Red Flags von einer Frau erzählt

Evie Lupine lohnt sich grundsätzlich.

Ich finds immer wieder erstaunlich, dass Anfängern so häufig die Menschenkenntnis und das Eigenbewusstsein abgesprochen wird und vorgegeben wird was die richtige Vorgehensweise im BDSM ist.
Die meisten der genannten Punkte würde ich anders empfehlen, teilweise sogar das absolute Gegenteil von dem gesagten, weil ich der Meinung bin, dass Selbstreflektion und Eigenverantwortung auf Bottomseite wesentlich wichtiger sind zu lernen, als die komplette Verantwortung auf den super Erfahrenen Dom, der natürlich stets alles entweder erahnt, oder die richtigen Fragen stellt zu übertragen.
Meiner Meinung nach ist dieser Beitrag nicht nur an vielen Stellen grundlegend falsch, sondern wiegt teilweise auch in falscher Sicherheit, was ich für viel gefährlicher halte.

Vom Prinzip her gebe ich Dir recht @*******d133
Das Problem ist aber, dass viele nicht denken wollen oder ihnen gesagt wird, dass sie es nicht müssen oder man es nicht will. Und Sub hat zu folgen ....

Selbstreflektion und Eigenverantwortung haben noch nie geschadet. Aber wenn sich jemand aus Gründen dazu nicht in der Lage sieht kann man anschließend nur aufputzen.

@*******d133

Ich würde das jetzt nicht ganz so drastisch formulieren, dass die Tipps „verkehrt“ sind… aber habe auch wie du gedacht, dass mit etwas gesundem Menschenverstand und Selbstachtung das meiste klar sein sollte… oder eben sich situativ ergibt.
Verantwortung und Kommunikation liegen auch meiner Ansicht nach auf beiden Seiten.

Menschen, die sich aufgrund von selbstzerstörerischen Tendenzen oder mit fragwürdigen Motiven in den Sog des BDSM begeben, denen helfen auch solche Tipps nicht.

Manche Dinge sind für sehr junge und lebensunerfahrene Menschen aber durchaus gut zu wissen. Vielleicht rechnen diese mit bestimmten Dingen und „Gefahren“ nicht.
Ich finde es immer ganz gut sich dann vorher einfach mal mit anderen auszutauschen und zu informieren, so wie auch in dieser Gruppe.

Ich verstehe was du meinst, aber mal anders gesagt. Wenn solche Weisheiten nicht ständig verbreitet würden und man stattdessen Hilfestellung gibt sich mit seinen eigenen Wünschen auseinander zu setzen, würde auch vieles anders laufen.

Witzigerweise sind meinem Empfinden nach gerade die übervorsichtigen Subs mit Safeword und Cover auch die, die schlechte Erfahrungen auf menschlicher Ebene erfahren haben und mit der Zeit noch mehr vertrauensprobleme entwickeln. Während die, die auf ihr Bauchgefühl hören und sich mit dem Menschen hinter dem Dom beschäftigen eher immer mit tollen Spielpartnern ausgestattet.

Solche Weisheiten regen nicht zum denken an, sie erzeugen ein "alle anderen Tops sind nicht gut" und bieten Tür und Tor für wirklich ungeeignete Menschen, die diese Checkliste gebetsmühlenartig runterrattern.

Das kannst Du aber leider nicht verhindern. Wir versuchen hier alle Aspekte aufzudröseln und zu erklären.
Wenn sich aber dann jemand doch für so einen Weg entscheidet weil "Ist eben so und es wird ja auch gesagt, dass man das so macht." mit dem schwarzen Buch winkt - was willst Du da machen außer warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist?

Das einzig Blöde daran ist - alle Doms sind dann Scheisse weil...

ich ganz persönlich? Genau das was ich hier tue. Protestieren und hoffen, dass es irgendeine Anfängerin zum Denken anregt und vielleicht das ein oder andere Kind nicht in den Brunnen fällt.
Dass mit Anfängern grundsätzlich anders umgegangen wird als so wie es dieser Thread zeigt, ist kein von mir verfolgtes Ziel, da völlig unrealistisch.

Hope dies last oder so...

Perfekte Einstellung für die Führung einer Gruppe für Anfänger

Na was soll ich den tun @*******d133 ?

Ich kann es den Leuten erklären wie es nicht geht. Und wie es sein sollte. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt das es jemand kapiert und sich mit bestimmten Dingen auf Dauer selbst schadet. Und da sind wir wieder bei dem was Du oben angesprochen hast:

Was halt irritierend ist:
Wenn "das schwarze Buch" sagt:
"Eine devote Person hat beim ersten Date nackt zu sein damit sie inspiziert werden kann."
oder auch:
"Du hast mich nur zu siezen denn ich bin der dominante Part und das steht mir zu - vom ersten Anschreiben an."
dann ist das...falsch...
Nicht nur falsch!
Nein nein - es zeigt sogar, dass der Leser des "schwarzen Buchs"...nicht lesen kann und am besten gemieden wird weil er keine Ahnung hat, Menschenverachtend und bestimmt ein bestialischer Mörder ist.

