen liebt. Er sich an meinem Schmerz aufgeilt und die Lust die dazukommt.

Ein Sadist wird nicht zulassen, dass du Lust empfindest oder Schmerz in Lust umwandelst. Er will dich nur Quälen und Lust passt da nicht ins Konzept. Er will deine echte Angst sehen und dein Betteln hören, wenn du gebrochen winselst, er möge aufhören, während er weitermacht. Grenzüberschreitung und Tabubruch sind bei ihm Programm. Ein Safeword wirst du bei ihm daher niemals haben. Es dient seinem Schutz, dass du grundsätzlich darauf verzichtest - möglichst vor Zeugen. Denn dann ist BDSM der einzige Rahmen, in dem ein echter Sadist die Hoffnung haben kann, trotz Strafrecht glimpflich davonkommen zu können.

seineS
*******ose Frau
842 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********now76:
Ist er (unabhängig von der Definition) für dich immer mit Schmerz verbunden?
Ja, und zwar ausschließlich mich körperlichem Schmerz, nicht mit seelischem. Wenn jemand auf die - ich nenne es mal - ungesunde Art sadistisch ist, sprich mich tatsächlich seelisch peinigen oder gar brechen will, ist das nicht Ansatzweise mein Kink. Das lasse ich auch nicht zu. *nono*

Danke für deine ausführliche und anschauliche Antwort mit der ich mich sehr identifizieren kann, wenn es um meinen Sadismus geht.

Was mich aber zu dieser Antwort interessieren würde, weil du dich rein auf den Schmerz beziehst....

Meinst du, ein Tease an Denial, ein Edging, eine Orgasmuskontolle mir dem forcieren meherer Orgasmen ist oder kann auch Sadismus sein?
*******ose Frau
842 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****Inc:
Demnach bin ich dann wohl dominanter Reaktionsfetischist 😅
Das pure Sadistentum hab ich bis heute nicht verstanden, kann ich mich absolut nicht reinfühlen. Für mich ist das die dunkle, kalte Seite des BDSM. Ich will 24/7 führen, aber immer so, dass es meiner Sub gut geht. Die Schläge sind für mich eher eine Kunstform, quasi das Gegenstück zum virtuosen Rückenkrabbeln. Ich gebe davon so viele, und so feste wie Situation und Sub es brauchen. Ich habs letztens mit Darten verglichen: Ich bin immer aufs Bullseye aus und freue mich an der Reaktion, wenn der Hieb perfekt sitzt. Ne Session ohne Nachsorge kommt mir undenkbar vor. Ich glaube ich habe noch nie so viel gekuschelt und geredet wie in dieser Konstellation.
Gibt es hier pure Sadisten? Hat da Mitgefühl einen Platz in der Session?

Nix für ungut!
Marcel

Danke, ich bin ganz bei dir und wohl auch mehr der Reaktionsfetischist und stelle mir egtl die gleichen Fragen wie du. Ich beschreibe mich auch gern als dominant mit einem netten Sadismus. Ist es dann aber noch Sadismus? Ich möchte aber nie eine reine Sadistin sein, der es rein um ihre Erfüllung geht. Meinen Sadismus kann ich nur genießen, wenn es mein Gegenüber auch kann.
*********an59 Mann
379 Beiträge
Ich kann mich da Kink_Inc nur anschließen und hätte es nicht besser ausdrücken können 😊.
Bei der Gelegenheit wünsche ich allen einen Herr-lichen 4. Advent 😉
*******ose Frau
842 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******_Fee:
Lieber Marcel,

JA, es gibt hier gerade in der BDSM-Szene „echte“ Sadisten und durch die Vermischung der Begrifflichkeiten muss halt jede(r) Masochist (und somit jedes Paar) schauen, was zusammen passt!

Ich kann eine Antwort von Marcel hier leider nicht oder nicht mehr lesen. Da auch noch jemand ihn erwähnt hat, denke ich, das seine Antwort evtl von ihm gelöscht wurde. Aber ich bin mit deinen Antworten ganz bei dir.
*******ose Frau
842 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********urple:
Zitat von *******ose:
Wie vielfältig und individuell kann Masochismus sein?
Ist er (unabhängig von der Definition) für dich immer mit Schmerz verbunden?
Wie bedient Sadismus deinen Masochismus? Wie brauchst du Sadismus?
Wie verbindest du Sadismus und Fürsorge, oder schließt sich das aus?