Sagt das "schwarze Buch" aber jetzt (weil es in der Hand einer devoten Person ist ODER in der Hand einer dominanten Person die sich damit erhofft einen Vorteil zu erhalten):
"Traue niemandem der kein Safeword sagt!"
"Wenn einer nicht weiß was ein Cover ist oder es nicht möchte das bei den ersten Sessions jemand zweites im Raum ist dann halte dich von dem fern!"
oder
"Wer sich nicht im Club treffen will der wird dir nur weh tun!"
dann ist das richtig.
Nicht nur richtig - es sagt uns, dass derjenige voll die Ahnung hat.

Es wird sich über "das schwarze Buch" aufgeregt und sich darüber lustig gemacht...indem man selbst ein schwarzes Buch benutzt das einem sagt was "richtig" und "falsch" ist...und in beiden Fällen nimmt das Buch keinen Bezug auf den einzelnen Menschen.

Es gibt einfach kein:
"Wenn einer das macht oder das nicht macht dann ist er schlecht."
Zumindest nicht beim kennenlernen.
Derjenige der seine Daten nicht rausgeben will fürs Cover oder der nicht möchte das seine Nummer weitergegeben wird...ist nicht zwangsläufig ein böser.
Ja, selbst die Wahrscheinlichkeit das er ein böser ist - ist nicht höher als bei jemandem der seine Nummer schon heraus gibt.
So, wie aktuell die Verfügbarkeit von Nummern etc. ist - würde ich wahrscheinlich eher dem Menschen vertrauen der seine Nummer nicht herausgeben will als anders rum...

"Richtig" oder "Falsch" ist - gerade im BDSM - so ein individueller Bereich...
Es ist nachgerade lächerlich wie individuell das ist.
Da kann man keine grundsätzliche "red Flaggs" in den Raum werfen.
Weil es gerade Anfänger dann verunsichert...

Was soll denn der arme Sub, der mit seinen frischen 19 Jahren auf eine Domme mit 35 tifft bei der er ein tolles Bauchgefühl hat, bei der das Schreiben und telefonieren super ist und die aber ihre Nummer nicht an einen Cover weitergegeben haben möchte jetzt anderes denken als:
"Ups - mein Bauchgefühl muss ja falsch gewesen sein bei ihr. Denn wenn sie eine von den guten wäre dann wäre es ihr ja egal."
Oder was soll die devote junge Frau machen, wenn sie sich komplett in Stimme und Charakter eines Mannes verknallt und die sich SICHER ist jetzt machen, wenn er sagt:
"Wenn wir uns treffen, dann gehst du auf die Knie und begrüßt mich."
außer den Kontakt abbrechen denn:
"Er MUSS JA ein böser sein - sonst würde er das nie verlangen! Mit meinem Bauch stimmt etwas einfach nicht!"

Red Flaggs sind etwas, dass rein individuell ist.
Das wird halt leider oft vergessen und sie werden als "grundsätzliche Verhaltensweisen" propagiert.
Je Influenciger jemand ist, desto leichter wird es verbreitet und desto leichter wird geglaubt das NUR SO richtig sein KANN...

Ich bin hier ganz klar auf der Seite von:
"Finde dich selbst."
mit ein paar Tipps und Hilfestellungen die man nicht als Grundregeln formulieren sollte nach dem Motto:
"Triff dich nie mit wem der nicht über den Aftercare spricht bevor es überhaupt losgeht!"

Der dominante Part kann nicht alles wissen oder bedenken...
Er ist darauf angewiesen, dass sein Gegenüber mit ihm kommuniziert - und das ist nun mal keine Einbahnstraße...
Der wichtigste Rat den ich geben kann ist:
"Fragt einfach. Alles was euch einfällt und interessiert. Denn die dominanten Parts reden lassen und dann wegen etwas das nicht erwähnt wurde auszuflippen ist auch nicht klug."

Ich hab mir das grad nicht angesehen, den thread-Verlauf nur überflogen, aber mir scheint, es ist mal wieder Zeit, auch hierher zu verweisen .)

BDSM für Anfänger: Warnsignale

Das es leider immer und immer wieder nötig ist, ist ja schon unerfreulich genug.

Das ist eben meiner Meinung nach ein völlig falscher Ansatz.

ich tendiere als Empfehlung zum schaffen einer wertfreien und annehmenden Diskussionskultur. In der es nicht um richtig oder falsch geht, sondern Unterschiede in der Handhabung erläutert werden und dabei Denkanstöße gegeben werden, sodass sich Anfänger selbst eine Meinung bilden können.

Diese Menschen erreicht man aber sowieso nicht. Und als ich meine ersten Berührungen mit der BDSM-Welt hatte, begegneten mir eine Unmenge an Klischees und unbeschriebenen Gesetzen, wie etwas zu sein hat, egal von welcher Seite. Gerade als Anfänger mit dominant-sadistischer Neigung, hatte ich tierische Probleme, vernünftige Realkontakte zu finden, da es ja als fast normal galt, dass nur devote Personen völlige Anfänger sein dürfen, die andere Seite aber bitte schon mit Erfahrung, Kontrolle, Eloquenz usw. zur Welt kommen soll.

Hach was man da alles kaputt machen kann als "Einsteiger-Dom"... Als Sub wird man von allen Seiten betüddelt und erfährt Aufmerksamkeit, wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat, auch wenn man feststellt, dass betreffende Personen sich immer wieder an den gleichen Mist klammern. Als Dom bzw Top kann man froh sein, wenn einem nur geraten wird, BDSM am besten ganz bleiben zu lassen.

Ich bin so überglücklich, eine Bottom gefunden zu haben, die völlig neugierig auf meine Unerfahrenheit war, die so selbstreflektiert und open minded an die Sache heranging, dass es mir von Anfang an total leicht fiel zu vertrauen. Hätte ich mich ans "Drehbuch" gehalten, welches hier immer wieder kolportiert wird, hätte ich mich auf diesen wundervollen Menschen niemals eingelassen.

...sind sie es nicht?

Nun, manchmal muss man einen Denkanstoss mit dunkelschwarzen Bildern hinterlegen, damit das Denken überhaupt beginnt.
Natürlich kann man sagen, wie etwas NICHT sein darf / sollte. Natürlich darf man offen für Gespräche und Hiilfestellung sein.
Aber, diese Hilfe muss auch erwünscht sein, sonst hilft sie nicht. Und nur wer sich selbständig über das Gehörte Gedanken macht, wird auch achtsam durchs Leben gehen.
Gefühlt werden diese "mit sich selbst achtsamen" in jeder Dekade weniger. So zumindest meine Erfahrung, mal ganz ab von BDSM - auch in der realen und Arbeitswelt.

...alle die gerade darüber diskutieren sind keine Anfänger, die Frage wäre ja wie sehen es die "Neulinge" im BDSM?

Schön wäre, nachdem ich das Video kurz abspielte, auch der Hinweis, dass es ein englisches Video ist. Nicht alle sind der englischen Sprache mächtig. Und sowohl Tonlage als auch Sprechegeschwindugkeit sind nichts für im englischen Ungeübte.

Ging mir so: kurz angemacht, oh Englisch, ok, dann nicht

Jemand hatte nach Ansichten eines Anfängers gefragt. Also ich bin Anfänger und hier ein paar Gedanken zu dem Video:

Also, mindestens Drei der Punkte im Video sind doch auch allgemeine Regeln. Mich beschleicht da ein kleiner Gedanke: Was wenn die rote Flaggen im BDSM die gleichen sind wie ohne BDSM?

Ich bin ja jetzt eher ein Neuling und mich beschleicht so das Gefühl, dass dieses Video mir und einer Submissiven Spielpartnerin nicht wirklich hilft:

1.) Safewords... o.k. No Brainer. Aber: welche Flagge zeigt einem an, dass beim aussprechen eines Safwords auch tatsächlich richtig reagiert wird?
2.) Aftercare ist doch auch so ein No-Brainer. Aber auch hier: Selbst wenn man das ausdiskutiert hat, wie stellt man sicher, dass das richtige passiert?
3.) Das lästern über der/die Ex, Safe Sex und kein initiales Treffen in der Öffentlichkeit sind doch auch ohne BDSM eine rote Flaggen.
4.) Wenn ich ein Arsch wäre, dann würde ich mit einer unbedarften Spielpartnerin dieses Video als Referenz nutzen, um zu belegen, dass ich formal alle aufgeführten regeln ja einhalte und sie sich mal nicht so anstellen soll. Da driftet das Video für mich ins Gefährliche ab, finde ich.

Ich weiss nicht. Für mich als Anfänger ist das Buch von Dossie Eaton irgendwie verständlicher als dieses Video. Aber vielleicht bin ich ja auch die falsche Zielperson.

...ich denke, dass diese Art von Videos hoffentlich manche zum Nachdenken veranlasst, die aus reiner Geilheit, Kopfkino oder Unerfahrenheit vorhaben, sich als "völlig tabuloser und alles mit sich machen lassender Sub oder Sklave" auf entsprechenden Datingseiten irgendwelchen fremden Menschen anzubieten. Man darf ihnen nur wünschen, dass sie dann nicht mal beim Wort genommen werden...

Vielleicht bin ich ja nicht die richtige Zielgruppe, zwar im BDSM Umfeld eher neu, aber dann doch mit reichlich Lebenserfahrung gesegnet.
Ich kann mir vorstellen, dass für eher unsichere Menschen so ein Video oder auch der Beitrag zu Red Flaggs helfen kann, aber vieles finde ich auch eher verkrampft.
Für mich ist es halt auch selbstverständlich, dass ich mich mit einem neuen potenziellen Sexpartner erstmal in der Öffentlichkeit treffe und mal die grundlegenden Dinge, was jeder eigentlich so erwartet, abkläre…