Masochismus ist mir persönlich in den letzten 40 Jahren noch keine zwei Mal in genau der gleichen Form begegnet. Sadismus auch nicht, wobei ich einen mittlerweile verstorbenen Bekannten hatte, der in seinen sadistischen Fantasien tatsächlich ganz nah an meinen eigenen war.

Ganz grob eingeteilt unterscheide ich physischen und mentalen SM.
Der physische Sadomasochismus verlangt in den meisten Fällen tatsächlich nach Schmerzreizen, aber die können sehr unterschiedlich Natur sein. Die einen sind mehr schlagaffin, die anderen tendieren mehr in Richtung dumpfer oder spitzer, brennender oder ganz anderer Schmerzen. Aber auch weniger schmerzhafte Dinge wie kitzeln oder andere Überreize bzw. Reizüberflutung, Mummifizierung oder andere Einschränkungen der Bewegungsunfähigkeit sehe ich oft auf der physischen Seite des SM.

Die mentale oder psychische Abteilung ist vermutlich noch viel weiter gefächert. Von Demütigungen über Angst bis hin zur Objektifizierung ist die Palette schier unendlich. Auch das kann man teilweise als psychischen, mentalen oder emotionalen "Schmerz" bezeichnen, manche Dinge sehe ich aber auch da einfach im Bereich der Reizüberflutung oder im genauen Gegenteil (... Deprivation).

Sadismus und masochismus schliessen sich für mich eher gegenseitig aus als dass sie sich ergänzen.
Mein reaktionsfetischismus kann ZWAR mit Masochismus durchaus etwas anfangen. Ich kann beim Gegenüber Reaktionen in der Art erzeugen in die auch mein Sadismus tendiert. Aber es ist ja von meinem gegenüber gewollt und das spricht nun meinen Sadismus erst wirklich an wenn wir die Wohlfühlzone verlassen, wenn es eben nicht mehr wirklich gewollt ist.
Deshalb befriedigt sich mein Sadismus mit leicht masochistischen Menschen nur im Grenzbereich, mit stark masochistischen Menschen eher gar nicht, da fühle ich mich mehr als Erfüllungsgehilfe.
Für mich sind daher Menschen die aus einer starken Devotion heraus für mich "aushalten wollen" und Scherzen oder andere Dinge mehr "ertragen" als geniessen die deutlich bessere Ergänzung.

Einvernehmlicher sexuell motivierter Sadismus (Inklinierender sexueller Sadismus, das ist das was wir im BDSM darunter verstehen) setzt immer Fürsorge und Empathie voraus. Die Empathie muss im Sinne einer nachhaltigen Einvernehmlichkeit zwingend immer die stärkere Komponente sein.
Ein wesentliches Merkmal dieser Art von Sadismus ist, dass er nicht zwanghaft auftritt und vernunftkonntrolliert, kanalisiert und beherrschbar bleibt.

Fehlt diese Fürsorgekomponente oder ist sie zu schwach ausgeprägt, dann wird es schnell uneinvernehmlich und tendiert zum pathologischen Sadismus (Periculärer sexueller Sadismus, das ist das was bei Sexualstraftätern vorkommen kann). Hier tritt der Sadismus mehr zwanghaft in Erscheinung, ist nicht mehr vernunftsorientiert, nicht mehr kanalisierbar und nicht mehr kontrollierbar.

Die tatsächlichen sexuellen Fantasien im Kopfkino sind aber meist dieselben (... auch wenn das viele SMer eher ungern offen zugeben *zwinker* ). Der enzige Unterschied liegt oft nur in der Kanalisierung, in der Möglichkeit einer Vernunftsentscheidung was auslebbar ist und was in der Fantasie bleiben muss.

LG, BoP (m)

Perfekt erklärt.....DANKE !!!
****ium Frau
743 Beiträge
„Echter“ Sadismus hat für mich im BDSM nix zu suchen. Ich weiss sehr wohl was ein reiner Sadist ist. Jedoch in rein sexueller Hinsicht auf gemeinsamen Lustgewinn schon. Obwohl es immer eine Gratwanderung ist. Ich bezeichne mich auch als masochistisch auch wenn ich den Schmerz alleine nicht mag und mir nie selber Schmerzen zubereiten würde. Deshalb sagte ich unten Lustsadist-wohl auch Freunde am Schmerz bereiten aber im Sinne von gemeinsamen Lustgewinn (mehrheitlich) .

Zitat von **********eineS:
@****ium
Er bedient sich daran, dass er meine Reaktionen liebt. Er sich an meinem Schmerz aufgeilt und die Lust die dazukommt.

Ein Sadist wird nicht zulassen, dass du Lust empfindest oder Schmerz in Lust umwandelst. Er will dich nur Quälen und Lust passt da nicht ins Konzept. Er will deine echte Angst sehen und dein Betteln hören, wenn du gebrochen winselst, er möge aufhören, während er weitermacht. Grenzüberschreitung und Tabubruch sind bei ihm Programm. Ein Safeword wirst du bei ihm daher niemals haben. Es dient seinem Schutz, dass du grundsätzlich darauf verzichtest - möglichst vor Zeugen. Denn dann ist BDSM der einzige Rahmen, in dem ein echter Sadist die Hoffnung haben kann, trotz Strafrecht glimpflich davonkommen zu können.

seineS

**********hen70 Frau
14.108 Beiträge
Zitat von **********eineS:
@****ium
Er bedient sich daran, dass er meine Reaktionen liebt. Er sich an meinem Schmerz aufgeilt und die Lust die dazukommt.

Ein Sadist wird nicht zulassen, dass du Lust empfindest oder Schmerz in Lust umwandelst. Er will dich nur Quälen und Lust passt da nicht ins Konzept. Er will deine echte Angst sehen und dein Betteln hören, wenn du gebrochen winselst, er möge aufhören, während er weitermacht. Grenzüberschreitung und Tabubruch sind bei ihm Programm. Ein Safeword wirst du bei ihm daher niemals haben. Es dient seinem Schutz, dass du grundsätzlich darauf verzichtest - möglichst vor Zeugen. Denn dann ist BDSM der einzige Rahmen, in dem ein echter Sadist die Hoffnung haben kann, trotz Strafrecht glimpflich davonkommen zu können.

seineS
Das was du beschreibst würde wohl unter das fallen, was @**********urple als pathologischen Sadismus aufgezeigt hat.

Dort ist doch genau der Unterschied, dass wir da zwischen einvernehmlichem sexuellem Sadismus (in dem sich zum Glück die meisten BDSMler tummeln) und dem pathologischen Sadismus unterscheiden würden.
*******_Fee Frau
3.195 Beiträge
Zu DSM-5 und ICD-11
gibt es folgende Auslegung zu sexuellem Sadismus:

according to DSM-5-TR and ICD-11

Andreas Mokros & Joachim Nitschke
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie volume 15, pages 39–46 (2021)Cite this article

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Metrics details
Zusammenfassung
Sexualsadismus bezeichnet eine lustvolle Erregbarkeit durch die Kontrolle, Erniedrigung oder Schmerzzufügung zulasten einer anderen Person. In den psychiatrischen Klassifikationskatalogen wird heute auf Zwang und Nichteinvernehmlichkeit abgestellt, um die forensische Ausprägung des Sexualsadismus von der konsensuellen Spielart im Sinne sadomasochistischer Rollenspiele abzugrenzen („bondage“ und Disziplinierung, Dominanz und Submission, Sadismus und Masochismus; kurz: BDSM). Ferner ist zwischen diesen Formen des Sexualsadismus und dem sog. Charakter- oder Alltagssadismus als Persönlichkeitszug zu unterscheiden. Im vorliegenden Beitrag wird die aktuelle Nosologie der forensisch-psychiatrisch bedeutsamen zwangsweisen sexuell-sadistischen Störung („coercive sexual sadism disorder“) gemäß ICD-11 erläutert. Die Sexual Sadism Scale wird als diagnostisches Hilfsmittel für die gutachterliche Beurteilung vorgestellt. Befunde zur Kriminalprognose werden dargestellt, wobei die Diagnose per se nicht nennenswert mit erneuter Sexual- oder Gewaltdelinquenz nach Entlassung assoziiert ist, aber einen starken Zusammenhang mit äußerst schwerwiegenden Einweisungsdelikten zeigt (konkret: sexuell motivierte Tötungsdelikte). Wie aktuelle Literaturrecherchen ergeben, liegen aus den letzten Jahren keine Behandlungsstudien vor.
*******_Fee Frau
3.195 Beiträge
Für meine Person differenziere ich bei Erstkontakt zu Menschen mit sadistischer Neigung ganz klar darin, dass ich Augenmerk auf den Lustgewinn lege!
Im verbalen Kontakt (also dem persönlichen Gespräch) achte ich bei meiner Fragestellung sehr auf die Reaktionen von Mimik und Gestik beim Gegenüber, denn diese verrät so einiges.

Da ich beruflich Kontakt zu „echten Sadisten“ hatte, möchte ich diesen keineswegs privat!!!
***im Mann
622 Beiträge
Hallo, mir ist wichtig geworden, dass (ich vermute Niemand, auch) ich nicht "so" oder "so" bin. Jeder und Jede ist zu allem fähig, und gut ist es, wenn man sich klar darüber wird, was man tut oder sich gefallen lässt. Wenn ich mich hingebe, dann übe ich Vertrauen und genieße die Schläge, das gefesselt-Werden oder was auch immer, manchmal auch Erniedrigung, da ist es aber besonders wichtig, die Spielräume klar abzustecken. DAbei übe ich auch Verantwortung für mich selbst. Wenn ich schlage, fessele oder erniedrige, dann übe ich Verantwortung für den Menschen/die Frau, die sich mir hingibt und genieße es zu sehen/zu riechen/zu hören, wie ich damit Lust bereite. Dabei übe ich auch Vertrauen in das, was ich tue und was ich merke. Hannah Arendt hat mit der "Banalität des Bösen" nachgewiesen, dass biedere Familienväter und "normale" Frauen als KZ-Aufseher zu Gräßlichem fähig waren und sich dabei gut fühlten. Das kann man wohl "echten Sadismus" nennen. Das eine ist, dass offenbar jeder und jede dazu fähig ist. Der Trick bestand damals darin, dass man Juden, Zigeunern und Andersdenkenden das Menschsein abgesprochen hat; sie bekamen eine Nummer eintätowiert und wurden so "registriert". Hier wurden die Spielräume einseitig abgesteckt und mit Polizeigewalt durchgesetzt. Für verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema halte ich es für erforderlich, sich bewüßt zu machen, dass jede und jeder zu allem fähig sein kann. Gut, wenn wir Verantwortung übernehmen, dann kann uns so etwas wie im KZ nicht mehr passieren.
**********hen70 Frau
14.108 Beiträge
Mich schmerzt, in welchem Zusammenhang hier das Wort "echte" verwendet wird. Das geht mir im BDSM ja öfter so, wenn von "echten Doms", "echten Subs" oder auch "natur-..." die Rede ist.

Das würde ja implizieren, dass hier in der Gruppe nur "falsche" Sadisten und Masochisten unterwegs sind.
Warum werden nicht die korrekten Begrifflichkeiten verwendet, zumal sie hier schon aufgeführt wurden.
Zitat von **********urple:
... Einvernehmlicher sexuell motivierter Sadismus (Inklinierender sexueller Sadismus, das ist das was wir im BDSM darunter verstehen) setzt immer Fürsorge und Empathie voraus. Die Empathie muss im Sinne einer nachhaltigen Einvernehmlichkeit zwingend immer die stärkere Komponente sein.
Ein wesentliches Merkmal dieser Art von Sadismus ist, dass er nicht zwanghaft auftritt und vernunftkonntrolliert, kanalisiert und beherrschbar bleibt.

Fehlt diese Fürsorgekomponente oder ist sie zu schwach ausgeprägt, dann wird es schnell uneinvernehmlich und tendiert zum pathologischen Sadismus (Periculärer sexueller Sadismus, das ist das was bei Sexualstraftätern vorkommen kann). Hier tritt der Sadismus mehr zwanghaft in Erscheinung, ist nicht mehr vernunftsorientiert, nicht mehr kanalisierbar und nicht mehr kontrollierbar.
...
LG, BoP (m)
Vllt. hätten dann auch einige Sadisten, die sich "so" nicht bezeichnen mögen, nicht mehr das Problem, dass sie aktuell damit haben.
Zumal hier ja doch einige wie @*******_Fee mit den fachlichen Bezeichnungen durchaus vertraut zu sein scheinen.
****ka Frau
133 Beiträge
Zitat von **********eineS:
Ein echter Sadist ist ein Sadist und normalerweise kein Fürsorger. Nachsorge entspricht nicht seiner Persönlichkeit.

Diesem muss ich einfach widersprechen! Solch ein Mensch ist kein Sadist, sondern ein egoistisches Arschloch.
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